Justierung Sägeblatt Elektra Beckum pk 200

Indirubin

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Hallo.
Eigentlich wollte ich mich ja mit einem Schreiner-Projekt von mir vorstellen. Da ist allerdings leider noch nichts passables drunter. :emoji_open_mouth:

Heute habe ich meine nächste Hoffnung der Verbesserung bekommen: eine Elektra Beckum pk 200 (blau - soll 6-7 Jahre alt sein).

Leider ist allerdings das Schnittbild überhaupt nicht tauglich: mit Riefen, schräg und teilweise eher ausgerissen.

Das Sägeblatt habe ich erneuert: 24 Zähne Hartmetall

Messe ich mit dem Geodreieck den rechten Winkel zum Tisch, so hat das Sägeblatt eine leichte Schrägstellung (0,5°?).
Das ist bei der Einstellung "0 Grad". Weiter drehen (zu -1 oder -2 Grad) kann ich den Mechanismus nicht.

Anghängt habe ich zwei Sägeproben. Beides Längsschnitte in 18mm Buche.

An was kann das liegen?
Gibt es an der pk 200 Möglichkeiten zur Feinjustierung der Sägeblattstellung?
 

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lmitter

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Also ich Bin kein Profi, aber in Sägeblatt mit 24 Zähnen würde ich nur für längs- und besäumschnitte verwenden. Für Quer- und Formatschnitte sollten es schon mindestens doppelt so viele Zähne sein. Das würde die erwähnten ausrisse erklären. Bei einem Durchmesser von 200 mm dürften es wohl auch 52 Zähne sein.

Interessant sind die tiefen Kerben im Schnittbild. Auch wenn das Sägeblatt nicht 100 % geradesteht sollte Der Schnitt trotzdem sauber und rillenfrei sein. Eine Möglichkeit ist dass du die Fixierung der Winkelverstellung nicht angezogen hast. Dann könnte sich der Winkel zwischen Sägeblatt und Sägetisch während des Schnittes geringfügig verstellen und würde die teilweise Rillenbildung erklären.
Weiters könnte sein: eventuell hat die Welle der Säge einen Schlag und verursacht damit ein Eiern des Sägeblattes. Lege einmal einen geraden Holzblock so an das Sägeblatt dass ein Schneidezahn nur gerade eben so daran streift. Dreh dann das Blatt per Hand ein paar Umdrehungen herum und prüfe ob die anderen Zähne in derselben Intensität am Holzblock schleifen wie der erste. Der Holzbock darf dabei nicht verrutschen und achte darauf das die Säge am besten stromlos ist. Schleifen alle Zähne mit derselben Intensität am Holz ist diesbezüglich alles in Ordnung. Tun sie das nicht ist entweder dein Sägeblatt verzogen oder die Welle hat einen Schlag.

Ein anderer Grund könnte sein das der Flansch nicht 100 % am Sägeblatt aufsetzt oder die Bohrung des Sägeblatts nicht passend für die Welle ist. Aber ich gehe davon aus das du da schon das richtige besorgt hast.

Wie gesagt ich bin kein Profi - berichte hier nur aus Erfahrung mit meiner alten Ulmia, die ein ähnliches Problem hatte. Schauen wir mal was die alten Hasen hier im Forum noch zu sagen haben. Bitte achte bei den Prüfarbeiten auf deine Finger - macht die Maschine stromlos.

LG Lukas
 

raziausdud

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Hallo Indirubin,

was mir (Amateur) auffällt, sind die beiden verschiedenen Sägespuren, offensichtlich einmal vom vorn schneidenden Blatt, einmal vom hinten nochmal schneidenden Blatt. Dafür kann m. E. schon mal die minimale Schrägstellung des Blattes nicht verantwortlich sein. Die müsste aber justierbar sein, ebenso die Justierung (fast) parallel zum Längsanschlag. Denn wenn die Säge hinten noch mal schneidet, ist idR diese letztgenannte Justierung nicht in Ordnung. Zum Justieren dieser spez. Maschine melden sich bestimmt Kenner der Säge. Ansonsten: Metabo anrufen.

Zusätzlich zu den Anmerkungen meines Vorschreibers: auch mir erscheint, dass da irgend etwas locker/wacklig/unrund ist.

