Holzflügeltor für Hofeinfahrt

wäller

ww-pappel
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Ich möchte mir ein Holzflügeltor für meinen Innenhof selber bauen und suche nach Plänen, Erfahrungen, Ideen, Anregungen, Beispielfotos, etc.
Das gesamte Tor soll 3m breit sein. Die Höhe zwischen 150cm und 180cm.
Die beiden Flügel sollen an den vorhandenen quadratischen Betonsäulen (24cm Durchmesser und 170cm Höhe) aufgehängt werden.
Bin für jede Info dankbar.
 

elmgi

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Hallo wäller,

verwende doch einmal die Suchfunktion dieses Forums mit dem Suchbegriff Holztor. Danach sind bestimmt etliche Fragen beantwortet.

Grüsse

Elmar
 

wäller

ww-pappel
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Natürlich findet sich an verschiedenen Stellen die ein oder andere Antwort...
...aber leider nicht alle.

Welche Holzstärke brauche ich, um z.B. den Rahmen zu bauen?

Welche Dimensionen benötige ich bei den Ladenbändern und den Kloben?
(Bei obi sind die längsten Ladenbänder nur 50cm)
Aus welchem Material sollten diese sein?
Müssen die Kloben bereits in die Säulen einbetoniert werden, oder genügt es später in die Betonsäule Löcher zu bohren und mit Dübeln zu arbeiten?

Der Rahmen selbst macht mir auch noch Kopfzerbrechen.
Müssen die Bohlen in den Ecken "verzapft" verbunden werden, oder kann man auch das auch anders machen?

Eigentlich hatte ich gehofft, es kann mir jemand eine komplette Bauanleitung zur Verfügung stellen, oder mir ein Heimwerkerbuch nennen in dem ich das nachlesen kann.
 

andama

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Hallo,

"Lehrbuch für Zimmerer" von Wagner und Großmann oder Reitmaier "Türe und Tore in handwerklicher Konstruktion" sind beides keine Heimwerkerbücher.
 

wäller

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Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, habe ich mal eine Skizze des geplanten Tores angefertigt.
Ich denke jetzt wird etwas klarer, was ich überhaupt bauen will.
Was mir halt unklar ist, sind die notwendigen Holzstärken und die Dimensionen für die Ladenbänder und Kloben ?
 

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Norbert

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Hallo (Wester)wäller,

auf Seite 176 des oben erwähnten Buches von Reitmaier findet sich ein Vorschlag des Altmeisters der Handwerkskunst, woraus die Materialstärken hervorgehen.

Der Rahmen ist gestemmt, d.h. die unteren Querfriese sind in die senkrechten eingezapft (Tragefunktion).

Oben sind die senkrechten Friese in den waagrechten Querfries (= Zugstab) eingezapft.

Auch sinngemäße Dübelverbindungen sind geeignet; allerdings sollte man bei bewitterten Konstruktionen keine Buchendübel verwenden.

Gruß

Norbert
 

wäller

ww-pappel
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@Norbert.
Vielen Dank für das Bild. Hab's schon runtergeladen.

So langsam setzt sich das Puzzle zusammen :emoji_slight_smile:

Mit meinen Heimwerkermitteln werde ich das mit dem "Zapfen" wohl nicht hinkriegen.
Ich denke ich lasse den Rahmen lieber vom Fachmann bauen und mache dann den Rest.
 

Wutworker

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Bleibt das Gefälle vor und hinter der Hofeinfahrt gleich? Falls ja, wird sich der linke Torflügel nicht komplett öffnen lassen.

Ich würde die Einfahrt sowieso ebnen, zumal es nur 15 cm Höhenunterschied sind. Ein schiefes Tor sieht immer merkwürdig aus, ob gewollt oder nicht gewollt.

50cm-Bänder sollten reichen, schliesslich ist der Torflügel nur 150 cm breit. Ob man die Kloben andübeln kann, hängt vom Zustand deiner Pfeiler ab. Hohes Gewicht müssen sie jedenfalls bei fachgerechter Anfertigung der Tore nicht tragen, da der Überhang durch die Diagonalstrebe in den unteren Kloben geleitet wird.
 

wäller

ww-pappel
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Leider ist die Geländetopographie nicht zu ändern. Wir wohnen an einer abschüssigen Straße.
Das Grundstück liegt auch noch etwas tiefer als die Straße, sprich hinter dem Tor kommt erst mal ein kleine Rampe nach unten, so dass sich das Tor auf jeden Fall komplett öffnen lässt.

