Holzfeuchteänderung wie schnell ?

Schreiner63

ww-fichte
Registriert
28. April 2014
Beiträge
18
Hallo,

ich habe Schnittholz 50mm stark mit gemessenen 13% Feuchtegehalt bekommen. Gelagert wird das Holz in einem Raum mit 50-55% Luftfeuchtigkeit bei 20° Raumtemperatur. Nach Tabelle müsste sich hier eine Holzausgleichsfeuchte von ca. 9% einstellen.
Wie lange dauert es bis das Holz von 13% auf 9% heruntergetrocknet ist? Solange muss ich ja mit der Bearbeitung warten.

Gruß
Schreiner´63
 

Mitglied 42582

Gäste
Das wird wahrscheinlich ein paar Wochen dauern. Wirst nicht drum herum kommen immer wieder nach zu messen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Schreiner

wenn deine Klimaparameter exakt so seien sollten, wäre
in etwa 9-12 Wochen der Arbeitbeginn anzudenken.

Aber das ist halt nur Theorie, die Luftzirkulation in einem
unbewegten Klima setzt da ihre naturgegebenen Grenzen.

Wenn es mal eilig sein sollte, der ungenützte Platz unter der
Langbandschleife ist wirklich trocknungsförderlich. Da kommt
trockener Schleifstaub und heftige Luftbewegung zusammen,
was zu beschleunigter Bearbeitungsreife führen kann.

Gruss Harald
 

Fritze

ww-eiche
Registriert
21. November 2011
Beiträge
347
Ort
Lauchhammer
Hallo Schreiner 63, verrätst du und auch um welche Holzart es sich handelt.
Selbst bei Fichte, Kiefer würd ich bei einer 50er Stärke ein Fragezeichen dahintermachen, wegen der 12 Wochen.
Gruß!
 

Schreiner63

ww-fichte
Registriert
28. April 2014
Beiträge
18
Guten Morgen,

zunächst einmal vielen Dank für die Antworten. Meine Frage bezieht sich nicht auf ein vorgesehenes Projekt sondern soll der allgemeinen Vorgehensweise der Massivholzbearbeitung in Zukunft dienen.
Als Holzarten kommen für mich hauptsächlich Harthölzer wie Buche, Eiche, Nuss, Ahorn, Elsbeere etc. in Frage.
Lt. Aussage meines Holzhändlers liegt sein Holz im allgemeinen bei ca. 12%, eine Messung ergab 13%.
Das Holz soll ja für die Verwendung in beheizten Innenräumen eine Feuchte von ca.9% aufweisen.
Mein Holzhändler behauptet die von Ihm belieferten Kunden würden das Holz sofort weiterverarbeiten.
Was ist nun richtig? Wie machts der Profi?
Und wenn ich mit 9% weiterverarbeiten möchte ,aber nicht 12 Wochen Zeit habe bis das Holz auf natürliche Art heruntergetrocknet ist, welche Möglichkeiten habe ich?

Einen schönen Tag
Schreiner63
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.475
Ort
vom Lande
Hallo
Allgemein ist das schon richtig, unser Holzlieferant gibt uns auch ca 12 % vor, manchmal liegt es noch 2-3 Tage in der Werkstatt, ansonsten verarbeiten wir es auch gleich, sind aber eine reine Bautischlerei.
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Schreiner63,

als vor vielen Jahren mein Holzhändler nur luftgetrocknete Ware anbieten konnte, hatte ich mir eine kleine Trockenkammer zum schonenden Nachtrocknen gebaut.
Als Erfahrungswert (Fichte, 65 mm/ Trocknungstemperatur ca. 30°) habe ich damals eine Reduzierung der Holzfeuchte um ca. 0,3% pro Tag notiert.
Soll das Nachtrocknen also "schnell" gehen, wirst Du ohne technische Unterstützung nicht auskommen.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
Kommt auch immer drauf an, was du baust. Je nach Konstruktion ist es kritisch oder weniger kritisch, wenn das Holz noch nachtrocknet. Ebenso, wie das Holz geschnitten ist, bei stehenden Jahresringen ist es z.B. unkritischer.
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Aktueller Erfahrungswert:

Mir wurde am 23.04. dieses Jahres Esche (65 mm) angeliefert. Die Holzfeuchte lag damals bei ca. 14 % (eigene Messung) und war mir für eine sofortige Verarbeitung zu hoch.
Das Holz habe ich deshalb kurzerhand im Wohnraum zum Nachtrocknen abgelagert.