Ist der Schnitt mit einem Schiebetisch oder am Parallelanschlag gemacht worden (ich kenne die Säge nicht)?

Denn: Absätze entstehen (auch) durch ungleichmäßiges Vorschieben (mit der einen Hand oder Schiebestock) und ungleichmäßiges Andrücken (andere Hand oder Holzstück) an den Parallelanschlag. Aber wie gesagt, das dürften dann nur Absätze des vorderen Schnittes sein.

Herzliche Grüße
Rainer
 

lmitter

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Nachtrag: Möglicherweise war der Parallelanschlag - sofern verwendet - zu weit nach vorne geschoben und das Werkstück hat geklemmt. Schieb den PA bis maximal zur Sägeblattmitte (Bohrung) nach vorne. Der Bereich in einem Winkel von 45 Grad nach vorne, gemessen von der Sägeblattbohrung, sollte frei sein.


LG Lukas
 

Dietrich

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Hallo,

evtl. hätte man vor dem Kauf und dem Versuch der Inbetriebnahme mal jemand kontaktiert der sich auskennt.
 

lmitter

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Sicherlich wäre es sinnvoll aals Anfänger jemanden aufzusuchen, der sich auskennt und einen entsprechend einschult. Habe das auch nicht anders gemacht. Aber nicht jeder hat die Möglichkeit oder kennt einen Tischler. Die Frage ist nun was kann er machen um das Problem zu beheben. Hat denn keiner der erfahrenen Holzwürmer hier im Forum eine Idee?

Lg
 

Indirubin

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Vielen Dank für die Antworten.

Weiters könnte sein: eventuell hat die Welle der Säge einen Schlag und verursacht damit ein Eiern des Sägeblattes. Lege einmal einen geraden Holzblock so an das Sägeblatt dass ein Schneidezahn nur gerade eben so daran streift. Dreh dann das Blatt per Hand ein paar Umdrehungen herum und prüfe ob die anderen Zähne in derselben Intensität am Holzblock schleifen wie der erste.

Ich habe mal zwei ganz billige, alte, kleine Kreissägen ausprobiert. Die hatten beide ein starkes Eiern des Sägeblatts (gesehen beim Auslaufen).

Bei der pk200 konnte ich sowas optisch nicht sehen, aber mit der Holzblockmethode gibt es da wohl tatsächlich ca. 0,5mm Diskrepanz.
Kann man da noch was machen?
 

Indirubin

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Ist der Schnitt mit einem Schiebetisch oder am Parallelanschlag gemacht worden (ich kenne die Säge nicht)?

Parallelanschlag.
Der scheint mir auch je nach Position nicht parallel - zumindest nicht zum Tisch/zu den Rillen im Alu.
Ich konnte jetzt aber noch nicht sehen, woran das möglicherweise liegt.


Ich werde mir die Säge jetzt auf jeden Fall noch mal sehr genau ansehen und versuchen alle Stellschrauben zu finden / zu erkennen.
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

wenn Du dann alle Justierschraubern gefunden hast:emoji_slight_smile:, schau auch ob das Sägeblatt parallel zu den Tischnuten ist. Den Parallelanschlag würd ich dann minimal "unparallel", also so dass zwischen Sägeblatt vorn und hinten so 2/10 mm sind. Wenn Du über die ganze Länge des Parallelanschlags einen halben Millimeter nimmst, kommt das so hin. Ziel: das Sägeblatt soll nur vorn schneiden.

So habe ich es jedenfalls bei meiner (anderen) Tischkreissäge gemacht. Da sieht man am Parallelanschlag immer, dass er zu den Nuten minimal nicht parallel ist.

Es soll auch Leute geben, die das Sägeblatt leicht unparallel stellen und den Längsanschlag parallel zu den Nuten einstellen.

Ich habe meine Version so gewählt, dass ich auch mal auf der "anderen Seite" - statt normal links mal rechts vom Sägeblatt - sägen kann. Ich muss den Parallelanschlag dann halt umjustieren. Das geht auf die Schnelle auch mal nur mit Augenmaß, wieder über die ganze Länge des Tisches hinten minimal nach außen.

