Holzalternative für Gewehrschaft

GertG

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Hallo,
ich möchte einem alten Gewehr einen neuen Schaft geben.
Nicht nur die Form soll etwas verändert werden, sondern ich möchte auch ein rötliches Holz einsetzen, damit die spätere Vernickelung der Metallteile gut zur Geltung kommt.

Eignet sich Kirschbaum von seinen mechanischen Eigenschaften dafür?
Ist hier in Deutschland als Blockware relativ leicht aufzutreiben.
Oder gibts andere Vorschläge?
 

Sägenbremser

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Naja, ist ja hier nicht der "Gebieter"
der für seine exquisite Jagdausstattung
einige Bewunderer benötigt denke ich.

Der Neuaufbau einer alten Schusswaffe
ist selbst für mich als Kriegsdienstverweigerer
kein wirklich moralisches Problem. Unter der
ehrlichen jagdlichen Verwendung bestimmt
auch nicht. Alternative wäre da wohl nur die
Armbrust, wenn man nicht gerade so mutig
ist mit der Saufeder auf Wildschweinjagd gehen
zu wollen. Wer wirklich mal ein Wildschwein in
voller Grösse aus Bodennähe gesehen hat, wird
sich das aber bestimmt noch einmal überlegen.

Kirschbaum ist aber ein recht weiches Holz und
ausser zur rein dekorativen Anwendungen für den
Waffenschaft nicht wirklich erste Wahl. Richtig
rötlich ist auch nur amerikanischer Kirschbaum und
der ist leider noch etwas weicher. Wenn es ein europ.
Hartholz sein soll, würde ich Elsbeere nehmen, die
gibt es in Deutschland in grossen Teilen im Odenwald.
Ansonsten gäbe es noch einige Alternativen aus dem
afrikanischen Kontinent.

LG Harald
 

GertG

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Man könnte natürlich auch Nußbaum nehmen und entsprechend beizen.
Aber diese Lösung ist auf Dauer nicht grifffest.
Deswegen wäre mir ein rötliches Holz lieber.

Was ist mit Palisander?
Wurde doch in den 80ern auch viel als Furnier bei HiFi-Anlagen benutzt.
 

fritz-rs

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Denke mal über Bubinga nach, oder auch Wengè.
Habe ich in großen Dielen bei Hobbyholz.de gesehen.

Gruß Fritz
 

Sägenbremser

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Ja ministry

jetzt gebe ich dir schon Recht:emoji_slight_smile:

Scheint ein wirkliches Problem bei
Waffenbesitzern zu sein, das es unter
dem Optimum nur den Flow gibt.

Palisander und ich möchte es bitte
rötlich. Aber evtl. hat er mit dem netten
Hinweis auf die 80er? auch Teakholz in
die nähere Auswahl bezogen. Wer weiss?

Lieber Fragesteller, ich wäre nach dem
Wunsch meines alten Herren auch Büchsen-
macher geworden, aber zu meiner Zeit war
das ein absoluter Sche… beruf. Aber wer schon
bei der Holzauswahl solchen Wankelmut zeigt,
wird es in der Endbearbeitung des Schaftes sehr
schwer haben glaube ich.

Wir geben uns hier sehr viel Mühe auch die nicht
immer klar nachvollziehbaren Fragen in einer doch
annehmbaren Form zu beantworten, nur einige klar
definierten Grundlagen braucht es dafür schon.

Fangen wir hier noch mal von Vorne an, oder das
Thema ist für mich einfach gestorben.

Harald
 

GertG

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Danke,
Elsbeere, Wenge oder auch Bubinga gehen so in die Richtung, die mir zusagt.
Von den mechanischen Eigenschaften her scheint das Material auch den Anforderungen zu genügen.

Ich seh mal zu, ob ich bei den hiesigen Holzhändlern so was in die Finger bekomme.
 

WinfriedM

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Aber wer schon
bei der Holzauswahl solchen Wankelmut zeigt,
wird es in der Endbearbeitung des Schaftes sehr
schwer haben glaube ich.

Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. GertG sucht ein Holz, was die mechanische Festigkeit aufweist und einen irgendwie gearteten rötlichen Ton hat. Wo ist da Wankelmut oder Unklarheit?

Mahagoni kann auch schön rötlich sein.

Ist das ein reines Vitrinenobjekt oder soll damit auch geschossen werden?
 

