Holzterrasse

Rita

ww-pappel
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Ich bin daran, unseren bestehenden Sitzplatz mit Holz zu vergrössern und habe bereits diverse Offerten eingeholt. Jeder (Baufirma, Gartenbaugeschäft, Zaun- und Pergolageschäft) sagt mir betr. Holzart und Verarbeitung etwas anderes. Ich hatte eigentlich vor, kein Tropenholz zu verwenden, sondern Lärche oder Kiefer (evtl. thermobehandelt) und zwar "geriffelt", weil ich das etwas weniger rustikal finde.
Vom Geriffelten wurde mir abgeraten: es würde moosig wie das glatte Holz zwar auch, jedoch könne man das glatte Holz besser vom Moos befreien, ausserdem gäbe es grössere "Sprissen" und das Wasser bliebe stehen in den Rillen (leuchtet mir noch ein). Tropenholz hält natürlich länger als einheimisches Holz.
Eine Firma will die Bretter unten, unsichtbar verschrauben, die andere sagt, das sei schlecht, weil, wenn mal ein Brett ersetzt werden müsste, wäre es kompliziert, wenn unten verschraubt ist.
Hat jemand Erfahrung mit geriffeltem, einheimischem Holz? Oder mit unten verschraubten Dielen? Wäre wirklich froh um eine Antwort, weil ich je länger, je unsicherer werde, was ich nun tun soll.
Vielen Dank im Voraus! Es grüsst herzlich Rita
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich denke, viele Dinge sind nicht klar beantwortbar, sondern haben Vor- und Nachteile, wo man selber abwägen muss.

Einheimisches Holz kann man nehmen und Lärche ist eine sinnvolle Alternative. Das macht ökologisch auf jeden Fall Sinn, auch wenn die Haltbarkeit vielleicht nicht ganz so lange ist, wie irgendein Tropenholz. Eiche und Robinie wären übrigens weitere Hölzer, die in Frage kämen.

Geriffelt wird zwar oft gemacht, scheint aber in der Tat nicht so pflegeleicht. Ich würde drauf verzichten. Einziger Vorteil von geriffelt erscheint mir, dass man nicht so leicht wegrutscht.

Ob es Systeme gibt, wo man unsichtbar verschraubt und trotzdem gut auswechseln kann, weiß ich nicht.
 

Raumteil

ww-birnbaum
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Unsichtbar verschrauben:

- Holz-Roste erstellen

- diverse Befestigungen-Clips, von denen einige auch eine nachträglich Demontage ermöglichen. Z.B. SIGHA Terrassenclip (min. 8mm Fugenbreite, nicht ganz billig)

Wobei beim unsichtbaren Verschrauben weniger die Demontage das Problem ist, sondern die erneute unsichtbare Befestigung - notfalls dann halt normal schrauben.
 

gleiter

ww-robinie
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Ich durfte mal für eine Gemeinde eine Rollstuhltaugliche Auffahrtsrampe zum Kulturhaus bauen, ursprünglich war Bangkirei angefragt, letztendlich wurde es Eiche, aus ökologischer Sicht sicher die bessere Wahl. In die Deckbretter mit 140 mm Breite habe ich je drei Nuten 8 x 5 mm eingefräst, dies nur um ein Wegrutschen im Winter zu verhindern. Die einzelnen Bretter habe ich von oben mit Edelstahlschrauben befestigt, ausreichend groß vorgebohrt um ein Arbeiten des Holzes zu ermöglichen. Das Vergrauen war im Konzept vorgesehen, somit habe ich die Konstruktion gerade ein mal mit Leinölfirnis behandelt. Wenn das Holz schön grau ist, wird der Firnisauftrag wiederholt, danach soll Ruhe sein.

Diese Rampe ist nun seit knapp einem Jahr in Betrieb, hat den ersten Winter schadlos überstanden und dürfte auch in den nächsten 10 Jahren keinen Anlass zur Sorge geben.

Von oben verschraubt hat den Vorteil dass einzelne Bretter leicht getauscht werden können - da empfehle ich Dir ein paar Bretter mehr in Evidenz zu halten, reissen kann ein Brett immer.

Lärche im häuslichen Bereich kann passen, Kiefer ist m.E. zu weich.

Moos ist auf der Rampe übrigens (noch) nicht zu finden.

Gruß, André.
 

