Holzschädling in Ahorn und Eiche

Pendejo

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Hallo allerseits!

Zwei örtlich getrennte Probleme:
1. Ich hatte in Ahorn (kammergetrocknet vom Holzhändler) Frassgänge im Holz. Habe mir nichts dabei gedacht, da ich dachte, die wurden in der Kammer geröstet. Nach einem Jahr Lagerung (nur einen Teil aufgebraucht) habe ich aber Holzmehlkegel entdeckt. Jetzt habe ich die Bretter mal aus dem Stapel gezogen und dutzende wenn nicht sogar über 100 tote Insekten gefunden. Ich habe probiert, die zu fotografieren. Sind ca. 4-5mm lang udn die Löcher waren ca. 1mm oder leicht mehr im Durchmesser. Nun die Frage: Hat sich das Problem erledigt oder muss ich um mein Holz (Eiche, Lärche, Buche, Douglasie, Fichte) fürchten, dass auch im gleichen Holzstapel im selben Raum ist?
(Das Holz wurde immer im trockenen Keller gelagert!)

2. Bei einem neueren Einkauf habe ich unter anderem luftgetrocknete Eichenbohlen gekauft. " Zwei Bohlen habe nun im Splintbereich Sägemehlhügel, die aber deutlich grösser sind, als die beim Ahorn (max.2cm hoch und 2cm Durchmesser der Hügel). Was macht man da am besten? Bretter rausnehmen und befallene Stellen wegsägen und verfeuern? Oder ist das eher nicht so ein Problem? Ein Teil des Holzes liegt im trockenen Wohnbereich und ein anderer Teil den ich noch nicht überprüft habe liegt mit einer Plane überdacht im Aussenbereich.

Vielen Dank für euere Hilfe!
 

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derdad

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Einen schönen Samstag!
Hier ist Gefahr in Verzug! Deine Mitbewohner haben doch einiges an Ähnlichkeit mit diesen kleinen Krabblern: Gemeiner Nagekäfer ? Wikipedia
Bei der Eiche werden sie nur den Splint zernagen. Den Kern lassen sie in der Regel unbeschadet. Bei den anderen Hölzern lassen sie aber nicht viel mehr übrig als Mehl. Außen sieht man nur kleine Löcher, innen ist nur mehr Mehl vorhanden.
Du musst deinen Stapel komplett abbauen und die befallenen Bretter von den unbefallenen trennen- sofern vorhanden.
Ganz ehrlich gesagt, ist es am Besten das befallenen Holz "thermisch zu entsorgen", bevor auch noch Massivholzmöbel oder andere, in der Nähe stehenden Holzteile, befallen werden.
Bei bereits verarbeitetem Holz (Möbeln etc) könnte man den Käfer noch mit Chemie bekämpfen, damit zumindest der investierte Wert gerettet werden kann. Bei rohen Brettern lohnt diese Arbeit jedoch kaum.
Leider kann ich dir keine angenehmere Antwort geben. Aber besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

lg
gerhard
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Ob es sich lohnt ist immer eine Frage des Fortschritts...
Also erstmal ein Bild der Schäden machen, sprich sortieren und sichten!

Dann musst du selbst entscheiden ob du das Holz weiter verwenden willst.

Solltest du dich dafür entscheiden kannst du es in einer Trocken kammer für ca 1Woche (je nach Holzstärke) auf min 60 Grad erwärmen. Wichtig ist hierbei das das Holz auch die Kerntemperatur erreicht. Da Eiweiß bei 50 Grad stockt.....

Wir fahren bei sowas die Trocknung immer für 10 Tage auf 75 Grad, da bewegt sich nix mehr.

Kommt halt auf die Menge an ob sich das Lohnt.

Gruss
Ben
 

Keilzink

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... ich würde mir mal als erstes einen genau funktionierenden Hygrometer in den Holzlagerraum (Keller?) hängen. Wenn der nicht über 50 % anzeigt, hast du wahrscheinlich kein grösseres Problem: Diese Viecher vermehren sich nämlich nicht in Holz, das unter 12 % Feuchte hat. Ich würde dann vermuten: Du hast befallenes Holz in den Keller eingelagert, die Viecher haben sich zwar noch ausentwickelt und sind ausgeflogen, dann aber mangels Luftfeuchte eingegangen. Das würde erklären, weshalb du so viele dieser toten Käfer zwischen den Brettern findest.
Kontrolle des Bestands ist natürlich Pflicht - aber wenn dein anderes Holz nichts hat, würde das für meine Annahme sprechen - und du könntest beruhigt sein.

