Holzrahmen auf Fundament befestigen ?

spider37

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hallo,
ich möchte einen Geräteschuppen in Rahmenbauweise errichten.

Der Geräteschuppen soll eine Grundfläche von ca 3,5 x 3 Meter haben und ca 2,2 Meter hoch sein.
Ich möchte ihn auf einem Betonfundament aufbauen und habe gelesen dass man zur Verbindung des Rahmens mit der Bodeplatte Maueranker benutzt.

Was ist ein Maueranker ?
Wie werden Maueranker eingesetzt, wieviele benötige ich und wo bekomme ich so etwas ?

vielen Dank
Rainer
 

garfilius

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Auf die Bodenplatte muß erstmal noch ein Beton- oder Mauerwerksockel, sonst ist der Fuß vom Holzrahmen im Spritzwasserbereich. Auf den Sockel eine Lage Dachpappe oder ähnliches, damit die Betonfeuchte nicht ins Holz zieht.
Maueranker gibts im Baumarkt. Das sind gewindestangen, die senkrecht (in diesem Fall) einbetoniert werden und deren Oberkante höher als Deine Fußschwelle sind. Dann an den Stellen der Anker Löcher in die Fußschwelle, U-Scheibe und Schraube drauf, anziehen, fertig.
Schneller, einfacher aber etwas teurer: Fußschwelle vorbohren, auflegen, Löcher mit Betonbohrer in den Sockel übertragen, schwelle runter, Schwerlastdübel rein (gibts nicht im Baumarkt), Schwelle drauf und mit passenden Schrauben +U-scheiben anschrauben, fertig.
So auf 100 cm sollte ein Anker locker für einen Geräteschuppen reichen

Grüße
Gero
 

civil engineer

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Hallo,

meiner Meinung nach sind beide von Gero vorgeschlagenen Varianten nicht sinnvoll. Rainer spricht von Rahmenbau, d. h. das Schwellholz hat keine Verbindung mit den Ständern, die für eine Zugkraftaufnahme geeignet ist. Lediglich die Beplankung stellt eine kraftschlüssige Verbindung von Schwellenholz und Ständern her. Damit Mauer- oder Schwerlastanker Sinn hätten, müssten die Anker zur Kraftübertragung an die Ständer angebunden werden, was meiner Meinung nach für einen Geräteschuppen den Aufwand nicht lohnt.

Vorschlag aus Sicht des Zimmerers:

Besorg Dir Winkelverbinder, z. B. BMF- Winkelverbinder 6191, düble diese durch die Schwelle in die Bodenplatte/in den Sockel und nagle den senkrecht aufgehenden Schenkel des Winkelverbinders mit Kammnägeln an die Ständer.

So denke ich hast Du eine gleichwertige Befestigung mit deutlich geringerem Aufwand.
Gruss
Jochen
 

spider37

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Hallo Jochen,

ich habe verstanden dass die Winkel per Gewindestab o.ä. durch die Schwelle mit der Grundplatte verschraubt und dann mit den Ständern per Kammnägel verbunden werden - also an jedem Ständer zwei solcher Verbindungen.

ist das richtig ?

und gleich noch eine Fage in dem Zusammenhang:

Werden Winkelverbinder immer komplett mit Kammnägeln ausgenagelt (also gut 20 Nägel) pro Winkel oder ist das übertrieben ?

vielen Dank
Rainer
 

civil engineer

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Hallo Rainer,

also den Aufwand mit Gewindestäben einbetonieren würde ich mir nicht antun wollen. Dübeln ist meiner Meinung nach schneller und genau so effektiv.

Hoffe, Du hast eine Schlagbohrmaschine. Besorg dir Schlüsselschrauben M 10, ca. 6cm länger als Deine Schwelle hoch ist und Dübel mit 14mm Durchmesser (am besten Markenware, z. B. Fischer oder Hilti) und einen entsprechenden Bohrer dazu. Wenn Du Deinen Schuppen komplett aufgestellt und alles ausgerichtet hast, dübelst Du neben jedem zweiten senkrechten Ständer durch die Schwelle einen Winkel fest; wenn Du die Hälfte der Löcher ausnagelst, dürfte das ausreichend sein.

