Keine Lust mehr auf Wasserlacke - welche Lösung für Multiplex-Schreibtische ?

Chris SFX

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Hallo,

ich habe vor ein paar Monaten Schreibtische aus Birke-Multiplex gebaut. Dies war wohl schon der erste Fehler, da ich nicht daran gedacht habe, dass man bei Nachbesserungen zu schnell an die Grenze der ja doch recht dünnen Deckschicht stoßen könnte (Zumal an einer Platte wegen starker Verschmutzung gut was runter musste). Sei´s drum, Multiplex soll erstmal, wenn möglich, bleiben und so lange wie möglich erhalten werden.

Beim Lackieren wollte ich ursprünglich mangels Fachkenntnis gerne auf Spritzen verzichten und habe mich nach wärmster Empfehlung eines Fachhändlers für Clou WL Treppen- und Parkettlack entschieden. Jetzt bin ich mit dem Produkt gar nicht zufrieden, z.B. einmal versehentlich für 1,5 Stunden ein feuchtes Tuch liegen lassen und schon hat die Feuchtigkeit den Lack durchdrungen.

Meine Frage: Lohnt es, zu versuchen, den Wasserlack vorsichtig herunterzuschleifen, ohne die Deckschicht zu durchschleifen und anders zu versiegeln? Inwiefern hält 2k-Lack größeren Belastungen Stand, so dass man sich nicht mehr so viele Sorgen um die Oberfläche machen muss ?

Welcher 2k-Lack ist zu empfehlen?

Welche Lackierpistole ist für gelegentliche Hobbyanwendung zu empfehlen, welche ggf. auch mal im KFZ-Bereich eingesetzt werden kann ?

Dazuzusagen ist, dass ich nur einen 50L-Kompressor mit keiner allzu hohen Ansaugleistung habe (etwa 150 Euro-Klasse), die größte Fläche beträgt einseitig etwa 2 qm.

Danke
Chris
 

hotzenklotz

ww-nussbaum
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Mit dem Lack arbeite ich auch gerade, ebenfalls auf Multiplex.
Wie viele Schichten hast Du denn aufgetragen?
Gruß
Jürgen
 

Chris SFX

Gäste
Ich habe sogar 4 ganz feine Schichten aufgetragen. Geschliffen nach Produktdatenblatt, Trocknungszweit deutlich über der Empfehlung. Erste negative Erfahrung war, dass die Oberfläche schnell Macken abbekommt, da Birke Multiplex eben von der Härte keine Buche etc. ist. Durch das Schleifen nach Produktdatenblatt ist die Oberfläche in Maserungsrichtung ganz ganz fein riefig, was eigentlich gansch schön ist. Jedoch setzt sich in diese Riefen an oft benutzen Stellen Dreck von den Händen etc. und will da ohne Weiteres nicht mehr raus. Spuren von Kugelschreibertinte sind natürlich ebenfalls verhehrend.
Zudem ist er, was ich bei so einem teuren, hochwertigen Lack, nicht werwartet hätte, wie ich jetzt eben bemerken musste dorch extrem Feuchtigkeitsempfindlich. Wie gesagt, das Tuch war gut feucht, es standen aber keine Wassertropfen auf dem Tisch.

Man redet in Bezug auf irgendwelche Kunststoffoberflächen immer von billiger Presspappe mit Kunststoffbeschichtung, im Nachhinein muss ich aber zugeben, dass diese wirklich auch ihre Vorteile hat.
Kompensieren kann man die Nachteile des Holzes dann wohl nur durch härtere Holzart und / oder, so wie ich hoffe, den guten, alten, wenn vielleicht auch nicht ganz so umweltfreundlichen, 2K-Lack welcher Art auch immer.
Für Tische, die tatsächlich richtig benutzt werden würde ich die Kombination so jedenfalls nicht weiterempfehlen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich habe Versuche mit vielen Wasserlacken gemacht und diese Wasserempfindlichkeit kann ich nicht nachvollziehen. Alle Lacke hab ich 24 Stunden mit Wasser beaufschlagt und keiner hat Probleme gemacht. Ich kann mir nur vorstellen, dass in der Verarbeitung was schief gelaufen ist.

Problematisch bei den 1K-Wasserlacken ist vielmehr die schwache Beständigkeit z.B. gegen Handcreme. Da werden viele weich. Ebenso sind viele gegen hochprozentigen Alkohol nicht resistent (Spiritus).

Bei Lack einfach mal bei den üblichen Verdächtigen schauen: Zweihorn, Remmers, Oli-Lacke, Hesse-Lignal, Adler, Arti. Oder mal bei http://www.schreinerlack.de schauen.
 

bello

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Hallo,

ich kann Deine Probleme nicht nachvollziehen. Ich habe vor zwei Jahren eine Betontreppe mit Birke-Multiplexplatten belegt und mit Clou WL beschichtet. Das führte zu überhaupt keinen Problemen. Hast Du denn den Lack entsprechend lange durchhärten lassen? Clou gibt hierfür immerhin 14 Tage an.

Gruß
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn sich irgendwo Schmutz festsetzt, ist das auch ein Zeichen, dass mit der Beschichtung etwas nicht stimmt. Denn wenn die top ist, befindet sich eine einheitliche Schicht auf dem Holz, die keinen Schmutz festhält. Einige Ideen: Bei Verarbeitung zu warm oder zu kalt, zu starker Zwischenschliff, Lack nicht ordentlich durchgerührt, Fett auf der Fläche, schlechter Schleifaufbau, zu geringe Schichtdicke, Wartezeiten nicht beachtet usw.

Würd dir empfehlen, ein kleines Probeholz zu lackieren und dort mal penibel auf alles zu achten. Und dann testen, ob das wasserstabil ist. Hierfür z.B. Deckel einer Kunststofflasche mit Wasser füllen, Holz oben drauf und umdrehen, 24 Stunden stehen lassen und dann kontrollieren.
 
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