Kannelierte türen

iasj

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Hallo


Die Firma die für mich CNC-arbeiten macht, hat mich um Rat gebeten. Sie sollen für einen anderen Kunden Schranktüren für Standardmöbel (IKEA o.ä.) herstellen. Bis zu ca. 600 x 2400 mm. Aus eiche. Die Besonderheit, die Oberfläche soll kanneliert sein. D.h., wird aussehen wie dicht an einander liegende Halbstäbe von ca. 16 mm breite. Die Türen dürfen keinen sichtbaren Rahmen / Friesen haben.


Eigentlich haben sie sich gedacht das wird einfach aus 18 mm Massivholzplatten gefräst und fertig. Ich bin mir aber ziemlich sicher dass das nicht gut geht. Besonders bei den Dimensionen.


Ich habe ein par idéen, wäre aber interessiert wie andere das lösen würden. Vor allem bin ich nicht besonders gut in Sachen CNC bewandert. Es geht hier ja nicht nur um ein gutes, handwerkliches Endprodukt, sondern auch um die rationelle Fertigung auf der CNC-fräse.


Freundlichen Gruss aus Norwegen, Idar
 

wirdelprumpft

ww-robinie
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Kommt auf die Stückzahl an
je nach dem lohnt ein Sonderwerkzeug oder auch nicht
ggf. braucht man es trotzdem damit die Schnittrichtung stimmt
ob und wie das geht hängt von der CNC-Ausstattung ab.
Mit Halbrundfräser (3-Achs) zerspant man quer zur Faser was bei Eiche mind. 2 Durchgänge erforderlich macht
d.h. 600/16x2400=88 lfm x 2 = 176 lfm / 4m/min = 44 min Fräszeit pro Front + ggf. Schleifdurchgang was mit Schleifhülse gehen könnte

bei 16 mm - gibt 8 mm Frästiefe also 26 mm Platte damit das evtl. funktionieren kann.
Gefühlt würde ich es lassen das geht mit hoher Wahrscheinlichkeit schief weil sich irgendwas verzieht

Ach so falls Topfband braucht man halt mind. 15 mm Restmaterial.
 
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iasj

ww-kiefer
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bei 16 mm - gibt 8 mm Frästiefe also 26 mm Platte damit das evtl. funktionieren kann.
Gefühlt würde ich es lassen das geht mit hoher Wahrscheinlichkeit schief weil sich irgendwas verzieht

Ach so falls Topfband braucht man halt mind. 15 mm Restmaterial.
So ist ungefähr mein Bauchgefühl auch. Man könnte es bestimmt irgendwie lösen, aber lohnen wird es sich kaum.
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Wir haben das neulich mal aus MDF gemacht. Das wurde im Anschluss lackiert. Dazu mussten wir aber ein Spezialwerkzeug anfertigen lassen. Wir haben das dann auf der 5-Achs mit geschwenktem Aggregat gefräst. Die Platten gibt es aber auch fertig zu kaufen, bei uns war allerdings eine Sondergröße gewünscht.
 
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Kunstbohrer

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Eine stark überschobene Füllung wär auch noch eine Idee
aber auch die kann es dann aufdrehen.

Fräsen würde ich sowas mit einem Winkelaggregat.
Oder halt mit einem 5 Achskopf und einem Fräser mit entsprechenden Durchmesser.

Bei nicht so vielen Bauteilen und einer 5-Achsfräse würde ich mir ein Profilmesser schleifen lassen und den Kopf so schräg stellen das der Motor gerade nicht aufgeht.
 

Heener

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Bin kein Profi, trotzdem meine Idee dazu:
Front aus mittig gesägten/Rundstäben auf MPX-Platte (schwarz lackiert=optisch unsichtbar) kleben.
Eventuell Gegenzug Notwendig?

Wenn die Halbstäbe dicht liegen, sieht man doch eh keinen Rahmen?
 

wirdelprumpft

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Bin kein Profi, trotzdem meine Idee dazu:
Front aus mittig gesägten/Rundstäben auf MPX-Platte (schwarz lackiert=optisch unsichtbar) kleben.
Eventuell Gegenzug Notwendig?

