Innentüren/Zimmertüren aus Echtholz kürzen

holzwurm1001

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Hallo Freunde.

Ich habe mir gestern gebraucht neue (andere) Zimmertüren aus Vollholz/Echtholz gekauft.
In unserem Haus von 1983 haben wir Stahlzargen und ich musste nun feststellen das die meißten Türen nicht passen. Ich habe in den letzten Jahren auch mal die ein oder andere Tür irgendwo was abgeschliffen oder abgesägt weil das nicht passte. Da dies aber alte Röhrentüren aus den 80gern waren, habe ich mir da nun nicht sonderlich gedanken gemacht oder auf macken geachtet. Hatte dann leider auch immer diese ausrissstellen und fransen unten an der Tür.

Mein Problem ist jetzt das die meisten Türen unten Schleifen oder ggf auch oben.
Ich habe diverse Tür Unterlegscheiben hier und fülle die schon voll bis die Tür oben fast anschleift.

Frage: Was gibt es für möglichkeiten für so ein Problem bevor man die Türen nun wirklich kürzen muss. Ich habe schon gesehen das es von Simonswerk zB Bänder gibt die andere Maße haben. Das V0020/12,5 oder das V0020/14,5 zB
Sind die Maße dieser Bänder genormt also Rollendurchmesser/Stiftdurchmesser usw? Was mich interessiert ist ob es auch Flügelteile zB gibt wo diese Bohrung (wo der Zapfen reinkommt) auch tiefer gibt?

Falls es nun keine Möglichkeit gibt durch Veränderung oder neukauf von Bändern was zu ändern, wie kürzt man eine Tür ohne Schäden?

Als Werkzeug habe ich aber nicht viel. Kleine Akku Kreissäge. Eine alte größere Kreissäge könnte ich mir leihen, Stichsäge .
 

Martin45

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Das geht doch selbst mit einer Japansäge. Hinterher die Kante bisschen verschleifen oder mit einer HKS/Tauchsäge, am komfortabelsten mit Schiene.
Gegen Ausrisse gibt es Maßnahmen, Klebeband, Opferbrett, scharfes geeignetes Blatt,...
 

holzwurm1001

ww-eiche
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Also nix spezielles?
Mir fällt gerade ein dass ich damals zwei Türen extra zum Tischler mit dem Anhänger hingebracht habe war bei meinem ersten Versuch immer diese fiesen ausrisse unten waren.

Eine Schiene habe ich auch mit einem Adapter für meine kleine Makita Akku Säge

Eine für den hobbybereich recht gute, lange japansäge habe ich auch.

Aber mich würde vor allem interessieren ob man vielleicht mit diversen anderen türbändern oder Scharnieren auch noch was erreichen kann
 

Rasputin

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Servus,

wenn die Tür oben im Falz und am Boden schleift, ist sie einfach zu groß.
Da musst du irgendwo kürzen.
Mit den Bändern rumspielen bringt einfach nichts.

Wieviele Türen sinds? Eventuell kannst du bei allen die richtigen Maße anzeichnen, alle zum Schreiner bringen, alle schneiden lassen. Alles auf einen Rutsch.

Wenn dus selber machen willst, brauchst du eine Handkreissäge mit ausreichender Schnitttiefe (du solltest die Tür komplett von einer Seite durschneiden können). Dazu eine Schiene und ein scharfes Sägeblatt. Dazu einen Handhobel oder Schleifpapier um die Kante zu brechen.
Mit einem Elektrohandhobel kann man auch die Türen kürzen. Das braucht aber mehr Übung.

Nächste Möglichkeit wäre, den Schreiner zu beauftragen, die Türen in die Zargen einzupassen. Evtl. stimmen andere Sachen auch nicht. Z.B. Breite, Schlosssitz, Bandhöhen, etc...

Gutes Gelingen.
 

SteffenH

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Passen denn die Falzmaße überhaupt zueinander? Bei einer 86er Tür zum Beispiel hat die Zarge ein Breitenmaß im Falz von 841 mm und das Türblatt 834 mm.
Wie kann es eigentlich sein dass ich zwischen dem oberen Tür Scharnier so viel Luft habe und dem unteren nicht, siehe Fotos
Ist zwar theoretisch alles genormt und sollte passen, aber es gibt halt Fertigungstoleranzen, zumal in diesem Fall das zwei verschiedene Systeme und Hersteller sind (Stahl, Holz). Vielleicht mal durch das Loch die Sechskantschraube lösen und ausprobieren, ob man das Unterteil nach oben drücken kann.
Unten kürzen geht am besten mit einer Handkreissäge mit Führungsschiene.
 

carsten

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Hallo

nein es braucht nicht mal ein super scharfes Blatt. Die Kante muss eh nach dem Schnitt min 3 mm gefast werden. Sonst besteht die Gefahr das sich hier Absplitterungen bilden. Und alles was unter diesen 3 mm ist wird dann eh gefast, fällt also weg. Das Fasen macht der Schreiner üblicherweise mit dem Handhobel (manuell nix E). In Fällen wo mehrere zu Fasen sind evtl Oberfräse. In Einzelfällen auch mal Feile und Schleifpapier.
Als Bodenluft sind 7 mm erlaubt. 3-5 mm strebe ich beim Nachschneiden an.
Meinst du mit Luft den Spalt zwischen Oberteil (Tür) und Unterteil /Band ) ? Das hat Steffen gerade schon erklärt.
 