Heute habe ich die Holzfeuchte erneut kontrolliert und musste feststellen, das diese noch fast unverändert ist, was mich aufgrund der Trocknungsbedingungen und der klimatischen Faktoren in diesem Sommer (Schwüle) nicht sonderlich verwundert

Eine merkliche Nachtrocknung wird wohl erst dann erfolgen, wenn demnächst der Kaminofen wieder zum Einsatz kommt...
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Jetzt über Sommer wird man die Feuchte kaum unter 12% bekommen.
Ich würds grob zuschneiden und dann mindestens den halben Winter noch in einem beheizten Raum belassen.
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Friederich,

bis Weihnachten habe ich ohnehin als Mindesttrockenzeit eingeplant.

Ich habe zwar eine eigene, kleine Trockenkammer, aber für eine sinnvolle Kammerfüllung reicht die Holzmenge nicht.
Ggf. helfe ich mir zwischendurch mit dem Kauf einer kleinen Menge gut getrockneter Ware.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.467
Alter
57
Ort
Wadersloh
Jetzt über Sommer wird man die Feuchte kaum unter 12% bekommen.
Ich würds grob zuschneiden und dann mindestens den halben Winter noch in einem beheizten Raum belassen.

Wie macht ihr Tischlerkollegen das denn mit euren Kunden? Oder hab ihr immer alle nötigen Holzarten schön runtergetrocknet im klimatisierten Lager?

Wenn ich einem Kunden sagen würde er muss jetzt mal noch ein halbes Jahr warten bis zur passenden Holzfeuchte...
Ich schneide Massivholz grob auf, stapel es eine Woche auf einen Wagen, und fange dann an.
'Trockene' KD Ware vorausgesetzt.

Grüße
Uli
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Uli,

bei mir ist das ganz einfach: Ich selbst bin mein eigener Kunde :emoji_wink:)) und die Zeit ist nicht unbedingt ein primärer Faktor.

Die genannte Esche-Blockware sollte angeblich gute, kammergetrocknete Ware sein. Die Zeiten, in denen man sich auf solche Aussagen verlassen kann, sind wohl wirklich vorbei. Ich bin aber froh, dass ich in meinem Leben auch gegenteilige Zeiten erleben durfte. :emoji_slight_smile:
Fazit: Beim nächsten Einkauf habe ich meine Hydromette dabei und überprüfe die Angaben direkt vor Ort selbst.
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Ergänzung zu Beitrag # 9:

Seit ein paar Tagen ist mein Kaminofen tagsüber weder im Einsatz. Die relative Luftfeuchtigkeit bewegt sich zwischen 40% und 45%, die Raumtemperatur liegt bei etwa 22° C. Die Holzfeuchte der Esche-Blockware (65 mm) nimmt nun etwa 0,1% pro Tag ab.
 

Dominic

ww-buche
Registriert
14. Januar 2010
Beiträge
285
Ort
Magdeburg
Schlägst Du da zum Messen eigentlich jedes mal neue Löcher in die teure Blockware?

Man soll ja 40cm vom Ende messen, wenn ich mich recht erinnere. Also schon gut im nutzbaren Material - oder geht das auch anders?

Gruß

Dominic
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.673
Alter
72
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
@ Dominic,

die Ramm-Elektrode verbleibt mitsamt dem Meßgerät vor Ort, so dass ich jeweils nur ablesen muss. Gemessen wir jeweils morgens unter vergleichbaren Bedingungen zu den Vortagen (das Meßgerät ist auf 20° Holztemperatur = morgendliche Umgebungstemperatur eingestellt).
 
Oben Unten