Holzterrasse Unterkonstruktion Balken hochkant?

checkalot

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Hallo woodworker,

für Holzterrassen werden doch gerne für die Unterkonstruktion so ca. 4x6 cm Balken genommen, um auf diesen die Dielen festzuschrauben.

In verschiedenen Videos im Internet habe ich gesehen, dass diese mit der breiten Seite nach unten verwendet werden (also dass die 6cm Seite oben und unten ist). Jetzt stelle ich mir gerade die Frage, ob es nicht stabiler wäre, die Balken hochkant zu verwenden, d.h. mit der schmaleren Seiten nach unten, da sie dadurch verwindungssteifer sein müssten...

Mache ich da einen Denkfehler?

Viele Grüße
Georg
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Für den Fall dass ich Dich richtig verstanden habe :emoji_stuck_out_tongue:
Du UK ist immer hochkant einzubauen, da sie in dieser Einbaurichtung erhöhte Biegekräfte von oben aufnehmen kann; genau daher wirken die Kräfte typischerweise bei einer Holzterrasse.

Antworten auf so grundlegende Fragen findest Du vielleicht in meiner Bauanleitung....

Gruss
Micha
von terrassenbauen.com
 

checkalot

ww-robinie
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Danke für die Bestätigung!
Ja, Micha, du hast mich schon richtig verstanden - und in der Tat, habe gerade nachgeschaut: in deiner Anleitung (d.h. auf den Bildern von Karle & Rubner) sind die UK hochkant, wie ich es eigentlich auch erwartet hätte.
Ich war nämlich auf youtube über Videos von Hornbach, Bauhaus und Spax zum Thema gestolpert und die hatten die UK-Hölzer immer quer eingebaut...
 

Tom123

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also 4x6cm ist für mich ne Latte und kein Balken. Ich würde dir für ne Terasse auf alle Fälle zu was stärkerem raten. Zum einen wird die ganze Sache stabiler, zum zweiten hält ein dickerer Balken (z.B. 6x10 oder besser 8x12, 8x16) bedeutend länger als ne dünne Latte. Sonst kann es Dir leicht passieren, dass die Dielen noch 1a aussehen aber die Unterkonstruktion schon verrottet ist.
Generell kenne ich es nur so, dass die Balken hochkant stehen. Dann wird die Terasse besser hinterlüftet und es gibt weniger Fläche unter dem Balken wo sich die Feute stauen kann. (stabiler ist es natürlich auch).

Schöne Grüße

Tom
 

dascello

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Um noch etwas tiefer in die Kerbe zu hauen: Eine Latte von 6 x 4 cm trägt gar nix!
Deshalb kann man die Dinger als UK nur dann bezeichnen, wenn sie voll aufliegen. Sie erfüllen dann die Aufgabe, die Dielen an ihrem Platz zu halten und die Last direkt auf den Untergrund zu leiten, mehr nicht, und dann ist die flache Montage durchaus sinnvoll, hängt hat von der gewünschten Bauhöhe ab. Für alles, was tragen muss, nimmt man die o.g. Kaliber, die natürlich immer hochkant.

Und Holland ist draußen!!!!!


Michael
 

wandergeselle

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moin
halt stop-
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hochkant und auf 16
was wolln wir mehr ?
 

Christofer

ww-birnbaum
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Wenn es eine tragende Konstuktion ist, immer hochkant. Das sieht man auch schon an der Formel für die Biegebeanspruchung. Das Winderstandsmoment für einen rechteckigen Balken lautet:

Wx = ( b * h^2 ) / 6

Die Höhe geht zum Quadrat in die Rechnung ein, die Breite nur einfach. Also bei hoher Biegestabilität lieber einen Querschnitt wählen mit größerer Höhe wie Breite.

Checkalot schrieb:
Ich war nämlich auf youtube über Videos von Hornbach, Bauhaus und Spax zum Thema gestolpert und die hatten die UK-Hölzer immer quer eingebaut...

Dann stand die Biegesteifigkeit nicht im Vordergrund aufgrund genügender Auflagefläche sondern eher die Bauhöhe oder die bessere Verschraubbarkeit der Dielenbretter.
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo zusammen,

deshalb habe ich bei meinen privaten Terrassen 60*140mm Balken verbaut....und noch viel besser, diese auch gleich (natürlich dann liegend) als Deckbelag verwendet :emoji_grin:

Als Alternative kann man auch Alu-Profile wie die Isosteps verwenden; bin baff erstaunt welche Tragfähigkeit die aufweisen. Und da verrottet garantiert nichts :emoji_wink:
 

purnatur

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Hallo checkalot,

wir sind Hersteller von Terrassen und Verlegen teilweise auch selbst.

Grundsätzlich gilt:

  • wenn keine / unwesentliche Belastung, z.B. Verlegung auf Estrich (Dachterrasse beispielsweise), dann reichen die Standarddimensionen (bei uns z.B. 45 x 90mm). Hier übernimmt der Estrich ja die tragende Wirkung und die UK dient "nur" der Abstandsgewinnung und Verschraubung der Terrassendielen. Daher kann die UK hier auch liegend verlegt werden.
  • Sobald die Unterkonstruktion tragend wirkt, hochkant. Dann reichen die Standarddimensionen meist auch nicht mehr aus - dann braucht es eher Balken, die je nach Anforderung / Spannweite eine gewisse Stärke brauchen.
 

olchemist

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Ich wärme das Thema auf, weil es mich wegen begrenzter Aufbauhöhe (ca. 10cm) interessiert. Mit hochkant ist da ja ganz schnell Schluss.

