Küchenarbeitsplatte aus Kirsche - will es versuchen

Mysterio

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Hallo,

wir wollen eine Arbeitsplatte aus Massivholz/Leimholz einbauen. Es ist uns völlig klar, dass das Holz im Laufe der Zeit 'leiden' wird und dies keine Lösung für die Ewigkeit ist. Einige sind der Meinung, dass Vollholz völlig ungeeignet ist, andere haben gute Erfahrungen gemacht. Das ist ja oft so.

Dennoch wollen wir eine Arbeitsplatte aus Holz. Wir haben Parkett aus Doussie-Holz im Wohnzimmer und mögen diesen Holzton und den der Kirsche mit allen möglichen Varianten und Abstufungen.

Nun fragen wir uns, ob wir eine Arbeitsplatte aus Kirsche nehmen können oder eine andere Holzart nehmen und diese dann regelmäßig mit einem rotbraunen Öl behandeln können, sodass im Laufe der Zeit eine ähnliche Farbgebung entsteht, allerdings eher heller als dunkel.

Welche Holzarten könnten sich noch dafür eignen ? Gedacht haben wir an Esche, Erle, Buche, Birke, Ahorn. Diese Platten könnten wir lokal bei einem Holzfachhandel kaufen. Birke erscheint uns zu weich und die Problematiken der Buche kennen wir, als wir Parkett für die Fußbodenheizung ausgesucht haben. Ein Akazien oder Robinienton ist uns zu dunkel.

Was meint Ihr?

Gruß

Mysterio
 

holzkopf78

ww-kastanie
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hi

also kirsch wär schon ok... zu den klassikern gehören halt eher härtere hölzer wie eiche, esche, ahorn.... zum ahorn wär auch noch zu sagen, dass er kaum bis gar keine lebensmittelfarbe annimmt, weswegen er auch gern für schneidbretter und holzbesteck verwendet wird.

gefärbte öle würd ich nicht empfehlen, falls es überhaupt welche gibt, die für arbeitsplatten zugelassen sind. nehmt euch lieber die holzart, die euch zusagt, als eine andere künstlich dorthin zu trimmen.

lg martin
 

Mysterio

ww-pappel
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Moin,

ich habe mir gestern Nacht noch aus einem Forum-Beitrag einen Link gefischt zum Thema Ölen und bin nun auch schlauer :emoji_wink: Gefärbte Öle ade.

Also geht es nur noch darum, ob man Kirsche nehmen kann. Es ist immerhin härter als Birne und nicht soviel weicher als Buche oder Eiche, aber das Schwind- und Quellverhalten ist deutlich besser als Buche, zumindest lt. technischer Fakten meiner INet Recherche.

Die Spuren im Holz, die im Laufe der Zeit entstehen und die durch Nachölen auch nicht mehr ganz verschwinden, geben einen rustikalen Eindruck, den wir auch wollen. Ich werde auch einen Küchentisch mit einer Massivholzplatte bauen, ob Kirsche weiß ich noch nicht. Einen Bau-Plan habe ich bereits und freu mich riesig drauf, den zu bauen.

Generell habe ich recht wenig Informationen zum Reagieren des Holzes in einer
Umgebung wie der Küche gefunden nur so viel, dass Kirsche da wohl besser geeignet ist, als z.B. Buche. Da wir immer auf der Suche nach dem Nicht-Standard sind und wir schon einige buchenfurnierte Möbel haben, wollen wir mal etwas anderes probieren, ähnlich dem Doussie-Parkett. Ein rötlicher Ton passt wohl ganz gut zu einer weißen Küche mit Alu-Elementen.

Bin gespannt. Heute soll ich ein Angebot bekommen.

Gruß

Mysti
 

Mysterio

ww-pappel
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ich sag ja theoretisch, Brinell-Härte:

Birne 2,6-2,7
Eiche 3,4 bis 3,7
Ahorn um die 3,7
Kirsche 3,0
Kiefer nur 1,8

(man findet immer mal unterschiedliche Angaben)

Ist auch im Grunde wurscht. Kratzer kommen eh rein. In der Küche geht es mir mehr um die Empfindlichkeit gegenüber Luftfeuchte und Spülbeckenbereich.

