Holzdeck im Überdachten Aussenbereich, Frage zu Dominoverbindung

NicoH

ww-pappel
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Hallo, liebe Forengemeinde,

ich hoffe, jemand kann mir hier helfen. Sobald mein Holz geliefert wird, möchte ich im Überdachten Bereich ein Holzdeck aus Massaranduba "installieren".

Ich weiß auch, dass Massaranduba stark quillt und schwindet, habe aber kammergetrocknetes bestellt. Befestigt wird alles mit den Festool Deckverbindern.
(Domino DF 700 ist vorhanden, ich bekomme auch noch den Adapter für die 6er Fräser...)
Nun meine eigentliche Frage: Im Eingangsbereich möchte ich die Verlegerichtung der Bretter um 90° ändern, da ich nicht auf die Stirnholzseiten schauen möchte.
Ich will auch vermeiden, dass es am "Schnittpunkt" zu allzu starken Verformungen kommt und hatte daher die Idee, die Stirnholzseiten mit der Längsseite eines Brettes mit Dominodübeln unverleimt zu verbinden (Länge: 2,07 m) Die Domino Dübel selbst stelle ich aus Eiche Stabparkett (ist genau 8mm stark) her.

Ist dieses so möglich, oder gibt es da unter Umständen Probleme? (in Bezug auf Quell/Schwindverhalten und die Kombination Eiche/Massaranduba)

Auf Bildern sieht man oft ein Fries auf Holzterassen, der ringsum verläuft um nicht auf die Hirnhölzer zu schauen und da frage ich mich halt, ob die Bretter miteinander verbunden sind.

Vielen Dank schon mal im Voraus und noch einen schönen Sonntag...
 

hobbywood

ww-ahorn
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Hallo NicoH,

ich habe im letzten Jahr 500 m Bangkirai mit dem Festool Verbindern verlegt. Bei den Stirnseiten/ Verbindungen würde ich mir die wenigsten Sorgen machen, da diese Stellen/ Abstände bei mir über das ganze Jahr unabhängig von der Witterung unverändert waren. Einen zusätzlichen Domino dort einzubauen halte ich für unnötig. Nach oben sind die Dielen ohnehin fest und der Abstand wird ebenfalls von der Klammer vorgegeben. Der Schwund wird in der Länge am wenigsten zu bemerken sein.

Erstaunlich sind aber die Veränderungen bei den Abständen zwischen den Dielen. Von im Winter fast geschlossen bis zu extremen Abständen von über 10 mm im Sommer ist alles vorhanden, obwohl die Klammern den Abstand vorgeben.

Da es sich bei meinen Dielen um Premium (beidseitig glatt) auch kammergetrocknet handelt war ich sehr erstaunt über diese extremen Unterschiede.

Als ich im Winter plötzlich kaum noch Abstände zwischen den einzelnen Dielen gesehen habe, war ich sehr besorgt über mögliche Schäden, aber das System hat das wunderbar ausgeglichen. Auch die sonstigen Bewegungen der Dielen halten sich durch die seitliche Klammer in Grenzen, wenn nicht gerade mal wieder 4 Wochen lang 30° sind.

Grundsätzlich halte ich das Festool System deshalb für das beste, aber die Verlegung kostet eine unglaubliche Zeit. Im gewerblichen Bereich halte ich das System für nicht einsetzbar, weil der Preis dann astronomisch wird.

In jedem Fall erfreue ich mich jeden Tag an der wunderschönen, schraubenfreien Deck-Oberfläche. Wenn nur nicht das ehlendige Vergrauen wäre.

Ein kleiner Tip, laut Festool Anwendungstechnik gab es lediglch Probleme mit der Höhe der Fräsung, da nach einiger Zeit das Holz "schwindet", sollte man lieber etwas mehr Abstand einstellen, damit die Klammer auch nach Jahren noch sitzt.

Darüber hinaus haben sich bei der Montage zwei Bessey Parkett-Zwingen (leicht abgeschliffen) bewährt, da die Dielen insbesondere bei längeren Stücken kaum ohne mechanische Hife in Form zu bringen sind. Ein Gurt geht natürlich auch, aber die zwei modifizierten Parkett Zwingen habe eine Menge Zeit gespart.

