Holz und Brandschutz

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo,

ich bin hier bisher als (Holz-)Amateur aufgetreten. Jetzt werde ich aber Profi - in einem anderen Bereich: ich werde das Kino meiner Eltern übernehmen. Da wird es immer wieder einiges zu bauen geben, Tresen, Regale, Getränkehalter, kleine Ablagen an der Rückseite der Stühle (für die folgende Reihe) etc.

Im Moment geht es mir hier um die Planung eines Podestes mit ansteigendem Gestühl. Problem wird im gewerblichen Bereich die Brandschutzbestimmungen sein.

Nur als Vorab-Information für meine Planung: Gibt es eine Möglichkeit, Holzkonstruktionen feuerhemmend zu gestalten oder zu machen. Speziell habe ich vage etwas von einem Borsalz gehört, mit dem man Hölzer (und Stoffe) behandeln kann. Hat dazu jemand Kenntnisse, Informationen, ev. eine Firma oder einen link?

Wie immer: vielen Dank im voraus und freundliche Grüße

Rainer
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
Hallo Rainer,

Du solltest im Vorfeld deiner Planung Kontakt zu einem Brandschutzsachverständigen aufnehmen. Diesen wirst Du sowieso für ein Brandschutzkonzept bei einem Umbau benötigen.
Hier möglichst zeitig ein Gespräch zu suchen, hilft später Änderungen und Kosten zu sparen.

Zumindest handhabe ich das so.

Gruß
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Du solltest im Vorfeld deiner Planung Kontakt zu einem Brandschutzsachverständigen aufnehmen
Mach ich auch immer so, hab ich hier auch schon. Der wusste aber nichts von Salzen etc. Darum hab ich die Frage jetzt hier gestellt.

Und wenn so etwas auch für Stoffe (die feuerhemmend verdammt teuer sind) ginge, wärs wohl nicht schlecht ...

Rainer
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

irgendwelche Beschichtungen in Eigenregie da aufzubringen halte ich für riskant.
Borsalze sind bei Holz Schutzmittel gegen Pilz und Insektenbefall.
In öffentlich genutzten Räumen sollten nur zugelassen Baustoffe eingesetzt werden. Je nach Anforderung B1 schwer entflammbar ( da gibt es Spanplatte mit entsprechenden Brandschutzzusätzen) oder Brandschutzklasse A, A1, A2.

Und bitte keine Experimente. Ein Brand in einem voll besetzten Kino wäre für so ziemlich jeden Feuerwehrkameraden eine Horrorvorstellung.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.052
Ort
am hessischen Main, 63500
guude,

selbst mittels eines aufgetrgenen branschutzmittels geschützte einbauten wird niemand anerkennen, das wäre auch grob fahrlässig.

der aufbau aus spanplatten gemäß B1 oder B2, je nach anforderung, und die verwendung zugelassener oberflächenmaterialien und lacke ist hingegen durchaus möglich.

wenn Du mit den behördlichen anforderungen und Deinen wünschen konkreteres weißt helfen wir Dir hier gerne weiter.

gut holz. justus.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo,

habt keine Angst vor Eigenregie ... es geht mir hier nur um Informationen. Der Brandschutzbeauftragte wird da immer eingeschaltet sein.

Hintergrund meiner Frage, vielleicht hätt ichs gleich schreiben sollen: mein Schwager vertreibt große bis riesige aufblasbare Displays (Milka-Hasen, Esso-Tiger u. ä.) und besprüht diese für "Indoor-Events" (ich liebe diese schönen Ausdrücke...) bei Messen, für Fernseh-Studios etc. mit dem genannten Salz. Nun war ich in einem "Home-Cinema-Studio". Dort gabs eine kleine Tribüne und als ich mit dem Verkäufer über die Konstruktion sprach, brachte auch er das mit dem Salz.

Nur ...unser Bauamt kennt so etwas nicht.

Rainer
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Wir haben Eiche Brandschutzfenster erst letztes Jahr mal mit einer Salzlösung verbessert.

Ich schau morgen mal in der Firma was das für ein Salz war. Könnte schon sein dass das Borsalz war.

Grüße
Christian
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
So, hier ist sie:

Firma
K. Deuring GmbH & Co
Seestr. 10 - 12
A-6911 Lochau
Tel. +43 5573 8088

Mein Kunde hat ein Eiche-Fenster mit Borax prüfen lassen, das Borax schaut auf Eiche wie weiß gekalkt aus:

Feuerwiderstandsprüfung nach EN 1634-1
30 Minuten lang einer Temperatur von 850 °C standhalten
Großflächenelemente 20 % länger
 

Anhänge

  • 129072842645c32f472b83agr.jpg
    129072842645c32f472b83agr.jpg
    58,9 KB · Aufrufe: 13
  • 132890101545c32f3699603gr.jpg
    132890101545c32f3699603gr.jpg
    51,2 KB · Aufrufe: 13

wicoba

ww-robinie
Registriert
25. Mai 2008
Beiträge
745
Ort
Baden-Württemberg
Hallo,
auch mein Tipp: Immer und rechtzeitig einen Fachmann einschalten und die Genehmigungen oder Prüfungsbescheinigungen schriftlich geben lassen. Viele Firmen haben extra Fachleute, die gerne Auskunft geben.
Ich muss vor dem Deckeneinbau bei über 300m² Fläche zuerst eine Brandschutzplatte einbauen, bevor ich die eigentliche feuerhemmende Decke einbauen kann, da die Fachleute den Aufbau der Decke nicht sorgfältig genug geprüft hatten. Hätten wir das vorher gewusst, hätte eine Lage Spanplatten von außen die ganze Sache viel einfacher gemacht und noch dazu günstiger...

Es gibt Mittel, mit denen man Stoffe feuerhemmend (imprägnieren) machen kann, machen wir bei Kongressen so. Hält allerdings nur bis zum nächsten Waschgang!
Gruß, Wilfried
 
Oben Unten