Rasputin

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Servus,

Um genauer zu sein: Wieviele Türen musst du ändern? Schaffst du die mit einer Fahrt zum Schreiner?

Mach mal ein Foto von der ganzen Tür.

Schiene und Handkreissäge ist mMn einfacher als mit dem E-Handhobel.
Wechselzahn mit Mittelvielen Zähnen. Anzahl kommt auf den Durchmesser an. Bei Blattdurchmesser 210mm wäre ich bei 36 Zähnen.

Der Abstand zwischen den Bändern ist wahrscheinlich Toleranzbedingt. Nicht optimal, aber auch kein Beinbruch.
Evtl kannst du das Band in der Zarge nach oben oder unten verstellen.
Ansonsten kannst du den Spalt evtl. mit einem Fitschenring ausgleichen. Der Spalt sollte so klein wie möglich sein.
 

kberg10

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Das ist doch ein klassischer Fall für die Handkreissäge + Schiene.
Erstmal richtig messen. Im Falz oben am Türstock oder Zarge bis Boden. Dann 8 - 10 mm abziehen und an der Tür ebenfalls vom Falz innen messen.
Dann Schiene auflegen und im mäßigen Tempo mit einer Tiefe von 3 - 5 mm vorritzen. Dann mit einem zweiten Schnitt die volle Tiefe schneiden.
Mit Wasserwaage noch kontrollieren ob der Boden an der Schwelle waagrecht ist.
Bis du die Türen verladen hast mit entsprechender Polsterung und Sicherung bist du zumindest schon mit der Hälfte fertig. Und die Kante brechen ist ganz wichtig, auch am Überschlag und Falz, die Fase sollte an der Schräge schon 4 - 5 mm haben.
Das mit den Bändern ist eine andere Geschichte, sind die Löcher am Überschlag schon vorgebohrt?
Auf jede Fall sollten die bestehenden Bänder in der Zarge ja nicht verändert werden, also muss zwangsläufig am Überschlag gebohrt werden.
Beachte auch hier das das Türblatt auch oben Luft braucht und nicht streifen soll. Also mindestens 1 mm Luft einrechnen.
Sobald die Tür abgeschnitten ist die Tür mal an die Zarge halten und die Bohrungen anreißen. Würde mir ein Stück Holz mit entsprechender Bohrung richten, beachte das die Bohrung um 5° - 10° zur Blattmitte zeigen soll.
So kannst du Tür für Tür abarbeiten und bist nicht Gefahr der Verwechslung ausgeliefert. Da gäbe es einige Möglichkeiten, zB Links Rechts. unterschiedliche Höhe und Breite.
 

wirdelprumpft

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Akkusäge und massive Tür wahrscheinlich besser auf 3 mal schneiden.
Um Ausrissfrei zu werden ersten Schnitt mit ca. 4 mm Schnitttiefe dann Schiene 0.5 mm richtung Türende verschieben und dann durchsägen bei Akkusäge ggf. mit mehreren Tiefenzustellungen.

Wenn die Tür im Schließblechbereich streift und das Türband ganz anliegt gibt es noch eine möglichkeit etwas rauszuholen.
Türband an der Stahlzarge ausbauen und kröpfen - am besten in Schraubtock spannen oder zu Not auf einen harten Untergrund wie Bordsteinkante. Nicht übertreiben irgendwann bricht das Band ggf.

Falls die Schraube in der Stahlzarge ausgelutscht ist geht es manchmal noch mit einem Tork-Bit
Falls Schraube an Stahlzarge ausgetauscht werden muss hilft nur mit einem Senker das Loch größer zu machen anders bekommt man die nicht raus.
 
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holzwurm1001

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Ich stelle mal noch mal ein paar Bilder ein wie gewünscht.

Also ja mit dem Spalt meine ich quasi nur an dem türband den Spalt wo diese fitschenringe hingehören.

Für mich sieht das so aus als wäre das untere türband welches an der stahlzarge befestigt ist maßlich falsch gesetzt worden.