Noch ein Tip, achte auf gleiche Querschnitte! Ich hatte 3 verschiedene Längen bestellt und Unterschiede von bis zu 7 mm erhalten. Wenn die Dielen im Verbund gelegt werden ist das sehr ungünstig.

Ich hatte zuvor 15 Jahre ein Bangkirai Deck mit Riffeldielen und kann nur dazu raten beidseitig glatte Dielen zu verlegen. Neben der Optik ist die Pflege und Haltbarkeit wesentlich einfacher und besser. Auch im Winter und bei Regen sind die Dielen besser zu begehen. Falls es wirklich mal zu glatt wird, hat sich Öko Splitt bewährt, da er weicher als das Holz ist.
 

Georg L.

ww-robinie
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hat sich Öko Splitt bewährt, da er weicher als das Holz ist.
Was soll denn das sein? Ich kenne keine Gesteinsart, die zu Splitt verarbeitet wird und weicher als Holz ist. Natürlich kann man theoretisch auch Kieselerde oder ähnlich weiche Mineralien zu Splitt verarbeiten, aber erstens hatt das trotzdem noch einen gewissen Schmirgeleffekt und zweitens, was soll daran Öko sein?
Öko-Splitt hört sich an, wie irgend ein sinnfreies Marketinggedöns.
 

hobbywood

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Was soll denn das sein? Ich kenne keine Gesteinsart, die zu Splitt verarbeitet wird und weicher als Holz ist. Natürlich kann man theoretisch auch Kieselerde oder ähnlich weiche Mineralien zu Splitt verarbeiten, aber erstens hatt das trotzdem noch einen gewissen Schmirgeleffekt und zweitens, was soll daran Öko sein?
Öko-Splitt hört sich an, wie irgend ein sinnfreies Marketinggedöns.

Das Zeug wurde in der Metro verkauft, als Ersatz für Salz. Ich würde sagen es besteht zum Großteil aus Ton oder ähnlichem porösem Material (bräunlich). Möglicherweise war die genaue Produktbezeichnung auch eine andere.

Beim Bangkirai hat es keinerlei Spuren hinterlassen, da es offensichtlich weicher ist und bei Kontakt einfach zerbröselt. Ich war sehr erstaunt, dass die Bangkirai Dielen das ohne jegliche Spuren überstanden haben.
 

NicoH

ww-pappel
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Hallo NicoH,

ich habe im letzten Jahr 500 m Bangkirai mit dem Festool Verbindern verlegt. Bei den Stirnseiten/ Verbindungen würde ich mir die wenigsten Sorgen machen, da diese Stellen/ Abstände bei mir über das ganze Jahr unabhängig von der Witterung unverändert waren. Einen zusätzlichen Domino dort einzubauen halte ich für unnötig. Nach oben sind die Dielen ohnehin fest und der Abstand wird ebenfalls von der Klammer vorgegeben. Der Schwund wird in der Länge am wenigsten zu bemerken sein.

Erstaunlich sind aber die Veränderungen bei den Abständen zwischen den Dielen. Von im Winter fast geschlossen bis zu extremen Abständen von über 10 mm im Sommer ist alles vorhanden, obwohl die Klammern den Abstand vorgeben.

Da es sich bei meinen Dielen um Premium (beidseitig glatt) auch kammergetrocknet handelt war ich sehr erstaunt über diese extremen Unterschiede.

Als ich im Winter plötzlich kaum noch Abstände zwischen den einzelnen Dielen gesehen habe, war ich sehr besorgt über mögliche Schäden, aber das System hat das wunderbar ausgeglichen. Auch die sonstigen Bewegungen der Dielen halten sich durch die seitliche Klammer in Grenzen, wenn nicht gerade mal wieder 4 Wochen lang 30° sind.

Grundsätzlich halte ich das Festool System deshalb für das beste, aber die Verlegung kostet eine unglaubliche Zeit. Im gewerblichen Bereich halte ich das System für nicht einsetzbar, weil der Preis dann astronomisch wird.

In jedem Fall erfreue ich mich jeden Tag an der wunderschönen, schraubenfreien Deck-Oberfläche. Wenn nur nicht das ehlendige Vergrauen wäre.

Ein kleiner Tip, laut Festool Anwendungstechnik gab es lediglch Probleme mit der Höhe der Fräsung, da nach einiger Zeit das Holz "schwindet", sollte man lieber etwas mehr Abstand einstellen, damit die Klammer auch nach Jahren noch sitzt.

