Holz in der Küche

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Hallo zusammen,

nach absprache mit dem Moderator möchte ich hier den Artikel nochmal posten, da er aufgrund eines Missverständnisses gelöscht wurde. Ich finde das Thema nämlich durchaus Diskussionswürdig und schließlich handelt es sich ja um ein Holz-Thema.

Wie viele schon mitbekommen haben, bin ich stolzer Besitzer eines Bayrischen Wirtshauses, das ich im Nebenerwerb betreibe. Schon oft hatte ich die Diskussion mit den Behörden, die nach wie vor der Meinung sind, dass Holz nicht in die Küche darf und stattdessen Kunstoff verwendet werden soll. Ich finde das nicht richtig, da ja auch Kunstoffe alles andere als Unproblematisch sind (z.B. durch Inhaltsstoffe wie Weichmacher oder wenn sich kleine Teilchen ablösen, Stichwort Microplastik).

In Österreich gibts dazu nun einen Prominenten Fall. Eine Dame, die einen Bioladen betreibt soll das Holz verbannen. Man muss aber dazu sagen, dass in Österreich die Vorschriften diesbezüglich deutlich lockerer sind als bei uns. Bei uns käme sie wohl mit einem Tag Knast nicht durch.

Wie seht ihr das? Gehört Holz nicht in die Küche? Ist es Gerechtfertigt jemanden deswegen einzusperren bzw. anzudrohen ihm seine Existenz zu zerstören?
 

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Nachdem ich gesehen habe wie der Wirt und Koch eines italienischen Restaurants im Brückengeländer hing, sich die Hände und Beine im Vollrausch voll gepisst hat und danach wieder in der Küche verschwunden ist kann ich nur sagen: nix wird so heiss gegessen wie es gekocht wird.

PS: Gestorben ist deswegen keiner.
 

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Ja, ich weiß auch nicht, wie das immer geht. Vielleicht mögen die mich auch nicht. :emoji_wink:

Erst vor kurzem habe ich nach einer Kontrolle eine recht lange Mängelliste bekommen. Darauf standen lauter so Dinge wie "Spalt in der Holzdecke des Umkleideraums", "Besenstiel aus Holz muss durch Kunstoff ersetzt werden", "Leichte Beschädigungen am Putz im Lagerraum" usw.
Kein einziger der Bemängelten Punkte war in einem Bereich, der mit Lebensmitteln direkt in Berührung kommt. Da kommt man sich schon verarscht vor.

Ich bin der Meiung, dass unsere Küche eine besonders saubere Küche ist. Ich achte da auch sehr genau darauf. Da ich gelernter Koch bin und auch ein paar Jahre in anderen Betrieben gearbeitet habe, habe ich schon einige Küchen gesehen. Noch keine war sauberer und in besserem Zustand als unsere.

Ich habe da auch einen Küchenchef erlebt, der mit brennender Zigarette am Grill stand und die Glut ins Fett fallen ließ, die Knödel morgens um 10 eingekocht wurden und bis in die Nacht um 23 Uhr verkauft haben und im Regal unter dem Herd eine über 1cm dicke Fettschicht hatten.
Den Betrieb gibts aber nach wie vor. Dort werden pro Tag etwa 300-400 Essen verkauft.

Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Da kann es wohl nur sein, dass der Wirt irgendwo einen Kumpel mit Einfluß hat oder so. Aber manchmal falle ich echt vom Glauben ab. Das passt alles nicht zusammen. Bei mir wird die Decke im Umkleideraum als Zulassungsrelevant bezeichnet und die dürfen in der Küche eine Sauerei veranstalten, dass es einen beim zuschauen schlecht wird.

Wenn man hier ein bisschen auf die Verhältnismäißgkeit achten würde, wäre vielen geholfen. Stattdessen werden Vorschriften erlassen für Großbetriebe und dann einfach 1:1 auf die Kleinen umgesetzt. Das Wirtshaussterben hat durchaus einen Grund, der liegt nicht zuletzt im Umgang den die Behörden mit den Betrieben pflegen.
 

kgb007

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Viele (fast alle) Vorschriften gehen auf Empörung von Bürgern zurück oder skandalisierende Berichte der Medien. Der Rest ist dem Lobbyismus der Industrie zu verdanken. Würde man die Vorschriften der Europäischen Union immer ernst nehmen, gäbe es keinen Bergkäse vom Bauern mehr. Oft hilft es nur, unterm Radar zu segeln.
 

kgb007

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Und in Österreich sind die Vorschriften nicht laxer. Ich habe eher den Eindruck, die Bürokratie ist da noch kleinlicher. Wir (DAV) betreiben ein Haus überm Gletscher hinter dem Venter Tal dicht der italienischen Grenze. Ich könnte darüber ein Buch schreiben, was die Regierung dort von uns verlangt. Sollten wir alles umsetzen müssen, wäre die Hütte (über 100 Jahre alt) dicht.
 

