hoppy zum beruf

schütze

ww-pappel
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als hoppy,entwerfe ich einrichtungsgegenstände aus holz (vietrinen,aquarienschränke,lampen etc.pp) in verbindung mit glas,stein,metall evtl. mit lichteinflüssen. dank meines handwerklichen geschicks habe ich so manches für den eigenen bedarf in die tat umsetzen können. ich würde es anstreben,nur echte materialien zu verwenden um eine exclusive kundschaft zu begeistern. nun meine frage: wie könnte ich es schaffen mein hoppy zum beruf zu machen? was brauche ich dafür? wer könnte mir ganz konkret in dieser richtung weiter helfen....? ich danke für jede hilfe.....!
 

Mork0075

ww-birke
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Um sein Hobby zum Beruf zu machen (unabhängig vom Gebiet), braucht man zum einen unternehmerisches Geschick (Kalkulation - im Hobby ist es egal, wenn du 50h für ein schnödes Bauteil brauchst, als Freischaffender für Kundschaft würdest du dann gern mehr als 50 cent die Stunde verdienen), Mut (du musst, je nach Geschäftsmodell erstmal in Vorkasse gehen) und einen Gewerbeschein, denn sonst kannst du keine Rechnungen schreiben und das Finanzamt sitzt dir schnell auf der Pelle.

Hinzu kommen so Sachen wie Produkthaftung und Gewährleistung, die man bedenken sollte.
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

als erstes solltest du das Ganze realistisch sehen. Wenn du kein Schreinermeister bist, mußt du dir zunächst ein Schlupfloch suchen, das es dir erlaubt ein entsprechendes Gewerbe anzumelden. Dazu wurde hier schon genug geschrieben. Nutzealso die Suchfunktion. Problematisch könnte es werden, wenn du elektrische Bauteile verwendest und diese mit verkaufst. Nicht ganz einfach von der rechtlichen Seite her.

Als nächstes solltest du unbedingt ein Seminar für Existenzgründer besuchen. Dort wird man dir klar machen, was Selbständigkeit bedeutet. Gleich darauf steht der Besch beim Steuerberater auf dem Programm. Der kann dir schon mal sagen, was du monatlich an Umsatz machen mußt, ohne am Hungertuch zu nagen. Steuerberater kennen sich auch mit laufenden Kosten wie Verscherungen, Abgaben etc. aus.

Dann solltest du auch einmal herausfinden, ob deine Produkte überhaupt
Absatz finden. du schreibst von Exclusiv, also suchst du eher Betuchte Kunden. Gibt es diese in deiner Umgebung in ausreichender Zahl?

Apropos "exclusiv":
Sind deine Produkte wirklich hochwertig, also kannst du es handwerklich mit einem Profi aufnehmen? Denn wenn bereits Konkurrenz da ist, mußt du dich mit dieser messen können um zu bestehen. Kunden die exclusive Stücke zu oft auch hohen Presien kaufen verlangen nben einem schönen Design auch perfektion in der Ausführung.

Wenn du davon leben möchtest, kannst du dir nicht erlauben deine Zeit zu vergeuden. Hast du also Maschinen und Werkzeuge um halbwegs rationell zu arbeiten?

Und nicht zuletzt solltest du an deiner Kommunikation arbeiten. GROSS und kleinschreibung, sowie eine Anrede und eine Grußformel sind nicht zuviel verlangt. Ich bin da eher altmodisch und schließe daraus auf die Person selbst. Daran solltest du unbedingt arbeiten. Kontaktpersonen bei der IHK, HWK, Lieferanten und natürlich nicht zu vergessen potentielle Kunden reagieren auch auf solche Dinge.

Soviel mal für den Anfang.

Gruß

Heiko
 

schütze

ww-pappel
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danke. unter welche rubrik läuft den diese sparte an selbstständigkeit? und wo finde ich mehr dazu. ps:ich weis,aller anfang ist schwehr......
 

heiko-rech

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Hallo,

also ich denke mal eine wichtige Eigenschaft eines selbständigen ist Eigeninitiative. Wie ich schon schrieb, die Suchfunktion gibt dir bereits viele Antworten.

Gruß

Heiko
 

Leimheini

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Hallo Schütze,

da es hier weniger um Holz geht als um Selbständigkeit (habe mich vor 7 Jahren selbständig gemacht, allerdings mit einer Agentur für Internet-Dienstleistungen), traue ich mich auch mal an eine Antwort. :emoji_wink:
Zumal ich das Forum und die Hilfsbereitschaft hier klasse finde...

Die Beiträge zu deiner Frage fand ich bisher schon sehr gut und zutreffend.
Dabei würde ich an deiner Stelle aber erst mit Existenzgründerseminaren, Gewerbeanmeldung etc. anfangen, wenn ich a) die Fragen der Vorposter nach Professionalität, Qualität deiner Arbeiten, etc. mit "ja" beantworten könnte und b) das komplette Geschäftsmodell schon relativ klar u. durchdacht ist.

