Kesseldruckimprägniertes Holz für Terrassen-Tisch?

by_alu

ww-ahorn
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Liebe Holzwürmer,

Terrassenprojekte scheinen gerade in zu sein, ich habe unsere Balkonterrasse heute auch fertiggestellt. Ich habe allerdings noch 30 lfd. Meter Material (Douglasie, kesseldruckimprägniert) übrig und habe schon Phantasien, was man damit so bauen könnte (Tisch für die Terrasse).

Da werden ja irgendwelche Salze ins Holz eingebracht (schillert an manchen Stellen so grünlich), ich frage mich deshalb, ob das dann für Möbel (Berührung mit nackter Haut im Sommer) überhaupt geeignet ist.

Kann mich da mal jemand beraten? Tante Google war mir keine große Hilfe ...


Grüße
Alexander
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
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Kesseldruckimprägniertes Holz muss als Sondermüll entsorgt werden, daher würde ich es für einen Tisch, wo Speisen oder Personen direkten Kontakt haben eher vermeiden...
 

by_alu

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Ach du ...

Hallo David,

danke für die Antwort, auch wenn mich das ehrlich gesagt entsetzt. Ich bin für die Beratung extra ins Sägewerk gefahren, war ein langes Gespräch. Das Sägewerk hat das Material extra zum Imprägnieren gefahren, d.h. es wäre auch in "natur" da gewesen. Ich habe im Gespräch gesagt, dass ich aus beruflichen Gründen wenig Zeit habe und nicht zigmal das Zeug vorstreichen will. Außerdem wollte ich was Einheimisches, so kamen wir zur Douglasie, die - wie man mir versicherte - aus Deutschland stammt.

:mad: Frage: Hätte man denn auf die Belastung des Holzes in einem Verkaufsgespräch nicht hinweisen müssen oder müsste das nicht ausdrücklich im Angebot stehen?????

Da steht lediglich, dass das Holz zunächst grünliche Verfärbungen haben kann.

Ich fühle mich extrem schlecht beraten und dass ich das erst herausfinde, wo alles montiert ist, macht mich total kirre. Ich hätte das nämlich sonst nicht verbaut.

Wie sieht es denn mit Barfußgehen und Auswaschungen darunter aus? Unter dem Balkon ist nämlich ein gepflasterter Bereich zum draußen sitzen .... :confused:

Grüße
Alexander
 

michaelhild

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Moin,

meiner Meinung nach hast Du genau das bekommen, was Du haben wolltest. Von daher war die Beratung schon gut.
Du wolltest was einheimisches und etwas was Du nicht unbedingt streichen musst, weil Du dafür keine Zeit hast.
Benötigt für ne Überdachung.
Die Lösung ist KDI Nadelholz. Das ein mit einem Holzschutzmittel imprägniertes Holz, mit einem Mittel behandelt wurde ist ja nun mal logisch und muss meiner Meinung nach nicht nochmal extra erwähnt werden. Wäre ja ähnlich wie "Sie kaufen ein blau lackiertes Auto mit blauem Lack drauf".

KDI Hölzer sind ein gängies Material für draußen, selbst Terassendielen werden so behandelt.
Von daher mach Dich da jetzt nicht verrückt, wegen Hautkontakt beim drüber gehen.
 

carsten

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Hallo

hab jahrelang immer wieder auf einer KDI Holzbank gesessen, da lag auch mal ne Wurst, ein Stück Kuchen oder sonst was drauf.
Außer dass ich nur noch wenig Haar auf dem Kopf habe und etwas Übergewichtig hat es keine Nachwirkungen.:emoji_wink::emoji_grin::eek:
 

Werkzeugprofi

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Ich bin in dem Bereich kein absoluter Profi, daher bitte meine Meinung mit etwas Vorsicht genießen:

Grundsätzlich ist außer bei konstruktivem Holzschutz immer Chemie im Spiel und eine damit verbundene Belastung der Umwelt, egal ob Lacke, Lasuren oder Imprägnierungen.

Die in der Imprägnierung vorhandenen Fungizide oder Pestizide werden im Laufe der Zeit oder bei der Verbrennung wieder an die Umwelt abgegeben, daher die erwähnte Art der Entsorgung.

Grundsätzlich ist die Verwendung für den Menschen eher nicht schädlich, nur für Möbel u.ä. nicht empfehlenswert. Im Aussenbereich von Holzkonstruktionen wie Zäune, Gerätehütten oder meinetwegen auch Terassendielen eher unbedenklich. Nur im Innenbereich hat das Zeug absolut nichts zu suchen.
 

WinfriedM

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Wenn ihr dann Fliegenpilze esst, ist eine Verwendung unproblematisch :emoji_wink:

Im ernst: Für alle Projekte mit direktem Hautkontakt würde ich es keinesfalls einsetzen.

Soweit mir bekannt, werden derzeit quartäre Ammonium-Bor-Verbindungen eingesetzt. Die sind jetzt nicht extrem kritisch, werden z.B. auch in Desinfektionsmitteln im Klinikbereich eingesetzt (Flächendesinfektion). Aber auch dort gibt es zahlreiche Fälle von Kontaktallergien. Lt. Arbeitsschutz muss bei solchen Mitteln immer mit Handschuhen gearbeitet werden.

CK/CKB-Salze sind aber auch weit verbreitet. Die scheinen noch etwas kritischer.

Davon weiß man schlussendlich nie, mit was die Imprägnierlösung verunreinigt war, bewusst oder unbewusst. Hier mal was zum Lesen:

http://www.holzfragen.de/seiten/baumarkttest.html

Und hier vor allem auf Seite 9:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_...tze_Vorschriften/BG-Informationen/BGI_736.pdf

Da steht bei CK/CKB:
* Kann Krebs erzeugen
* Kann vererbare Schäden verursachen
* Sensibilisierung durch Hautkontakt oder Einatmen möglich
* Als Sondermüll entsorgen
* Sehr giftig für Wasserorganismen
* Kann das Kind im Mutterleib schädigen

Wie groß das Risiko ist, dass es real passiert, ist noch mal eine andere Sache. Aber warum soll ich überhaupt so ein Risiko eingehen?

Ich halt mich da ans Minimierungsprinzip. Vermeide gefährliche Chemie, wo es geht.
 

by_alu

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Schließe mich an

Hallo Winfried,

hätte ich vorher genauere Infos gehabt, läge da jetzt was anderes. Wenn der Austausch ansteht, wird es ohne Chemie von statten gehen.

Aber wahrscheinlich hält das jetzt ewig :emoji_wink:

Grüße
Alexander
 
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