Gruß

Mysti
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
ich habe eine Küche mit Kirschbaum-massiv Fronten.
Aus meiner Sicht empfehlenswert. Das Holz ist 30 Jahre abgelagert, ich brauche nicht einmal Gratleisten um einen Verzug zu vermeiden.
Die Arbeitsplatte ist aus geräucherter und geölter Eiche. Es zeigen sich nach einem Jahr schon deutliche Gebrauchsspuren.
Eiche ist im Schnitt ca. 40% härter als Kirschbaum, die Werte schwanken von Baum zu Baum.
Birne ist ungefähr doppelt so hart wie Kirsche. (Brinellverfahren)
Schwind und Quellverhalten, da würde ich nicht so die Unterschiede zwischen den Holzarten fokussieren.
Verbaut muss die Platte so werden, dass Quellen und schwinden möglich ist egal welche Holzart verwendet wird. Und ob die Platte jetzt 8mm Bewegung oder 6mm Bewegung macht ist aus meiner Sicht irrelevant.

Gruß
 

holzkopf78

ww-kastanie
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hi noch mal!

na sicherlich kannst du die kirsche nehmen, nicht ganz alltäglich, aber was sollte schief gehen?
in bezug auf das arbeiten des holzes: mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als die holzart, wär da noch alles was mit dem holz geschieht, bis es bei dir in der küche liegt. vor jahren bei der auswahl des baumes, übers schlägern und die trocknung bis hin zur richtigen verarbeitung und montage.

auch ich hab eine eichenapl und bin vollstens zufrieden damit. in den letzten 2 jahren hat sie nicht nur eine patina bekommen, sondern auch etliche schnitte..... wozu sollte man auch bei massivem holz immer noch ein schneidbrett verwenden. solltest du das auch vorhaben, würde ich dir raten die fläche nicht zu schleifen, sondern händisch zu putzen. beim schleifen setzten sich schleifkörner im holz ab und du schneidest drauf, wie auf einem schleifstein (dh die messer werden relativ schnell stumpf)

noch zu deinem ersten posting.....wie lange soll denn deine ewigkeit daueren???? wirklich ewig hält eh nix, und außer einer platte aus niro oder granit (die auch wieder absplittern kann) kenn ich kein material, dass den zweck einer arbeitsplatte länger erfüllen würde, als massives holz.

nehmen wir mal an du würdest ähnlich rustikal mit deiner küche umgehen, wie ich mit meiner....:emoji_slight_smile: und würdest weiters, so wie ich, 1-2 mal im jahr die gesamte Fläche, oder zumindest die bereiche auf denen viel gearbeitet wird, mit einer scharfen ziehklinge abziehen. wenn du da pro jahr 1/10 mm abträgst - und das ist dann schon echt viel nur mit der ziehklinge - können deine enkel in 100 Jahren noch immer drauf werken, auch wenn die platte vielleicht etwas dünner ist als ursprünglich. wenn dir die macken die mit der zeit entstehen (und ja auch einen teil des charmes von echtem holz ausmachen) zuviel werden, oder zu tief sind, kannst du die apl demontieren, in der nächsten tischlerei einmal durch die hobelmaschine schieben und sie ist wieder wie neu. wenn du umziehst und sie in der neuen küche nicht passt (mit den schränken ist man da meist flexibler als mit der platte), kannst du zb noch immer einen tisch, regale oder einen stuhl draus bauen. nicht unbedingt die eigenschaften die man einer beschichteten spanplatte nachsagen könnte.....

ach ja und meine apl ist mittlerweile größtenteils roh...ich hab sie zwar einmal geölt, nach dem abziehen dann aber immer aufs nachölen verzichtet. trotzdem alles wunderbar!

lg martin
 

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Mysterio

ww-pappel
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Hui, das ist ja mal etwas außergewöhnliches, was Du da zeigst :emoji_wink:.

Wir haben ein Haus gekauft und wollen nicht mehr umziehen :emoji_grin:.

Na nun hat erst mal mein lokaler Holzhändler abgesagt, Kirsche max. 2,50m.
Jetzt muss ich erst mal meinen Martin fragen, einen Tischler, den ich letztens kennengelernt habe, der aber eher Fenster und Türen einbaut. Ein paar örtliche Tischlereien werde ich wohl auch mal abtelefonieren.

Ein Angebot aus de, INet liegt bei knapp 500,- inkl. Versand für eine 4m Platte in 4 cm Stärke. Naja, etwas Geduld ist angesagt.

Gruß

Mysti
 

Bonsai

ww-pappel
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Leimholz

Hallo,

habe auch Möbel auch Leimholz Kirsche gebaut und die top günstig bei
www.damrosch.de bekommen.

Ein Versuch ist es wert.

Gruß
 
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