Welches Material sollte ich denn für die Bänder verwenden?
Die gibt es ja von verzinkt bis Edelstahl.
 

Wutworker

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Ideal ist natürlich Edelstahl, da das Tor wohl frei bewittert ist.

Wichtiger als das Material für die Bänder ist aber das Material der Schrauben, da würde ich definitiv Edelstahl nehmen. Und wegen möglicher Kontaktkorrosion dann eigentlich auch das Band in Edelstahl. :emoji_slight_smile:

Muss aber nicht bei Obi sein, im Internet gibts die wesentlich günstiger.
 

Norbert

ww-robinie
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Liebe Leute,

manchmal frage ich mich wirklich, ob es ein echter Fortschritt ist, daß man heutzutage praktisch alle Beschläge in Edelstahlausführung wählen kann.

Vor hundert Jahren war profanes Schmiedeeisen der Werkstoff der Zeit. Damit beschlagene Türen/Tore/Fensterläden entdeckt man in den Alpen sogar heute noch (Stichwort: konstruktiver Holzschutz). Wer sich im ehemaligen südtiroler Grenzgebiet Österreich/Italien abseits der Karawanenstraßen bewegt entdeckt noch heute eiserne Relikte aus dem Alpenkrieg 1915-18, bei denen der Rost im Verlauf von fast hundert Jahren nicht weiter als ca. 1 - 2 mm tief eingedrungen ist.

Was ich damit sagen will: das Holz, was diese Nägel/Schrauben/Krampen einst zusammengehalten haben existiert vermutlich seit 50 Jahren nicht mehr und in die Stacheldrahtrelikte wollte ich auch heute noch nicht fallen.

Warum also sollte man ein Hoftor, welches eine Lebenserwartung von maximal 30 Jahren haben dürfte, mit Beschlägen versehen, die voraussichtlich 100 Jahre überstehen?

Nach meiner Ansicht ist die Verwendung verzinkter Beschläge (andere unterhalb dieses Standards gibt es ja heute wohl kaum) mehr als ausreichend. Es sei denn, man will alle fünf Jahre die Mutter auf der Schloßschraube im ersten Loch des Torbands auf Gängigkeit überprüfen.

Bei den Toren, die ich durch neue ersetzt habe, lagen die Torbänder mit ihren Schloßschrauben und deren aufgerosteten Vierkantmuttern in der Asche und wurden später bei der Schrottsammlung abgeholt.

Ich hoffe ja auch, daß manche meiner Schöpfungen mehr als eine Generation überdauern, aber ich wäre nicht so vermessen, das für ein bewitterte Holzkonstuktion zu erwarten.

In diesem Sinne,

Gruß

Norbert

P.S.: Ich würde verzinkte 80er-Bänder mit 14er oder 16er Dorn nehmen. Bei den heute verfügbaren Dübeln und Schrauben bietet ein einzementierter Kloben keine Vorteile mehr, was die Festigkeit betrifft.
 

Matthias33

ww-ahorn
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Das ist völlig korrekt. Die Zeit, in der die einmal durchgerostet bzw. zu dünn geworden sind, erlebt man nicht mehr, das ist also überhaupt kein Aspekt. Um Muttern gängig zu halten, genügt auch etwas Fett oder Ähnliches im Gewinde. Ist eine Frage der Optik und des Instandhaltungsaufwandes für Anstreichen usw. und natürlich des Preises. Wer einmal werkeln und dann seine Ruhe haben will, greift zum Edelstahl. Ich persönlich bin sogar der Auffassung, dass es durchaus Charme haben kann (wenn es zum Rest des Grundstückes passt), wenn man einfach verzinkte nimmt. Die rosten irgendwann auch (oder man kann sogar die Verzinkung mit Absicht herunterholen), und wenn sich das ins übrige Bild einfügt, kann das sogar besser aussehen als blitzeblank. Der Rost nimmt ja auch recht schnell eine dunkle Farbe, an und ist von dunklem Holzuntergrund gar nicht mehr so sehr zu unterscheiden. Demgegenüber kann es auch optisch deplaziert wirken, wenn auf einem alten, nostalgischen Bauerngehöft da plötzlich so blanke Sachen den Eindruck stören. Das muss aber jeder selbst entscheiden.
Auf der anderen Seite - wenn geplant ist, dem Metall ohnehin einen gewünschten Farbanstrich zu verpassen, ist Edelstahl völliger Unfug. So ein ordentlich gemachter Anstrich (z.B. schwarz, mit Hammerite) hält auch ewig.
 
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