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Naja, ich weiß nicht. Meine Eltern waren vor ein paar Monaten auf einem Ausflug der von einem Verein organisiert wurde, der sich mit Wildhaltung beschäftigt. Sie waren irgendwo in der Nähe von Salzburg und haben sich dort einen Betrieb angeschaut. Der Eigentümer des Betriebs war sehr stolz auf das was er da hatte, sah seinen Betrieb als Vorzeigebetrieb.

Anbei seht ihr ein paar Fotos, die mein Vater mir fassungslos geschickt hat. Man sieht einen Wurstkessel, der mit Glaswolle isoliert ist, die offen liegt, viele Einrichtungsgegenstände aus Holz und ein Küchentuch am Waschbecken. Solch ein Küchentuch hieng bei uns auch letztens am Spülbecken als der Kontrolleur da war. Er warf es mir vor die Füße und meinte, ich müsste eine hohe Strafe zahlen, wenn das wieder vorkäme.

Kann es sein, dass dieser Betrieb seit Jahren (Jahrzehnten) nicht Kontrolliert wurde oder sind die Österreicher doch ein bisschen lockerer? Man darf nicht vergessen, der Besitzer sah sich als Vorzeige-Betrieb und hat eine ganze Busgruppe da durchgeführt.
 

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Frank73

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Hallo Michl,
ob jetzt Holz oder Kunststof besser ist, ist für Dich eigentlich nicht relevant.
Warum? Ganz einfach, das Gesetz will es halt so. Ob das Sinn macht, ist in dem Fall unerheblich.
Was passiert wenn eine Kontrolle kommt hast Du ja schon öfters erlebt.
Ich persönlich habe da auch meine eigene Meinung, aber ich werde einen Sche..... tun und mich mit einem Kontrolleur zu streiten.
Und bevor jetzt die Frage kommt, ich bin auch in der Lebensmittelbranche tätig.
In einem ehemaligen Betrieb habe ich die EU-Zertifizierung komplett mitgemacht, von der ersten Planung bis zur erfolgreichen Zertifizierung.
Es gibt da immer wieder Sachen die für mich keinen Sinn machen, aber ist halt so.
Insofern kann ich Dir aus meiner Erfahrung nur raten, Dich nie mit einem Kontrolleur zu streiten. Der hat sowieso immer Recht.:emoji_frowning2:
Und mal ganz ehrlich, ein paar Bretter und Besenstiele tauschen, sollte für Dich ja nicht Existenzbedrohend sein.
Und ja, auch Sozial- und Lagerräume gehören zum relevanten Bereich. In der Regel reicht ja bei den dir vorgeworfenen "Mängeln", etwas Kosmetik, also keine Komplettsanierung. Losen Putz abkratzen, etwas beiputzen, in den Riss Acryl oder ähnliches, evtl neu weißeln, fertsch.
Und jetzt bitte nicht falsch verstehen - das soll keine Kritik an Dir sein, sondern nur meine Erfahrung wiederspiegeln.

PS: Ich kenne sogar einen Lebensmittelkontrolleur, dem das Geschäft zugesperrt wurde, da es total dreckig(versifft) war bei ihm. Tja und jetzt kommt der zu uns kontrollieren.:mad::confused:
Immerhin weiß er ja wo die größten Dreckecken sind.:emoji_grin:
 

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Natürlich hast du recht. Ich werde natürlich nicht mit ihm Streiten und wir haben ja auch alle Punkte beseitigt wie sie es wollten und sind nun komplett Mängelfrei. Aber ärgerlich ist das halt trotzdem, zumal man es in einigen Punkten besser weiß und auch oft in der Öffentlichkeit als Drecksack hingestellt wird. Da werden alle ganz einfach über einen Kamm geschert und nach einer Lebensmittel-Ampel geschrien anstatt das die wirklich dreckigen Betriebe einfach mal zugesperrt werden, wird an kleinigkeiten rumgemeckert.
 