Wenn die Halbstäbe dicht liegen, sieht man doch eh keinen Rahmen?
siehe Bild einer Kannelierung...
220px-Kannelierung%2C_aus_Meyers_Gro%C3%9Fes_Konversations-Lexikon%2C_Band_10._Leipzig_1907%2C_S._563-564.jpg
 

brubu

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Hallo
Unter dich aneinander liegenden Halbstäben verstehe ich eher Halbrundstäbe statt Hohlkehlen. Egal, beides lässt sich mit einem Messerkopf fräsen.
Solche Hohlkehlen kenne ich von einem früheren Möbelhersteller, die sind Kehle für Kehle mit dem Fräskopf darüber.
Die Frage ist eher die mögliche Profiltiefe im Bandbereich.
Gruss brubu
 

brubu

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Für einen Versuch könnten auch nur Nuten oder abgestufte Nuten o.ä. gefräst werden um zu sehen ob sich das Material verzieht.
Z.B. eine sehr schmale Nut und dann die Kanten mit einem kleinen Fräser runden.
Gruss brubu
 

Bernd das Brett

ww-ahorn
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Hier mal ein Muster aus dem eingangs genannten schwedischen Möbelhaus...

Gruß
Bernd
 

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wirdelprumpft

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Erhaben mit Viertelstabfräser geht auch erstaunlich gut - einzig ein r8 Fräser mit wenig Zwischenraum dürfte schwierig zu finden sein
Bild ist r3
 

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brubu

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Für eine Kleinmenge ist das Resultat super. Für grössere Mengen würde ich Messer profilieren lassen mit mehreren Stabprofilen in der Breite.
Vor der Flächenprofilierung sollte 4 seitig der Falz gefräst werden sonst muss der mit der Säge vorgeschnitten werden um Absplitterungen bei der
Querbearbeitung zu vermeiden.
Gruss brubu
 

iasj

ww-kiefer
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Danke an allen die sich beteiligen. Ich habe jetzt einiges an Ideen. Wie geschrieben, ist es ja nicht mein Projekt.

Erhaben mit Viertelstabfräser geht auch erstaunlich gut - einzig ein r8 Fräser mit wenig Zwischenraum dürfte schwierig zu finden sein

Sieht gut aus. Aber ich glaube auch das wird mit r8 und Zwischenraum wahrscheinlich nicht klappen wird.
Bei großen Mengen würde ich die T45 Contur von Martin einsetzen.

Die steht schon lange auf meiner Liste. Hätte gerne einen Grund für die Anschaffung. Und das Geld.

Das grundlegende Problem bei meiner Frage ist, dass der eigentliche Fragesteller, von Massivholz keine Ahnung hat. Und wenig von den konstruktiven Anforderungen und Begrenzungen des Materials etwas weiß.

Ich glaube mein Rat wird sein müssen, wenn es um eine geringe Menge geht, soll der Kunde lieber zum Tischler gehen.
 

Kunstbohrer

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Oh ja, eine Musteraufgabe für die T45.
Mit der kann man auch so schöne Eckbank Sitzflächen und Lehnen hobeln.

Ansonsten großer Scheibenfräser auf der CNC mit Winkelagreagat oder gedrehten 5-Achskopf.
Im Grunde reicht eigentlich ein Messer für den Variformkopf wenn man einen genügend großen Fräser in der Maschine hat.
 

wirdelprumpft

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in dem Moment wo unterschiedliche Frontbreiten benötigt werden wird es schwierig
da ja die Rundung mit der Außenkante übereinstimmen muss.
Dadurch ist ein gleichmäßiger Zwischenabstand kaum machbar da man ja irgendwo verziehen muss
bei kompletter Anfertigung kann man den Korpus anpassen aber die Fronten sollen ja auf Standard- Korpen…
 

pedder

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in dem Moment wo unterschiedliche Frontbreiten benötigt werden wird es schwierig
da ja die Rundung mit der Außenkante übereinstimmen muss.
Dadurch ist ein gleichmäßiger Zwischenabstand kaum machbar da man ja irgendwo verziehen muss
bei kompletter Anfertigung kann man den Korpus anpassen aber die Fronten sollen ja auf Standard- Korpen…
Wenn ich mich richtig erinnere hat IKEA Method doch nur 40 60 80 , da kommst du mit einem 20cm Raster hin. Faktum hatte auch zwischengrößen, aber auch alles durch 10cm teilbar
 
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