Küchenschranktür mit Füllung

GertG

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Moin,

ich möchte für meine Küche die Hängeschranktüren nicht, wie bei den Unterschränken, aus Buche Massivplatte machen, sondern mit einer Füllung versehen.
Vielleicht eine Riffelglasscheibe oder auch Edelelstahl mit Struktur; ich weiß das jetzt noch nicht.
Die Sache wird so leichter, ich kann die Schnittreste aufbrauchen und die Küche sieht hinterher nicht aus wie eine Zigarrenkiste von innen.

Aber dazu muß ich eine Tür anfertigen, die mit einem Profil wie auf der angehängten Zeichnung versehen ist.

Ich hab so was noch nie gemacht und würde gerne von Euch wissen, wie ich diese Winkelverbindung (unter der Berücksichtigung des rückseitig eingefrästen Falzes) am besten herstelle.
Da es sich um ein häufig genutztes Küchenmöbel handelt, sollte die Sache schon sehr stabil sein.
Also nicht nur einseitige Abplattung und Überlappung.
Wie macht man so was vernünftig?

Und welche Ausführung wäre zu empfehlen?
"Y1" oder die diagonale "Y2" ?
Optisch fände ich "Y1" schöner, sähe da aber ein Problem, wenn man mittels Oberfräse den fertigen Rahmen an der Innenseite abrunden wollte, da ich ja mit dem Anlauflager nicht in die Ecken komme.
Das könnte ich bei Ausführung "Y2" ja schon vor dem Gehrungsschnitt anfräsen

Im Web bin ich auf den Begriff "Konterprofil" gestoßen.
Wenns nicht zu teuer wäre, würde ich mir auch einen entsprechenden Fräser besorgen.
Aber welchen?


Gruß vom Gert
 

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Eurippon

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Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Die Lösung mit den durchgehenden Seitenfriesen gefällt Dir ja besser. Ein Hexenwerk ist das in der Herstellung auch nicht. Die Lösung des Problems mit der Rundung ist auch einfach: Einfach die Rundung durchfahren und am Querteil (über Hirn) eine Konterrundung anfräsen. Das sieht bis zu einem bestimmten Radius (ich gehe mal von 2mm aus) noch gut aus. Ein Verbrechen wäre es nicht den fertigen Rahemen von innen zu runden. Dann setzt der Fräser durch den Anlaufring eben in den Ecken aus. Diese Methode ist bei Profilen garnicht so unüblich und hat ihren eigenen Reiz.
Als Verbindungsmittel würde ich Dübel wählen, wahlweise VOR oder NACH dem Fälzen gebohrt oder (wems gefällt/mir zum Beispiel :emoji_wink:) nach dem Verleimen von der Aussenseite einbohren. Hier würde ich eine Kontrastfarbe wählen z.B. Dübelstäbe aus Nussbaum. Gibts z.B. bei www.rundstab24.de
 

GertG

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Also die Rahmenteile stumpf auf Stoß (Hirn- auf Langholz)verleimen und dann mittels seitwärts eingeleimter Dübel von außen verfestigen?

Wäre vom Aufwand relativ leicht zu bewerkstelligen und würde mir auch gefallen.

Hast Du vielleicht auch noch einen Tip, wie man die Dübellöcher sauber über die Länge in die "Seitenfriesen" (< wieder was gelernt) bekommt?
Eine Langlochbohrvorrichtung besitze ich nicht und unter den Bohrständer komme ich mit der fertigen Tür hochkant auch nicht.
Vielleicht eine Hilfsvorrichtung?

Die "Rundstab24.de"- Seite ist wirklich toll!
Kannte ich noch nicht. Was die alles haben....
Die Preise sind auch in Ordnung, um nicht "super" zu sagen.

Zur statischen Verbindung sollte man wohl besser die geriffelten Dübelstäbe nehmen.
Sieht man die Riffelung an der später überschliffenen Oberfläche?

Ich würde den Rahmen mit 2...4mm Übermaß fertigen, verdübeln und dann außen rum sauber sägen und schleifen.


Da ich durch die Füllung erheblich Gewicht spare, könnte ich auch statt der 18mm Möbelplatte auch 27mm nehmen.
Ich habe von beiden genug Schnittreste.
Die dickere Platte böte mehr Fleisch für kräftige Dübel.

Was meint Ihr?
 

Eurippon

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Bohren frei Hand geht ganz gut (man sollte eine Bohrmaschine schon gerade halten können), ich würde aus optischen Gründen die Glattstäbe nehmen, dann sieht man später die Riffelung nicht. Der Durchmesser der Stäbe ist schon sehr genau.

Warum Rahmen mit Übermaß fertigen? Das ist nicht nötig.