GertG

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Ich verstehe die philosophischen Entgleisungen hier auch nicht.
Die Frage war meiner Meinung nach ausreichend klar gestellt.

Es ist "nur" ein Luftgewehr, mit dem anschließend auch wieder geschossen werden soll.
Nur zum Spaß und ohne Wettbewerbsgedanken.
Es handelt sich um ein als unkaputtbar geltendes "Weihrauch HW35", welches leider arg mitgenommen aussieht.
Vermutlich hat es die letzten Jahrzehnte in einem feuchten Schuppen oder Keller verbracht.
Der Schaft wäre sicher noch zu retten, aber ich möchte die Mechanik lieber für ein neues Projekt verwenden.
Da auch die Brünierung großflächig beschädigt ist, möchte ich die Metallteile nach der Oberflächenbearbeitung statt dessen vernickeln lassen.
Dazu passte ein rötlicher Schaft, den ich als Lochschaft mit, ebenfalls vernickelten Metallaplikationen ausführen will.

Sicher nur eine Spielerei. Aber das sind hier die anderen Projekte fast alle auch.
 

Pannekowski

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Moin Gert,

den besten mechanischen Wert samt edler Optik haben sicher die von Fritz genannten Hölzer - wobei Wenge mir dafür ein bisschen zu grob wäre.

Ansonsten dachte ich bei rot gleich an gedämpfte Birne, die ist ja ganz gutmütig. Und mein persönlicher Favorit als Fan heimischen Holzes wäre Pflaume, wenn sie gut abgelagert ist und nicht in Wind und Wetter muss. Das Farbenspiel macht sich bestimmt großartig mit der Vernickelung.

Gruß

Leif
(Zivildienstverweigerer :emoji_grin:)
 

GertG

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Danke auch für die weiteren Tips.
Ich werde beim Händler nach jedem aufgeführten Holz fragen.

Mal was anderes:
So ein Schaft ist ja stark abgewinkelt und im Griffbereich oben und unten eingeschnitten.

Lohnt es sich, nach einem Holzstück zu suchen, bei dem die Faser in etwa dem geplanten Schaftverlauf folgt, um Brüche zu vermeiden?

Oder neigt ein derart geformtes (S-Schlag) Stück dazu, sich beim Bearbeiten und auch später im fertigen Zustand je nach Luftfeuchte in alle Richtungen zu drehen?

Ich staune ja immer über die gelegentlich auftretenden Korkenzieherleisten für meinen Flugzeugmodellbau, die ich beim Sägen unbeabsichtigt aus einer schnurgeraden dicken Kieferbohle erhalte.
Das möchte man mit einem so aufwändigen Teil wie einem Schaft nicht erleben.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Gert

auch wenn die "philosophischen"
Entgleisungen wohl auf mein Konto
gehen werden, nein deine Frage wäre
schon etwas leichter zu ergründen,
wenn du die Verwendung auf ein
Scheibenstandgewehr begrenzt hättest.

Da geht wirklich alles an Holz für, wenn
es schön ausschaut nach der Anarbeitung.

Leif, sag mal wenn du möchtest, was ist
ein Zivildienstverweigerer?Kenne ich in der
Form nicht.

LG Harald
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Gert,

ich nehme nicht an, daß Du einen gekröpften Schaft bauen willst.
Allerdings habe ich mich über die erforderliche Materialstärke gewundert, als ich mit meinem Nachbarn vor einigen Monaten für ein Jagdgewehr Holz für einen Schaft einkaufte.
Er hatte sich für Walnuß entschieden, einem Holz, aus dem oft Schäfte gebaut wurden.
Vorteilhaft bei Nuß dürfte auch die gute Schnitzbarkeit für Fischhautbereiche sein. Das paßt auch für Bubinge, weniger für Wengè.
Verzug ist bei Buche, auch bei Obsthölzern zu erwarten, bei Bubinga sicher nicht.
Ahorn, oder noch besser, geriegeltes Ahorn, wären auch eine Überlegung wert.

Mein letzter Schaft war aus Rüster und diente der besseren Handhabbarkeit einer Luftdruck-Sportpistole.

Gruß Fritz
 

Pannekowski

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Moin Harald,

[offtopic]das kommt daher, weil es einschließlich meiner Kleinigkeit nur zwei Jungs in meinem Abijahrgang gab, die sich für Y-Tours entschieden haben - was ich auch nie bereut habe. [/offtopic]

Gruß von der Elbe

Leif
 
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