Kehlhobel für Holzdachrinnen bauen ?

ranx

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moin,

ich hab mir vor einiger Zeit eine Dachrinne aus Fichte gebaut, aus dem Vollem.
Für den letzten "Schliff" hab ich eine Stoßaxt geschmiedet die hohl ist... also der Kehle angepasst :emoji_slight_smile:
Das hat soweit ordentlich geklappt, das erste 4 Meter Stück hängt seit 3-4 Monaten im Regen und ließ sich gut schlichten und läuft auch sauber ab.

Weiter 8 Meter ( 2 x 4 Meter ) müssen noch folgen was mich auf die Idee gebracht hat einen "richtigen" Hobel dafür anzufertigen.
Der ein oder andere Nachbar hat auf die Rinnen auch schon ein Auge geworfen...

Nach den ersten Schritten der Hobelfertigung kamen leider andere Arbeiten dazwischen und auch etwas der Zweifel über den Hobel und ob die gewählten Winkel am Messer funktionieren werden.

Ein Muster oder Beschreibungen/Bilder wären für meine weiter Arbeitsplanung ganz gut.
Eile hat es nicht.


Vielen Dank, uwe
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

suchst Du nach einem Hobel wie im Anhang gezeigt?

Breite an der Sohle 58mm, Stich 11mm, Eisen mit Klappe Neigung ca. 44° zur Sohle

Gruß
Jochen
 

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Snekker

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Stell doch einfach einmal ein Bild von deiner Rinne rein dann kann man besser überlegen wie man es umsetzt
 

ranx

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moin,

hallo Jochen, ja so in der Art.
Die 11 mm Stich, ist das das Bogenmaß?

Ich hab das in einer Eisenkonstruktion angefangen zu bauen. Der Grundkörper auf dem ich das Messer geschraubt habe ist ein dickwandiges 60er Rohr das ich zur Messerseite auf 45° gekappt habe.
Hinten muss noch ein Handgriff wie bei der Rauhbank dran, vorne noch eine Verlängerung der Sohle mit einem Knauf.

Der Rinnenboden hat ca. einen Radius von 40-50 mm, die Seiten sind eher Senkrecht.

Ja, an einen Dechsel hatte ich auch schon gedacht, konnte mir aber die Feinbearbeitung damit nicht so recht vorstellen.
Einen Dechsel und die Motorsäge sind die ein-zigsten Werkzeuge die für die handwerkliche
Rinnenfertigung erwähnt wurden.
Da das mit der hohlen Stoßaxt so gut ging dachte ich mir das die weiter Entwicklung der Hobel sein muss ...


Gruß, Uwe
 

WoodenCarpenter

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Das ist richtig. Mein Großvater hat die Rinnen mit der Motorsäge vorgeschnitten, mit dem Dexel rausgeschlagen und für die Feinbearbeitung hatte er ein Ziehmesser mit einer halbrund geformten Klinge, Radius so 4 - 5 cm. Ich muß mal gucken, ob ich das noch irgendwo finde, dann fotografiere ich es und stelle es hier ein.

EDIT: hab hier was in der Bucht gefunden...
 

Sägenbremser

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Hallo Uwe

möchtest du das unbedingt mit Handwerkszeug ausführen?

Ansonsten kannst du eine Auskehlung auch auf der Tischkreissäge
herstellen. Da gibt es Kehlscheiben für zu kaufen, ein Kantholz
schräg vor das Blatt gespannt und in mehreren Gängen über die
Kehlscheibe geschoben. Die Kehlbreite bestimmst du mit dem An-
stellwinkel des Anschlags. Hört sich wilder an als es in der Anwendung
ist, aber so werden auch Treppenkrümmlinge hergestellt.

Liebe Grüsse, Harald
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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Hallo Uwe

möchtest du das unbedingt mit Handwerkszeug ausführen?

Ansonsten kannst du eine Auskehlung auch auf der Tischkreissäge
herstellen. Da gibt es Kehlscheiben für zu kaufen, ein Kantholz
schräg vor das Blatt gespannt und in mehreren Gängen über die
Kehlscheibe geschoben. Die Kehlbreite bestimmst du mit dem An-
stellwinkel des Anschlags. Hört sich wilder an als es in der Anwendung
ist, aber so werden auch Treppenkrümmlinge hergestellt.

