Holz erfrischen (Beizen, Lasieren?)

dav43

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Hallo,

ich möchte in meiner Wohnung das Holz etwas auffrischen (müsste ca. 25 Jahre alt sein) und die Wohnung soll jetzt vermietet werden.

Das Holz sieht nicht oberflächenbehandelt aus. Die Türen innen sind wohl aus zwei unterschiedlichen Holzarten gefertigt: innen vlt. Holzmehl (aber da is Maserung drin), außen eine 0,5 cm dicke Platte, die aufgebracht ist (glaube Mahagoni-Farbe, oder?). Balkontür und Außentür lassen sowas nicht erkennen.

Wie erfrischt man dieses Holz? Das ist schon etwas aufgehellt. Ich hatte daher an Beizen gedacht.

Eine Tür habe ich schon abgeschliffen mit 100er. Da habe ich jedoch gemerkt, dass die Farbe sich beim tieferen Schleifen (Macken drin) verändert und hell wird. Das dürfte ja bei richtigen Holzplatten nicht sein, oder? Wenn ich nun beize, nimmt die helle sowie die noch dunklere Flächen dann trotzdem die gleiche Farbe an?
Wie stark muss ich die Tür denn abschleifen? Muss sie überall so hell erscheinen, oder ist es in Ordnung, dass sie noch an einigen Stellen diese (Mahagoni?)-Farbe hat? Würde das nachträglich beim Beizen auffallen?

Oder bin ich mit Beizen da völlig auf dem Holzweg?

Ihr seht, ich habe keine Ahnung, möchte das aber gerne lernen und auch selbst machen. Lasieren kommt nicht in Frage, weil es ja im innenraum ist, oder (Lacklook soll auch nicht sein, daher meine Idee: Beizen und dann mit einem Holzschutzmittel behandeln)?


Bild 1 und 2: abgeschliffene Tür mit stärker abgeschliffenen Flächen wg. Kratzern
Bild 3: Aufbau der Tür; Bild 4: Aufbau der Balkontür (keine verschiedenen Schichten erkennbar, Mahagoni?)

Für jede Antwort bin cih sehr dankbar!
 

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carsten

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Hallo

das das Holz heller geworden ist beim Ab/ Anschleifen ist normal. Die oberste Schicht verfärbt sich in Folge von Umwelteinflüssen ( hauptsächlich Licht bzw der UV Anteil des Lichtes immer). Die Innentüren sind mit Sicherheit lackiert, unlackiert würden die wesentlich dreckiger aussehen.
Beizen ist hier nicht zu empfehlen. Beizen sind nur gelöste Farbpigmente die sich aufgrund der Kapillarwirkung auch unter bestehenden Lackschichten ausbreiten würden.
Allerdings unkontrolliert was zu einer starken fleckigen Bild führen würde, was dann fast nicht mehr zu beheben wäre.
Die Türen sehen auf den Bildern trotz ihres Alters noch ganz gut aus und es lohnt sich da saubere Arbeit zu investieren.
Ich würde als erstes alles sauber anschleifen Körnung 120 -150 und in Maserrichtung.
Die hell geschliffenen Stellen mit Lack grundieren trocknen lassen und vergleichen ob sich der Farbton ein wenig angeglichen hat. Ist dies nicht der Fall bleibt nur alles gleichmäßig abschleifen bis alles hell ist. Aber Vorsicht das Furnier ist nur 0,5 mm nicht cm stark da hat man sehr schnell durchgeschliffen.
Als Lack würde ich was auf Verdünnerbasis verwenden da dieser dem "alten" Lack entsprechen dürfte und wesentlich unkritischer ist wenn Stellen nicht ganz so sauber geschliffen wurden.
Die mittlere Lage dürfte Limba sein ein Holz was sehr viel im Bereich Türen verwendet wird.

Holzschutzmittel haben im Haus/ Wohnbereich nix verloren.
 

Friesenbengel

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Ok, der Fragsteller ist nun gefragt: Stinkt das Holz nach Käsefuß wenn man daruf rumkratzt und am Holz riecht oder ist es recht geruchslos? Wie stark beanspruchbar ist es?
 

