Holzbauschrauben mit Sechskant vs normale Spax

Schocki123

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Hi Leute,

ich hab ne kurze Fragen bezüglich Schrauben:

Wo sind die Anwendungsgebiete dieser Schraubenarten?

z.B. Eine 8x40 mit Sechskant und einer 8x300 Spax (Universal-Schrauben).

Ich habe bis jetzt nur zimmereitechnische Erfahrung was das angeht. Also 8x300 z.B. für Balken.
Ich schätze dann mal, dass die 8x40 z. B. für Metall-auf-Holz Verbindungen, wie große, dicke, Winkel an Balken befestigen.

Oder gibt es noch einen Unterschied den ich gerade nicht erkenne.
Wie das die eine besser Scherkäfte aufnimmt, und die andere Zugkräfte.



Vielen Dank!


PS: Hab gerade leider keine Zeit um das erstmal selber zu recherchieren, sonst würde ich euch nicht Fragen :emoji_wink:
 

Friederich

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Hallo,
m.W. ist bei der Spax der Kerndurchmesser kleiner als bei üblichen Holzschrauben.
Sie dürfte daher sicherlich weniger belastbar sein. Gegen Zug-und Scherkräfte und Drehmoment.
 

Schocki123

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Hallo,
m.W. ist bei der Spax der Kerndurchmesser kleiner als bei üblichen Holzschrauben.
Sie dürfte daher sicherlich weniger belastbar sein. Gegen Zug-und Scherkräfte und Drehmoment.

Morgen,
das würde meine Annahmen bestätigen...
Wo gibt es denn die Anwendung, wo die Holzbauschrauben extra verwendet werden? Da stimmt meine Annahme mit den Winkel schon? Oder sind diese Schrauben einfach nur überholt und von Spax ersetzt?
 

tomkaes

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Oder sind diese Schrauben einfach nur überholt und von Spax ersetzt?

"Spax" benötigen Herstellerabhängig für jede Verwendung bei tragenden Verbindungen eine entsprechende bauaufsichtliche Zulassung beim Dibt.

Die "normalen" Schlüsselschrauben sind nach DIN genormt, und somit in ihrer Tragfähigkeit Herstellerunabhängig gut nachweisbar.

Deine Holzbauverbinder haben übrigens auch eine bauausichtliche Zulassung, in der genau vermerkt ist, mit welchen Verbindungsmitteln sie kombiniert werden dürfen.
 

Friederich

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das würde meine Annahmen bestätigen...
Wo gibt es denn die Anwendung, wo die Holzbauschrauben extra verwendet werden? Da stimmt meine Annahme mit den Winkel schon? Oder sind diese Schrauben einfach nur überholt und von Spax ersetzt?
Ich denke, übliche Holzschrauben sind grundsätzlich besser-und Spax wurden erfunden für Akkuschrauber und atomatisierte Fertigung....?
Eingesetzt werden sie da, wo die geringere Festigkeit keine Rolle spielt.
 

tract

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Die "normalen" Schlüsselschrauben sind nach DIN genormt, und somit in ihrer Tragfähigkeit Herstellerunabhängig gut nachweisbar.

ihr schreibt bzgl. Schrauben DIN 571?

1. gibt es da häufig überhaupt keine Hersteller-Kennung

2. auch keine Festigkeitsangabe auf dem Schraubenkopf
(habe hier einen älteren Schraubenkatalog von MaxMothes, da steht bei den DIN571-Schrauben: Werkstoff: Stahl nach Wahl des Herstellers)
da ist keine Festigkeit vorgegeben.

Siehe hierzu auch:
holz.vaka.kit.edu/public/101.pdf (da kann Schocki123 ja auch mal reinschauen)
Seite3
e) Holzschraube: DIN 571 enthält keine Angaben zur Materialfestigkeit

Die einzigen Skt.-Holzschrauben auf denen ich ein Herstsellerzeichen (aber von wem?) und eine Festigkeitsklasse bisher gesehen habe, waren welche aus Edelstahl (dort '70'er Festigkeit)
Bei den verzinkten werden die Hersteller wohl bestenfalls lediglich 4.8 verwenden, könnte aber auch schnöder Baustahl sein.
 

Schocki123

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Wenn ich eine Latte auf einen Balken schraube, und an der Latte dann hebel (Nageleisen) dann reißt immer die Schraube aus dem Holz. Sie bricht nicht (außer bei verrosteten alten Schrauben). Deshalb würde ich mal sagen, dass der Stahl immer mehr aushält, als die Schraubverbindung im Holz
So kenne ich das aus meiner Erfahrung mit Fichte.
Wie das mit Hartholz ist weiß ich nicht :emoji_wink: Aufklärung bitte.