Zum Justieren selbst: "irgendwo" muss das Sägeaggregat ja mit dem Tisch verschraubt sein. Ev. diese Schrauben lösen und schaunen ob da Patz für Korrekturen ist. Wenn der Parallelanschlag bei Dir in der richtigen Weise leicht schief ist und das Sägeblatt parallel, dann ist alles ok.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Dietrich

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Hallo Rainer,

die von Dir beschriebene Einstellung des Parallelanschlags galt für ältere Maschinen mit einteiligem Anschlag.
Seit geraumer Zeit werden jedoch 2-teilige Anschläge verbaut die so (siehe unten) verwendet werden, zurück gezogenes verschiebbares Anschlagteil etwa zur Sägeblattmitte.

http://www.holz-seite.de/ProjektStehpult/L10104135.jpg


Gruß Dietrich

PS: Ein Parallelanschlag wird meißt an der Verbindung des Befestigungsteils und der Längsschiene eingestellt, bei älteren Maschinen teils auch am Tischabschlußprofil.
 

Indirubin

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Ok, 2 1/2 Mysterien habe ich jetzt erkannt und teilweise gelöst:
  • Es gibt eine kleinen Hebel, um <0° zu erlauben oder zu verbieten
  • Diese Winkelverstellung geht über zwei Kreisführungen (?). Die hintere davon hat schon bei ca. 1° aufgehört sicht mitzubewegen. Resultat: Vorne ein anderer Winkel als hinten. Dezente Hammerschläge...
  • Und mindestens ebenso wichtig: Das Sägeblatt ist Schund (8 Euro). Mit einem anderen Blatt (72 Zähne) sehen auch Längschnitte besser aus. Wo bekommt man denn da bessere, die nicht gleich 70 Euro kosten?

So habe ich jetzt immerhin schonmal zwei ziemlich ordentliche/gleiche Streifen aus einem Stück Siebdruck gesägt.
Und ein 14mm dickes Brettchen.
 

lmitter

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Pass auf bei Längsschnitten mit einer zu hohen zahnzahl - da ist der Abstand zwischen den Zähnen so klein, dass die langen Fasern bei Längsschnitten keinen Platz haben. Probier's aus und nimm im Zweifelsfall was dazwischen . Siebdrucks ist ein holzwrkstoff kein massivholz. Da ist das wiedernicht so wichtig - da kannst du auch wieder mehr zähne nehmen. Ein gutes Blatt mit 200mm kostet seine €50 und aufwärts. Billiger wird schwer...
 

raziausdud

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Auch auf die Gefahr, dass man mich hier steinigt ...:emoji_wink:

So alle halbe Jahre haben die Norma-Märkte einen Satz HM-Kreissägeblätter (1x Längsschnitt, 1x Querschnitt, 1x für beschichtete PLatten) deutlich unter dem gerade genannten Preis für 1 Sägeblatt im Angebot. Die sind für mich als Amateur sogar so gut, dass ich seit Anschaffung meiner gebrauchten Tischkreissäge vor ein paar Jahren, erst 1 mal nachgekauft habe. Die Zähne sind auch alle noch komplett ... Den Norma-Tipp hatte mir damals der Verkäufer mitgegeben.

Bevor man ... s.o. ... ich habe auch ein Festool-Blatt, aber ehrlich gesagt, ich sehe da bezüglich der Schnittgüte keinen Unterschied. Mag sein, dass die Standdauer von denen höher ist. Das ist also m. E. ehr für (professionelle) Daueranwender von Bedeutung, für mich als Gelegenheits-Holzwerker nicht. Ja, in einem ist das Festool-Blatt allerdings besser, es ist so meine ich leiser.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Franz Lintner

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Im Normalfall ist es so dass ein Hobbytischler nicht jedesmal das Blatt wechselt wenn er längs oder quer schneidet. Auch nicht zwischen Spanplatten 3Schichtplatten und anderen Materalien, daher rate ich zu einem guten Standartblatt. Es bringt nichts ein sündteures Blatt mit vielen Zähnen in eine Kreissäge mit schwachem Motor zu spannen. Viele Zähne brauchen viel Kraft,besonders wenn sie nicht mehr scharf sind. Die Kreissäge verliert sofort an Drehzahl und das Schnittbild ist auch mit dem teuersten Blatt schlecht.
Gruß Franz
 
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