Tischler-Kalle

ww-robinie
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Hallo,

ja, ja, das unsichtbare befestigen. Ich hatte letzten Sommer eine Außenterrasse in IPÉ angefertigt und die war zwischen den Fugen mit "Aluminium-Lamellos" verschraubt. Sieht zwar schick aus, aber...... 3 Monate später hatte sich herausgestellt, dass ein Brett rissig war. Dieses Brett lag mitten im Boden. Da war der Spaß groß dieses zu erneuern. Das Brett hat mir der Lieferant gezahlt, aber die Arbeit........

Davon abgesehen war das befestigen mit diesen "Lamellos" sehr aufwendige Arbeit.........
 

Macho

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Sitzplatzvergrösserung

Vielen Dank Euch drei! Jetzt weiss ich schon Einiges mehr. Was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass das Holz nicht gedeckt ist, es also drauf regnet/schneit, aber das dürfte bei der Rampe, die einer von Euch gebaut hat ja ebenfalls so sein.
Gruss und schönes Wochenende
Rita
 

J.-Oliver

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Hallo Rita,
Vielleicht noch nicht zu spät für Terrassentipps?
Bei der Holzauswahl würde ich auf jeden Fall einheimisches Holz einsetzen, Lärche, Douglasie, Eiche, Robinie. Tropenhölzer finde ich nicht vertretbar.
Wenn möglich keine Riffel. Mögen sie, bei Nässe, quer belaufen vielleicht etwas bremsen, werden sie in Holzfaserrichtung zu wahren Beschleunigungsstreifen.
Der erwähnte Alu-lamello ist nicht wirklich unsichtbar, allerdings aus meiner Erfahrung nicht besonders aufwendig in der Anwendung, es sei denn, das sei zugegeben, wenn man ein Brett aus dem Verbund lösen will.
Da man aber von beiden Seiten demontieren kann, muß also max. der halbe Terrassenbelag losgeschraubt werden, mit etwas Geschick reicht es aber auch nur die nächsten 2-3 Nachbarbretter zu lösen.
Ganz unsichtbare Verbindungen werden von unten geschraubt und ineinander geschoben.
Es gibt diverse Anbieter, aber nur der Winkelverbinder von Würth taugt, da hier das tote Material (also das Metall) den Formschluss bildet, während bei den anderen unsichtbaren Steckbeschlägen der Formschluss zwischen Metall (oder Kunststoff) und dem lebenden Holz geschieht, was zwangläufig irgendwann klappert.
Der Winkelverbinder ist übrigens sehr leicht anzuwenden, mit etwas Augenmaß, muß man, nachdem das erste Brett liegt, beim Verlegen des Decks eigentlich nicht mehr messen.

Gruß J.-Oliver
 

Basic2004

ww-robinie
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Alternativen zum Tropenholz

Alternativen zum Tropenholz

Für die Anwendung von Holz im Außenbereich musste wegen der besseren Haltbarkeit bislang oft auf Tropenhölzer ausgewichen werden. Das in Deutschland hergestellte Dauerholz ist durch eine patentierte Wachskonservierung beständig wie Tropenholz, dabei aber ökologisch völlig unbedenklich. Die Verwendung von heimischem Holz garantiert kurze Transportwege - der Import von Tropenholz wird überflüssig. Durch die Bestellung des Holzes direkt beim Waldbesitzer lässt sich die Herkunft eindeutig nachvollziehen.

Das heimische Holz wird bis ins Innere des Kerns mit einer umweltneutralen, wachsbasierten Lösung komplett durchtränkt. In den Holzzellen wirkt das Wachs auf natürliche Weise wie ein Schutzpanzer, so dass Feuchtigkeit, Pilze und Parasiten keine Angriffsfläche haben.

Startseite Dauerholz
 

dorote

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Habe für meine Terasse auch einheimische Hölzer verwendet. Ich finde die halten genauso gut, wie die Tropensachen.
 

frankundfrei

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Alten Thread wiederbeleben

Die Geschichte mit dem Boden ist nun vier Jahre alt - und Ihr tut so, als wenn Rita noch das richtige Holz dafür suchen würde.

Bedenkliche Grüße

Frank
 

J.-Oliver

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Oh, da habe ich gestern gar nicht auf das Jahr geachtet, aber vielleicht ist Ritas Boden ja schon verrottet?!
Das Dauerholz gibt es schließlich noch keine 4 Jahre, oder? :emoji_slight_smile:

Gruß
 
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