Hast du dir denn schon überlegt, wie lange du für welche Arbeiten brauchst (s. Frage von Mork) und wieviele Objekte du bauen müsstest, um deine entstehenden Kosten abdecken zu können? Dann finde ich es extrem wichtig von vornherein zu klären, wie der "Vertrieb" laufen soll.

Sehr oft werden nämlich die Kosten in der Rechnung vergessen oder unterschätzt, die für die Kundenakquise notwendig sind. Ein Geschäft an einer gut frequentierten Straße ist recht teuer und drückt auf die Kosten. Hast du eine andere Idee, wie du aus den "wenigen" Hobbyprojekten einen kontinuierlichen Auftragssituation machen kannst? Wenn du allerdings eine richtig tolle "Idee" hast, kannst du vielleicht schon im Vorfeld annähernd klären, ob sie funktionieren kann oder nicht, indem du Leute fragst, die das oder ähnliches schon gemacht haben.

Ich kenne zum Beispiel einen, der sehr schöne Gartenmöbel produziert und diese in seinem Geschäft verkauft. Allerdings hat dies nicht richtig funktioniert, da er zu wenig Laufkundschaft hat. Dann hat er die Idee in (exklusiveren) Garten- u. Baumärkten, ob sie seine Ware in Kommission nehmen. Das klappt ganz gut und für die baut er jetzt außerdem als Dienstleistung deren Deko-Ecken mit liebevoller Herrichtung der Artikel. Obwohl sein Geschäft vorher schlecht lief, hat der jetzt eine Nische gefunden, die ihn und seine Familie ernährt.

Ich glaube, man kann schon viele Fragen vorweg klären und durch viel konkretes Rechnen u. gedankliches durchspielen schon einschätzen, ob so ein Modell funktionieren kann oder nicht.
Was ich an deiner Stelle nicht machen würde: Zuerst den Entschluss der Selbständigkeit fassen, Seminare machen, etc. und erst dann das Geschäftsmodell ausarbeiten, was Heiko wohl auch mit "Schlupfloch" meinte. Im Übrigen muss ich ihm auch Recht geben, was die Kommunikation anbetrifft. Entweder du legst noch mal nach, was die Rechtschreibung anbetrifft, oder du planst jemanden ein, der für dich die Schreibarbeit macht. Denn mit einem (noch so kleinen) Geschäft kommst du nicht drumherum, hier und da auch mal Briefe, Produkttexte, etc. zu schreiben.

Das soll dich aber nun nicht davon abhalten, deine Wünsche in die Tat umzusetzen. Auch wenn es oft schwierig ist, bin ich der Meinung, dass es immer gut ist, sich solche Fragen zu stellen.

Wenn du Fragen hast, wie man z.B. etwas über das Internet vermarktet, kannst du mich gerne fragen, denn da bin ich zufällig Fachmann.

Viele Grüße
Leimheini/Ingo
 

heiko-rech

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Hallo,

Zuerst den Entschluss der Selbständigkeit fassen, Seminare machen, etc. und erst dann das Geschäftsmodell ausarbeiten, was Heiko wohl auch mit "Schlupfloch" meinte.

Nein, mit Schlupfloh meine ich, dass er eine Möglichkeit finden muss, Möbel etc. ohne den Meisterbrief im Schreinerhandwerk zu haben, gewerblich herstellen zu dürfen. Dazu wurde hier schon viel geschrieben.

Gruß

Heiko
 

Leimheini

ww-fichte
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Hallo Heiko,

achso sorry, das kommt natürlich noch hinzu
und ist ja dann auch extrem wichtig!
Danke für die Korrektur.

Grüße
Ingo
 

schütze

ww-pappel
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Hallo, ich bins Schütze
Genau das ist das Problem. Ich habe das schon bei der Existensgründungsberaterin und im Existengründungsseminar angesprochen.Wo ich auch die Checklisten für das Geschäftskonzept bekommen habe. Ich habe alles auf den Fotos ohne elektrischen Hobel;Gährungssäge etc. gemacht und bräuchte noch Wissen über optimalen Maschineneinsatz, Beschichtungsmöglichkeiten oder Erstellung von Kostenvoranschlägen und vieles mehr. Vielen Dank erstmal, Schütze
 

heiko-rech

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Hallo,

na das mit der Kommuniation scheint ja schon mal zu klappen. Fotos sehe ich keine.

Wenn dir aber wie du schreibst noch soviel Wissen fehlt und du keine elektrischen Werkzeuge hast, sehe ich schwarz. Deine direkten Konkurrenten sind die ortsansässigen Schreiner, die haben eine entsprechende Berufserfahrung und einen entsprechend dimensionierten Maschinenpark.

Ohne Wissen in Kalkulation etc. wirst du vermutlich schnell den Überblick verlieren.