Bis jetzt habe ich die Schrauben nur zum Brechen gebracht, wenn ein harter Schraubfall auftrat. Wenn ich einen Winkel auf einen Balken schraube und einfach nicht stoppe, und dadurch mit Schwung festziehe. Und nach zu kommt ja bekanntlich ab :emoji_grin:

Das alles natürlich mit Spax! Wie ist das bei den Din 571 Schrauben?
 

tomkaes

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@ tract:

ich rede nicht davon, das die Festigkeit Schraube DIN 571 größer als Spax ist, sondern das alle DIN genormten Schrauben z.B. gem. DIN 1052 in tragenden Holzverbindungen nachgewiesen werden können, Spax nur mit bauaufsichtlicher Zulassung des DIBT als tragendes Holzbauverbindungsmittel angesetzt werden dürfen.

Übersetzt: Holzbaukonstruktion mit Noname Spax ohne Zulassung geht nicht.
Ich hatte vor ein paar Jahren einen Sanierungsfall, der öbv Gutachter stolperte über die fehlende Zulassung, und der Zimmermeister durfte (tobend) alles neu machen.
(nachdem er seinen billigen Lieferanten mitsamt der Ware in die Wüste geschickt hatte).
 

Schocki123

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@ tract:

ich rede nicht davon, das die Festigkeit Schraube DIN 571 größer als Spax ist, sondern das alle DIN genormten Schrauben z.B. gem. DIN 1052 in tragenden Holzverbindungen nachgewiesen werden können, Spax nur mit bauaufsichtlicher Zulassung des DIBT als tragendes Holzbauverbindungsmittel angesetzt werden dürfen.

Übersetzt: Holzbaukonstruktion mit Noname Spax ohne Zulassung geht nicht.
Ich hatte vor ein paar Jahren einen Sanierungsfall, der öbv Gutachter stolperte über die fehlende Zulassung, und der Zimmermeister durfte (tobend) alles neu machen.
(nachdem er seinen billigen Lieferanten mitsamt der Ware in die Wüste geschickt hatte).

Ich bitte darum hier keinen Kreig anzufangen :emoji_stuck_out_tongue:

Ich verwende nur Schrauben die Zugelassen sind. Kein billig Ramsch.
Mir geht es einfach um den Vor- /Nachteil der 2 Bauarten von Schrauben.
Gehen wir davon aus das die Spax und die Holzbauschrauben aus dem selben Stahl gefertigt sind.
 

tract

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Gehen wir davon aus das die Spax und die Holzbauschrauben aus dem selben Stahl gefertigt sind.

nein, sind sie aber nicht, daher kann man das nicht vergleichen.
Die Skt.-Holzschrauben sind 'weich' bzw. geringer Güte - die Spax sind hoch, bzw. höher vergütet, aus anderem Material.
Dafür ist der Querschnitt bei den Spax geringer.
Bereits beim Einschrauben unterscheiden sich die Schrauben stark (siehe mein Link).

Und noch ein Link:
www.kmreich.com/files/zulassung_abc_2_5-7_0.pdf
darin sind Materialgüten (Dehngrenze, Zugfestigkeit) und Vorgaben aufgeführt, welche eingehalten werden müssen.
Sowas gibt es bei den Skt.-Schrauben schlichtweg nicht, wenn Du heute Skt.Schrauben aus dem Baumarkt kaufst und die halten gut - und Du kaufst später welche nach, können diese anders reagieren - weil es keine einzuhaltenden Vorgaben (außer der Gestalt) dafür gibt.

Deshalb würde ich mal sagen, dass der Stahl immer mehr aushält, als die Schraubverbindung im Holz

nein, das merkt man schnell wenn ohne Vorzubohren eine Skt.-Schraube eingeschraubt werden soll - etwas länger und/oder in härterem Holz.
Die dreht man schnell ab (siehe erster von mir geposteter Link) - und ob und wie schnell kann keiner beantworten, da das am Material liegt, welches - ich erwähnte es, unbekannt ist.
Da diese üblicherweise am Übergang Gewinde-Schaft 'abdrehen', kann es sogar sein, daß man sie beim Eindrehen stark schädigt, so daß man mehr oder weniger nur einen Bolzen im Holz sitzen hat.
 

Schocki123

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nein, sind sie aber nicht, daher kann man das nicht vergleichen.
Die Skt.-Holzschrauben sind 'weich' bzw. geringer Güte - die Spax sind hoch, bzw. höher vergütet, aus anderem Material.
Dafür ist der Querschnitt bei den Spax geringer.
Bereits beim Einschrauben unterscheiden sich die Schrauben stark (siehe mein Link).

