Holzpaneele streichen oder durch Rigips ersetzen? Problem: Außenwand, Staub

Nordbaden

ww-ahorn
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Hallo,

habe hier schon einiges in der Suchfunktion gelesen, die Verarbeitungshinweise von Rigips (Tip aus dem Forum) dito.

Jetzt bitte ich mal um ne Meinung aus der Praxis, einfach so nach Gefühl....

Ausgangslage:
Schlafzimmer - die Außenwand (Westseite, Poroton, 24cm) ist innen mit Holzpaneelen verkleidet.
Holzpaneele sind Spanplatte furniert. Unter der Decke befindet sich eine Schattenfuge, da habe ich mal reingeleuchtet und folgenden Wandaufbau entdeckt: Holzlattung, zwischendrin Styroporplatten. Darauf die Paneele.

Ziel:
Frauchen möchte am liebsten ne glatte Wand, gestrichen. Und natürlich möglichst wenig Staub/Schmutz.

Möglichkeit 1:
Paneelwand einfach streichen; macht wenig Schmutz, geht schnell.

Möglichkeit 2:
Paneele abreißen. Dann auf die alte Lattung die Rigips-Platten aufschrauben? Styropor unter den Rigips-Platten lassen oder rauswerfen?
Ganz wichtig: wie siehts mit den Rigips-Fugen, Anschlüsse an Decke und Seitenwand aus? Reicht verspachteln oder muß man richtig massiv schleifen? Weil der feine Gips-Staub ist schon die Hölle....

Danke Euch herzlich für jede Idee/Meinung

Schöne & erfolgreiche Woche
Peter
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich bin eigentlich ein Freund von grundsätzlich klaren Wandaufbauten.
Dem widerspräche die einfache Verkleidung mit Rigips.
Zumal dann mal wieder die Dampfsperre fehlt.
Dazu kommt, daß solche alten Wandverkleidungen selten richtig plan sind und einen neuen Lattenaufbau sinnvoll erscheinen lassen.

Die Anschlüsse an Seitenwände sollten mit Fugenbewehrung erfolgen. Beachte, daß ein Befestigungsabstand von ca. 10 cm vom Plattenende eingehalten werden sollte, damit Anschlußspannungen gemindert werden.

Gruß Fritz
 

Nordbaden

ww-ahorn
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Muß jetzt nachfragen:
-Mein Ansatz wäre gewesen: Paneele abbauen, dann auf die alte Lattung die Rigips anschrauben. Mit oder ohne den alten Styroporplatten. Das findest Du keine gute Idee?

Am liebsten würde ich Holzpaneele abreißen und die Poroton mit nem Kalkputz versehen. Nur nen Gipser zu finden, der 4m Wand verputzt, ist nicht einfach.
 

girder

ww-pappel
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Hallo Nordbaden,
nach der Ansicht aus dem eingestellten Foto und auf die nicht seltene Praxis, würde ich schon dazu raten das Holz abzunehmen. Wenn gerade eine glatte und einfache Wandoberfläche gewünscht ist gelingt das direkt auf die Paneele schrauben der GK-Platte nur zum Teil, da die einwandfreie Festigkeit der Paneele durch übliche Haltekrallen oder Druckluftnagelung nicht gesichert ist. DIe Dämmung würde ich versuchen zu erhalten. Die Tragelattung ebenso, aber dennoch auf Verbindung zur Hauptwand überprüfen. GK-Platten lassen sich gut auf Holzlattung mit Schnellbauschrauben schrauben. 25mm für die erste Lage, 35mm für die zweite Lage. Frohes Schaffen wünsch ich noch.
 

miezekater

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Am liebsten würde ich Holzpaneele abreißen und die Poroton mit nem Kalkputz versehen.

nimm doch Gipsputz - der lässt sich einfach verarbeiten. 4qm sollten doch kein Problem sein. Ist allemal der geringste Aufwand die Wand zu verputzen. Der Aufwand mit Rigips ist schon erheblich höher mit spachteln - schleifen - spachteln - grundieren - streichen/Streichputz. zumal bei der Dämmung innen noch eine Dampfsperre nötig wäre. Hast du eine Dämmung aussen?

Gruß, Klaus
 

eisenwurm

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Verputzen ist nicht so schwer, im Baumarkt gibt es notfalls Putzleisten als Führungshilfe, die mit eigeputzt werden.

