Holzterrasse - Stehendes Wasser trotz Gefälle

MM444

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Moin zusammen,

ich habe kürzlich meine 40m2 Holzterrasse aus Garapa vollendet und bin mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden. Damit das Regenwasser gut ablaufen kann, habe ich ein Gefälle (in Rillenrichtung) von ca. 1,5% eingebaut. Ausserdem ist die Terrasse geölt.

Wenn es stark regnet, läuft das Wasser auch schön durch die Rillen ab. Hört der Regen auf, bleibt das Wasser aber stehen. Die Rillen sind dann komplett mit Wasser gefüllt und auf der Oberfläche stehen richtig große Tropfen. Dann dauert es sehr lange (ca. 1-2 Tage), bis die Terrasse wieder trocken ist, da es ja weder abläuft noch in das Holz einziehen kann (wegen dem Öl).

Ich frage mich nun, was der Sinn des Gefälles ist bzw. ob ich irgendetwas falsch gemacht habe. Klar hält das Gefälle den Regen vom Haus fern, was ja auch nicht unwichtig ist. Jedoch trägt es nicht wirklich zum konstruktiven Holzschutz bei, da das Wasser solange auf dem Holz steht, bis es verdunstet ist.

Ist das normal und ich bin einfach zu empfindlich, oder stimmt etwas mit meiner Konstruktion nicht...? Das Gefälle ist definitv vorhanden!

Gruss
Marc
 

M.S.69

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moin und gruß nach Hamburg,

40 m² könnte (10*4)m bedeuten, und ein Gefälle bis 1,5%, kenne ich nur bei Wasserrohren etc. Bei Dachaufbauten zB Terassen, arbeiten wir bis ca 9% Gefälle.

1,5 cm auf einen Meter halte deshalb schon für grenzwertig bis hin für "zu gering", weil deine Fugen nicht Hindernisfrei sind und beiben werden (anders als bei Abwasserwasserrohren). Überprüfe mit einem Band, ob dein Gefälle tatsächlich in "Waage (-1,5%)" läuft.

Ansonsten Fugen nochmal nacharbeiten (sowieso, nach dem Ölen!,überstehendes Öl, Holzstaub, Holzverwerfung...), und wenn verschraubt, Leisten abschrauben (nahe der Stützpunkte), unterfüttern und dadurch das Gefälle leicht erhöhen.
Bei einem Terassenaufbau von zb. einer 4m länge (Laufrichtung), würde ich die Gesamtlänge auf drei gleichgroße Längen aufteilen. Je eine Fuge von ca 10mm, und einer Unterschneidung der Auflage an den Stoßkannten (ca. 10 Grad). Dieses hat den Nachteil höhrer Kosten (Unterkonstruktion), Vorteil ist: besserer Ablauf bei geringerem Gefälle. Allerdings wenden wir eine 3% gefälle an, das sich pro Abschnitt leicht veringert.

Verständlich ausgedrückt?:confused::emoji_grin:


Wird schon!


Liebe Grüße aus Hamburg, m.s.
 

WinfriedM

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Frisches Holz und frisch geölt, das bedeutet schlechte Benetzungseigenschaften der Oberfläche, weswegen es dann auch schlecht fließt. Das sollte sich mit der Zeit aber geben und dann fließt es auch bei bei 1 % Gefälle schon gut ab. Mach mal ein paar Tropfen Spülmittel auf eine Diele, dann siehst du, wie es abfließt. So sollte es in einigen Monaten dann funktionieren.

Hier bin ich übrigens skeptisch bei Ölen, die sehr lange einen Abperleffekt haben. Das verhindert nämlich eher das Ablaufen.

Von 9% Gefälle bei Holzterrassen habe ich noch nicht gehört, ich kenne nur so 1-3%. Bei 9% muss man ja schon extrem bergauf gehen und alles fällt vom Tisch. Ich kannte mal eine Wohnung, die wegen Bergschäden abgerutscht ist. Die hatte 5% Gefälle, das fand ich schon extrem merkwürdig.
 

elgarlopin

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Klare Aussagen helfen Sachverhalte klären, unklare verwirren!

Hallo lieber M.S.69: Verständlich ausgedrückt? Nee, tut mir leid, mein Lieber. Leider wieder mal nicht!

Zitat: "Bei Dachaufbauten zB Terassen, arbeiten wir bis ca 9% Gefälle"

Das bedeutet für mich eine Terrasse als Dachaufbau (entweder ebenerdig bei Unterkellerung oder als Hochterrasse) mit einem Gefälle von bis zu ca. 9%!
Habe ich noch nie gesehen; stelle ich mir auch als optisch gewöhnungsbedürftig und unpraktisch beim Begehen und Bewohnen vor.

Deine Tips aus der Praxis kommen mir häufig zu sehr "aus der Hüfte geschossen" und wenig gezielt und treffsicher vor! Sie mögen sicherlich gut gemeint sein; wenn du etwas mehr an deren Formulierung arbeitest, helfen sie mehr.
<Belehrungsmodus aus>
:emoji_slight_smile: Franz
 

M.S.69

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Uhps,:eek:


...hast wohl nicht ganz unrecht,

nur Hüftschüsse sind das nicht! Das meine Ausdrucksweise genauer werden muß, damit hast du wohl Recht!:emoji_open_mouth:
Kommt noch!:emoji_wink: Versprochen

Ich wollte damit ausdrücken:

Wenn wir eine Terasse bauen, mit einer Überdachung, kann das Gefälle des Dachaufbaues bis 9% betragen. Nicht der Terassenboden. Um Gottes Willen das wären auf 4 m fast 40cm. Ne,ne so war das nicht gemeint gewesen. Aber ihr habt ja alle prompt reagiert:emoji_grin:.


