Kieferdielen Ölen Verbrauch berechnen

lamoskita

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GUten Tag zusammen,

ich bin neu hier und froh Euch gefunden zu haben!
Ich habe hier schon sehr viel gestöbert und gelesen und bin links gefolgt und konnte die ein oder andere Inspiration oder Entscheidungshilfe bekommen.
Nun haben wir uns also dieses alte Gemäuer von 1900 angelacht und haben die alten Oberböden entfernt und dieses Verbrechen am Bau mit der Ausgleichsmasse auf den Dielen mit Fräse und Betonschleifer und Winkelschleifer bewältigt (stöhnt nicht gleich auf, es ging nicht anders und demHolz geht es gut!).
Nun kreisen die Walzenschleifer und die ersten Räume schreien nach Öl.
Nach viel Recherche bin ich nun ziemlich sicher das pure solid von Kreidezeit nutzen zu wollen und finde es äußerst schwierig abzuschätzen wievielwir benötigen werden.
Natürlich gibt es Angaben zur Reichweite,aber ich lese hier schon oft davon,dass die Erfahrung doch starke individuelle Abweichungen mit sich bringt, daher zähle ich auf eure Tipps und Erfahrungen:
Kieferdiele,noch nie geschlieffen, also im vollen Saft, und nun das erste Mal geschliffen von 24 bis 120 bis jetzt mit der Walze.
Insgesamt reden wir von ca 200 qm (ich bin nicht reich,ist ein Mehrgenerationenobjekt)

Ich würde mich sehr freuen über:
Erfahrungen bzgl der Reichweite von pure solid und ob ihr zwei oder dreimal geölt habt
Produktalternativen zu denen begründet geraten wird
Händlern (nicht online) von pure solid uä im Raum Dortmund,Kreis RE

Zu den Kassettentüren und Rahmen eröffne ich dann bei Gelegenheit einen anderen thread :emoji_wink:

Vorab tausend dank und einen schönen Tag!
 

WinfriedM

ww-robinie
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Händler für Kreidezeit z.B. in Bochum. Siehe hier:
Kreidezeit Naturfarben GmbH

Verbrauch: Ich würde mal so mit 200ml pro Quadratmeter rechnen. Verluste durch abgezogenes Öl und Öl in Werkzeugen mit eingerechnet. Also so 40 Liter.

Die reine Aufnahmemenge eines PureSolid kann bei Kiefer bei der ersten Ölung so bei 40-100ml/qm liegen. Bei der zweiten Ölung sinds dann typisch <10ml/qm.

Wenn du die abgenommenen Überstände nochmal verwendest, kannst du einiges sparen.

Zweimaliger Auftrag reicht in der Regel.

Die erste Ölung ist die wichtigste, hier sollte das Öl lange genug einziehen können. Das gilt gerade bei PureSolid, was ja wesentlich mehr Zeit braucht, um einzudringen.
 

Konze

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Hey,

das klingt ja nach einem super Projekt. :emoji_slight_smile:

Also reichweitentechnisch wage ich mich jetzt mal nicht aus dem Fenster, ohne den Boden zu kennen.

Ich kann dir aber von dem Kreidezeit-Öl abraten. Wir hatten das schon öfter auf Eiche-Böden im Einsatz. Die Robustheit ließ zu Wünschen übrig, z.B. bei Reinigung etwas hartnäckiger Flecken. Bessere Erfahrungen haben wir mit dem Biofa Parkettöl Spezial gemacht.

Genau - das Öl schön lange einwirken lassen, muss natürlich flüssig bleiben. Dann mit einem Gummiabzieher (vorher testen, ob er Streifen macht) den Überschuss abnehmen. Das kann man dann wieder verwenden, zumindest, wenn damit dann nicht das letzte Finish gemacht wird, weil sich da dann doch ein paar Verurnreinigungen wie Flusen oder Härchen drin sammeln. Apropos: Am besten eine kurzhaarige Rolle zum Auftragen nehmen, keine Pinsel.

Viele Grüße!
 

lamoskita

ww-fichte
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Danke dir für die schnelle Antwort.
Auf deiner Seite hatte ich auch schon ganz viel gelesen und dein Hinweis, dass Du das pure solid für Leute, die zum ersten Mal ölen durchaus empfehlen würdest.(Hoffe ich erinnere mich richtig, dass das bei dir stand)

Aber 40 Liter hauen mich jetzt mal um, der Kosten wegen...
Die Händlerliste hatte ich gesehen, danke...

Würdest Du ein anderes Öl/Hartöl empfehlen, dass von gleichem Standard ist?

Gruß
 

Standöl

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Hallo zusammen,
es ist mit ein Rätsel wie Winfried bei 200 m² Kiefer, sauber geschliffen auf einen Bedarf von 200 ml/m² kommt und dann gleichzeitig von einer Ölaufnahme der Kiefer von 40-100 ml/m² plus 10 ml/m² spricht. Das würde erstens bedeuten, daß die Hälfte des Öles als Überstand verloren geht. Kann selbst bei einem "Laien" nicht sein. Und dann wird m.E. die Saugfähigeit der Kiefer überschätzt. Ich würde 10 l von einem lösemittelfreien Öl kaufen und vielleicht ein Kleingebinde als Reserve, falls die kompletten 200 m² am Stück geölt werden sollen. Empfehlung LEINOS Hartwachsöl LF, Händler auf der Homepage zu finden.

