Holz Schleifen Holzstaub UNGESUND???

banditholz

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Hi habe mal gesagt bekommen das Holzstaub von Fichten oder Kiefern Holz, welches beim z.b schleifen entsteht, Krebserregend sein soll. ist das die Wahrheit. bei meinen Arbeiten benutze ich eigentlich nur Kiefern und Fichten Holz, unbehandelt.

Kann einer was dazu sagen????

Lg K. Mocker
 

Grenen

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Hi habe mal gesagt bekommen das Holzstaub von Fichten oder Kiefern Holz, welches beim z.b schleifen entsteht, Krebserregend sein soll. ist das die Wahrheit. bei meinen Arbeiten benutze ich eigentlich nur Kiefern und Fichten Holz, unbehandelt.

Kann einer was dazu sagen????

Lg K. Mocker

Nur bei holzstaub von (manchen) Harthölzer ist bisher nachgewiesen das sie krebserregend sein können,holzstaub von weichholz kann aber zur Hautkrankheiten führen.
Denke mal (Holz)staub wird für keiner gesund sein:emoji_slight_smile:
 

HaraldNieswandt

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Hi habe mal gesagt bekommen das Holzstaub von Fichten oder Kiefern Holz, welches beim z.b schleifen entsteht, Krebserregend sein soll. ist das die Wahrheit. bei meinen Arbeiten benutze ich eigentlich nur Kiefern und Fichten Holz, unbehandelt.

Kann einer was dazu sagen????

Lg K. Mocker

Hallo,

Schleifstaub von Buche und Eiche gilt meines Wissens als krebserregend - wahrscheinlich gilt es für Harthölzer, welche sehr kleine Staubkörner ergeben (Dieselpartikel sind wegen ihrer Winzigkeit so gefährlich, evtl. ist es bei Holzstaub der gleiche Mechanismus :eek: .).

Von Weichhölzern habe ich derartiges noch nicht gelesen oder gehört - aber eine Staubabsaugung und/oder Staubschutzmaske kann nicht schaden! :cool:

Gruß
Harald
 

carsten

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Hallo

sehe ich wie Harald. Schon der olle Paracelsus hat gesagt auf die Dosis kommt es an. Wenn du täglich 8 Stunden schleifst egal welches Holz und den Staub ungehindert einatmest ist das sicher nie gesundheitsfördernd egal ob der Holzstaub irgendwann mal als krebserregend eingestuft wurde oder nicht.
Bei maschinellem Schleifen würde ich auf einen entsprechnde Absaugung setzen, bei Schleifen von Hand je nach Umfang ne Maske tragen. So handhabe ich as im Beruf auch.
 

Dingsda42

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Ich mag sowas ja. Studien und Gegenstudien werden durch Gegengegenstudien und Gegengegengegenstudie widerlegt.

Da passt der alte Spruch wirklich: Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

Wenn ich alles aus meinem Leben verbannen würde, was krebserregend sein kann, hätte ich keinen Platz mehr zum Leben.
Selbst im Boden unter euren Füßen steckt genug radioaktivität, um möglicherweise krebserregend zu sein.

Darüber hinaus stimme ich natürlich mit euch überein, das Holzstaub, egal welcher Art, nicht gesundheitsfördernt sein kann, wenn er eingeatmet wird.
 

ToK_ToK

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Moin Mocker,

ich will auch nochwas melden :emoji_slight_smile:
(bin im Bereich Nachweis gasgetragener (Nano-)Partikel tätig)

Jeder lungengängige Staub ist potentiell gesundheitsschädlich - je kleiner dabei die Partikel sind, deste tiefer dringen sie in die Atemwege ein. Zum zweiten steigt die Ablagerungswahrscheinlichkeit in der Lunge, d.h. der Anteil der Partikel, die nicht wieder ausgeatmet werden.
Zum Vergleich: Zigarettenrauch weist Partikelgrößen um die 100nm auf, die eine Ablagerungswahrscheinlichkeit von ~ 70...90% in den Lungenbläschen haben.