Fiamingu

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Hallo Michl,
ich weiss ja nicht ob der da Wurst in den Kessel
kocht. Wenn ich den Kupferhut zum Schnapsbrennen
an der Wand sehe....... Die Kühlspirale dürfte auch nicht
weit weg sein. Da wird vielleicht hausgemachter Obstler
zur Wurst gereicht. Zur "Wurstküche", ich bin je neben
dem Tischler/Schreiner auch gelernter Hotelkaufmann.
Da hygienisch mit Lebensmitteln zu arbeiten ist nicht
möglich. Glaswolle in der Wurst, die Spüle ein Witz da
ohne Fusspedal oder Kniedrücker und und .......... Da
kommen doch Zweifel auf ob das so richtig ist.
 

Frank73

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Hallo Michl,
die Bilder aus Deinem letzten Post, da fällt mir nichts mehr ein. Bin da ganz bei Marc.
Kann mir grad nicht vorstellen das es die Wurstküche sein soll.
Wenn Du mir verrätst wo Bayerns Mitte ist, kann ich Dich ja mal besuchen kommen, kann ja nicht so weit weg sein.:emoji_grin:
 

uli2003

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Das Holz in der Küche ja nicht ganz unproblematisch sein kann, ich ja nix neues. Und dass es zu Genüge Ersatz im Kunststoffsektor gibt, ist ja auch bekannt.
Tausch die paar Sachen und gut.

Zum Thema Hygiene - ich habe manchmal den Eindruck, dass gar nicht überall kontrolliert wird. Vermutlich bei Nebenerwerbsgaststätten häufiger, als bei über 50 Jahren etablierten.

Da ich schon häufiger Gaststätten umgebaut habe, habe ich schon andere Sachen gesehen als oben gezeigt. Das Waschbecken ist steril gegen meine Erlebnisse. :emoji_slight_smile:
Ich kann gerne mal Fotos posten, aber nicht das euch dann der Appetit vergeht.

Grüße
Uli
 

Time_to_wonder

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Wie seht ihr das? Gehört Holz nicht in die Küche? Ist es Gerechtfertigt jemanden deswegen einzusperren bzw. anzudrohen ihm seine Existenz zu zerstören?

Tja Michl, wir werden in diesem Forum sicher unsere Meinung dazu austauschen können, aber wirklich lösen wird das Dein Problem nicht. Jeder, der schonmal in eine Küche oder dahinter geguckt hat, hat bestimmt irgendetwas gesehen, was er sich so nicht vorgestellt hat oder womit er nicht gerechnet hätte. Und die großen Epidemien bleiben trotzdem aus. All das wird Deinen Kontrolleur nicht umstimmen.

Wenn wir mit dem Auto zum TÜV fahren, machen wir den Verbandskasten neu, legen die ABE für die Alufelgen ins Handschuhfach und prüfen das Bremslicht.

Wenn der ISO-9001-Zertifizierer kommt, räume ich den Schreibtisch auf, lege mir gedanklich ein paar Geschichten zurecht und gucke nochmal, ob alle Dateinamen stimmen.

Manchmal muss man das Spiel wohl einfach mitspielen, weil da irgendwo jemand am längeren Hebel sitzt.
 

Merry

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Ich finde, der Holzlöffel gehört in die Küche aber das hilft Dir nix. Wenns Dich aufm Kicker ham, musst das Spiel mitspielen oder die rupfen Dich.

Und die, denen alles durchgeht, sind einfach mit den richtigen Leuten vernetzt bzw. im Filz verwoben. Da wäscht eine Hand die andere und der Ehrliche schaut in die Röhre. Ich hatte da mal ein paar Jahre lang Einblicke - es ist unfassbar was geht, wenn man bereit ist, den richtigen Leuten den A.... zu l.....!
 

m4nu92

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Glück Auf,

es gibt tatsächlich einige wissenschaftliche Belege und Studien, die "beweisen", dass Holz antibakterielle Eigenschaften besitzt. Dazu habe ich auch einige Diagramme und Auswertungen von Versuchen.
Folgende Wissenschaftler haben sich mit dem Thema beschäftigt:
S. Prechter, M. Betz, G. Cerny, G. Wegener, E. Windeisen, A. Milling

Falls du Interesse hast, könnte ich dir mal 2 Diagramme per PN zuschicken, im Forum möchte ich es eher nicht veröffentlichen, da es sich um Vorlesungsmaterial handelt.

