Kiefernbett lasieren klappt nicht

hoch_hinaus

ww-pappel
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Hallo,

ich brauche mal wieder einen Rat.

Ich habe vor einer Woche begonnen ein gekauftes Kiefernhochbett nussbaumfarben zu lasieren, doch es klappt absolut nicht.

Laut Hersteller handelt es sich lediglich um klarlackiertes Kiefernholz. Doch obwohl ich das komplette Bett sehr gründlich mit einer Schleifmaschine abgeschliffen habe, ist das bisherige Ergebnis ernüchternd. Teilweise ist es fleckig geworden und an manchen Stellen zieht die Lasur gar nicht ins Holz ein, sondern perlt ab und verläuft.

Kann ich also davon ausgehen, dass das Holz vorher noch anders behandelt wurde (geölt/gewachst)? Falls ja, was tue ich da? Abgeschliffen wurde alles wie gesagt schon. Gibt es evtl. eine spezielle Lasur, die auch auf gewachsten/geölten Flächen anwendbar ist? Oder wähle ich lieber eine andere Alternative?


Vielen Dank im Voraus!
 

carsten

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Hallo

wie weit hast du abgeschliffen und mit welcher Körnung ?
Hört sich an als ob noch Lack auf der Oberfläche ist. Dieser verhindert das Eindringen der Farbpigmente der Lasur ins Holz.
 

hoch_hinaus

ww-pappel
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Hallo!

Wie weit, das kann ich schlecht abschätzen. Es war jedenfalls einer 40er Körnung. Was muss ich dabei denn genau beachten?

Danke und VG
 

derdad

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Hallo!
Für mich klingt das auch so. als ob der Lack nicht vollständig abgeschliffen wurde. Als Laie ist das oft schwer zu sehen ob nun alles herunten ist oder nicht.
Wenn das Holz vorher lackiert war, ist sicher kein Öl oder Wachs drauf. Darauf würde der Lack nicht halten.
Ich kann dir nur raten, alles nochmal abzuschleifen. Zuerst 40er, dann evtl. 100er und nochmals mit 120er oder 150er zum Schluß. Mit einem reinen 40er Schliff bekommst du eine zu rauhe, unschöne Oberfläche.

gerhard
 

Jens Jensen

ww-birnbaum
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Naja, wenn du schon mit 40er anfängst, dann bitte auch mit 60-80-100er weiterschleifen!!!

Aber sonst hat der liebe Gerhard schon recht.:emoji_slight_smile:
 

garfilius

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als test, ob die Farbe runter ist, kannst Du das Holz mit dem Lösemittel der Lasur (ich nehme an, das es Wasser ist) einstreichen. Die Flecken, die Du dann siehst, hättest Du auch beim lasieren, dort dann weiterschleifen

Gruß
Gero
 

carsten

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Hallo

was mir auch gerade noch einfällt: Kiefer ist sehr Harzreich. Harz nimmt auch keine Farbe an. Es kann also durchaus sein das man trotzausgibigem Schleifens noch fleckige Stellen hat. Evtl könnte ein Abwischen mit Verdünnung helfen.
 

WinfriedM

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Es kommt auch auf die Lasur an. Hölzer, die schwierig Farbe aufnehmen, behandelt man besser mit schichtbildenden Lasuren anstatt mit solchen, die vollständig ins Holz einziehen, wo man also den Überstand wegwischt. Bei Lasuren, die beides können (im wie auf dem Holz), muss man mitunter für ein einheitliches Bild den Untergrund erstmal vorimprägnieren, damit es nicht fleckig wird.

So hab ich z.B. bei Osmo Dekorwachs (was man auch als Lasur bezeichnen kann) schon gute Erfahrungen auf Buche gemacht, wenn ich zuvor mit Osmo Klaröl-Lasur vorimprägniert habe. Wenn ich es hingegen direkt aufs Holz gegeben habe, wurde es fleckig (War im konkreten Fall Nussbaum transparent).

Bei Lasuren gibt es extreme Produktunterschiede, da kann man kaum allgemeine Aussagen machen.
 

hoch_hinaus

ww-pappel
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na, da wurde ich im baumarkt wohl nicht so toll beraten... :rolleyes:

nach erneutem abschleifen geht es jetzt zumindest etwas besser und sieht nicht mehr all zu fleckig aus.

ich danke euch jedenfalls für eure aufschlussreichen antworten! beim nächsten mal werde ich mich vorher besser informieren.

eine frage hätte ich noch: habe ich das mit dem schleifpapier richtig verstaden? wenn ich mit 40er körnung schleife, muss ich danach zusätzlich noch mit 60er, 80er und 100er nachschleifen?? warum das? schon das einmalige abschleifen war bei dem riesenbett eine mordsarbeit... :eek: der lack geht wirklich sehr sehr schwer ab, egal, wie stark ich mit der maschine schleife (ich muss dazu sagen, dass ich eine frau bin und vielleicht einfach zu wenig kraft habe!?) für eine einzige querlatten-seite (ca. 0,2 qm) brauche ich ca. 45min. :mad:
 

Lackierer

ww-eiche
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Kann sein, dass sich das Schleifpapier zu schnell füllt. Daher Schleifpapier öfters neu wechseln. Für ein Brett 45 min :confused: auch als Frau viel zu lange!!

Der kleine Körnungsschritt deshalb, weil du schlussendlich eine feine Körnung von P150 erreichen sollt, der Schritt von P40 auf direkt P150 ist zu groß, da bleiben Schleifriefen übrig.
 

derdad

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Das Abschleifen des Lacks ist sicherlich die kraftraubendste Arbeit. Du musst (sollst) aber trotzdem noch feiner nachschleifen. Gron gesagt machst du mit dem Schleifpapier Riefen ins Holz. Je kleiner die Nr. des Schleifpapiers umso gröber die Körner. Je gröber die Riefen, desto rauher wird aber auch die Oberfläche. Deshalb feiner nachschleifen, damit die Riefen feiner werden. Dadurch hast du dann auch nicht so grobe Holzfasern, die sich unweigerlich nach dem lackieren/Lasieren aufstellen.

gerhard
 
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