Bei Rigips hab ich an einer Wand mal die Platten mit aufgeklebtem Styropor verarbeitet.
Ich hab sie mit einem speziellen Mörtel von Rigips an die Wände geklebt.
Das hält bombenfest und klingt wenigstens nicht ganz so hohl, wie die andere Wand mit den angeschraubten Platten.

Heute verputze ich in meinen Altbau nur noch neu, wenn was ansteht.
Einerseits mag ich im Massivhaus nicht zwischen Pappwänden leben und anderseits würden sich so Risse oder Feuchtigkeit sofort zeigen.

Ein Kompromiss zur Wärmedämmung wäre vielleicht Leichtputz, Das ist Kalkzement mit vielen Styroporkügelchen.

Wenn Rigips, dann nur wegen der zusätzlichen Dämmung mit Styropor.
 

Nordbaden

ww-ahorn
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Okay, verputzen klingt gut. Mag ich auch mehr als Rigips.

Wie siehts da mit dem Dreck aus? Also wieviel Meter Arbeitsraum braucht man vor der Wand, wieviel Meter vor der Wand muß der Boden perfekt abgedeckt sein? Und wie siehts mit den Seitenwänden aus? Muß man da danach neu tapezieren?
 

miezekater

ww-eiche
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wenn du keinem Putzer mal über die Schulter schauen kannst gibt's sicher schöne Videos auf You-Tube. Je nach Geschick wird sicher mehr oder weniger Putz auch auf dem Boden landen. Also großflächig abdecken ist immer gut. Aber eben weniger Staubentwicklung dafür mehr "gebaze". Die verputzte Wand kannst du nach grundierung streichen, tapezieren oder mit einer dünnen Schicht Streichputz überziehen. Wie der Übergang zu den Seitenwänden aussieht kommt vermutlich auch auf dein Geschick an und wie die Seitenwand unter der noch vorhandenen Isolierung aussieht.
Wandverkleidung mit Rigips ist auch nicht so meine Sache - wird aber für die Altbausanierung oft eingesetzt.

Gruß, Klaus
 

HendrikW124

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Die Ideallösungen wären natürlich Kalkputz oder Echtholzverkleidung, weil beide Feuchtigkeitsregulierend und damit auch Raumklimaoptimal. Für Kalkputz muß man heute aber erstmal jemanden finden, das können nicht mehr so viele.

Gipsputz auf Styropor würd ich mir nicht antun, und Rigips im Schlafraum erst recht nicht.
 

checkalot

ww-robinie
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Möglichkeit 2:
Paneele abreißen. Dann auf die alte Lattung die Rigips-Platten aufschrauben? Styropor unter den Rigips-Platten lassen oder rauswerfen?
Ganz wichtig: wie siehts mit den Rigips-Fugen, Anschlüsse an Decke und Seitenwand aus? Reicht verspachteln oder muß man richtig massiv schleifen? Weil der feine Gips-Staub ist schon die Hölle....

Hallo Peter,
ich würde auf jeden Fall dazu tendieren, die Latten wegzumachen - auch aus dem Grund, dass du dann siehst, wie die Wand hinter dem Styropor aussieht. Wenn du Hinweise auf Feuchtigkeit oder gar Schimmel entdeckst -> schnell raus damit!!!
Innendämmungen können ja problematisch sein, weil Tauwasser hinter der Dämmung ausfällt und das dann ein gute Nährboden für gesundheitsschädlichen Schimmel ist.

Wenn Wand und Dämmung gut aussehen und die Unterkonstruktion einigermaßen eben ist, dann kannst du's immer noch mit Gipskarton versuchen. Dann bliebe dir die Dämmung erhalten.
Vorteil für den Laien ist gegenüber dem Verputzen auch, dass man mE leichter eine ebene Oberfläche erhält, als Problem bleiben nur die Fugen... Ich finde die aber leichter zu verspachteln als vollflächig zu verputzen. Ich würde mir das Verputzen einer Wand nicht zutrauen, das kannst du aber möglicherweise besser! :emoji_slight_smile:
 

Nordbaden

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Danke Euch für die guten Antworten.

Also Zwischenstand:
-Habe jetzt die TelNr eines Gipsers bekommen, der die Wand komplett verputzen würde.

Nur: so einfach könnte es ja jeder. Das Leben ist leider anders.....

Frauchen überlegt jetzt, ob es nicht besser ist, die bestehende Holzwand zu streichen. Weil ne kalte Wand im Winter will sie auch nicht (der Floh stammt übrigens primär von ihrem Vater.....).