WinfriedM

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Mit dem Schleifen wäre ich auch sehr vorsichtig, durch dünnes Furnier ist man im nu durch und dann geht gar nichts mehr. Ich würde beim Anschliff eher auf Korn 180-220 nehmen. Macken und Kratzer rausschleifen kannst du vergessen, so viel Material zum wegschleifen hast du nicht. Zumindest dann, wenn die nicht nur ganz oberflächlich sind.

Lack z.B. Clou Holz-Siegel mit entsprechender Verdünnung und passendem Glanzgrad.
 

dav43

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Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Ich blicke da leider nur wenig durch.

Also bei den Türen ist es so: Eine einige mm starke Platte ist auf anderes Holz aufgeklebt. Die Maserung ist in beiden Fällen sichtbar.
Beim Türrahmen sieht man hingegen nicht, dass da eine andere Platte aufgeklebt wurde. Meint ihr, dass das eigtl. Holz da nur 0,5 mm stark ist?

Das ganze Holz glänzt nicht. Es ist matt und man sieht die Maserung.

Also: Abschleifen muss ich es sowieso oder? Und dann, lackieren? Welchen Lack meint ihr? Ist der deckend und deckt der die hellen sowie die noch dunklen Flächen gleichmäßig ab? Führt der Lack dann zu einem glänzenden Effekt? (weil bisher glänzt es ja nicht, ging das über die Zeit weg?)
Normales Holzsiegel frischt die Farbe doch nicht auf? Oder ist das deckend mit einer entsprechenden Farbe? Die Oberflächenfarbe ist etwa "Mahagonie" oder?


Sorry, ich bin da ein totaler Neuling. Also ihr sagt: nicht beizen, sondern lackieren? Welcher Lack würde sich dazu eignen? Mein Ziel ist ja, dass das Holz nochmal eine schöne frische Farbe annimmt, die Maserung aber dennoch sichtbar bleibt (theoretisch kann es auch etwas glänzen, auch wenn es jetzt matt ist).

Danke
 

dav43

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Hey,

sorry, das sich nochmal schreibe, aber ich hätte noch eine wesentliche Frage:

Ich will die Tür neu streichen, da es Flecken gibt die aufgehellt sind (erst recht nach dem Abschleifen jetzt :emoji_wink:).

Kann ich durch reines lackieren den Türen eine homogene Farbe geben? Lackieren ist doch nur der Überzug oder? Würde sich lasieren vlt anbieten? Ich möchte halt, dass die Maserung noch sichtbar bleibt.

Also bietet sich sowas an, in der Farbe Mahagoni?: L17 AQUA COMBI-CLOU Lack-Lasur - Lasieren (farbig) - Produktansicht - Beratung - CLOU.de

Danke!

Gruß dav43
 

WinfriedM

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Ich würde eher probieren, durch vorsichtiges Schleifen die Oberfläche einheitlich zu bekommen und dann nur mit Klarlack zu arbeiten.

Ich würde nur mit lösemittelbasierten Produkten arbeiten, gerade bei Renovierungsarbeiten mit Lackresten bekommst du alle möglichen Probleme mit Wasserlacken oder Wasserlasuren. Von daher würde ich dir von der Clou Wasserlasur abraten.

Wenn du wirklich lasierend (also durchscheinend-färbend) behandeln willst, dann kannst du z.B. den Klarlack einfärben. Das geht z.B. mit Mixol. Oder du nimmst eine passende lösemittelbasierte Lasur (für Innenräume) oder eine Lackbeize.
 

dav43

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Hallo,

danke!

Würde sich da sowas anbieten: Lackbeize Holzton 375 ml Dose Farbe: mahagoni | Holzfarben | Produktansicht | Bindulin Shop
kommt mir so vor, als wäre es das unkomplizierteste :emoji_wink: wenn man nicht viel Ahnung hat, sollte man erst mal den einfachsten Weg gehen.

Also:

abschleifen mit 200er
nochmal lauwarm drüber, damit sich Fasern aufstellen
danach nochmal kurz abschleifen
dann Lackbeize auftragen (nicht 2 mal, oder?)

Und dann bekomme ich die ausgeblichenen Stellen wieder fabrig und gleichzeitig lackiert? Was für Pinsel oder Rollen eignen sich dafür?

