Holzfenster neu lasieren

[Tim Taylor]

Hallo Leute,

da das Wetter gerade so gut ist, habe ich spontan den Balkon in Angriff genommen.
Die Holzfenster aus Eiche sahen nicht mehr wirklich gut aus. Deswegen will ich sie im Aussenbereich neu lasieren. Habe so weit und gut es geht alles abgeschliffen. Nur an einer Mauerwerkseite komme ich nicht gut ran.

Hier wurde Gori empfholen.
Das sind aber wohl Industriegebinde, die mein örtlichen Farbhändler nicht hat.

Mein Vorgehen sähe nun wie folgt aus...

1. Alte und undichte Silikonfugen vom Glas entfernen.

2. 2x Grundieren mit Gori 17 Imrägniergrund oder Sigmalife Imprägnierung (da vorhanden)

3. Die Verbindungsfugen im Holz schliessen mit Gori 990 Flex Fugenschutz
Gibt es Alternativen dazu?

4. Lasieren mit Gori 83 (wasserbasiert) extra für Fenster oder Gori 88 (Alkydharz).

5. Neue Silikonfugen an den Scheiben anbringen mit Ottoseal S110 für Holz.

Ich könnte mir aber auch Remmers HK-Lasur Holzschutzlasur vorstellen, wobei ich ja nicht mehr grundieren müßte.
Nur wann dichte ich dann die Verbindungsfugen ab... vor dem lasieren, oder danach?

Und was mache ich bei Anschluss zum Mauerwerk? Einfach eine Holzleiste davor setzen?

Viele Grüße
Tim

P.S. Ich hoffe WinfriedM ließt hier mit...

 

[WinfriedM]

3. Da kannst du auch ein MS-Polymer Dichtstoff nehmen. Aber nicht in transparent. Ich würde Soudal Fix-All in schwarz nehmen. Den alten Schmodder vorher aus den Fugen entfernen.

4. wasserbasiert würde ich bei Renovierung nicht machen. Da sind die lösemittelbasierten System in der Regel günstiger. Auch von Gori 17 halte ich nichts, weil wasserbasierte Systeme nicht so tief ins Holz eindringen. Und bei Gori 88 solltest du sowieso mit Gori 28 imprägnieren.

Remmers HK-Lasur ist sehr diffusionsoffen, für Fenster kritisch. Nur als Grundierung, da müsste dann noch eine Dickschicht oder zumindest Mittelschichtlasur drüber.

Alternative Zuerst mit Sikkens Cetol HLS Extra (Dünnschicht) und dann mit Sikkens Filter 7 (Dickschicht) drüber. Sikkens Aktiva wird bei Eiche nicht nötig sein.

 

[Tim Taylor]

Danke dir Winfried.

Dickschicht würde ich wohl nicht nehmen, da ich nicht weiß, was in den nächsten Jahren mit den restlichen Fenstern im Haus geschieht und es dann irgendwann wieder abblättern wird. Finde den Aufwand dann höher. So kann ich ja nur kurz anschleifen und auffrischen. Oder sehe ich das falsch?

Das hieße also...

1. Alte und undichte Silikonfugen vom Glas entfernen.
2. 1x Grundieren mit Gori 28 Imrägniergrund

3a Die Verbindungsfugen im Holz schliessen mit Gori 990 Flex Fugenschutz
3b alternativ mit Soudal Fix-All

Aber warum schwarz..., ist da schwarz nicht ein zu großer Kontrast in den Fugen? Das Holz soll den Farton Burma Teak bekommen oder eventuell sogar Treibholz. Da ich den Balkonboden mit Lärchendielen versehen und vergrauen lassen möchte, paßt Treibholz vielleicht besser...?!

4. Lasieren mit Gori 88 in Burma Teak oder wie gesagt Treibholz.
5. Neue Silikonfugen an den Scheiben anbringen mit Ottoseal S110 für Holz.

Die Fenster sind mittlerweile teilweise so verzogen, daß sie eventuell in ein paar Jahren eh ausgetauscht werden müssen. Aber optisch sah das gar nicht mehr aus.

 

[WinfriedM]

Soudal Fix-All Flexi gibts in zahlreichen Farben, dann nimm einfach grau oder braun.

Keine Dickschicht und dann Gori 88? Das ist doch Dickschicht.

Fenster nur dünnschichtig zu behandeln, ist nach klassischer Lehre verkehrt und gefährlich. Allerdings gibts große Unterschiede bei Dünnschichtlasuren, da muss man genauer schauen. Außerdem kommts drauf an, wie feucht die Fenster werden. Ich kenne einige Objekte, da klappt das mit Dünnschicht sehr gut.

Wenn du von Verzug bei den Fenstern sprichst, sagt das ja auch einiges aus, dass du dann mit Dünnschicht evtl. auch genau damit Probleme bekommst. Aber wie gesagt, Gori 88 wäre ja Dickschicht.

Der Rest hört sich sinnvoll an. Obwohl: Ist Ottoseal S120 nicht geeigneter? Wäre das klassische Fenstersilikon.

Nochmal nachgelesen: S110 sollte passen.

Ganz wichtig ist die regelmäßige Nachpflege. Wenn du das machst, sollte lange Zeit nichts abblättern.

Wie alt sind die Fenster denn jetzt? Und wurden die regelmäßig gepflegt?