Beim Dübeleinschlagen würde ich auf die Verbindung Zulagen zwingen, dann platzt garantiert nichts auf. Zudem kann man die Dübel leicht schräg (keilförmig) einbohren, das gibt zusätzliche Stabilität. Wichtig ist nicht zuviel Leim ins Loch zu spritzen, sonst wird der Druck zu hoch. Ich würde für dieses Vorhaben PU-Leim nehmen, dann könnte man es sich auch leisten den Bohrdurchmesser 0,5mm grösser zu wählen. Nein - man sieht es später nicht :emoji_wink:
 

GertG

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Danke, Michael, so werde ich es wohl machen.

Aber nur interessehalber habe ich jetzt zu den Eckverbindungen noch eine Frage.
Die Verbindungen mit Schlitz und Zapfen, die ich bei der Suche im Web gefunden habe, (z.B. hier http://v.hdm-stuttgart.de/seminare/nwtd/partsch/schlitz.gif) sind sehr arbeitsaufwendig und beinhalten doch eine enorme Schwächung der Festigkeit durch die abrupte Querschnittsänderung an der Zapfung.

Nun durfte ich im letzten Jahr einem Schiffszimmermann dabei zusehen, wie er einen gebrochenen Holzmast schäftete.
Der hat mir erzählt, das bei einer Schäftung von mindestens 1:16 (je mehr, je besser) die Festigkeit nahezu dem Original entsprechen würde.

Da frage ich mich natürlich, weshalb ich solche Verbindungen (außer bei den keilgezinkten Leimholzplatten) im Möbelbau nicht finden kann.

Es wäre doch sensationell einfach, eine Eckverbindung nur durch Einsetzen eines einfachen Holzkeils (Profil-Meterware) mit längs laufender Faser herzustellen.
Und man bräuchte für alle Dicken auch nur einen einzigen großen Scheibenfräser dafür, welcher auch noch nicht einmal besonders genau ausgerichtet werde müßte, und je nach Materialstärke, mehr oder weniger zugestellt werden müßte.

Einfach nur die beiden gemeinsam und winklig gespannten Werkstücke an der Ecke einfräsen, Keil einleimen und dann bündig besäumen.


Oder gibts das schon?
Wie gesagt; eine hypothetische Frage.... :emoji_slight_smile:
 

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Eurippon

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Leider war das nichts mit dem schnellen Geld :emoji_grin:, sowas in der Art gibt es schon. Nennt man Falsche Zinkung. Nur mit dem Unterschied dass das eingeleimte Stück entweder umgekehrt schräg ist (1:7) oder rechtwinklig ausgeführt wird. Sieht als Eckverbindung dann (fast) aus wie Fingerzinken bzw. bei schräger Ausführung (fast) wie Schwalbenschwanz-Zinkung.
Man darf (wenn es um Schäftung geht) nicht vergessen dass es sich hierbei um eine Längsverbindung handelt. Verwendung findet man recht häufig, z.B. im Treppenbau wenn sehr lange Bauteile hergestellt werden müssen. Eine Eckverbindung wie für die Rahmentüren benötigt muss andere Kriterien erfüllen. Schlitz und Zapfen ist aber schon SEHR stabil, eigentlich das Optimum bei Rahmenbauweise. Nur spezielle Abwandlungen versprechen mehr Haltbarkeit.
 

GertG

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So, jetzt will ich loslegen.

Aber noch eine Frage dazu:
Die Türgröße ist 550mm hoch und 420mm breit. (18mm keilgezinkte Buche-Möbelplatte)
Die Seitenteile der Tür möchte ich jeweils ca. 100mm breit machen; obere und untere Leiste könnte man, wegen der Höhe der Schränke auch 120mm ausfallen lassen.

Allerdings möchte ich die Maserung dieser Querverbindungen aus optischen Gründen (auch) senkrecht haben.
Das würde der Festigkeit aber doch abträglich sein.

Hielte so etwas oder sollte man da besser rückseitig vielleicht zwei Leisten auf halber Dicke einnuten und verleimen?
 

GertG

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Jetzt brauch nochmal Hilfe von Euch.... :emoji_slight_smile:

Wie befestigt man sachgerecht eine Glasscheibe in einer Holztür?





Meine Konstruktion sieht bis jetzt in etwa so aus:
 

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Eurippon

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Mit ausgefälzten Glasleisten. :emoji_wink:
Der Rahmenquerschnitt ist wie angegeben aber recht ungünstig. Für den Glasfalz reicht 1/3 der Rahmendicke (1/3 aussen stehen lassen), Falztiefe (wieviel das Glas in den Rahmen geht) max. 10mm.

Übrigens wird das mit Querfries und senkrechter Maserung nix.
 

Eurippon

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Hallo,
hast Du irgendwo ein Beispiel, damit ich weiß. wie ich mir das vorzustellen habe?