Liebe Grüsse, Harald

Stimmt, so werden Treppenkrümmlinge hergestellt. Aber die sind ja auch selten länger als 2 Meter.
Hölzerne Dachrinnen können im ganzen Stück gerfertigt werden und für ein 4-10m-Stück schräg über die Tischkreissäge zu fahren bedarf es doch ziemlich viel Platz links und vor allem rechts neben der Säge.
Zumal eine behauene Rinne besser abläuft und länger hält, da die Fasern des Holzes nicht so sehr gebrochen werden.
Abgesehen davon sehen handwerklich hergestellte Holzrinnen einfach uriger aus als gesägte.:emoji_wink:

Schöne Grüße
 

beppob

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ich als alter maschinenmensch würde auch sägen oder für die fräse ein messer machen :emoji_slight_smile:
ob die rinnen innen gehauen oder gefräst sind sieht man ja von außen nicht, da können sie ja urig sein. :rolleyes:
vielleicht wäre innen ja sogar ein teeranstrich o.ä. eine lösung um die Sache langlebiger zu machen. :emoji_frowning2:
wenn der platz neben der säge nicht ausreicht evtl. die Maschine etwas drehen, oder die fräse in den Hof stellen, wenn die mögl. besteht :confused:
 

ranx

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moin und vielen Dank!

Teeren oder abflämmen ist wohl gängige Praxis, da ich aber an ein Ende der Rinne ein 200 Liter Eichenfass zum Wasser sammeln aufstellen will
kommt nur abflämmen in Frage. Ich möchte das Gemüse gerne essen was ich mit dem Regenwasser gieße.
Lärche wäre eine alternative, aber ich habe ja vor einigen Monaten erst damit angefangen
die Erfahrungen zu sammeln. Holz mit engeren Jahresringen, ab 1500 Meter wäre auch sehr schön, kann aber der Reinhardswald nicht bieten ( 479 Spitze )

Ein Problem bei der Maschienenbearbeitung ist in meinem Fall, das ich die Rundhölzer nach dem Fällen nur schäle, hab also keine richtige Bezugskante...
So ab 12 cm Außen-Durchmesser kann man was raus machen 2,5 - 3 cm bleiben zum Schluss links und rechts noch stehen.
Die Wassermenge die abgeführt werden kann ist mit der "größe" aber stark begrenzt.
Platz für Nuten an den Stirnseiten bleibt dann auch nicht mehr um mit Federn einzelne Längen zu verbinden.

Wenn man den halben Tag an so einem 4-5 Meter Rinnenstück arbeitet weiß man schon was man geschafft hat... :emoji_slight_smile:
Aber es ist gleichzeitig auch entspannend, man kann das Radio laufen lassen und nach Neigung auch mal nen Schoppen nehmen...

Ich mache am WE mal 2-3 Bilder von dem 2tem Rinnestück was ich angefangen hatte und dem "Hobel"

Ein Ziehmesser geht bei dem kleinen Radius innen drin eigentlich nicht, auch bei den engen Sonderformen der Mollenhauer könnte es noch verdammt eng werden.
Für Außenrum nehme ich manchmal eins um rund um die Äste den Stamm nachzuschälen oder zu begradigen... da muss ich mir aber noch mal ein anderes besorgen oder anfertigen.
Mit dem geraden Eisen bin ich am Rundholz nicht ganz so zufrieden, etwas gebogen, nicht hohl sondern andersherum müsste das sein :emoji_slight_smile:



bis dann, uwe
 

ranx

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moin,


ich hab mir ein "neues" Cannstatter Fuchsmesser aus dem Ebay gekauft... :emoji_slight_smile:
attachment.php

für außen rum halt ...


für innen drin hab ich heute bei dem schönem Wetter mal Bilder von der Stoßaxt und dem Rohbau des Rinnenhobels gemacht.
Die Stoßaxt als erstes:
attachment.php


attachment.php


attachment.php


attachment.php


die Masse ist ganz brauchbar bei den bis jetzt quer gestochenen Ästen die so ein Fichtenholz mit sich bringt, die Qualität des Eisens einer alten Spitzhacke hat mich angenehm überrascht.
 

ranx

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...
jetzt einige Bilder von der Rinne die seit 4 Monaten ihren Dienst leistet und dem Hobel der noch etwas Arbeit bis zur Fertigstellung braucht.


das erste 4 Meter Stück...
attachment.php


attachment.php


attachment.php

Als ich das Rinnenstück in die Provisorischen Halter vor 4 Monaten gelegt habe war die PoPo-Glatt und grade...



der Rohbau des Hobels :emoji_open_mouth:
attachment.php


attachment.php


gute N8, uwe
 

Fiamingu

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Hallo Uwe,
schau doch mal in das Video, der zeigt wie mann ein Didgeridoo aushöhlt. Die Scheibe auf dem Winkerschreifer kommt von Kaindl und nennt sich woodcarver. Hab das Teil auch hier und das geht echt gut. Damit geht das mit deinen Dachrinnen ruck zuck.
 