Gruß

Manu
 

uli2003

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es gibt tatsächlich einige wissenschaftliche Belege und Studien, die "beweisen", dass Holz antibakterielle Eigenschaften besitzt. Dazu habe ich auch einige Diagramme und Auswertungen von Versuchen.
Ja, die gibt es. Beschränkt auf einige Holzarten, und natürlich nachlassend durch steten Gebrauch.
In der eigenen Küche mag das Geschmacksache sein, in der Gastronomie geht es um den Schutz aller, und natürlich einzelner empfindlicher Personen.

Ich hatte da mal ein paar Jahre lang Einblicke - es ist unfassbar was geht, wenn man bereit ist, den richtigen Leuten den A.... zu l.....!

Wieder mal so ein Märchen.. Warum sollte das so sein? Die Leute machen ihre Arbeit (ja, die werden dafür bezahlt, so wie wir für unsere Berufe) anhand bestehender Hygienevorschriften. Warum sollte da bei einigen nicht so genau hingesehen werden? Fakt ist - wer mal auffällt, ist öfters dran.
 

Merry

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Wieder mal so ein Märchen.. Warum sollte das so sein? Die Leute machen ihre Arbeit (ja, die werden dafür bezahlt, so wie wir für unsere Berufe) anhand bestehender Hygienevorschriften. Warum sollte da bei einigen nicht so genau hingesehen werden? Fakt ist - wer mal auffällt, ist öfters dran.

Weil (nennen wir diesen nebenerwerbstätigen Metzgermeister mal) Hans Hänserich die Vorgesetzten der Kontrolleure zur Jagd einlädt, ihnen Wurstgeschenke macht, mit der richtigen Fraktion im Stadtrat mitschwimmt und auch sonst als Hansdampf in allen Gassen ausschließlich darauf aus ist, sich bei Entscheidungsträgern und Alphatierchen einzuschleimen. Das ist CSU aufm Dorf in Bayern, mein Freund. Da werden schonmal nen Nachmittag lang Chefärzte, Staatsanwälte, Richter, Rektoren, Amtsmänner, Ingenieure und etliche andere wichtige Leute mit Anhang begrillt und versorgt, es gibt Selbstgebrannten und nebenbei werden die Seilschaften gefestigt.

Hans wäre beinahe mein Schwiegervater geworden und er war immer sehr stolz auf seine Verbindungen, er hat mir viel darüber erzählt, obwohl es mich nie interessiert hat. Er wusste immer, wann die nächste Kontrolle seiner Räumlichkeiten kommt und hat an diesem Tag dann eben alles so arrangiert, wie es zu sein hat. Das sind Erfahrungen, keine Märchen.
 

uli2003

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Das ist CSU aufm Dorf in Bayern, mein Freund. Da werden schonmal nen Nachmittag lang Chefärzte, Staatsanwälte, Richter, Rektoren, Amtsmänner, Ingenieure und etliche andere wichtige Leute mit Anhang begrillt und versorgt, es gibt Selbstgebrannten und nebenbei werden die Seilschaften gefestigt.

Ich glaube du schaust zu viel Tatort :emoji_slight_smile:

Ich habe auch gute Verbindungen, bin CDU und kein CSU-Mitglied und wohne 'auf'm Dorf', aber eines ist sicher - bestochen wird hier niemand. Ich wüsste auch nicht was einfacher sein soll, die Prominenz zu verköstigen, oder seine Küche sauber zu halten?:confused::rolleyes:
 

Mitglied 30872

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... aber eines ist sicher - bestochen wird hier niemand...

Naja Uli, mit solchen Dingen geht man ja auch nicht hausieren. Ich würde es in der Tat nicht ausschließen. Deutschland belegt hinsichtlich Korruption nicht den weltrangsletzten Platz.

Hier gibt es auf Seite 96 auch noch einen Hinweis, obwohl das dem pixelflicker ja nix bringt, wie Frank in #7 ja schon geschrieben hat.
Kiefernholz
http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/UnserWaldneu.pdf?__blob=publicationFile
 

m4nu92

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Habe gestern einmal meine Studienordner herausgesucht und bin auf ein tolles Diagramm gestoßen. Die Tabelle zeigt den Oberflächenkeimgehalt nach der Beimpfung mit E.coli bei Raumtemperatur. Das Diagramm findet man auch im Internet auf verschiedenen Seiten

Gruß

Manu
 

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WinfriedM

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Das Diagramm zeigt nur einen Aspekt, nämlich den, was passiert, wenn man aufgebrachte Keime gar nicht durch Reinigung entfernt. In der Praxis gar nicht so relevant.

