Aaaalso:
jetzt muß ich mich nochmal einklinken.
Mein Nachbar hat ein Holzhaus, das wurde mit unbehandelten, rauhen Fichtenbrettern und Edelstahlschrauben verschalt. Zum Teil (wo das Wetter nicht so dolle hinkommt, also unter Dachvorsprüngen oder auf den der Hauptwetterseite abgewandten Seiten ist das Holz schön braun, sobald das aber etwas bewittert wird ist es grau. So werden die Fassaden schon mal schnell etwas unruhig (fleckig).
Mein Neffe will kommendes Jahr bauen, das wird definitiv ein Holzhaus, jedoch mit Putzfassade.
Mein Gartenhaus ist eine Gefachekonstruktion die außen mit Zementgebundenen Putzträgerplatten (Aquapanel) beplankt ist und jetzt verputzt wurde. Der Putz soll eigentlich ein "altweiß" sein, durch das filzen ist jedoch die Oberfläche ebenfalls etwas unruhig, da das Licht- und Schattenspiel stellenweise etwas variiert. Das wird wohl die Fassadenfarbe noch richten.
Wie schon angemerkt bekommst Du die Dämmwerte eines Holzhauses beim Massivhaus nicht so einfach hin. Eine Lüftungsanlage wäre mir bei beidem wichtig, egal ob Massiv- oder Holzbauweise. Schon mal um Fehler beim Lüften auszuschließen und die Wärme wieder zurückzugewinnen.
Von den Kosten her gibt es weder beim Holz- noch beim Massivhaus recht große Unterschiede. Kommt immer auf die Ausstattung an, welcher Wandaufbau gewählt wurde etc. pp. Mein Neffe hat sich ein Holzhaus bis zur Bauvorlage planen (selbstverständlich gegen Entgelt) lassen, nahm die Eingabepläne und ließ sich ein Vergleichsangebot von einem Massivhausbauer machen, nur mal um so eine Hausnummer im Vergleich zu haben. Der Holzbauer wußte von dem Vorhaben und der Massivbauer wußte, daß die Entwurfsplanung vom Holzbauer gemacht wurde sowie daß von diesem ein Angebot zu dem Bauvorhaben existiert. Bei vergleichbarer Ausstattung war der Unterschied nur einige tausend Euro. Ich kann jetzt aber nicht sagen, wer den billigeren Preis abgab, vermute aber den Massivbauer...
Wobei ein Holzhaus natürlich fast unschlagbar ist, ist die Bauzeit. Dadurch daß weniger Feuchte durch Estrich, Putz und Mauerwerk in das Gebäude gebracht wird fallen Trockenzeiten weg. Weiter steht so ein Haus i. d. R. innerhalb eines oder weniger Tage fertig eingedeckt und mit nach außen abgeschlossenen Wänden da, somit ist man schneller witterungsunabhängig. Gerade in der Bauzeit fällt die Zeit der Doppelbelastung durch Miete und Darlehen kürzer aus, was bei vielen Haushalten auch kein kleiner Brocken zu stemmen ist, viele sich also diese Doppelbelastung schlicht und ergreifend nicht über einen längeren Zeitraum leisten können.
Als ich meine Ausbildung machte war ein Holzhaus eher die Ausnahme, jedoch wurde sich für den Bau eines Hauses noch relativ viel Zeit genommen, bis zum Herbst stand der Rohbau, über den Winter wurde dicht gemacht und geheizt sowie die Elektro- und Sanitärinstallationen vorgenommen, im Frühjahr innen geputzt, Estrich gelegt und gefliest, im Herbst eingezogen und nach dem zweiten Winter außen verputzt. Soviel Zeit kann sich keiner mehr für den Hausbau nehmen.