Darüber hinaus haben sich bei der Montage zwei Bessey Parkett-Zwingen (leicht abgeschliffen) bewährt, da die Dielen insbesondere bei längeren Stücken kaum ohne mechanische Hife in Form zu bringen sind. Ein Gurt geht natürlich auch, aber die zwei modifizierten Parkett Zwingen habe eine Menge Zeit gespart.

Noch ein Tip, achte auf gleiche Querschnitte! Ich hatte 3 verschiedene Längen bestellt und Unterschiede von bis zu 7 mm erhalten. Wenn die Dielen im Verbund gelegt werden ist das sehr ungünstig.

Ich hatte zuvor 15 Jahre ein Bangkirai Deck mit Riffeldielen und kann nur dazu raten beidseitig glatte Dielen zu verlegen. Neben der Optik ist die Pflege und Haltbarkeit wesentlich einfacher und besser. Auch im Winter und bei Regen sind die Dielen besser zu begehen. Falls es wirklich mal zu glatt wird, hat sich Öko Splitt bewährt, da er weicher als das Holz ist.

Erstmal: Danke für Deine umfangreiche Antwort.
Ich habe auch Premium bestellt, die sind einseitig fein geriffelt und auf der anderen Seite glatt - ich will natürlich die glatte Seite oben! Eben genau aus dem Grund, dass ich nach ein paar Jahren auch mal schleifen kann (deswegen auch die Festool-Krallen).

Das Problem hierbei ist, dass ich ein kleines konstruktives Problem habe. Ich kann das recht schwer erklären, müsste mal ein Photo davon machen: Die beiden 2 m langen Bretter, welche ich um 90° gedreht zur Hauptverlegerichtung legen möchte, gehen über ein Streifenfundament auf welches die Konstruktionshölzer leider nicht mehr passen (von der Höhe).
Drunter passen nur noch 2 cm und hier weiß ich nicht, ob ich für die Schrauben der Festool-Krallen noch genug "Fleisch" habe. Nun hatte ich die kühne Idee mit den Eichen-Eigenbau-Dominos.:emoji_slight_smile: Mal sehen, mir wird da schon was einfallen...

Mir war nur wichtig zu wissen, ob es grundsätzlich funktionieren würde?... Das sind schließlich 9 Bretter, welche ich an den Stirnkanten mit dem einen längsverlaufendem Brett verbinden wollte.
 

NicoH

ww-pappel
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Warum so umständlich selbst herstellen? Es gibt doch von Festool fertige Dübel aus Sipo? für Aussenanwendungen.

Ist nicht wirklich umständlich... (Macht sogar Spaß)

Ich hatte noch 1 1/2 qm Eichenstäbchenparkett, welches auf Gewebe verleimt ist über Jahre rumliegen.

Als ich meinen ersten 8er Domino in der Hand hielt, fiel mir auf, wie ähnlich der von den Dimensionen her den Stäbchen des Parketts sind. Sind aber 16 cm lang und mir fehlen die abgerundeten Ecken - geht aber auf dem Frästisch ganz fix!

Freilich gibts auch die Sipo-Dübel. Die haben aber auch Apotheken-Preise! Mittlerweile habe ich mir schon ca. 150 Stück selbst aus Eiche hergestellt und die passen saugend in ein 8er Dominoloch. So hat mein Restparkett auch noch eine Verwendung....:emoji_wink:
 

hobbywood

ww-ahorn
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Wenn eine Befestigung and der Stirnseite wirklich notwendig ist könnte man auch einfach eine oder zwei zusätzliche Krallen, bzw. die Doppelkralle benutzen.

Was das Premium Bangkirai geriffelt und glatt angeht, kann ich nur empfehlen lieber noch etwas mehr in das beidseitig glatte zu investieren. Selbst bei den Premium (beidseitig glatt) hätte ich sehr häufig am liebsten noch eine dritte Seite gehabt.

Neben möglichen optischen Mängeln (alles im Bereich zulässiger Toleranzen) sollte auch die Faser/ Biegung der Dielen zueinander passen. Wenn nur eine Seite zur Verfügung steht, kann es zu noch offensichtlicheren Verformungen kommen. Es ist erstaunlich wie stark sich die Dielen verbiegen können, wenn es extrem heiß und trocken wird, insbesondere an den verbundenen Dielen.
 
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