Holztrocknung Dauer

Dr.db

ww-birnbaum
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Hallo,


ich habe zwei verschiedene Chargen Teakholz die ich zusammen verarbeiten möchte.

Die einen Bretter liegen seit 30 Jahre bei uns im Wohnraum und die anderen musste ich mir vor 4 Wochen neu dazu kaufen.
Die gekauften Bretter waren ca. 4 Jahre luftgetrocknet, allerdings waren sie beim Holzhändler in einer Halle....
Also bestimmt nicht so trocken wie unser Wohnraum.

Jetzt habe ich die gekauften Bretter grob zugeschnitten und auf Lagerhölzern zum trocknen ausgelegt.
Die Teak-Bretter sind ca. 3cm dick und 10cm breit und 1m lang....
Wie lange brauchen die etwas bis sie die gleiche Holzfeuchte wie meine alten Bretter aufweisen ?
....ich habe leider kein Holzfeuchte-Messgerät...


LG Olaf
 

Donau

ww-esche
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Hallo Olaf ich habe dir mal etwas aus dem Netz kopiert. Wenn du kein gescheites Meßgerät hast wird die Darrprobe die einzige Möglichkeit sein.

Holzfeuchte mit der Darrprobe ermitteln
Die Darrprobe ist neben der elektrischen Widerstandsmessung mit Holzfeuchte-Messgeräten eine sehr genaue Messmethode zur Bestimmung der Holzfeuchte, die auch oft in Laboratorien eingesetzt wird. Die genaue Methodik des Prüfverfahrens ist in DIN 1048 Teil 5 festgeschrieben. Der Masseverlust beim Erhitzen des Prüfguts ergibt nach untenstehender Umrechnung den Feuchtigkeitsgehalt.

Das Nassgewicht wird mit dem Darrgewicht nach untenstehender Formel ins Verhältnis gesetzt. Als Ergebnis erhält man die relative Holzfeuchte in %.

(Nassgewicht - Darrgewicht)
---------------------------------- x 100 = Holzfeuchte in %
Darrgewicht








Durchführung der Darrprobe
Zunächst wird der Darrofen auf die erforderliche Temperatur von 105 °C aufgeheizt.
Aus drei verschiedenen Holzscheiten wird eine Probe mit ca. 5x5 cm bis 10x10 cm herausgesägt.
Die Schnittstellen sollen durch den Sägevorgang nicht erheblich erwärmt werden, da die Meßergebnisse sonst verfälscht werden. Die drei verschiedenen Holzquader werden nun auf einer genauen Briefwaage gewogen um dadurch das Nassgewicht jeder einzelnen Holzprobe zu ermitteln.
Nun legt man die Holzquader zum trocknen in den Darrofen. Nach drei Stunden nimmt man die Holzstücke aus dem Ofen und notiert wiederum das Gewicht. Diese Prozedur wird jetzt so lange stündlich wiederholt, bis keine Gewichtsveränderung mehr ansteht. Das zuletzt gemessene Gewicht ist nun das Darrgewicht, auch Trockengewicht.
Mit der obenstehenden Formel kann jetzt die Restfeuchte im Holz ermittelt werden. Addiert man die drei errechneten Ergebnisse und dividiert dass Ergebnis durch drei, erhält man die durchschnittliche Holzfeuchtigkeit.

Beispiel:
Die erste Holzprobe hat ein Nassgewicht von 250 Gramm. Die Trockenprobe / Darrprobe ergibt ein Gewicht von 210 Gramm. Setzt man nun die Gewichte in die obenstehende Formel ein, ergibt sich eine Holzfeuchte im Holz von ca 19%. So verfährt man nun mit allen drei Proben, bildet den Durchschnitt und fertig.


Gruß aus der Heide
Rainer
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Hallo Rainer,


schönen Dank für "deine" Methode. Leider kann ich diese nicht mehr durchführen, da ich von der älteren Holzcharge keine Reststücke übrig habe.
Ich hatte davon bereits 4 Tischbeine gebaut und die Abschnitte vor Wochen weggeschmissen....

Ich bin also auf Erfahrungswerte angewiesen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ohne zu wissen, wie feucht das neue Holz ist, kann man nur sagen, dass du nach vielleicht 6 Jahren sicher davon ausgehen kannst, dass die Bretter die Ausgleichsfeuchte erreicht haben.

Aber du kannst es messen: Miss an einer gut definierten Stelle mindestens 20 cm vom Ende entfernt die Breite (Messstelle mit Bleistiftstrich markieren). Am besten mit einem digitalen Messschieber. Das machst du so alle 2 Tage über 1 Monat hinweg. Ebenso wäre es gut, die Luftfeuchte parallel dazu zu messen. Wird das Brett in der Tendenz immer schmaler, ist es noch nicht auf Ausgleichsfeuchte. Schwankt es mit der Luftfeuchte, mal breiter, mal schmaler, wird es auf Ausgleichsfeuchte sein. Schwankt es über einen Monat gar nicht, wirst du eine relativ konstante Luftfeuchte haben und das Brett hat seine Ausgleichsfeuchte erreicht.

Wichtig ist, dass du mit einem Messschieber wirklich umgehen kannst und genau misst.
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Das scheint mir auch eine gute Methode zu sein, allerdings wollte ich das Holz nach Möglichkeit bereits nächste Woche verarbeiten....

Ich denke ich werde mit einem der neuen Bretter einfach mal zu einer anderen Tischlerei fahren die noch ein funktionierendes Messgerät haben.


Aber trotzdem schönen Dank an euch beide!
 

OlliT

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Hallo Olaf,
das ist eine gute Idee. Das Holzfeuchtemessgerät ist eines meiner wichtigsten "Werkzeuge" geworden. Ich nehme immer Relativmessungen vor. Ich messe die Holzfeuchte am Werkstück und vergleiche dann mit dem Messwert, den ich an einem Möbelstück aus der gleichen Holzart ermittle. Bei Buche messe ich beispielsweise aktuell etwas über 9%. Im Winter dagegen sind es in der Nähe des Kaminofens unter 7%.

Daher empfehle ich Dir, unbedingt ein Tischbein aus Deiner alte Charge Teak mit in die Tischlerei zu nehmen. Falls das Messgerät der Tischlerei nach kapazitiven Methode arbeiten sollte, würde ich das neue Holz vor der Messung hobeln, damit das Messgerät richtig an der Holzoberfläche anliegt.

Viele Grüße

Olli
 

Dr.db

ww-birnbaum
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So, habe heute mal mit einem ordentlichen Messgerät kontrolliert. Es sind ca. 3% Unterschied in der Holzfeuchte bei den beiden Hölzern.

Wenn ich bei meiner Schlitz-Zapfenverbindung eine Zapfenbreite von 60mm habe, wird das Holz dort ca. 0,5mm Schwinden.
Ich denke das sollte funktionieren, oder was meint ihr ?
 

Sägenbremser

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Guten Abend Dr.db
ich weiss jetzt nicht wo ihr die Nadel in das Holz rein geschlagen habt, aber es zeigt doch wieder mal
wie egal es ist ob Holz im Schuppen lagert, oder in einem ordentlich gelüfteten Wohnraum. Wenn du
wirklich nur 3 Prozent Holzfeuchtedifferenz haben solltest, ist jeder Gedanke an Schwindungsverhalten
recht überflüssig, selbst einfache Trockenkammern schaffen nicht mehr, den Rest schafft das Holz
auch durch sein Elastizität auf jeden Fall als Zapfenverbindung, gutes Holz, Harald.
 
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