  • wenn keine / unwesentliche Belastung, [...]
  • Sobald die Unterkonstruktion tragend wirkt, [...]

Mich wundert die Differenzierung zwischen "keine Belastung" und "tragend", denn soweit ich mich durchs Forum gelesen habe wird mindestens mit Isopats (oder Ähnlichem) für den konstruktiven Holzschutz gearbeitet. Damit habe ich ja immer eine "tragende" Konstruktion. Dem Kantholz ist es ja egal wie hoch die Auflagepunkte sind. Das wird erst wichtig wenn man durchbricht...

Am Ende ist es doch immer eine Frage der Balance: Biegefestigkeit gegen Auflagepunkte... oder?!

Was ist Eurer Ansicht nach also also wichtiger: Abstand des Konstruktionsholzes zum Boden (Beton) oder eine möglichst kleine Anzahl von Auflagepunkten? Bei mir kämen wohl 45x70-Hölzer aus Thermoesche zum Einsatz.

Hochkant bleibt dann nur Platz für 8mm Isopat und damit schiesse ich schon 4mm über's Ziel hinaus (ist aber verkraftbar). Liegend wäre Platz für 20er Isopats oder sogar mehr mit Stelzlagern.

Die UK würde übrigens auf Beton parallel zum Haus laufen. Ich brauche also Lücken zwischen den Pats damit das Wasser raus kann.

Da wir gerade dabei sind: Wie weit sollten die Auflagepunkte bei Thermoesche bei den Rahmenbedingungen jeweils (hochkant bzw. liegend) auseinander sein?

Ich freue mich auch auf ganz andere schlaue Lösungsvorschläge.

Grüße,
ålchemist
 

WoodyAlan

ww-robinie
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Hi,

auch wenn der Thread doch schon "etwas betagter" ist :emoji_wink:
-> Ich habe bei meinen Terrassen 80x60er Lärchenbalken verwendet und instinktiv hochkant verlegt mit 50cm Mittenabstand zwischen den Balken.
Untergrund Frostschutz + Kies, als Aufflageflächen kamen 30x30cm Betonplatten zum Einsatz, Mittenabstand der Platten 1m.
Bei Lärchendielen 32mm gibt da gar nix nach oder federt - zumindest nicht wahrnehmbar - auch wenn mal die ganze Family und Kiddies zum Grillen da ist :emoji_wink:

Die Zahl der Auflagepunkte war für mich bisher nebensächlich -> so viel wie nötig, damits stabil aufliegt.
Wenn du die UK flach verlegen willst, wirst du somit auch mehr und damit näher zusammenliegende Aufflagepunkte benötigen. Mehr als 50cm Abstand würde ich dann nicht empfehlen.

Ich bin da allerdings auch Laie und kann nur von eigenen Erfahrungen und Ergebnissen aus meinem Bekanntenkreis berichten.
 

terrassenbauen

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Hallo,

Entkopplung zum Boden nicht weniger als 8mm, 20mm natürlich besser, vor allem wenn das Wasser vom Haus weg soll.

Was ist Eurer Ansicht nach also also wichtiger: Abstand des Konstruktionsholzes zum Boden (Beton) oder eine möglichst kleine Anzahl von Auflagepunkten?
Beides :emoji_grin:
Je nachdem... Entkopplung auf jeden Fall und Abstand wie folgt - Achtung Thermoholz ist nicht mehr besonders tragfähig: 45mm hoch Abstand ca. 50cm, 70mm hoch ca. 60-70cm von Auflager- zu Auflagepunkt.

Gruss
Mciha
 

olchemist

ww-pappel
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Ich bin da allerdings auch Laie und kann nur von eigenen Erfahrungen und Ergebnissen aus meinem Bekanntenkreis berichten.

Perfekt, nach Erfahrungen suche ich. Dank an alle Antworterer.

Untergrund Frostschutz + Kies, als Aufflageflächen kamen 30x30cm Betonplatten zum Einsatz

Das ist zwar jetzt eine Off-Topic-Baustelle, bringt mich aber zu einem weiteren Thema, dass ich noch nicht ganz verstanden habe (weil ich über besagte Betonplatte hinaus noch erweitern möchte/muss):
a) Wenn ich ausgrabe und mit Schotter + Kies (oder Split) einen Unterbau schaffe und dann nur punktuell 30er Betonplatten auflege (manche machen sogar nur direkt unter die Platten Split), warum schwimmen die dann nicht langsam weg? Selbst vollflächig verlegte Betonplatten bewegen sich mit der Zeit.
b) Wie tief (bzw hoch) muss die Schotter-Schicht sein? Man liest mal 15, mal 50cm :confused: Überhaupt wäre es einfacher, wenn sich mal alle auf eine Meinung einigen könnten :emoji_grin:
b) Muss ich vor dem Schotter schonmal das Erdreich mit einem Stampfer vor-verdichten? Mischt man da schon Schotter ein?
c) Muss die Schotterfläche vor dem Verdichten rundherum mit Randsteinen eingefasst sein, oder reicht die Erd-Rasen-Kante?

Fragen über Fragen... und ich dachte ich muss mich nur für die richtige Diele entscheiden :emoji_open_mouth: Die Entscheidung für "glatt" ist schon gefallen.:emoji_slight_smile:

Danke jedenfalls für alle Meinungen. Bringt mich jedesmal ein Stück näher ans Holzterassenglück.
 
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