Gruß
Wolfgang
 

lamoskita

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Tja, und genau DAS ist mein Problem:die Angaben sind dermaßen unterschiedlich, dass ich es nicht einschätzen kann.
Vielleicht ist derPlan, ein möglichst großes Gebinde zu kaufen, um Geld zu sparen dann eben einfach nicht umsetzbar und es ist sinnvoller mit einer kleineren Dose anzufangen und zu schauen, wie der Verbrauch sich entwickelt?

Danke allen weiterhin Tipps gebenden
 

Time_to_wonder

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Ok, noch ein Erfahrungsbericht:
- 60 m² Esche Diele mit Mikrofase auf 120 mit Tellerschleifmaschine geschliffen
- erstes Ölen (Auro Hartöl 126) mit Schaumgummirolle, mit Maschine und Pad eingearbeitet
- zweites Ölen genauso
- fertig
- Verbrauch: insgesamt etwas über 5 Liter, macht ca. 100 ml/m²

Gruß Jörg
 

Konze

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Bei uns ähnlich:

- Dielen Seekiefer ca. 26 qm
- Endschliff 120 mit Einscheibentellerschleifmaschine
- Zweifacher Ölauftrag (zweiter sehr dünn) mit Biofa Parkettöl Spezial, Überschuss nach dem ersten Auftrag mit Rolle mit Gummilippe abgenommen
- Verbrauch: ca. 2,2 l

Gibt es bei dir keinen Laden, wo du ungeöffnete Gebinde zurück geben kannst? Mein Händler hier macht das...
 

WinfriedM

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@Wolfgang: Wenn du das Holz über die Einwirkzeit schön benetzt halten willst, hast du zum Schluss etwa so viel Öl abgezogen, wie auch ins Holz gegangen ist. Macht dann 100ml im Holz und 100ml im Restebehälter.

Ich hab mich schon oft gewundert, wie viel Öl ich bei Möbeln real dann doch gebraucht habe.

Das Problem ist auch noch: Die Saugfähigkeit des Holzes kann stark unterschiedlich sein. Hab schon Kiefer gehabt, die nur 40ml zieht, andere die 150 ml weggezogen hat. Wobei die lösemittelfreien Öle eher sparsamer sind.

Blöd ist ja auch: Wenn du nachher da stehst und etwas fehlt. Wenn du es etappenweise machen kannst, dann kannst du sehr gut voraussagen, was du brauchen wirst. Ein 10Liter Gebinde ist ja schon recht preisgünstig, viel billiger wirds nicht.
 

Standöl

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Wir reden hier doch über ein 100 % Festkörper-Öl und da kommt man mit den Herstellerangaben eigentlich hin. Und selbst wenn diesen Produkten das Lösemittel als Vehikel zum ins Holz einzuziehen fehlt, so dauert es zwar länger bis man mit dem Pad arbeiten kann, aber deswegen bleibt nicht mehr Überstand als sonst. Verisierte Verarbeiter padden aus ohne Überstand. Und dann reichen bei Kiefer die 50 ml/m², es sei denn wir sprechen von Pflaster. Zugegeben: wenn beim Arbeiten das Material ausgeht ist mehr als ärgerlich. Aber der Hinweis, mit dem Händler abzusprechen, dass nicht angebrochene Gebinde zurückgegeben werden können, so machen wir das auch.
Gruß
Wolfgang
 

WinfriedM

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Ja, ich denke auch, erfahrene Verarbeiter werden sehr sparsam damit arbeiten können, wer es das erste mal macht, sollte lieber nicht zu sparsam ölen, damit das Öl auch wirklich überall gut einzieht.

Nicht angebrochene Gebinde zurückzugeben ist ein guter Weg.
 

lamoskita

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So, wieder zurück von der Baustelle -
(der Mann hat heute mit der Flex den Daumen erwischt, hmpf)

Spannend, spannend was Ihr alles schreibt. Ich glaube ich muss noch mehr in die Materie eintauchen was den Arbeitsgang des Ölens an sich angeht..

Wenn ich das richtig verstehe, ist es nicht unwichtig ob und wie fein ich zwischenschleife und mit welchen Materialien ich auftrage bzw stattdessen eine Maschine benutze.
Ich hab noch nie geölt, lediglich die Prozedur mit dem Schiffslack kannte ich aus Eigenerfahrung.

Die Idee mit der Rückgabe der verschlossenen Behälter macht Sinn und ist bestimmt mit dem Händler absprechbar.

Ich würde dann wohl mit Einem Raum anfangen, um mich mit dem Ablauf und Handling vertraut zu machen und eine Ahnung vom Verbrauch zu bekommen. Obwohl ich glaube verstanden zu haben, dass es sparsamer wäre eine größere Fläche bzw mehrere Räume in einem Rutsch zu ölen.

Da Ihr wirklich viele Erfahrungswerte habt, erlaube ich mir noch die Frage welches Öl am wenigsten feuert/dunkelt. Gemeint sind die Hartöle/Naturöle.

Vielen Dank für die vielen Tipps und Beispielrechnungen!
 
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