Ideen für feine Brettertüren?

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Servus!

Ich baue ein ganz schlichtes Häusel aus, nicht sehr alt. Das muß ziemlich umgekrempelt werden und braucht neue Zimmertüren.

Die sollen sehr traditionell-ländlich werden, wie Altbausubstanz.
Füllungstüren wären denkbar, sind mir aber zu bieder / gewöhnlich.

Ich denke an eine Form von Brettertüren, aber etwas feiner, also ohne Z-Schräge (aber mit Gratleiste). Bretter gespundet, sinnvoll verschiedene Breiten, vielleicht im Wechsel mit vorstehenden Profilleisten.
Ich kenne da wenig alte Beispiele, meist sind sie halt ganz schlicht und eher für Stall oder Keller. Ich würde dieses Motiv gern weiterentwickeln / verfeinern.
Wer hat schöne Anregungen oder gesammelte Bilder oder weiß, wo man welche findet?

Beste Grüße!
Spannemann
 

Weiß-Blau

ww-kiefer
Registriert
26. November 2011
Beiträge
52
Ort
Steingaden
Hallo Spannemann

wieso darf keine Z-Schräge drann sein??
Wenn mann die Schräge so macht wie ein Kopfband am Dachstuhl würde dass doch sehr nett ausschauen, natürlich eine gute passgenauigkeit vorrausgesetzt!

bei den Brettbreiten würd ich gleiche breiten nehmen, hab ich zumindest noch nicht anders gesehen. Oder wenn es verschiedene breiten sein sollen, dann evtl symetrisch anordnen, sprich in der mitte anfangen mit einem schmalen brett und nach außen die bretter breiter werden lassen.

gruß Michl
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Mei, die Schräge ist halt der Unterschied zwischen einem funktionell hingebauten Ding und einer "gestalteten" Tür.
Im Wohnbereich sieht man die Tür ja ständig, und da kommt es doch schon auf sowas an.
Die Erscheinung an die ich denke, geht in Richtung aufgedoppelter Türen. Allerdings sind diese eben wieder sehr massig und nichts für drinnen.

Ja, die Brettbreiten sollen einen Rhythmus ergeben, kein Durcheinander. Das meine ich auch so.
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Mei, die Schräge ist halt der Unterschied zwischen einem funktionell hingebauten Ding und einer "gestalteten" Tür.

Die Querstrebe hat aber durchaus seine Berechtigung. Die ist ja nicht zum Spass da, sondern um die Tür gerade zu halten. Wenn du die weglässt, kann es die passieren, dass die Tür an der Schlossseite absackt. Das verhindert die Querstrebe, indem es die Last von der Schlossseite auf das untere Band lenkt.
 

Weiß-Blau

ww-kiefer
Registriert
26. November 2011
Beiträge
52
Ort
Steingaden
Deswegen meinte ich auch das die Schräge als Kopfband ausführen, bei mir im Dachstuhl sind Kopfbänder die hübsch zierlich sind! Dazu sei gesagt mein Dachstuhl ist ca 200+ Jahre alt.
Also das sind nicht so klobige Kopfbänder wie sie googel hergibt!
Wenns dich interessiert kann ich auch gern ein foto davon machen.

Ich würd halt nur ungern darauf verzichten wegen der Stabilisierung.
Ich will´s dir aber auch nicht einreden, habs in deim ersten Beitrag nur so verstanden dass dir die Schräge zu klobig erscheint

Sonst würd mir zum gestalterischen noch einfallen:

evtl als Segmentbogentür ausführen, mit Gratleisten.
eher rustikales Holz mit ästen, hier würde sich eiche anbieten
Geschmiedete bänder und Aufgeschraubte schlösser

Mit Profilstäben würd ich nicht viel machen, außer an den Gratleisten!
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Die Querstrebe hat aber durchaus seine Berechtigung. Die ist ja nicht zum Spass da, sondern um die Tür gerade zu halten.
Das weiß ich schon. Aber meinst Du nicht, mit Gratleisten geht das auch? Noch dazu die Bretter darauf "vernagelt" (Holznägel).

Weiß-Blau:
Die Kopfbänder sind ja meist im 45-Grad-Winkel. Aber wie paßt das dann zwischen die beiden Querleisten? Und bei "zierlich und alt" fällt mir nur Schwalbenschwanzverblattung ein, statt Zapfen bei neueren Kopfbändern und Versatz bei üblichen Brettertüren. Oder hast Du eh den Versatz gemeint? Denn oft fehlt der bei solchen Türen auch glatt.

Beste Grüße!
Spannemann
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Das weiß ich schon. Aber meinst Du nicht, mit Gratleisten geht das auch? Noch dazu die Bretter darauf "vernagelt" (Holznägel).