Mein Tipp daher:
Erst einmal nebenberuflich in die Selbständigkeit "hineinschnuppern", sehen was geht. Projekte durchziehen und nachkalkulieren. Kalkulation und Buchführung kann man in Abendkursen erlernen. Das Fachwissen kann man auch erlernen, aber das dauert mitunter Jahre.

Ich glaube du gehst derzeit noch zu naiv an die Sache heran.

Bitte mach dich auch mal darüber schlau, wie du persönlich im Falle eines Scheiterns (finanziell) dastehen würdest. Was eine Insolvenz für deine persönliche Lebenssituation bedeuten würde. Das ermutigt einen zwar nicht gerade, gibt einem aber gerade am Anfang vielleicht einen Blick für die Realität wieder.

Ich selbst bin im Nebenerwerb selbständig und fahre damit ganz gut.

Gruß

Heiko
 

schütze

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Deshalb sammel ich auch Infos (gewußt wo?!). Von privater Seite gebe ich mir ca. vier Jahre zeit. Und suche auch einen Platz für eine Hoppywerkstadt. Übrigens die Bilder sind unter Gallerie eingetragen. Bis bald....Schütze
 

Leimheini

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Hallo Schütze,

interessante Bilder.
Ja, vielleicht kannst du es ja machen wie Heiko, also nebenbei versuchen deine Kreationen zu vertreiben und erst dann ganz wechseln, wenn du WEISST, dass es genug Geld einbringt. Während du Objekte baust, kannst du ja all die Dinge lernen, die Kalkulation, Steuer, Gewerbe etc. anbetreffen.
Und vier Jahre ist ja eigentlich schon eine ordentliche Zeitspanne, so dass du nichts überstürzen musst.

Allerdings halte ich nichts davon, sich bezügl. Insolvenz schlau zu machen.
Wenn es soweit kommt, ist der Handlungsspielraum ohnehin gleich 0 und eigentlich ist die Zeit besser investiert, die man dafür aufwendet es richtig zu machen und die Insolvenz zu verhindern.

Grüße
Ingo
 

magmog

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guude,

gewerberechtlich und bei Deinen amitionen hast Du die möglichkeit, die angelegenheit als künstler zu betreiben. damit bleiben Dir ettliche probleme und kosten erspart. google mal u.a. unter "Künstlersozialkasse".

viel erfolg, justus.
 

Leimheini

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Hallo nochmal,

guude,

gewerberechtlich und bei Deinen amitionen hast Du die möglichkeit, die angelegenheit als künstler zu betreiben. damit bleiben Dir ettliche probleme und kosten erspart. google mal u.a. unter "Künstlersozialkasse".

viel erfolg, justus.

Künstler ist vielleicht ein gutes "Schlupfloch" für die Meisterprüfung, das stimmt.

Aber mit der Künstlersozialkasse wäre ich gaaaaaanz vorsichtig.
Wenn du kaum verdienst kannst du vielleicht momentan noch sparen, aber wehe du verdienst mehr, dann wirst du sofort wieder arm dank KSK. Ich will das jetzt/hier nicht alles aufrollen, aber ich habe da eher die schlechten Erfahrungen gemacht. Aber ich habe auch ursprünglich mal Grafik-Design studiert, da ist man leider immer scharf an der Grenze zur "Kunst".

Grüße
Ingo
 

schütze

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Darüber habe ich auch schon nachgedacht.Dankeschön.Zur Zeit bin ich Kraftfahrer und habe schon mal Freiraum.Hättet Ihr einen Tipp wo ich gute Fachliterratur herbekommen könnte oder welche in meine Situation passt? Ich weis nicht ob ich wegen der "Kunstsache" mal die IHK oder die HWK befragen sollte? Ich will "keine schlafenden Hunde wecken" wie mann so schön sagt. Grüße Schütze
 

Leimheini

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Hallo Schütze,

nein normalerweise, wenn es Objekte sind, die du selbst gebaut hast, ähnlich Ölbildern, Installationen, brauchst du keinen Gewerbeschein. Zumindest als "Freischaffender Künstler" nicht und so lange du keinen Handel mit Ware betreibst (dann auch Gewerbe anmelden). Du brauchst nur eine Steuernummer beim Finanzamt (anmelden), unter der du die Mehrwertsteuer abführen kannst. Und das Einkommen muss natürlich besteuert werden, etc.. Dafür brauchst du aber nicht zur IHK oder ähnliches sondern dich hauptsächlich schlau machen und das kannst du im Internet schon gut. Stichworten "Gründung"
Kannst dich dann auch mal nach einem Steuerberater umsehen, der am besten von Anfang an mitmacht :emoji_wink:

Hier hab ich gerade die Definition für den Status gefunden:

Definition "Freier Beruf"

"Die Freien Berufe haben im allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche, und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt."

Viele Grüße
Ingo
 

raftinthomas

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...und ich bezweifel mal, dass das der kunstansatz für aquarien durch geht.
imho geht das nur über den ansatz serienfertigung und mitglied bei der ihk.
benutz mal ihk als suchwort hier im forum.
 
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