 

[Tim Taylor]

Ok... unterlag dem Irrtum Gori 88 sei Dünnschicht...
Dachte immer, die Holzoptik geht bei Dickschicht dann gänzlich verloren, weil ich das irgendwie immer deckend und nicht transparent empfunden habe.
Wenn nicht, dann wäre Sikkens, wie von dir vorgeschlagen doch auch eine gute Alternative.

Im Anhang ein Bild von dem Spalt... Das Fenster ist geschlossen sei angemerkt, aber so verzogen, daß der mittlere Bolzen nicht einrastet. Der helle Fleck in der Mitte ist ein offener Spalt bis in den Innenraum. Das zweite Bild ist von der anderen Seite.

 

[Tim Taylor]

Ich bin erst letztes Jahr eingezogen und ich glaube es wurde seit mindestens 15 Jahren nichts an den Fenstern gemacht... wahrscheinlich sogar länger...

 

[Tim Taylor]

Hier ein Bild von einem Fenster im Hausflur nebenan, das ungeschützt ist...

 

[WinfriedM]

Das ist natürlich übel, wenn die Fenster so verzogen sind. Was willst du da machen? Wenn du das nicht hinbekommst, macht ja die ganze Aufarbeitung keinen Sinn.

Wie siehts denn aus mit Feuchtigkeit? Bekommen die Fenster ordentlich Regen ab oder gibts einen guten Dachüberstand?

 

[Tim Taylor]

Also die Fenster auf dem Balkon sind überdacht und relativ geschützt...
Beim Fenster letztes Bild steht der Regen drauf und innen kommt schon das Wasser rein... ist aber Vermietersache.
Natürlich sind auch meine Fenster Vermietersache, aber bevor da jemand was unternimmt, mache ich das lieber selber erstmal. Geht deutlich schneller und der Vermieter übernimmt die Materialkosten und ist auch willig mir die Arbeit zu vergüten. So haben beide was davon...

Bei dem Spalt will ich mal sehen, ob ich von innen eine Leiste einsetzen kann und den Beschlag damit dichter an den Fensterbolzen kriege, so daß das Fenster wieder schließt und dicht ist. Zur Not auch von aussen eine Leiste mit Dichtung, die die Zuglauft abhält.

P.S. Aufgrund deines Langzeit-Holzschutz-Blogs hatte eine Freundin sich entschieden Remmers HK-Lasur Holzschutzlasur für das Garten-/Gerätehaus zu nehmen. Ist aus Kiefer und die Lasur sehr verwittert. Wird auch bis aufs Holz runtergeschliffen, da sie das ganze deutlich heller haben möchte.

Du schriebst weiter unten in meinem Fall...

Remmers HK-Lasur ist sehr diffusionsoffen, für Fenster kritisch. Nur als Grundierung, da müsste dann noch eine Dickschicht oder zumindest Mittelschichtlasur drüber.

Gilt das bei dem Gartenhaus dann auch? Also mit Remmers (hat sie schon gekauft) grundieren und dann eine Dick-/Mittelschichtlasur drüber?

 

[WinfriedM]

Die meisten maßhaltigen Bauteile brauchen stärkeren Schutz vor Feuchtigkeit, weshalb man hier auf Dickschicht zurückgreift. Alles, was nicht maßhaltig ist, also stärker arbeiten darf, kann man mit Dünnschicht behandeln. Dickschicht würde ich vermeiden, wo es geht, die macht später nur jede Menge Arbeit, was du ja jetzt bei deinen Fenstern siehst (abblätternde Schichten).

Vergleicht man Dünnschichtlasuren untereinander, ist die Remmers HK-Lasur nur wenig schichtbildend und sehr diffusionsoffen. Bei der arbeitet das Holz z.B. nochmal wesentlich stärker, als z.B. bei der Sikkens Cetol HLS.

Für Holzfassaden und Gartenzäune ist das in der Regel überhaupt kein Problem, da kann man die gut verwenden. Für Holzfenster würde ich sie nicht als alleinige Behandlung nehmen.


Es gibt Dünnschichtlasuren, die gar nicht so dünn daher kommen und von daher deutlich stärker wasserschützende Schichten aufbauen. Die sind dann auch für maßhaltige Bauteile durchaus geeignet. Das schreiben auch die Hersteller. Beispiele sind Gori 66, Sikkens Cetol Novatech. Weil diese Lasuren dann aber evtl. nicht mehr so gut in den Untergrund eindringen, brauchts eine Vorbehandlung mit einer dünnflüssigen Dünnschichtlasur. Schönes Beispiel dafür ist die Cetol Novatech, wo Vorbhehandlung mit Cetol HLS empfohlen wird.

 

[Tim Taylor]

Danke, wieder was gelernt.

 

[Tim Taylor]

Eine weitere Frage tut sich gerade auf. Nachdem ich nun das Silikon entfernt habe, würde ich gerne noch die Innenkannenten des Rahmens hobeln, bis in die Ecken, da mich das bisherige Schleifergebnis da bisher nicht wirklich überzeugt.

Welcher Sims- /Eckhobel macht da Sinn? Der Veritas Bullnose Simshobel würde mir gefallen, aber nicht zu dem Preis und dem Nutzen in meinem Fall.


Die Wetterkante hat doch ziemliche Riefen durch die Verwitterung bekommen.

Viele Grüße
Tim