Und noch ein Link:
www.kmreich.com/files/zulassung_abc_2_5-7_0.pdf
darin sind Materialgüten (Dehngrenze, Zugfestigkeit) und Vorgaben aufgeführt, welche eingehalten werden müssen.
Sowas gibt es bei den Skt.-Schrauben schlichtweg nicht, wenn Du heute Skt.Schrauben aus dem Baumarkt kaufst und die halten gut - und Du kaufst später welche nach, können diese anders reagieren - weil es keine einzuhaltenden Vorgaben (außer der Gestalt) dafür gibt.



nein, das merkt man schnell wenn ohne Vorzubohren eine Skt.-Schraube eingeschraubt werden soll - etwas länger und/oder in härterem Holz.
Die dreht man schnell ab (siehe erster von mir geposteter Link) - und ob und wie schnell kann keiner beantworten, da das am Material liegt, welches - ich erwähnte es, unbekannt ist.
Da diese üblicherweise am Übergang Gewinde-Schaft 'abdrehen', kann es sogar sein, daß man sie beim Eindrehen stark schädigt, so daß man mehr oder weniger nur einen Bolzen im Holz sitzen hat.


Ich habe "Gehen wir davon aus das die Spax und die Holzbauschrauben aus dem selben Stahl gefertigt sind." nur geschrieben, weil ich von der Materialqualität weg will!!!! Ich will nur den Einsatzzweck dieser Schrauben wissen.
Ich komme aus der Metall Industrie und kenne mich mit Festigkeitsklassen aus :cool:

nein, das merkt man schnell wenn ohne Vorzubohren eine Skt.-Schraube eingeschraubt werden soll - etwas länger und/oder in härterem Holz.
Die dreht man schnell ab (siehe erster von mir geposteter Link) - und ob und wie schnell kann keiner beantworten, da das am Material liegt, welches - ich erwähnte es, unbekannt ist.

Aus diesem Grund bohrt man auch vor...

Das was Friedrich geschrieben hat:
"Ich denke, übliche Holzschrauben sind grundsätzlich besser-und Spax wurden erfunden für Akkuschrauber und atomatisierte Fertigung....?
Eingesetzt werden sie da, wo die geringere Festigkeit keine Rolle spielt."

So etwas will ich eig. hören :emoji_wink:
Zu dem Friedrich-Kommentar:
Wird die Aussage von anderen auch bestätigt?
 

tract

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Ich habe "Gehen wir davon aus das die Spax und die Holzbauschrauben aus dem selben Stahl gefertigt sind." nur geschrieben, weil ich von der Materialqualität weg will!!!! Ich will nur den Einsatzzweck dieser Schrauben wissen.
Ich komme aus der Metall Industrie und kenne mich mit Festigkeitsklassen aus :cool:

und dann fragst Du Wie das die eine besser Scherkäfte aufnimmt, und die andere Zugkräfte ? :emoji_wink:

Skt.-Holzschrauben stammen halt von früher - so wie die Dinger mit dem Schlitz und halbrunden Kopf : DIN 96 oder DIN 97 = Senkkopf mit Schlitz
Die sind von der Gestalt (ab Kopf) und Materialmöglichkeiten identisch.

Auch heute werden noch Skt.-Köpfe bei Holzschrauben in 'modern' eingesetzt, z.B. Spax
https://www.profi-handwerk-shop.de/...C-SPAX-Schrauben/Spax-Gewindestangen-Holzbau/
aber normalerweise möchte man ja keinen überstehenden Skt.-Kopf haben

Bei DIN 96/97 (und somit auch DIN 571) ist neben der Materialunsicherheit der schlechtere Antrieb und die ungünstigere Gestalt gegenüber 'Spax' das Argument.
Wegen der Materialeigenschaften könnte man auch garnicht die kleinen Torx darin ermöglichen - viel zu weich.

Die kleinsten 571 sind wohl 4er (SW7) - im Vergleich zu einer 4er Spax dreht man diese ganz sicher ruckzuck ab.
 

tract

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@ tract:
sondern das alle DIN genormten Schrauben z.B. gem. DIN 1052 in tragenden Holzverbindungen nachgewiesen werden können, Spax nur mit bauaufsichtlicher Zulassung des DIBT als tragendes Holzbauverbindungsmittel angesetzt werden dürfen.

bolt.msk.ru/standards/DIN%20571.pdf

Anwendungsbereich
DIN 571:
Diese Norm legt die Eigenschaften von Sechskant-Holzschrauben für Gewindedurchmesser von 4 mm bis 20 mm fest, die außerhalb zulassungspflichtiger Bereiche wie z. B. in tragenden Holzbauwerken eingesetzt werden.
 
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