Bei einigen Türen musste ich schon mit Ringen arbeiten teilweise sogar mit zwei mal zwei Millimeter.

Wie man auf dem einen Foto vielleicht erkennen kann, habe ich bei den meisten Türen das schon so hoch gemacht der Falz oben an der Zarge nur noch maximal 1 mm Luft hat bzw schon fast anschleift.

Das eine Bild von der stahlzarge mit diesem Ausschnitt ist zwar von der gegenüberliegenden Seite, aber die Bänder sind quasi so passgenau in dem Schlitz eingesetzt, dass ich durch lösen der Schraube das nicht großartig nach oben oder unten verschieben kann höchstens leicht kippen.

Mit den Bändern verbiegen meint ihr wahrscheinlich dass es dann so aussieht wie diese die man auch kaufen kann wo die nach außen versetzt sind oder.?
So wie Simonswerk v8100wf ga?

Also bisher sind die Schrauben die ich gelöst habe noch nicht ausgelutscht bisher lassen sich alle noch drehen einigermaßen, aber meint ihr nicht dass es sich lohnt sich solche anderen türbänder zu holen die schon versetzt sind?

Ich habe nur diese ganz kleine Akku Kreissäge von Makita ich glaube wie schafft das eh nicht dann müsste ich mir diese alte Bosch von meinem Vater ausleihen die hat dann ein bisschen mehr Power.

Da muss ich mir das dann noch mal genauer durchlesen eure Tipps und vielleicht mal ein Video schauen wie man sowas rissfrei schneiden kann.

Ach ja und ich bekomme die Türen wohl alle in den Anhänger aber das würde eine ganze Zeit lang dauern bis ich das wirklich gut gepolstert und verstaut wieder alles so in den Anhänger gebaut habe, ich habe die ja auch gestern damit so abgeholt
 

holzwurm1001

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sind die Löcher am Überschlag schon vorgebohrt?
was genau meinst du? Was ist ein Überschlag?
Also es ist alles fix und fertig, die Türen waren ja schon mal eingebaut. Die Beschläge sind /waren schon drin

Passen denn die Falzmaße überhaupt zueinander? Bei einer 86er Tür zum Beispiel hat die Zarge ein Breitenmaß im Falz von 841 mm und das Türblatt 834 mm.
Kann ich dir so nicht sagen. Ich bin nach DIN Breite und Höhe der Türen gegangen und das passt. Also die Türen passen ja grob, es geht ja nur um millimeter
 

wirdelprumpft

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theoretisch ist der Luftspalt zischen Rahmen und Türblatt 3 mm, das Band kröpft aber um 4,5 mm also etwas zuviel des guten.

das V8100 WF HV Stop hat Höhenverstellung und kann zu/auflaufende Türen bremsen was bei Stahlzargen ja ab und an vorkommt.

Stahlzargen sind meist DIN
aber leider wurden die Zeitweise von Mauerer mit in die Schalung gestellt und einbetoniert etc.
oft sind die nicht im Wasser gesetzt und haben Buckel drin / sind Windschief/aus dem Winkel usw. oft muss man deshalb dann Sondermaß bestellen oder halt nacharbeiten.
 
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holzwurm1001

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Ja das stimmt, reine Echtholz Türen nicht. Innere ist echt Holz mit Buche funiert.
Sorry vergessen.

Wenn die Anleitungen für das Kürzen und deswegen dann trotzdem so oder muss man dann was anderes machen
 

kberg10

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Der Überschlag ist wo die Bänder am Türblatt eingebohrt sind, also die größte Breite. Wenn man das eingehängte Türblatt vor sich hat gibt es die Bandseite (man sieht die Bänder wenn die Tür geschlossen ist) und das Gegenteil ist die Falzseite. Meistens ist die Bandseite welche im Raum sichtbar ist. Ist aber nicht zwingend, je nach Situation kann erforderlich dass die Tür in den Flur hin öffnet. Ob es ein linkes oder rechtes Türblatt ist da wenn man im geschlossen Zustand die Bänder sieht, also vom Raum aus betrachtet. Heutzutage sind die Beschläge meistens links und rechts verwendbar, es sollte aber schon darauf geachtet werden ob das der Fall ist.
 

holzwurm1001

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Carsten hat etwas wichtiges erwähnt. Die Türen sollten unten beidseitig eine Fase bekommen. 2mm hoch und 2mm tief sollte sie sein. Sonst passiert es sehr leicht, dass Ausrisse entstehen wenn irgendetwas am Boden liegt und klemmt.
LG Gerhard
danke für den Tip. Ich dachte das man auch irgendwas VOR dem sägen machen muss damit eben keine Ausrisse durch das schneiden entstehen.

Kann man die Fasen auch mit etwas anderem außer dem Handhobel machen ( den ich nicht habe)
 
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