Holztrockner

schorsch

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Hallo,
suche einen Bauplan für eine längs belüftete Frisch-Abluft Trockentruhe. Nutzraum ca. 5x0,6x06m.
Das Ding soll möglichst wenig kosten und sich in der Praxis bewährt haben.
Mein Ziel ist es, bereits vorgetrocknet Holz von ca 20% auf ca. 8-10% zu trocknen.
Gruß Georg
 

edelres

ww-robinie
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Hallo Georg,


Ich besuchte mal einen Vortrag im "Institut for Forrestry" (oder so aehnlich)ist eine Aussenstelle der Regierung in Washington und wird von der Uni Berkeley betrieben. Die haben verschiedene Geraete getestet. Ich kann falls du ernshaftes Interesse daran hast im Januar mal Erkundigungen einziehen.

Bei dem Vortrag wurde auf die Schwierigkeiten welche beim forcierten Trocknen von Holz aufkommen eingegangen. Das Prinzip geht das so, dass dem Holz Waerme zugefuhrt wird, diese Waerme/Umluft wird in einem Waermetauscher abgekuehlt und die Feuchtigkeit entzogen, dieser Luftstrom wird nun wieder erwaermt und zirkuliert weiter. Das komplizierte dabei ist die konstante Luftfuehrung, Steuerung und Regelung, Sonden im Holz messen die Feuchtigkeit Temperatur usw, Andere Sonden messen die Raumtemperatur und Luftfeuchte, der Trockenkammer. Die Messdaten werden in einem Komputer ausgewerted. Je nachdem wie die Messwerte ausfallen wird die Waerme und Feuchtigkeit geregelt. Das kann heissen dass dem Holz waehrend des Trockenvorgangs Feuchtigkeit(Dampf) zugefuehrt werden muss.

In englisch gibt es Fachliteratur darueber, falls du des englischen maechtig bist kann ich mich mal sachkundig machen.

mfg

Ottmar
 

derdad

Moderator
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Hi Georg!
Wenn du wirklich gute Ergebnisse erzielen willst, wirst du über eine profissionell gesteuerte Anlage nicht hinwegkommen. Die Firmen, Lauber, Mühlböck, Vanicek....... bieten Bausätze, bei denen von ihnen die Technik kommt und du baust die Truhe.
Wie Ottmar bereits erklärt hat ist Künstliche Holztrocknung eine nicht so leichte Angelegenheit und man hat das Holz schneller versaut als man glaubt. Bei unsachgemäßer Trocknung entstehen Spannungen die bis zu einem zereissen führen können.
Erkundige dich deshalb erstmals bei den oben genannten Firmen. Du findest sie im internet.

gerhard.
 

schorsch

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Hallo,
ich kenne F-A-Trockner der Fa. Lauber oder einfachere Kondensationstrockner wie z.B. der Fa. Braun. Die Teile sind mir aber zu teuer. Da ist man gleich 3000 - 6000.- Euro nur für die Technik ohne Kiste los.
Da ich mir einbilde etwas von der Holztrocknung zu verstehen, bin ich überzeugt, daß eine technische Endtrocknung auch viel billiger zu haben ist, ohne einbußen in der Trocknungsqualität hinnehmen zu müssen.
Wie schon beschrieben trockne ich kein Holz über den Fasersätigungspunkt und habe nicht so sehr das Problem der Verschalung und zum anderen trockne ich relativ langssam bei niedrigeren Temperaturen.
Gruß Georg
 

edelres

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Hallo Georg,

Ausgehend, von deiner Vorgabe, billig, sehe ich nicht viele Moeglichkeiten. Was du brauchst ist ein Luftentfeuchter im Lufteintritt, einen nachgeschalteten Lufterwaermer , sowie einen Luftaustritt, welcher sich nur durch den Luftstrom oeffnet, so dass von dieser Seite keine feuchte Luft zurueckstroemen kann. Du bist dann die Steuerung(Komputer)Unterhalte dich doch mal mit einem Kuehltechniker, eine Klimaanlage ist im Prinzip was du suchst. Gibt es hier zum Einsetzen in eine Fenster/Wandoeffnung, je nach Raumgroesse, zwischen 300.--US$ -1200.--US$