Wenn das Holz dann mimimal schwindet, wird die Gratleiste minimal lose und die Bretter senken sich ab. Über die Türbreite summiert sich das dann auf und schon hängt deine Tür an der Schlossseite mehrere mm runter.
Ich würde die nicht weglassen.

Ne Alternative: Klein und zierlich wäre zum Beispiel ein Stahlseil oder ein geschmiedeter Stab, den du von Bandseite oben nach Schlossseite unten unter Zug verbaust. Anders Prinzip, gleiche Wirkung.
Du willst es ja rustikal. Ich stell mir da zum Beispiel nen schönen Geländerstab aus Eisen* vor, der an beiden Enden ein Gewinde hat und durch die Gratleiste mit schrägen Zulagen durchgeführt und mit Hutmuttern festgeschraubt wird.

* als Beispiel: Bearbeitetes Eisen-Gelnder-Teil - Treppenteile - german.alibaba.com - 227550942
Im oberen Bild der rechte Art 61/04, oder weiter unten Art 21/05 bis 08

Edit sagt: Der Fachbegriff ist wohl "zierstab schmiedeeisen". Die Google-Bildersuche schmeist da recht viele Treffer raus.
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Nein, überhaupt nicht rustikal. Edel.
Die Strebe ist nunmal ein Element, das der Wirkung der senkrechten Linien im wahrsten Sinne zuwider läuft.

Blau-Weiß:
Ja, so solche schönen Verblattungen. Im Holzbau wirklich was Feines. Aber das ändert leider in diesem Falle nichts.
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Tja, dann bin ich raus. Meine Bedenken habe ich geäußert. Du musst es halt auf einen Versuch ankommen lassen. Ich persönlich würde es nicht tun.
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
hallo,
ich hab mal für einen Bekanten sowas ähnliches gemacht. Wurde in einen alten Bauernhof eingebaut. Komm da leider nicht hin wegen eines Fotos. den hat das tragende Z auch gestört.
Wir haben dann ganz klassische Rahmentüren gebaut mit Zapfenverbindungen. Da wo bei einer Füllungstür die Nut ist haben wir nur einen Falz eingefräst der so tief war wie die Dicke der Bretter die als Füllung rein kamen. Auf die Fugen am Rahmen wurden Deckleisten aufgesetzt. Das Holz haben wir nach dem hobeln gebürstet. die Türen wurden dann nur mit Hartwachs endbehandelt.
Das sah recht schick aus, zumal da noch geschmiedete Bänder drauf kamen, geht sicher auch mit Einbohrbändern oder Fitschen.
Bleib am Holz
Axel
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Das klingt gut, so ähnlich dachte ich auch schon. Man kann ja z. B. auch mal die Querfriese durchlaufen lassen statt der Längsfriese sonst. Dann sieht es mehr aus wie Hirnleiste und lauter Bretter.
technisch läßt sich also sicher was machen.
Nun wäre Gestaltung gefragt. Kommt, Leute, hier sind doch Profis. Der Technikkram ist doch nur Grundlage, jetzt wollen wir mal mit Proportionen und Profilen spielen!
 

Hunzenstrunz

ww-eiche
Registriert
26. Juli 2008
Beiträge
358
Zur Konstruktion:
-wie wäre es 2 Brettflächen zusammenzuspunden und diese Einseitig nuten fürs Z diese dann aufeinanderbringen.
-oder aber das Z besonders hervorheben indem man die Bretterfläche durch das Z durchbricht (ist ja nunmal das Ding was so eine Brettertür ausmacht)

Gestalterische Idee
-Angefangen bandseitig mit einem breiten Brett und zur Schloßseite im goldenen Schnitt abnehmende Brettbreiten.
-Denkbar wären vielleicht auch trapezförmig zulaufende Bretter, entweder Strahlenförmig oder abwechselnd gestürzt angeordnet, Steigung z.B. 1:7 wie bei Zinken
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
Fein, das sind auch schöne Vorschläge.

Es soll ja nicht sklavisch an der Herkunft und dem damit geprägten Stil der "Brettertür" festgehalten werden. Es soll halt was Handwerkliches werden (das hört wohl z. B. beim Absperren auf) und doch keine der tausendfachen (und leider auch vom Baumarkt und ähnlichen Fabrikverramschern mißhandelten) Füllungstüren.

Ihr seht doch ein, daß rein formal der Reiz einer Fläche mit vielen senkrechten Parallelen durch diese Schräge arg gestört würde, sich jedenfalls nicht ausreizen läßt?
 

Hunzenstrunz

ww-eiche
Registriert
26. Juli 2008
Beiträge
358
ebendrum die Tür aus zwei Teilen und das Z in die Mitte.
Eine der beiden Hälften könnte als Falz zurückspringen, so wäre das Problem mit einem etwaigen breitenversprung behoben, das Z wär optisch aus dem Weg ohne den Nutzen zu verlieren.