Liebe Grüße aus Hanburg, m.s.
 

MM444

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Hallo zusammen,

Die 9% Info von M.S.69 haben mich auch erst vom Hocker gehauen:eek: aber hat sich ja schnell aufgeklärt.

Die Terrasse hat die Maße 4,8(T) x 9(:emoji_sunglasses:m abzüglich eines vorhandenen Erkers, also ca. 40m2. Verlegt sind die Dielen im "englischen Verband" d.h. es gibt 2 Stoßfugen. Das Wasser muss also nicht über die kompletten 4,8m laufen, sondern fließt vorher über die Stoßfuge ab. Direkt am Haus habe ich ein Gefälle von 2-3% welches sich zum Ende hin auf 1% reduziert. Habe gestern nochmal nachgemessen.

Das Argument von Winfried mit dem Öl ist absolut nachvollziehbar. Vor dem ölen zog das Wasser in das Holz ein und ist dann relativ schnell verdunstet. Nach dem ölen steht es wie gesagt sehr lange auf der Terrasse und es bilden sich diese dicken Tropfen. Da ich den Vergrauungsprozess jedoch solange wie möglich hinauszögern will (verhindern kann ich es auf Dauer ja eh nicht), gab es zum ölen für mich keine Alternative. Und es sieht auch wirklich richtig genial aus :cool:

Also, mal schauen wie es in ein paar Wochen "läuft" :emoji_slight_smile:

Danke + Gruss
M.
 

WinfriedM

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Wenn du Lust zum experimentieren hast: Ein Probestück mal mit Spülmittel und Bürste kurz bearbeiten. Viele Öloberflächen perlen frisch ab, wenn man sie aber erstmal mit Seifenlauge bearbeitet hat, lässt das stark nach.

Staub und Schmutz sorgt übrigens auch dafür, dass der Abperleffekt verschwindet.
 

Norbert

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Hallo Leute,

entspannt Euch, diese ständige Diskussion um das Gefälle der Terrassenbretter nervt allmählich.

Also meine Terrasse aus Masseranduba (grobe Rillen oben) hat 0% Gefälle, 0% Ölauftrag, inzwischen eine silberglänzende Patina und ist nach üppiger Beregnung zu dieser Jahreszeit in spätestens drei Stunden sogar an windgeschützten Stellen wieder hell, sozusagen furztrocken - ohne Spülmittel (wer kommt bloß auf solch absurde Ideen?)

Im Winter liegt Schnee halt schon mal drei Wochen drauf. What shells?

Wieso sollte alles, was wir machen ewig halten? Wichtiger als jedes noch so gute Öl sind konstruktiver Holzschutz und die Dichte des verwendeten Holzes (d.h. seiner Jahresringe). Es ist wie in der Kosmetik: auch die beste "Beschichtung" hält den Alterungsprozeß allenfalls auf. Ob sich die Lebensdauer bewitterter Terrassenbretter im gleichem Maß erhöht wie die zur Konservierung aufgewendeten Mittel erscheint mir durchaus zweifelhaft.

Gruß

Norbert

P.S.: Es scheint mir eine "Krankheit" unserer Zeit zu sein, daß alles - trotz ständigen Gebrauchs - immer "neu" auszusehen hat. Aber wer fühlt sich schon in einem Möbelhaus wohl?
 

M.S.69

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Wow, schönes Ding

Ich finde das ist ein wirklich wertvoller Beitrag. :emoji_slight_smile:

(mein voller Ernst!!!!!!!!!!)


Und genau darüber sollten wir alle einmal Nachdenken!



Liebe Grüße aus Hamburg, m.s
 

WinfriedM

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Wobei: Wer sich für die Variante "Immer frisch geölt" entscheidet, braucht auch eine Lösung, damit das Wasser abläuft. Das eine vergraute recht offene Oberfläche das Wasser wegsaugt, verteilt und auch wieder schneller abgibt, nützt in diesem Fall nichts.

Bin übrigens auch ein Fan von Fußböden, die benutzt aussehen...
 

airon

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also ich denke dass das einfach an dem Gefälle liegt. Das hätte man vielleicht etwas steiler wählen sollen. Das mit dem Wasser auf der Terrasse habe ich nun zum Glück nicht mehr da ich ein neues Verlegesystem auf meine Terrasse angewandt habe.
Die komplette Terasse ist somit wasserabweisend denn zwischen den Holzdielen ist ein Profil dass das Wasser in eine Richtung abführt - so entsteht eine geschlossene Fläche die nach unten hin wasserdicht ist. Dieses Profil zwischen den Holzdielen kann man dazu sogar noch beleuchten was einen richtig tollen wow- effekt mit sich bringt :emoji_slight_smile:
Die Holzdielen werden nicht mehr durchbohrt und verschraubt, sondern das Profil wird auf die Unterkonstruktion( Balken , etc ) geschraubt. Dieses Profil "klemmt" die Bretter dann so ein dass man es nicht bohren muss und es somit auch nicht beschädigt.
Falls ein Brett doch mal kaputt gehen sollte, kann man es einzeln austauschen und muss nicht die komplette Fläche abmontieren.

wenn jemand weiter info's möchte kann er mir gerade eine pn schicken, denn den Link von den Vertreibern möchte ich nich reinstellen da es sonst nach "Eigenwerbung" aussieht und ich deshalb schon aus einem anderen Forum geflogen bin :emoji_frowning2:

also schreibt mich an bei interesse :emoji_slight_smile:
oder posted eure antworten, anregungen
ich freue mich darauf !

gruß
 

WinfriedM

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Airon, es reicht mit deiner Eigenwerbung. 3 Beiträge geschrieben und alle handeln von deinem tollen Terrassensystem. Das nervt...
 
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