Holzfugen abdichten

paul_v

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Hallo,

ich habe zwei 12x12 Pfosten nach der Zangentechnick mit zwei Querbalken verbunden. Die Pfosten wurden auf jeder Seite bis zu 2,5 cm ausgeschabt, damit die Querbalken darauf aufliegen können.

Ich habe 12x12 Balken zur Verfügung, um Verstrebungen zwischen Pfosten und Querbalken in 45 Grad Winkel zu montieren.

Dabei sehe ich ein Problem. Das obere Ende der Verstrebung muss ebenfalls auf beiden Seiten, um 2,5 cm ausgeschabt werden, damit es zwischen die Querbalken passt und montiert werden. Nun kann Feuchtigkeit und Schmutz in den Freiraum (der durch ungenaues Arbeiten entstehen wird) zwischen Querbalken und Verstrebung gelangen. Das Wasser kann nicht abfließen, weil es auf der Kante zum breiteren Teil der Verstrebung liegen bleibt.

Wie würdet Ihr das Problem lösen? Ich dachte daran, die Fugen mit einem Mittel abzudichten. Welches Material nimmt man dafür (im Außenbau)? Oder gibt es bessere Tricks?

Gruß

paul
 

WinfriedM

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So richtig vorstellen kann ich mir das noch nicht, aber eins ist sicher: Mittel, um Fugen bei Holz im Außenbereich abzudichten, sind fast immer der falsche Weg und sorgen dafür, dass erst recht was zu schimmeln anfängt. Holz dichtet man nicht ab, es sei denn es sind maßhaltige Bauteile, wie Fenster oder Türen.

Was baust du denn da? Gibts eine Skizze?
 

zehlaus

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Hallo Paul,

als Neuling habe ich folgende Frage: Was ist eine Zangentechnik?

Mit den 45° Streben, meinst Du da Kopfbänder?

Der bessere Trick: Sauber arbeiten sagte mein Meister immer... (nicht im Holzgewerk :emoji_wink:)

Gruß
Claus
 

SteffenH

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Das obere Ende der Verstrebung muss ebenfalls auf beiden Seiten, um 2,5 cm ausgeschabt werden, damit es zwischen die Querbalken passt und montiert werden. Nun kann Feuchtigkeit und Schmutz in den Freiraum (der durch ungenaues Arbeiten entstehen wird) zwischen Querbalken und Verstrebung gelangen.

Du könntest die Streben einfach auf 12-5cm, also 7 cm runterschneiden. Dann entsteht erst gar keine Kante.
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe mir mal erlaubt eine Zeichnung zu erstellen, ich hoffe ich habe alles richtig verstanden. (Fachvokabular ist ein anderes Thema). Meine Zeichnung beinhaltet keine Maße und keine Verbindungen oder Verbindungsmittel.

Ich habe eine solche Zangenkonstruktion noch nicht im Freien gesehen, kenne so etwas nur überdacht. Das wäre auch mein Vorschlag: Zinkblech oben drüber.... Dichtmittel sind hier Quatsch. Ansonsten könnte man sowas auch bauen und bewusst Luft zwischen den Hölzern einplanen und z.B. mit Plastikscheiben für Abstände sorgen...

Wie auch immer - ich bin ja nur Tischler - da sollen doch die Zimmerer übernehmen! :emoji_slight_smile:
 

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tomkaes

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Hallo,

ich habe zwei 12x12 Pfosten nach der Zangentechnick mit zwei Querbalken verbunden. Die Pfosten wurden auf jeder Seite bis zu 2,5 cm ausgeschabt, damit die Querbalken darauf aufliegen können.

Ich habe 12x12 Balken zur Verfügung, um Verstrebungen zwischen Pfosten und Querbalken in 45 Grad Winkel zu montieren.

Wie würdet Ihr das Problem lösen? Ich dachte daran, die Fugen mit einem Mittel abzudichten. Welches Material nimmt man dafür (im Außenbau)? Oder gibt es bessere Tricks?

Gruß

paul

Gar kein "Material" in den Fugen, dahinter fault es im Akkord.
Entweder, wenn du schon die Zangen enger zusammen bekommen musst, die Zangen an Pfosten und Strebe ausblatten, dann hast du nur eine senkrechte (bzw. schräge) Fuge, durch die das Wasser ablaufen kann; Verbindung durch durchgebohrte M12 Schrauben mit U-Scheiben und innenliegenden 2-seitigen 50 mm Geka / oder Bulldog Einpressdübeln. Und bitte wenn es geht, an den Zangen etwas Vorholz stehen lassen (Überstand über den Pfosten).
Den Anschluss Strebe (Kopfband) - Pfosten kannst du auch mit einem Stirn- und / oder Fersenversatz an der Stütze ausführen, dann entstehen auch keine waagerechten Fugen in der Verbindung. Sicherung mittels schräg (90° zur Grundfläche des Anschlusses) gebohrter Schraube.

Da das Hirnholz sowohl von Pfosten wie auch Streben von oben Wasser abbekommt, am besten im Freien nur mit Blechabdeckung auf Hinterlüftung ausführen, wenn es lange halten soll.

Gruss
Thomas
 

zehlaus

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@ JoKurt und Tomkaes

Danke für die Erklärung mit Bild und die Erläuterung, jetzt weiss ich, dass ich es richtig gebaut habe bei meinem Carport :emoji_grin:. Konstruktiven Holzschutz habe ich mit einem entsprechenden Dachüberstand realisiert.

Gruß
Claus
 

paul_v

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Hallo alle zusammen,

vielen Dank für Eure sehr hilfreichen Antworten und besonderen Dank an yoghurt für die Skizzen.

Die Stirnholzseiten habe ich angeschrägt, damit Wasser schnell ablaufen kann. Was haltet Ihr von Versiegeln der Stirnseiten mit Wachs statt mit Blechen?

Gruß

paul
 

WinfriedM

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Wenn du alle 2 Jahre Stirnkantenwachs nachstreichst, geht auch das. Bleche machst du einmal drauf und hast für immer Ruhe.
 

hütte

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Guten Abend,
... als Neuling habe ich folgende Frage: Was ist eine Zangentechnik?...
Mit dieser Technik wurde früher bei vermuteter Hypoxie die Geburt brachial beendet (Zange umfasst den Kindskopf, richtige Lage vorausgesetzt, kräftig ziehen und das wars dann. Heute wird meist die schonendere Saugglocke angewandt.

Falls sich "Zangentechnik" aber auf Holzbau beziehen sollte, könnte ich mir vorstellen, dass mit Zange ein Objekt gemeint ist wie zwei Pfetten, Bretter, Balken links und rechts von einem Mittelpfosten, Ständer, Kopfband usw., welche miteinander vernagelt oder verschraubt sind. (So wie das Yoghurt dargestellt hat.)

Nun, im Innenbereich (unterm Dach) sind solche Verbindungen harmlos, im Außenbereich muss man jedoch für geeigneten Wetterschutz sorgen, vgl. etwa die bekannte Broschüre "Holz im Außenbereich" des Informationsdienstes Holz, zu finden etwa bei http://www.holzfragen.de/bilder2/info_holz_aussenbereich.pdf .

Dort ist auch zu ersehen, was sich hier einige unter "Blechen" nicht so richtig vorstellen können (anschaulich direkt auf dem Deckel:emoji_grin:).

(Nachtrag: Über "Stirnkantenwachs", was ist das eigentlich?, wohlgemerkt im Außenbereich, lasse ich mich später aus.)

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hütte
 
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