Mit den Profilen wäre ich glaube ich vorsichtig, eine kleine Fase sieht meist am wertigsten aus.

was ich mir auch gut vorstellen könnte wäre, bei meiner vorgeschlagenen Konstruktion, ein Ausschnitt der durch das Innenliegende Z aussermittig durchbrochen wird (ich hoffe es ist verständlich was ich meine) setzt natürlich genaustes Arbeiten und einen filigranen Querschnitt der diagonalen vorraus
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo,
das hört sich für mich so an, als hättest Du noch nie eine Innentür ohne das blöde Z gesehen oder gebaut. Schon vor 100 Jahren wurden Türen mit Rahmen gebaut die sich auch nicht gesetzt haben. Gestalterisch lässt eine Rahmentür jedenfalls elegantere Formen zu wie eine mit Z wo egal wie das verarbeitet ist immer die Optik gestört sein wird.

Bleibt am Holz
Axel
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Abend Spannemann
Bei einer Bretttürkonstruktion gäbe es noch die Variante mit eingenuteten Kopfstücken, durchge-
stemmt und verkeilt. Sicherlich eine mutige Konstruktion, aber bei sorgfältiger Holzauswahl sicher
zu realisieren. Die Brettaufteilung mit fallender Breite finde ich materialgerecht und in einem Haus
auf dem Lande auch angemessen, unsere Vorfahren waren recht ökonomisch im Umgang mit den
knappen Werkstoffen. Nicht immer wurde in der Vergangenheit nach den Regeln der Technik gebaut,
musste vor 30 Jahren mal Türen für das alte Landratsamt in Bad Tölz bauen- die Futter in ca. 60cm
Tiefe mussten aus massiver Kiefer gefertigt werden, wurden mit ausgefrästen Täfelungen erstellt.
hat mir wirklich Magenschmerzen verursacht, nur der Denkmalschutz hat darauf bestanden, die
alten Türen waren auch so gefertigt worden, das ganze auch noch ohne CNC und natürlich auch noch
als abgesetzte Füllung. Völliger Schwachsinn, aber es scheint bis heute zu funktionieren. Also warum
keine Bretttür, wenn es dir gefällt,Harald
 

Andreas W.

ww-esche
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
527
Ort
Mittelfranken
Hallo Spannemann,

wenn Du die Bretter zu einer Tafel verleimst, reichen nur die Querriegel (dann natürlich idealerweise eingegratet, aber ohne Holznägel über die ganze Länge).
Mit dem Verleimen kaufst Du Dir aber über den Jahresverlauf ein gehöriges Quell- und Schwundmaß mit ein.
Hat ja einen Grund, warum man irgendwann auf die Idee gekommen ist, Rahmen zu bauen.

Verzichtest Du auf die Verleimung, benötigst Du unbedingt eine aussteifende Diagonale (und zwar immer von Bandseite aus gesehen am oberen Querfries außen nach unten zur Bandseite hin), sonst wird sich Deine Brettertür unter Garantie über kurz oder lang senken.
Auch eine "doppelte" Türe mit Brettern einmal senkrecht und einmal quer senkt sich ohne Aussteifung.

Gruß, Andreas
 

Spannemann

ww-buche
Registriert
16. Mai 2006
Beiträge
250
Ort
Mecklenburg
So, hier bin ich mal wieder und habe etwas zu berichten. Habe inzwischen diesen Entwurf zweimal gebaut: siehe unten

Die Bretter stecken mit Federn am Hirnholz in den Hirnleisten und sind an jedem Ende mit zwei 16er Dübeln verleimt. Bleibt maßhaltig und dürfte sich nicht unbedingt senken. Die Blätter sind überfälzt.

Jetzt habe ich aber das Problem, daß eine Tür sich verzieht. D. h. drei Ecken liegen an, die vierte (Klinkenseite, unten) steht etwa 15 mm ab! Immerhin ist das Holz (Kiefer) schlicht und regelmäßig; feinjährig und mit stehenden Jahresringen - aber was nützt das schon in der Längsachse?

Mh, als Holzversteher würde ich sagen Künstlerpech. Aber ich finde die Konstruktion (unabhängig von ihrer Verwendung als Tür) nicht sa ausgefallen, daß man nicht auf ein gerade bleibendes Brett hoffen dürfte.
Gibt es noch (redliche) Tips, wie man dem vorbeugen könnte?

Beste Grüße!
Spannemann
 

Anhänge

  • L1050245.JPG
    L1050245.JPG
    124,7 KB · Aufrufe: 92
Oben Unten