Vielen Dank ! Habt mir weiter geholfen.
 

magmog

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guude,

einfach mit einem schwach nebelfeuchten tuch über die flächen gehen. häufig sind dann alle grauen und unschönen stellen kaum noch zu sehen, nach dem trocknen allerdings wieder voll da.
dann hilft ein einfaches möbelöl um diesen effekt dauerhaft zu erreichen.
 

WinfriedM

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Wie schon öfters geschrieben: Nichts auf Wasserbasis verwenden!!! Deine gewählte Lackbeize ist auf Wasserbasis.

Wenn du Vorort einen Fachhändler für Hesse-Lignal oder Zweihorn hast, würde ich mich dort mal beraten lassen und was passendes kaufen.

Sowas in die Richtung könnte z.B. was sein, wenn es überhaupt nötig ist, farblich zu behandeln:
Zweihorn | Holzlasur 2000

Ich würde auch erstmal die Fläche mit Waschbenzin feucht machen und mir den Farbeindruck angucken. In etwa so sieht es dann auch aus, wenn du Lack aufträgst.
 

dav43

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danke für den tip.

Mit Wasser oder Waschbenzin sehen die hellen Flecken dann etwas dunkler aus, aber das ist ok, weils nich so auffällt. Holz bleibt ja ein nicht perfektes Naturprodukt. Nur die Macken, die drin sind, erscheinen dann stärker im Ton.

Kann ich da vlt. mit so Kittmasse arbeiten und dann drüber lackieren? Oder sieht man das dann auch?

Also vielen Dank, ihr hattet natürlich Recht, dass Lackieren voll ausreicht. Konnte mir darunter nichts so recht vorstellen.

Eine kurze andere Frage: Wie bekomme ich (außer mit der Spachtel) weißte Wandfarbe von Türrahamen am besten ab? :emoji_wink:

Hättet ihr einen Tip für ein Lackprodukt?
 

Hummel123

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guude,

einfach mit einem schwach nebelfeuchten tuch über die flächen gehen. häufig sind dann alle grauen und unschönen stellen kaum noch zu sehen, nach dem trocknen allerdings wieder voll da.
dann hilft ein einfaches möbelöl um diesen effekt dauerhaft zu erreichen.

Hi Justus,

habe ein ähnliches Proiblem wie unser Themenstarter. Stellen die, wenn sie feucht sind einwandfrei aussehen, aber wenn trocken, nunja. Kannst Du ein Möbelöl für dunkles Holz empfehlen?
 

carsten

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Hallo

Öl betont meiner Erfahrung nach "Fehler" bzw Macken deutlicher als Lacke.
Leichtere Kratzer die sich nicht rausschleifen lassen würde ich versuchen rauszubügeln.
Stelle mit sauberem Wasser naß machen und einwirken lassen dann mit feuchtem bis nassem Zewatuch und heißem Bügeleisen auf die Stelle einwirken. Das kann man mehrfach wiederholen. Nicht bis zum trocknen heiß bügeln. Wenn die Stelle trocken ist leicht befeuchten dann sieht man ob sich die Stelle gebessert hat. erst wenn fast nix mehr zu sehen ist vorsichtig schleifen. Kitte halten in den eher flachen Kratzern nicht.
Statt Spachtel würde ich evtl eine Ziehklinge nehmen um Farbreste von den Zargen zu bekommen.
 

dav43

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hey danke,

also ich brauche dann einen normalen "Klarlack" z.B. von Clou, oder? Hier gilt das ja mit "Verdünner- oder Wasserbasis" nicht, gell?

und zum Ausbessern von kleineren Kerben (also rundlich, keine Kratzer) kann ich auch das Bügeleisen verwenden? Von Wachs und Co wird ja prinzipiell abgeraten, weils eher auffällt, oder? (ne kleinere Macke is ja auch nich so schlimm in einer Tür...)

habe übrigens die Wandfarbe auf dem Holz mit Wasser eingeweicht, dann geht sie sogar mit dem Fingernagel weg. Dann nehme ich einfach so ein Plastikding zum Entfernen, wenn die Farbe eingeweicht ist, weil mit Metall geht auch immer ne gute Portion Holz mit (sieht man an den Spänen, die sich unten sammeln)


@magmog: auch danke, aber ich glaube ich benutzte doch die Lackierung, dann dürfte das Holz ja auch hoffentlich für die nächsten Jahre noch gut geschützt sein.