Weshalb?
Würde das Holz an den eingeleimten Leisten vorbei wegen Schrumpfens reißen?
Zu 1) Siehe Bild, wobei das Glas mit dem Rahmen fast bündig ist. Vorlegeband im Falz und auf den Glasleisten ist eh Pflicht, damit das Glas nicht klappert.

zu 2) Das nicht unbedingt. Die Tür wird aber ggf. krumm wie Hulle. Das ist zudem unfachmännisch.:emoji_wink:
 

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GertG

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Danke,
dann werde ich mich wohl von der stehenden Faser verabschieden.

Ist "Vorlegeband" etwas, was ich beim Beschlaghändler bekomme?
Oder geht da auch Filz, Tesamoll, Moosgummi o.Ä.?

Ich möchte ungern kitten oder mit Silikon rumferkeln....


Gert
 

GertG

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So , Türen fertig.
Haben deutlich mehr Arbeit gemacht wie die beiden Korpi. :emoji_frowning2:

Bohren frei Hand geht ganz gut (man sollte eine Bohrmaschine schon gerade halten können),

DEN möchte ich sehen, der mit einem 12er Holzbohrer freihand eine 18mm Möbelbauplatte seitwärts auf einer Breite von 95mm durchbohrt, ohne irgendwo unterwegs an die frische Luft, sondern am anderen Ende auch genau mittig aus dem Holz zu kommen!

Ich hab die Friese im Maschinenschraubstock einzeln auf der Ständerbohrmaschine gebohrt und dann, mit ihnen als Führung, die passend aufgespannten Teile der Tür fertiggebohrt.


ich würde aus optischen Gründen die Glattstäbe nehmen, dann sieht man später die Riffelung nicht.

Hab ich jetzt nicht gemacht, weil ich die Stäbe kurzfristig nicht auftreiben konnte.


Der Durchmesser der Stäbe ist schon sehr genau.

Oh ja, die erste Verleimung (mit den geriffelten) hätte mir fast die gezinkten Bretter auseinandergehauen.
Das ging dann nur noch mit dem schweren Hammer weiter und die leichten Dellen an der Oberfläche durch den Dübeldruck habe ich anschließend weggeschliffen.

Beim zweiten (und alle folgenden) Versuch/e habe ich die Dübelstangen mehrere Tage auf die Heizung gelegt, dann sofort im Bohrfutter heruntergeschliffen, bis sie von Hand unter mittlerem Druck in die Löcher geflutscht sind.
Anschließend wieder demontiert, ordentlich mit Weißleim eingepinselt und innerhalb von ein paar Minuten auf einer Presse mit etwa 500 Kg zusammengepresst.
Als die Dübel dann von der Restfeuchte in der Platte und dem Leim wieder gequollen sind, hätte die Geschichte wahrscheinlich auch ohne Kleber gehalten. :emoji_slight_smile:

Warum Rahmen mit Übermaß fertigen? Das ist nicht nötig.

Mag sein.
Aber ich als Bastler hab trotzdem 2,5mm Zuschlag rundum einkalkuliert und war darüber dann auch froh.
Nicht allein wegen der jetzt sauber besäumten Kanten, sondern auch wegen der Möglichkeit, meine kleinen handwerklichen Toleranzen in der Winkligkeit anschließend auf der Säge korrigieren zu können.
Die Türen sitzen jetzt mit einem gleichmäßigen Spalt im Korpus.

Nein - man sieht es später nicht :emoji_wink:
Stimmt.
Sieht gar nicht übel aus.

Leider hatte ich aber nicht bedacht, daß ich beim Rundungsfräsen in den Dübel kommen würde.
Das Ergebnis sähe zwar nicht schlecht aus, würde aber für meinen Geschmack nicht zum Rest des sehr nüchternen Designs passen.
Jetzt sind die Kanten nur leicht angefast.


Danke für die Hilfe.
Ohne hätte ich jetzt wohl eher was in Richtung Hamsterkäfig. :emoji_wink:
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Zwecks Dübel....

Ich würde sagen, die 12er Dübel waren VIEL zu dick!

8er hätten dafür locker gereicht, und die sprengen die Platte nicht so leicht auseinander, weil schon mehr Materialdicke in der Platte stehen bleibt.
 

GertG

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Ja,
mir kam es aber auf die Festigkeit der Verbindung an.
Und da waren mir 8er oder gar 6er zu spiddelig.

So sind jetzt in jeder Verbindungsstelle drei 12er Dübel versenkt und ich war mir nicht zu schade, die Tür unter "Hausfrauenbedingungen" zu testen.
Da bricht ganz sicher nichts beim Zuschlagen
 

Eurippon

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Also 12mm Dübel waren sicherlich nicht gemeint. Wie der Vorredner schon schrieb hätten 6 oder 8mm locker gereicht. Da wäre auch nichts auseinander gefallen.

Bei geringerem Durchmesser wären die Probleme erst garnicht entstanden...
 
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