Über die Gründe der Gesundheitsgefährdung streiten die Experten, grundsätzlich liegen aber drei Mechanismen vor:
- die Art / das Material (=chemische Beschaffenheit) an sich,
- die im Verhältnis sehr große Oberfläche von meist mehreren m²/g und die dadurch bedingte chemische Reaktivität, die wesentlich größer ist als bei gröberen Teilen
- aber auch die schiere physikalische Existenz als Nanopartikel.

Der biologische Effekt funktioniert grundsätzlich so:
(partikuläre) Fremdbestandteile in den Lungenbläschen --> Aufnahme/"Entsorgung" durch körpereigene Freßzellen --> viele Partikel --> viele Freßzellen --> erhöhte Entzündungswahrscheinlichkeit,
--> viel(e) Entzündung(en) --> höheres Risiko eines chronischen/mutativen Verlaufs
--> weniger Freßzellen an anderen "Baustellen im Körper --> Einfallstor für andere Erreger

Konsequenz: wo immer Feinstäube auftreten: Exposition und Einatmen so gut es geht vermeiden!

Weiterführende Informationen z.B. hier (*.pdf, ca. 300k:emoji_sunglasses:

Viele Grüße,
Thomas

PS: die seit 130 Jahren rauchende Oma ist kein ausreichend sicheres Gegenargument :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Die Zahl in der Wikipedia ist ja schon beeindruckend: "Von 1985 bis 1998 wurden von der Holz-Berufsgenossenschaft in Deutschland 147 durch Holzstaub bedingte Krebserkrankungen als Berufskrankheit anerkannt."

In 13 Jahren 147 Fälle, die zumindest als Berufserkrankung anerkannt wurden. Ich glaube, wer täglich eine Straße überquert, lebt wesentlich gefährlicher. Und die Wahrscheinlichkeit, nicht holzstaubbedingt an einem anderen Krebs zu erkranken, dürfte auch zehntausend mal höher sein.

Die Wahrscheinlichkeit, durch Holzstaub nicht nachweislich an Krebs zu erkranken, liegt bei 99,999999%, selbst bei Leuten, die dem täglich ausgesetzt sind :emoji_wink:
 

ToK_ToK

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von der Holz-BG anerkannt
Die BG Holz und Metall schreibt für die Unterweisung vor:
• Schleifstäube absaugen, ggf. Atemschutz benutzen
• Leichtmetallstäube immer absaugen
In der durchzuführenden Gefährdungsbeurteilung sind entsprechende Antworten zu geben für
Schreinereien/Tischlereien (*.pdf, ~4,5 MB, S.31
Möbelindustrie (*.pdf, ~ 1.1MB, S.23)
Sägewerken (~2.1MB, S.30)
Und trotzdem(!!!) sind lt. Deinem Zitat 147 Fälle anerkannt...


Wenn man dem Kind einen anderen Namen gibt, nimmt man's vielleicht etwas ernster:
Staublungenkrankheit


Thomas
 

Georg L.

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Wenn man dem Kind einen anderen Namen gibt, nimmt man's vielleicht etwas ernster:
Staublungenkrankheit

Dadrin steht im 2. Absatz:
Ursache der Silikose ist bekanntermaßen das Einatmen quarzhaltigen Feinstaubes.

Also quarzhaltiger Feinstaub hat mit Holz nichts zu tun und folglich bekommt man durch Holzstaub auch keine Staublunge.
Trotzdem sollte natürlich Holzstaub so gut es geht vermieden werden, denn es muß ja nicht gleich Lungenkrebs sein, der durch Holzstaub ausgelöst wird. Eine Holzstauballergie oder ein chronischer Husten durch ständig eingeatmeten Holzstaub beeinträchtigen die Lebensqualität ganz erheblich.
 
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