Ein Aspekt, den ich für viel wichtiger halte: Keimaufbringung bei Holz und Kunststoff. Und dann eine typische Reinigung machen und mal schauen, was zurückbleibt. Holz als poröses Material hat prinzipbedingt da so seine Probleme. Allerdings Kunststoff auch, insofern die Oberfläche schon stark durch Schnitte beschädigt ist. Glatte Kunststoffe hingegen sind Holz in Sachen Keimfreiheit durch Reinigung haushoch überlegen. Ein Kunststoff-Löffel z.B. wird wesentlich besser abschneiden, als ein Holzlöffel. Das ist zumindest meine Vermutung.
 

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In der Praxis wird man jedoch kaum ein Schneidbrett ohne Einschnitte finden. Ich finde gerade den Punkt wichtig. Denn wenn sich in den Schnitten Keime sammeln - dann hat das Holz lt. Diagramm einen klaren Vorteil. Und ich denke auch, dass sich dann Kunststoff und Holz von der Reinigung her gesehen nichts nehmen.

In meiner Arbeit habe ich viel mit Laboren und Reinräumen zutun. Meine Studienabschlussarbeit hat sich z.T. mit um HPL-Platten gedreht und Leimfugen zwischen ABS-Kanten und Plattenmaterial. Fakt ist, dass in den Schmalflächen und auch in der Beschichtung von HPL-Platten immer feinste Risse sind, in welche sich Bakterien einlagern können. Das ist für die Kategorisierung in Reinraumklassen schon relevant - aber ein anderes Thema. Es hat mir aber gezeigt, wie viele kleine Risse in scheinbar glatten Oberflächen zu finden sind, in welche solche Bakterien noch locker hineinpassen. Im Anhang mal ein Bild von einer HPL-Beschichtung, in diese Risse würden sich wunderbar E.coli Bakterien einfügen.

Mein Einschätzung: für mich wäre es für die Praxis relevanter, dass Bakterien passiv bekämpft werden, denn man kann sich nie sicher sein, wie oft und wie gründlich etwas gereinigt wird. Das können die Behörden ja auch schlecht überpüfen.

Aber das ist nur meine Meinung - Gastronomen denken da sicherlich ganz anders.

Gruß

Manu
 

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Fiamingu

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Ich möchte meine alten Holzlöffel nicht missen.
Die geben doch erst den richtigen Pfiff für den "Geschmacknach Mutterns Art".
Dann braucht es keine Geschmacksverstärker oder Brühwürfel.
 

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ich weiss ja nicht ob der da Wurst in den Kessel
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an der Wand sehe...
Ja, der Kessel ist zum Schnapsbrennen, das haben mir meine Eltern auch erzählt. Aber der Raum wird eben auch genutzt um dort Wild zu schlachten. Der Besitzer dieses Raumes hat wohl auch ein Hirschgehege.


Das Holz in der Küche ja nicht ganz unproblematisch sein kann, ich ja nix neues. Und dass es zu Genüge Ersatz im Kunststoffsektor gibt, ist ja auch bekannt.
Tausch die paar Sachen und gut.
Naja, das sehe ich ein bisschen anders. Sonst hätte ich den Thread ja nicht aufgemacht. Ich sehe keine Nachteile am Holz. Wenn Holz Beschädigt ist vielleicht, aber das ist beim Kunstoff dann nicht anders. Erst vor kurzem habe ich unsere Bretter gehobelt, da sich ja durch die Messer mit der Zeit schon tiefe Riefen ergeben. Das mach ich immer mal wieder, aber andere, die keine Hobelmaschine haben haben da die Möglichkeit gar nicht.

Mir gehts ja auch gar nicht darum, dass ich die Sachen nicht ersetzen will. Tatsächlich tun wir das ja auch immer wieder schon seit vielen Jahren, da die Vorgaben da ja immer Strenger wurden. Mir gehts halt darum, dass ich es nach heutigen Stand unsinnig finde, Holz zu vertäufeln. Tatsächlich halte ich Holz für die bessere Lösung, genauso wie die Dame aus dem Zeitungsartikel.


