Küchenfront erneuern

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich habe demnächst wieder mehr Freizeit, so dass ich nun schon einmal die Planung für die Erneuerung unserer 20 Jahre alten Küchenfront angehen kann.

Die aktuellen Türen sind 18mm stark und komplett mit Kunststoff überzogen, welches eine feine rauhe oder genarbte Oberfläche hat. Den Aufbau aus Spannplatte habe ich neulich gesehen als ich eine der Griffmulden austauschen musste. Später sollen die Türen mal wie auf dem Foto aussehen, ohne Glas und Landhaus-Blau (vom Fachbetrieb) lackiert

Sollte ich die Türen komplett neu machen? Aus welchem Holz/Material? Ich denke da an (Fichte-) Leimholzplatten, MDF oder Sperrholz von ca. 9mm und an Aufleimen gekaufter oder selbst hergestellter Leisten 5-6mm stark für den hervorstehenden Rahmen. Oder Ich nehme ca. 13 mm starke Leisten für den Rahmen und füge die Fläche aus Sperrholz/Hartfaserplatte hinter einem Falz ein. Oder könnte ich die Rahmen-Leisten auf die alten Türen aufkleben ev. mit dünnen Fächern aus Sperrholz oder Hartfaserplatte hinter einem Falz, das wäre sicher am einfachsten und auch am billigsten?

Stich- und Hand-Kreissäge (ev. im stationären Einsatz als Tischsäge/n), sowie Oberfräse und Bohrmaschine/Bohrständer sind vorhanden. Die aktuellen Türen könnten noch so ca. 10 mm Auftrag vertragen, ohne dass es beim Öffnen Probleme mit der Nachbartür gibt.

Wie würdet Ihr vorgehen? Welche Vorschläge habt Ihr noch? Was habe ich ev. vergessen zu bedenken?

Danke im voraus und viele grüße
Rainer
 

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Eurippon

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Wie würdet Ihr vorgehen? Welche Vorschläge habt Ihr noch? Was habe ich ev. vergessen zu bedenken?

Danke im voraus und viele grüße
Rainer

Die Türen neu machen, da die aktuellen Bänder (Scharniere) inkl. Grundplatten (woran die Bänder in den Korpi befestigt sind) wohl nichts mehr sind. Deshalb ist auch die Idee - durch Aufbringen von Leisten die Türen (ungewollt) schwerer zu machen - als subotimal anzusehen...

Ich würde die Variante aus Rahmen und Füllungen wählen, einfach weil sie nach dem Lackieren die wenigsten Probleme macht.
Füllungen aus MDF (lässt sich prima lackieren und ist verarbeitungsfreundlich, gibts ab 4mm Stärke), die Rahmen vielleicht aus Tanne, vom Schreiner bereits gefälzt. Dann brauchst Du nur noch die Rahmenverbindungen zu machen was zeitaufwendig ist und somit viel Geld bei Fremdleistung kostet. Alternativ 19mm MDF-Platten so ausschneiden (fräsen evtl. mit Zierprofil an der Kante) dass die Füllung eingelegt werden kann.
Das Rahmenholz würde ich auch vom Schreiner beziehen, da ist die Qualität einfach besser als bei Leimholz aus dem Baumarkt.
Evtl. kann er auch die fertigen Rahmen vor dem Lackieren mit den Bohrlöchern für die Bänder versehen...
 

raziausdud

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Danke. Zu MDF aber noch ne Frage: ich wusste nicht, dass es das so dünn gibt. Ab 4 mm schreibst Du. Welche Stärke enpfiehlst Du konkret damit das stabil genug ist, wenn die Tür mal einen Schubs oder ein Knie abbekommt ... ?
Rainer
 

Eurippon

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Das kommt u.a. auf die Grösse der Füllung an. Kleine Flächen halten mehr aus, grössere weniger. Bis 50cm Füllungsgrösse sollten 4mm reichen. 4mm MDF wird auch als HDF bezeichnet. Herstellungstechnisch ist diese Dicke dichter als normales MDF, macht aber lackiertechnisch keinen Unterschied...zumindest für Deine Zwecke.

Bei Rahmen mit Füllungen (befestigt mit Füllungsstäben/Glasleisten) ist bei 19mm Türenstärke eh nicht mehr drin als 4mm, ausser stärkere Füllungen werden abgeblattet (reduziert auf 4-5mm im Bereich der Rahmenauflage) damit die Füllungsstäbe noch ausreichend dimensioniert werden können...
 

raziausdud

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Alternativ 19mm MDF-Platten so ausschneiden (fräsen evtl. mit Zierprofil an der Kante) dass die Füllung eingelegt werden kann.

Ich hab das nochmal durchgelesen. Damit meinst Du also, den kompletten Rahmen einer Tür aus einer Platte MDF herstellen, also praktisch ein rechteckiges Loch aussägen/-fräsen, ev. (Zier-)Kanten, Falz und "Fugenhervorhebung" (ist das eine Schattenfuge..?) fräsen und dann Füllung einlegen ... ? Dann bekomme ich aber in den inneren Ecken des Rahmens bei der geplanten Abrund-Fräsung keine Ecken sondern Rundungen entsprechend dem Radius des Fräsers? Wenn überall ja, keine Antwort erforderlich ...

Danke
Rainer
 

raziausdud

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Es ist doch noch ein Problem / eine Frage aufgetaucht. Beim Durchdenken der Komplett-MDF-Lösung ist mir folgendes aufgegangen. Beim Bau des Rahmens aus einer MDF-Platte gäbe es an der Nahtstelle der (ja eigentlich nicht vorhandenen) Leisten erst einmal keine Fuge. Diese könnte ich mit einer Fräsung aber andeuten. Die Innenecken der Stoßkanten wären bei einem abgerundeten Profil hier aber rund, s.o..

Wenn ich für den Rahmen Massivholz-Leisten nehme, die auf der zukünftigen Inneseite abgerundet sind, wie werden dann die Verbindungen gemacht? Ich stelle mir das wie im Foto oben so vor, dass die senkrechten Rahmenleisten über die ganze Türhöhe gehen und die waagrechten dazwischen eingepasst werden. Dann hat die Fuge aber auf der einen Seite die Abrundung und auf der anderen eine rechtwinklige Kante. Sollte ich also die Stirnseite der Querleiste ebenfalls abrunden? Das stelle ich mir optisch ganz schön vor. Oder wie macht Ihr Profis diese Verbindung? Hast Du, Michael, das mit zeitaufwändigem Anpassen oben gemeint?

Rainer
 

Eurippon

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Ist Geschmackssache. Entweder die Verbindungen mit einem Konterprofilfräser machen (das Rahmenquerstück passt sich der Rundung der senkrechten Friese an) oder die Hirnkanten der Querfriese ebenfalls runden. Dann würde ich den Radius aber nicht zu gross machen.

Mit der MDF Lösung geht das abwer auch ganz gut. Nachdem mit der Oberfräse die Mitte für die Füllung ausgefräst wurde mit einem anderen Rundungsfräser die Innenkanten abfahren. Wird keine runde Ecke gewünscht muss die Rundung weggestemmt (oder mit einem Ecksimshobel gehobelt ) werden. Danach die Rundung auf der Innenkante wie oben beschrieben anfräsen. Die Ecke muss man dann aber mittels Schleifblock und Schleifpapier von Hand gemacht werden...
 
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