Soll ich mich durchsetzen mit Wand verputzen? Was würdet ihr machen? Verputzen (wirds dann wirklich kalt) oder Holzwand streichen?

Leichtputz will der Gipser nicht verarbeiten, weil nicht so glatt.
 

Wolfgang26

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Ich würde Frauchen mal fragen, was denn eigentlich das Endergebnis sein soll? Ich tippe mal, sie will was helles. Holz streiche würd ich nie, die Farbe dafür ist sehr teuer und macht viel Arbeit. Zeig ihr doch mal im Baumarkt des Vertrauens schöne breite, weisse Paneele, vielleicht hat sich das Problem dann schon erledigt :rolleyes:
 

checkalot

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Hallo!
Das Kostenargument würde ich nicht so sehr sehen - du könntest zB eine weiße Lasur verwenden, da würden 2,5 Liter ca. 40-60 EUR kosten und das reicht locker, das würde ich jetzt nicht für sooo teuer halten im Vergleich zum Verputzen lassen oder zu einer Gipskartonwand... das musst du ja auch noch tapezieren und/oder streichen...
Ob ihr das wollt müsst ihr natürlich selber wissen :emoji_slight_smile:
 

Nordbaden

ww-ahorn
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Wolfgang, kennst Du diese Probleme auch? Also sie will es hell und großzügig haben, wobei 4x4m bleiben eben 4x4m. Die Idee mit neuen Paneelen ist sehr gut, geht bei so ner einfachen Wand (ohne Fenster) wesentlich schneller und sauberer als 1-2x streichen.

Andererseits, streichen könnte sie selbst; hätte auch nen erzieherischen Effekt.

Verputzen/Tapezieren hätte für mich den Vorteil, danach wäre der Drops gelutscht.

Habe Angst, zuerst streichen und dann doch noch Abriß und Verputzen-----


Also, wer noch ne Idee hat, die Probleme auch schon hatte, Tips hat wie man mit so ner Frau & Schwiegereltern umgeht ---- bitte her damit.

Schönes Bergfest noch
 

Wolfgang26

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Wolfgang, kennst Du diese Probleme auch?

War geraten :emoji_grin: aber ich hatte nichts anderes erwartet.

Gib mal in die Suche paneele + streichen ein, da findest du einiges, hier z.B.
https://www.woodworker.de/forum/aeltere-paneelholzdecke-lackieren-t48067.html
Im mittleren Teil steht was über die Problematik der Fugen/Federn. Habe auch schon mehrere gestrichene Holzdecken gesehen, bei denen es dunkel geblitzt hat - dann ist es schade um die viele Arbeit.
 

seschmi

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Paneele gestrichen habe ich als Student schon mal. Das Problem bei Nut- und Federbrettern ist, dass sie arbeiten und dass sich dabei die Feder in die Nut rein- und rausschiebt. Deshalb erscheint dann nach einiger Zeit wieder ein Streifchen ungestrichene Feder an der Kante zur Nut. Je nachdem, wie pingelig man ist, findet man das mehr oder weniger akzeptabel, vermeiden lässt es sich kaum. Zudem ist es relativ viel Arbeit, weil man nicht einfach die ganze Wand rollen kann, sondern jedes Brettchen einzeln "behandeln" muss. Es ist kaum weniger Arbeit als neue Paneele, aber natürlich billiger. Bei Spanplattenpaneelen mag das besser sein, etwas werden die aber auch arbeiten.

Außerdem sehe ich das oben bereits beschriebene Problem mit der Innendämmung. Es gibt wohl eine Faustregel, dass nur 1/5 der Dämmung innen sein darf, weil es sonst schimmelt. Unter:

u-wert.net | U-Wert Rechner

gibt es einen Super-U-Wert-Rechner, mit dem Du U-Wert und Temperaturprofil Deiner Wand ausrechnen kannst. Wenn Du da die Materialien Deiner Wand eingibst und -20° Außentemperatur, stellst Du fest, dass schon bei recht wenig Styropor der Taupunkt in der Styroporlage liegt -> Schimmelbildung zu erwarten. Dort gibt es auch Tipps zur Innendämmung.

Ich persönlich würde den Putzer holen, der macht das in einem Bruchteil der Zeit und wesentlich sauberer, als man das selber könnte. Und dann ist das Schimmelrisiko auch gelöst.

Das hilft eventuell auch, Deine Frau zu überzeugen - die Vorstellung, dass irgendwo im Styropor die Schimmelpilze wuchern, dürfte ihr nicht zusagen.
 
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