Holzschädling im frischen Stamm, was tun?

Radjo

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Hallo zusammen,

als Nachttische für unser Bett haben wir uns von einem Bekannten zwei Stammstücke aus einer Weide schneiden lassen (Bild). Die Weide wurde letzten Winter gefällt. Seitdem lagern die Stämme auf unserer Terrasse unter einem Balkon wettergeschützt zum Trocknen.

20151103213605.jpg

Letztens habe ich auf der Oberfläche von einem der beiden Stämme Fraßlöcher gefunden (Bild). Nach erster Internetrecherche tippe ich auf einen Scheibenbock.

Bei allen Empfehlungen im Netz wird darauf hingewiesen, dass der unproblematisch wäre und man eigentlich nichts unternehmen muss. Ich würde allerdings gerne die Larven da raus, bevor ich die Teile irgendwann ins Haus hole. Habt ihr einen Tipp, was man tun kann? Reicht es die Löcher einfach zu verschließen? Ist vielleicht etwas einfach, aber wenn da kein Sauerstoff mehr dran kommt, müsste doch kaputtgehen, was drin ist?

IMG_14461293771702100686632_1446129389449.jpg

Seht ihr wegen anderer Schädlinge grundsätzlich ein Problem die Stämme getrocknet ins Haus zu holen bzw. habt ihr einen Tipp, was man noch tun kann, um die Stämme vorher Ungeziefer zu machen? Ich habe glaube ich mal was gelesen von Luftdicht verpacken und Ammoniak in die Beutel???

Vielen Dank für alle Antworten.
 

Radjo

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Backofen und Tiefkühltruhe sind leider nicht groß genug. Die Stämme haben einen Durchmesser von 40cm und sind 50cm hoch. Komme ich da mit einer Tiefkühltruhe wirklich weiter? Welche Kerntemperatur muss ich denn erreichen?

Den Tipp mit dem Isopropanol (Youtube - Video) finde ich schon mal sehr gut und wäre auf jeden Fall einen Versuch wert. Habt ihr weitere Vorschläge bzw. Bedenken zu meinem Projekt?
 

Fiamingu

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Lass mal 24 h in der Truhe. Dann sind die hops.
Nimm die mal mit in die Sauna und hol die
am nächsten Tag wieder ab. Ab 40 ° gerinnt
Eiweiss und somit auch die Käfer sowie die
Larven.
 

Clemens J.

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Hallo,

ich gehe bei meinen kleineren Sachen wo ich Wurm vermute oder gesichert drinn ist, und stecke die noch etwas Glut auf einem Auflaufblech mit untergelegtem Betonpflasterstein in den Brennraum meines Ofens. Mit einem Thermometer vom Heizungsbauer (geht bis 120°) kontrolliere ich die Themperatur. Dann lass ich das mal zwei Stunden bei ca. 60° im Brennraum. Bisher hat das gut funktioniert.
Wenn ich einen Grundofen hätte, könnte ich auch größere Sachen behandeln.
Mit den Holzrollen könnte es in einem Holzbackofen funktionieren. Es sollte halt nicht zu heiß sein, nicht dass sich die Holzrollen durch den Kamin verdünnisieren:emoji_slight_smile:.

Gruß Clemens
 

sebi´s px

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Hallo,

ich gehe bei meinen kleineren Sachen wo ich Wurm vermute oder gesichert drinn ist, und stecke die noch etwas Glut auf einem Auflaufblech mit untergelegtem Betonpflasterstein in den Brennraum meines Ofens. Mit einem Thermometer vom Heizungsbauer (geht bis 120°) kontrolliere ich die Themperatur. Dann lass ich das mal zwei Stunden bei ca. 60° im Brennraum. Bisher hat das gut funktioniert.


Gruß Clemens

Das als Ausgangsbasis nehmend, würde ich einfach aus Styrodur einen passenden Raum bauen, Glut rein, Thermometer rein und backen.
Natürlich nur draussen, genügend Abstand zum Styrodur, Vielleicht noch ein Brathähnchen mit dazu....:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Grüße,
Sebastian
 

@@@

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Oder man besorgt sich einen ordentlichen Grill :emoji_grin:
 

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Holzsinn

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Es kann auch helfen, frische Eicheln in einem Netz neben die befallenen Stammstücke zu hängen. Normalerweise müssten sich die Viecher auf das frische Eiweiß stürzen. Nach ein paar Tagen sollte man dann die Eicheln mitsamt den Schädlingen entsorgen (verbrennen)
Viel Erfolg!

Melanie
 

Sägenbremser

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Köln
Guten Abend Melanie

ein wirklich schöner Ansatz zur Schädlingsabwehr.
Bei der Linde würde es evtl. schon reichen etwas
Hefe auf die Rinde zu streichen. Ob die Larve schon
genügend Richorgane ausgebildet hat weiss ich nicht.

Da wir uns bei einer verholzten Pflanze aber immer
noch nicht so ganz sicher sind, ob es nach dem Zell-
wachstum überhaupt zu einem signifikanten Tausch
von Stickstoffen zwischen dem Parenchym und den
plasmatischen Inhaltsstoffen kommen kann, ist auch
das Frasverhalten des gemeinen Holzwurmes nicht so
ganz nachvollziehbar.

Ich bin ja ein Freund der Saunabehandlung und finde
es immer wieder erfreulich wenn auch ein paar Möbel
dabei in der engen Stube stehen. Im gewerblichen Teil
wird das bei der Trocknung auch thermisch gelöst und
ist in unseren Breiten kein bedrohliches Thema mehr.

Liebe Grüsse, Harald
 

Mitglied 30872

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Sorry,
aber hier handelt es sich mitnichten um einen Käfer oder seine Larve, vielmehr um https://de.wikipedia.org/wiki/Weidenbohrer.
Nach der Lektüre dürfte sich das mit der Bekämpfung auch geklärt haben.


Edit: Ich schreibe so etwas nur ungern, aber, Melanie, so ein Unsinn. Holzbewohnende Insekten sind in ihrer Brutbiologie sehr speziell. Das sind doch keine Flöhe, die von Wirt zu Wirt hüpfen.
 
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