Ich hab eben nachgesehen, die von mir genannten Winkelverbinder haben eine Langlochohrung mit 10.5 mm. Vor dem Annageln der Verbinder mußt Du das Loch anreißen (anschreiben) und durch die Schwelle und in den Bodenplatte/Sockel bohren. Vorbohren im Holz mit einem Holz- oder Stahlbohrer erleichtert die Sache, aber damit keinesfalls in den Beton oder Mauerwerk bohren, sonst sind sie hinüber, evtl. Tiefenbegrenzung an der Bohrmaschine nutzen.

Hoffe, meine Gedanken sind nachvollziehbar.
Gruss
Jochen
 

garfilius

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@Jochen
Wieso haben bem Holzrahmenbau die Ständer keine Verbindung zur Schwelle? Ich hab das vorausgesetzt, weil ihm sonst die ganze Hütte wegfliegt :emoji_wink:
Haben die Ständer denn eine Verbindung zum oberen Querholz?

Tut mir leid, aber eine im Beton sechs Zentimeter tiefe Verdübelung mit Universaldübeln (auch wenn sie von Hilti sind) ist eine Lagefixierung, mehr nicht.

Gruß
Gero
 

civil engineer

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Hallo Gero,

ich habe nicht behauptet, die Ständer hätten keine Verbindung zur Schwelle, ich habe behauptet die Ständer haben keine zugfeste Verbindung zur Schwelle. Bei Deiner Variante mag die Schwelle am Boden bleiben und der Rest fliegt weg. Die kraftschlüssige Verbindung im Holzrahmenbau wird über die Beplankung hergestellt, an der Schwelle und am Rähm. Wenn die Beplankung mit der Schwelle verschraubt/genagelt wird, sind beide kraftschlüssig verbunden. Treten Sogkräfte auf, können bei Deiner Variante nur die Schrauben/Nägel, die die Beplankung mit der Schwelle verbinden, den abhebenden Kräften einen Widerstand entgegen setzen, bei meiner Variante werden die Ständer über den Winkel mit der Bodenplatte verbunden, somit setzt sicher auch ein Teil der Schrauben/Nägel, die die Beplankung mit dem Ständer verbindet noch Widerstand entgegen.

1989 habe ich einen Geräteschuppen in München gebaut. Der steht auf einer Schicht Klinker, die liegen nur auf dem Boden auf, keinerlei Verbindung nach unten ins Erdreich. Das Ding steht heute noch. Ich will nur sagen, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Gruß
Jochen
 

pesa242

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Hallo Ich bin erst vor kurzem hier angemeldet und das, weil ich gerade erst aus den US wiedergekommen bin.
Bekanntlich ist die Rahmenbauweise dort sehr verbreitet, und so konnte ich an zwei Projekten mitwirken.

Angehängt hab ich einen Auszug aus dem amererikanischen Buch "Frame Construction" von Rob Thallon, ein besseres buch ist "Carpentry and Building Construction" von Feirer and Hutchings, aber dass hat nicht soviele Illustrationen.

Bei den Projekten, eine Garage und eine werkstatt haben wir auf die "Drilled Base" Version zurückgegriffen, die ist, weil man in trockenem Beton arbeitet.

Ich binn zwar kein profi, aber ein foto würde doch sicher helfen.


Gruss
 

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garfilius

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Hallo Jochen,

er wird doch die Ständer nicht stumpf auf die Schwelle stellen, oder: Rainer?
Und wenn, dann kommen da Winkel dazwischen mit ein paar Nägeln (20 sind ein bißchen viel). Und außen drauf eine Beplankung (wahrscheinlich), die alles zusammenhält.
Der Windsog wird schon nicht so groß werden :emoji_wink:

Gruß
Gero
 

spider37

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Hallo Gero,
ich hatte ursprünglich nicht vor die Ständer stumpf auf die Schwelle zu setzen, aber das würde natürlich den Aufwand deutlich verringern. In diesem Falle würde ich dann Winkel benutzen.

klar eine Beblankung ist vorgesehen, vielleicht sogar später eine Isolierung zw. den Ständern und Verkleidung innen.