Fiamingu

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Dachrinnen nein hab das Teil erst seit 2 Wochen und hab es ausprobiert und du kannst es auf der Flex (beidhändig) gut dosieren und beherschen. Ist Rückschlagfrei (solange mann es nicht übertreibt). Preis liegt so um die 50€ bei Sägeblattshop.de.Schutzhandschuhe sowie Overall und Brille unbedingt anlegen da du dir sonst die Späne nachher aus allen Löchern pulen kannst.:emoji_grin:
 

ranx

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...

ich habe so was ähnliches auch im Einsatz, mit Kettensägenzähnen auf der Scheibe :emoji_grin:
Geht nicht fürs Rinnenbauen und bringt auch keine Qualität, ist wie Freihändig mit dem Tretroller fahren.

Klassisch wird das aus gehobelt... da hab ich sogar eine Videosequenz gefunden... kann ich morgen verlinken!

Nääähh, ich will Hobeln und nicht Flexen :emoji_slight_smile::emoji_grin:

Vielen Dank für den Tipp, bei den Holzbildhauern gibt es noch weitere Fräsgeräte die man auf Winkelschleifer für das freihandfräsen/modellieren montieren kann.

Liebe Grüße, uwe
 

Sägenbremser

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Nee Uwe

das war definitiv kein guter Satz - "hast du das schon mal gemacht".

War ja noch nicht einmal eine Frage, nein eher eine Selbstfestellung von dir.
Na klar, der Wasserablauf wird bei deiner rustikalen Oberfläche natürlich sehr
günstig beeinflusst, gab mal einen Motorradhelmfabrikanten der uns das Modell
Golfball als strömungoptimierte Oberfläche verkauft hatte. Sah man zumeist auf
voll verschalten Mopeds, Tussi hintendrauf durfte nicht klagen, sonst keine Sinn
für moderne Technik, der Boss vorne hatte ja den Stand der Technik gekauft.

Bei Fliessverhalten ist schon eine möglichst glatte Oberfläche erstrebenswert.
Dazu hast du genügend Fertigungshinweise erhalten, der Rest ist wirklich
deinem Ego gefröhnt.

Harald
 

ranx

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moin Harald,

Hast du schon mal versucht den Winkelschleifer mit dem Carvingwundermittel in die Rinne zu halten?

Und?

Was hast du dann festgestellt ? Das es Nicht geht etwa? Oder was hast du festgestellt?


gude N8, uwe
 

Gast aus Belgien

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Lieber Uwe, wenn Du doch alles soviel besser weisst, warum fragst Du uns Unwissenden dann überhaupt?

Als dieses Thema eröffnet wurde dachte ich tatsächlich dass es wertvoll werden könnte ..... nach Deinen Bildern und auch Deiner Reaktion auf die wahren Worte meines Namensvetters, denke ich jetzt aber anders.

Rustikal, ok, aber sich einen Wildbach bauen in der Regenrinne ..... die werden nach den ersten Regenschauern sehr schnell wegfaulen, kein Wunder wenn das Wasser nicht sauber wegfliessen kann.

Das ist alles so ein bisschen wie ich will schon aber ich kann nicht :emoji_grin:
 

Sägenbremser

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Ja Uwe

da ist ein wenig die Crux zwischen uns.

Nein ich baue keine hölzernen Dachrinnen mit was auch immer. Finde ich zwar
durchaus interessant, aber ich habe mich durchaus bemüht dir eine alternative
Kehlungsvariante zu beschreiben, welche ich in meinem nicht ganz kurzem
Berufsleben sehr häufig angewandt habe. Was auch immer du jetzt daraus für
dich ableiten möchtest, liegt alleine in deinem Ermessen. Ob nun eine Carvin-
scheibe, eine gut geführte Kettensäge, oder welches Werkzeug auch immer,
deine Wünsche erfüllen mag, sei jetzt mal ganz aussen vor. Nur denke ich noch
immer, das unser Korse schon einiges ausprobiert hat, das du dir eventuell erst
noch erarbeiten müsstest wenn ich mir deinen seltsamen Kehlhobel so ansehe.
Und sei dir versichert, ich bin ein Fan von selber gebautem Werkzeugen.

Harald
 
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