Zum Thema Hygiene - ich habe manchmal den Eindruck, dass gar nicht überall kontrolliert wird. Vermutlich bei Nebenerwerbsgaststätten häufiger, als bei über 50 Jahren etablierten.
Naja, unser Wirtshaus gibts seit mindestens 250 Jahren. :emoji_wink:


Da ich schon häufiger Gaststätten umgebaut habe, habe ich schon andere Sachen gesehen als oben gezeigt. Das Waschbecken ist steril gegen meine Erlebnisse. :emoji_slight_smile:
Ich kann gerne mal Fotos posten, aber nicht das euch dann der Appetit vergeht.
Wie gesagt. Ich kenne da auch ein paar Beispiele und muss sagen, dass ich mich dann schlicht verarscht fühle, wenn der Kontrolleur wieder mit einer Liste Kleinigkeiten kommt.
Wenn Interesse besteht kann ich auch mal ein Foto meiner Küche zeigen. Ich hab damit kein Problem. Ich bin eigentlich sogar stolz auf unsere gute, saubere Küche. Aber die Behörden können es einen schon verleiden.


Tja Michl, wir werden in diesem Forum sicher unsere Meinung dazu austauschen können, aber wirklich lösen wird das Dein Problem nicht. [...] Manchmal muss man das Spiel wohl einfach mitspielen, weil da irgendwo jemand am längeren Hebel sitzt.
Da hast du natürlich recht. Mir geht es ja auch nicht um eine Problemlösung sondern eher um einen Meinungsaustausch. Vielleicht auch ein bisschen darum meinen Ärger luft zu lassen.

Ich hab ja glück. Ich kann ja das Meiste selber machen. Wasserhähne tauschen, Decken reparieren, Besenstiele austauschen usw. Aber es gibt viele, die können solche Dinge nicht selbst machen und müssen noch mehr zahlen.


Und die, denen alles durchgeht, sind einfach mit den richtigen Leuten vernetzt bzw. im Filz verwoben. Da wäscht eine Hand die andere und der Ehrliche schaut in die Röhre. Ich hatte da mal ein paar Jahre lang Einblicke - es ist unfassbar was geht, wenn man bereit ist, den richtigen Leuten den A.... zu l.....!
Eben, das ist es ja, was mich so ärgert. Nicht das tauschen von ein paar Utensilien.



@Manu:
Danke für das Angebot. Würde mich durchaus interessieren. Ich habe aber auch schon viel zum Thema gelesen. Ein paar Studien sind mir bekannt. Deswegen überrascht es mich auch, dass die Behörden da so stur sind.



Ja, die gibt es. Beschränkt auf einige Holzarten, und natürlich nachlassend durch steten Gebrauch.
In der eigenen Küche mag das Geschmacksache sein, in der Gastronomie geht es um den Schutz aller, und natürlich einzelner empfindlicher Personen.
Dagegen sagt ja keiner was. Ich bin der Letzte, der Hygiene locker nimmt und Menschen gefährden will (auch wenn mir das hier vorgeworfen wurde), aber ist es denn besser Kunstoff zu verwenden? Da gibts diesen Effekt gar nicht und die Weichmacher und Plastikabrieb kommen noch dazu.


Wieder mal so ein Märchen.. Warum sollte das so sein? Die Leute machen ihre Arbeit (ja, die werden dafür bezahlt, so wie wir für unsere Berufe) anhand bestehender Hygienevorschriften. Warum sollte da bei einigen nicht so genau hingesehen werden? Fakt ist - wer mal auffällt, ist öfters dran.
Wie gesagt: Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Auch ich habe solche Küchen gesehen und kann aus erster Hand berichten, dass das Betriebe sind, die schon lange zu sein müssten. Großgastronomie in der Innenstadt, in Sichtweite zum Rathaus.



Glatte Kunststoffe hingegen sind Holz in Sachen Keimfreiheit durch Reinigung haushoch überlegen. Ein Kunststoff-Löffel z.B. wird wesentlich besser abschneiden, als ein Holzlöffel. Das ist zumindest meine Vermutung.
Die gibts aber Faktisch nicht. Ich bin immer wieder überrascht wie schnell die Bretter nach dem Hobeln wieder mit Riefen überzogen sind. Sowas gibts beim Holz gar nicht erst.
Einmal benutzt und vorbei ist es mit Glatt.
 
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