Wichtig ist dass du die Kiste Luftdicht bekommst, so dass nur ein kontrollierter Luftzu/Austritt moeglich ist. Ich wuerde mir zwei praezisions Hygrometer besorgen und diese so einbauen, dass die Luftfeuchtigkeit in der Trockenkammer, von Aussen ablesbar ist. Sonden, an verschiedenen Punkten im Holz , ergaenzen die Messwerte. Messungen mit Luftstrom und ohne geben dann schon eine Aussage wieviel Feuchtigkeit das Holz an die Umluft abgibt. Bei dir spielt im Gegensatz zu den professionellen Trockenkammern die Zeit eine geringere Rolle.

Ein guter Bekannter von mir der eine Landschaftsgaertnerei betreibt, entfernt laufend Baeume, welche er mit einer horizontalen Bandsaege(Minisaegewerk), zu Brettern aufschnitt. Sein Problem war hier in unserer Gegend ist fuer die reine Lufttrocknung die Tagestemperatur (trockene Luft) zur Nachttemperatur (feuchte Meeresluft) zu gross. Er investierte ca 30 000.--US$ in eine professionale Trockenkammer, ein Techniker der Herstellerfirma war von ihm fuer einen Monat beschaeftigt um die Anlage auf seinen Bedarf einzustellen. Funktionierte prima und mein Bekannter sah schon die Dollare anrollen. Das Ende vom Lied, die Anlage bedurfte mindestens 12 Stunden(besser 24) am Tag sorgfaeltigster Kontrolle/Ueberwachung, so dass Unregelmaessigkeiten welche von der automatischen Steuerung nicht ausgeglichen wurden, von einer Fachperson behoben werden. Nachdem er keinen seiner Arbeiter dafuer trainieren konnte und durch die laufend wechselnden Holzarten, zum groessten Teil, nur trockenes Brennholz erzeugt wurde, war er froh die Anlage zum halben Preis wieder loszu werden. Er hat seinen Betrieb wegen den gallopierenden Mietkosten hier ca 180km in Landesinnere verlegt. Das anfallende Schnittholz wird unter einem Dach getrocknet, Wartungskosten nahezu Null. Wie er mir vor einiger Zeit sagte, kann er ca 90% des anfallenden Holzes an Schreiner/Holzliebhaber verkaufen.

Als Gedankenanstoss zu deiner Loesung.

mfg

Ottmar
 

Hoffi 62

ww-pappel
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ICH HABE ZWEI fREUNDE;DIE JEWEILS EINE LÄNGS UND EINE QUERKAMMER SELBST GEBAUT HABE. die längs ist mit einem elektroheizer und einem LKW ventilator(kühlerventi)und die andere mit einem heizkörper der am haussystem (ölheizung) und einem PKW-Ventilator.Beide anlagen waren sehr preiswert und funktionieren vorzüglich.
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ist jetzt auch schon wieder 2 Jahre her, daß ich den Beitrag geschrieben habe.
Bis jetzt habe ich immer noch keine Möglichkeit technisch zu trocknen. Eine Kiste zu bauen und darin einen Ventilator, eine Wärmetauscher und ein Sprühanlage zu installieren wäre schon hinzubekommen. Mit der Steuerung wird es dann aber schon schwierig.
Meiner Erfahrung nach haben die Selbstbauprojekte aber immer das Problem, daß sie Lehrstücke bleiben. Wenn man zum Schluß allein die Materialkosten zusammenrechnet bekommt man meistens schon eine Gebrauchte ganz zu schweigen von der Zeit die man reinsteckt. Also wenn der Leidensdruck mal wieder so groß ist, oder ich in Geld schwimme kaufe ich mir eine Gebrauchte.
Gruß Georg
 
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