Gruß
Rainer
 

spider37

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Hallo pesa242,

in der Skizze stehen die Ständer ja direkt auf dem Fundament.
Mir scheint es besser die Ständer auf eine Unterkonstruktion bzw eine Schwelle zu setzen und diese (und die Ständer) mit dem Fundament zu verbinden.

Ist das nicht die übliche Bauweise für einen Rahmenbau ?

die Konstruktionen in der Skizze scheinen mir ehr für eine Pergola o.ä. sinnvoll

Gruß
Rainer
 

pesa242

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Hallo Rainer, eine pergola würde ich eher relativ tief im fundament verankern, da die dachkonstruktion ja relativ ungeschützt dem wind ausgesetzt ist.

Es ist auf der skizze nicht gut zu sehen, da es eine seitenansicht ist und der fokus auf die verankerung im beton gesetzt ist.

Wir haben die seitenwände flach auf dem boden liegend zusammengenagelt, aufgerichted, (zwischen den beton und die Schwelle kam eine schicht isolierung, um den staub und wind drausen zu halten.)
Nach dem aufrichten wurde jeder dritte "stud" ge- "toenailed" was die verbindung zur Schwelle noch verstärkt hat.
und dann haben wir 3/4"x7" hex expansion bolts verwendet, um die wand dauerhaft zu verankern.

Und diese bolzen bekommt man auch nicht mehr heraus, ohne ein grosses stück beton herauszubrechen.

Im anhang ist nochmal eine skizze, die ich damals selbst erstellt hatte.

Grüsse
 

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Michl Löneberga

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Neuer Neuling

Hallo zusammen,

bin ganz neu hier :emoji_slight_smile:

Ich giesse nächsten Samstag das Streifenfundament für eine Werkstatt (5,40 x 6,60). Diese basiert auf einem Carport mit Satteldach, das ich mit weiteren Ständern, Schalung innen/aussen, 12 cm Isolierung dazwischen, einer Naturschieferdeckung (habe ich im Stadel liegen) und Innenausbau versehen möchte. Das Fundament wird perimetergedämmt.

Nun ist es bei einem Carport vorgesehen, direkt auf dem Fundament mit den Ständern aufzusetzen, und so habe ich aktuell keine Schwelle eingeplant - ich würde beim Betonieren an den entsprechenden Stellen einfache Stahlbänder mit Anker einsetzen und daran die Ständer fixieren (so wie auf pesas erstem Anhang ganz links) aber natürlich mit Dachpappe drunter.

Nun entnehme ich der Runde hier, das normalerweise ein Schweller eingesetzt wird - ich sehe aber gerade keinen echten Vorteil davon, denn den Beton - Holzkontakt habe ich ja immer und wenn ich die Ständer direkt aufsetze sogar an weitaus kleineren Flächen.... was bringt mir denn die Schwelle?

Noch kann ich die Pläne ändern - ich hab noch 3 Wochen Zeit bis der Beton belastbar ist.... :emoji_slight_smile:

Achja, ein Screenie des Plans des ganzen Vorhabens hängt an, ist die Draufsicht eines Planungstools....

Gruß,

Michl
 

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Felix49 (RIP)

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Hi,
ich habe in den USA mir auch schon viele Häuser in Rahmenbauweise angesehen u.
auch schon Wände eingezogen.
Dort wird für die liegenden Rahmenhölzer ein Holz verwendet, das unempfindlicher gegen Feuchtigkeit ist. Der Rest ist einfaches Bauholz. Es wird so gut wie alles genagelt, kaum geschraubt.
 
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