Andreas
 

SteffenH

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... ich würde mir mal als erstes einen genau funktionierenden Hygrometer in den Holzlagerraum (Keller?) hängen. Wenn der nicht über 50 % anzeigt, hast du wahrscheinlich kein grösseres Problem: Diese Viecher vermehren sich nämlich nicht in Holz, das unter 12 % Feuchte hat. Ich würde dann vermuten: Du hast befallenes Holz in den Keller eingelagert, die Viecher haben sich zwar noch ausentwickelt und sind ausgeflogen, dann aber mangels Luftfeuchte eingegangen.

Vermehren tun sich die Käfer durch Paarung und Eiablage. Das hat mit der Luft- und Holzfeuchte nichts zu tun. Geschlüpfte Insekten sind ebenfalls vollkommen unabhängig von der Luftfeuchte. Holz mit einer Restfeuchte von 10% und weniger ist zwar für die Insekten zunehmend uninteressant, was aber nicht heißt, dass sich dort keine Larven entwickeln können. In der Not frisst der Teufel Fliegen und die Anobie Trockenholz.
 

Keilzink

ww-robinie
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... was ich da schreibe, ist nicht ergoogelt oder angelesen, das beruht auf Erfahrung.
Ich habe einen ca 90 Jahre alten Kirschbaumschrank, der 3 Jahre in einem alten, nicht bewohnten Haus in einem feuchten Flur stand, bevor er zu mir kam. Der hatte in einer Sockelleiste einen ordentlichen Befall - ansonsten aber nichts. Ich habe es riskiert, hab ihn restauriert und in die Wohnung gestellt. Vor der Restaurierung lag das Holz bei um die 13, 14 %, nach einem Jahr war es auf 9 % runter - wie alle Möbel in unserer Wohnung. Was ich an Spuren noch gefunden habe: Ein paar tote Insekten neben den Ausfluglöchern - das wars. Und nein, ich habe nicht mit Gift gearbeitet, den Schrank auch nicht in der Sauna geröstet und auch nicht mit dem Heissluft-Gebläse gequält.
Inzwischen sind 5 oder 6 Jahre vergangen und meine Wohnung ist immer noch Holzwurmfrei.
Daraus schliesse ich: Mit dem "Gemeinen Nagekäfer" kann man über die Regulierung der Umgebungsfeuchte gut klarkommen. Dazu brauchts nichts weiter als einen Holzfeuchtemesser und ein Hygrometer.
Aber natürlich gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Das ist eben Natur, da gibts keinen Garantieanspruch.

Andreas
 

Eichenbock

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Hallo Pendejo,

wenn das mal nicht der braune Splintholzkäfer ist! Mal googeln, dann tief durchatmen und schnell handeln! Ich hab von einem sehr schönen Ahorn die Hälfte im Ofen verheizt.

Gruß, Walter
 

Keilzink

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... du hast recht.
Mich - und warscheinlich auch die anderen Poster - hat der schlechte Zustand der toten Käfer getäuscht. Der Unterschied zwischen den beiden Käferarten besteht hauptsächlich darin, dass der Gemeine Nagekäfer von oben aussieht, als würde er aus Rumpf und Kopf bestehen. Der Braune Splintholzkäfer dagegen hat ein weiteres Körpersegment zwischen Rumpf und Kopf. Und das entspricht den Bildern, die der TO eingestellt hat - nur dass der Kopf des Käfers schon sehr abebröselt ist. Eindeutig macht es allerdings das 1. Bild: Der gut erhaltene Fühler ist eindeutig der eines Splintholzkäfers ...

Ich entschuldige mich für meine Flüchtigkeit.

Die schlechte Nachricht an den TO ist jetzt, dass dieser Käfer sich zwar bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad und Holzfeuchten um die 15% am wohlsten fühlt, aber überhaupt nicht wählerisch ist: er vermehrt sich auch bei wesentlich niedrigeren Temperaturen und bei Holzfeuchten unter den üblichen 8 - 10 % in Wohnungen.

Wenn du nachweisen kannst, dass das Holz schon befallen war als du es gekauft hast, hast du Anspruch auf Schadenersatz - habe ich mal gehört bzw gelesen.

Andreas
 
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