Holzscheiben

STueckholz

ww-pappel
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Hallo
Ich habe mir aus einer Esche Scheiben schneiden lassen. 1m Durchmesser 80mm stark.
Mir ist bekannt das Scheiben schnell reißen. Ich habe sie für den Moment mit einem starken Spanngurt umreift. Sie liegen draußen und sind mit einer Plane abgedeckt
das die Feuchtigkeit nicht so schnell ausdifundiert. ( Saunaeffekt)
Meine Frage mehr an den Chemiker: kann man eine Flüssigkeit auftragen die sozusagen das Wasser ersetzt, oder sich damit vermischt die dann "aushärtet"
Oder hat noch jemand andere Tipps, dass mir die Scheiben nicht reißen?

Gruß
STueckholz
 

hemmi1953

ww-robinie
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Hallo STueckholz,

1962 (?) fand man in der Weser Wrackteile einer Hansekogge. Da diese Holzteile an der Luft nicht überlebt hätten, legte man sie für viele Jahre in ein Tauchbecken mit einer Perethylen-Glykol-Lösung. Das wachsartige PEG hat langsam das Wasser aus den Zellen des Holzes gedrückt. Dieser Vorgang hat 17 Jahre gedauert - also bestimmt nicht für dein Vorhaben geeignet. Hinterher war das Holz übrigens deutlich weicher als man vorher angenommen hatte. Einige Jahre nach Abschluss des Tauchbades und nach der Rekonstruktion der Kogge fing sie an auseinanderzugehen. Man musste ein aufwendiges Stützkorsett aus Stahl bauen.

Gruß Christof
 

bedos

ww-eiche
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Ich würde mich mal mit RestauratorInnen in in Verbindung setzten (Bereich Konservierung von Archeologischen funden). Meines Wissens existieren in dem Gebiet Lösungen.

Gruss Michael
 

Rei123

ww-robinie
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Nochmal zwei Ideen, die ich aber noch nie ausprobiert habe und auch keinen kenne, der so etwas gemacht hat:

1.) Die Scheibe in Möbelhartöl einlegen, für ca 1 Monat. Dann müßte alles durchgezogen sein. Abwischen, trocken lassen und hoffen?
Vielleicht kann FankundFrei etwas dazu sagen?

2.) Große Metall- oder Aluscheibe (5mm) auf der Unterseite, von mir aus auch einfräsen, mit reichlich Schrauben und mit 2K flächig verkleben.

Oder auch beides hintereinander....

Ob das aber ausreicht?

Grüße

Reiner
 

Sam_M

ww-kastanie
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Hi,

in einem anderen Thread hat "Die Waldfee" etwas über eine Möglichkeit geschrieben mit Zucker zu arbeiten.
Vielleicht kannst Du da noch mehr Info bekommen..

PS: Titel war " Tisch aus Querschnitt eines Baumstammes"

Grüße
Sam
 

Oldie

ww-buche
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Ich bin zwar kein Profi, aber ich trau mich jetzt einfach mal, in dieser Rubrik zu antworten.
Aus dem Bereich der Archäologie kommt das für Drechsler angebotene Starbond. Das ist quasi Sekundenkleber, der aber eben nicht in Sekunden abbindet und dadurch ins Holz eindringen kann. Es wird zum Festigen von Holz eben für Drechsler verwendet, wenn zum Beispiel die Rinde dran bleiben soll. Es funktioniert aber auch bei aufgeweichtem oder porösem Holz, das dann natürlich sehr saugfähig ist. In der Archäologie wird das zwar in Unterdruckkammern angewendet, es zieht aber auch so sehr gut ein, je nach Holzart eben. Wenn es dann abgebunden hat, was man mit einem sogenannten Accelerator sofort herbeiführen kann, lässt sich das Holz weiterhin gut bearbeiten und ist sehr fest. Ob es die Spannung einer Baumscheibe beim Trocknen aushält, kann ich allerdings nicht sagen, das hab ich noch nicht ausprobiert; meine Stücke sind kleiner. An einer Fichtenscheibe habe ich heuer Kunstharz ausprobiert, aber das hat nicht funktioniert. Das dringt vermutlich zu wenig ein und die Kräfte sind doch sehr groß. Bei der Nächsten, die mir unter die Finger kommt, werde ich das aber mal mit Starbond probieren.
 
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