Vielen Dank für die schnelle Hilfe (selbst für einen, der absolut keine Ahnung bisher hatte, wie mich)

p.s. wenn ich mich nicht mehr melde, habe ich die Bude beim Versuch mit dem Bügeleisen abgefackelt :emoji_wink:
 

WinfriedM

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hey danke,

also ich brauche dann einen normalen "Klarlack" z.B. von Clou, oder? Hier gilt das ja mit "Verdünner- oder Wasserbasis" nicht, gell?

Logisch gilt das hier auch: Nimm Lack auf Lösemittelbasis. Ein Produkt hatte ich bereits genannt: Clou Holz-Siegel, den man etwas verdünnen sollte. Rollen wird gegenüber Pinsel gleichmäßiger. Du brauchst aber eine hochwertige und für den Zweck passende Rolle.
 

Friesenbengel

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Eure Angaben sind -rein fachlich- nicht ganz richtig. Wasser (H2:emoji_open_mouth: ist ein Lösemittel!

Ich erwähne es deshalb, weil der Themenstarter sich arge Probleme einhandeln kann, wenn er das verkehrte Lösemittel verwendet. Wenn er Glück hat passiert nichts, wenn Pech, haut er sich dei Oberfläche völlig kaputt!

Auch Wasserlacke können auf 2 Komponenten basieren, welche die selbe Härte wie DD-Nitro oder "Weiß-der-Geier" Lacke haben. Wir verwenden mittlerweile auch auf Grund der rechtlichen Bestimmungen fast nur noch Wasserlösliche Lacke. ImInnenbereich meine ich ausschließlich, es sei denn, der Kunde will es anders.

Zwar ist unser Maler am fluchen und ich bezweifele auch dass die Inhaltsstoffe nicht so gefährlich für den Körper sind wie andere Lacke, aber wie sagt meinMeister immer? "Is' so!"
 

dav43

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ok danke an euch (insbesondere an die Geduld von WindfriedM).

Der Clou Holzsiegel auf Verdünnerbasis ist aber nicht so schädlich, dass man davon streng abraten kann, oder?
Lackiert werden soll in einer 1-Zimmerwohnung, wo es nur eine große Fensterfront gibt (also schlechter Durchzug). Nicht, dass ich meinen Mieter irgendwie schade...oder ist das nur die gewöhnliche Kleinligkeit? (also nachweislich nicht streng krebserregend, oder so? :emoji_wink:)

Und zu Verwendung, wie offiziell angegeben? :

Vorbehandlung: Rohes Holz gut schleifen (Körnung 150) und entstauben. Zu renovierende Oberfläche sorgfältig mit EV-VERDÜNNUNG reinigen, anschleifen (Körnung 240) und entstauben.

Anwendung: HOLZ-SIEGEL mit EV-VERDÜNNUNG zu ca. 20% verdünnen und Fläche grundieren. Nach Trocknung zwischenschleifen (Körnung 240-280), entstauben und 1-2x mit ca. 10% verdünntem HOLZ-SIEGEL ablackieren.

Kann/sollte ich einen der Schritte weglassen?

Vielen Dank!
 

WinfriedM

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Der Lack ist nicht sonderlich kritisch, da verdunstet was ähnliches wie Waschbenzin. Gut lüften reicht aus. Ich würde erstmal an einem Testbrett ausprobieren, so kannst du dich auch mit dem Lack etwas vertraut machen, auch was die Verdünnung angeht.

Also nach dem Anschliff gut entstauben und Lack auftragen. Ob man noch eine zweite Schicht mit Zwischenschliff macht, muss man gucken. Hängt etwas davon ab, wie stark der vorherige Lack heruntergeschliffen war.

@Friesenbengel: In der Lackindustrie gilt für Lösemittel eine Definition, bei der Wasser nicht zu den Lösemitteln zählt. Ein Problem mit Wasserlacken ist die völlig andere Anfeuerung gegenüber Lösemittellacken. Bei der Renovierung fällt das dann stark auf, wenn man z.B. verschiedene Bereiche durchgeschliffen hat und auf anderen Bereichen noch alter Lack ist. Viele 1K-Wasserlacke sind zudem nicht cremefest. Der Lack wird durch Fett und Handschweiß mit der Zeit weich wie Kaugummi. Gerade bei Türen schon öfters erlebt.
 
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