Holz biegen - wieviel ist möglich?

sumse.fernweh

ww-pappel
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Hallo alle miteinander!

ich hätte da mal eine frage und hoffe dass mir irgendwer da draussen helfen kann. ich bin eine blutige Anfängerin - studiere Design - und komme immer wieder an die grenze des machbaren (meine grenze des machbaren wohl eher :emoji_wink: ! naja und IHR wüsstet sicher wie das am besten machbar wäre, bzw vielleicht habt ihr ein paar Tricks auf Lager die mir als anfängerin weiter helfen!!

Anbei ein pdf, mit dem ihr euch besser vorstellen könnt was ich genau brauche. Bei den maßen bin ich noch nicht ganz sicher, aber es werden wohl grob die maße:
Länge= 100cm
Breite= 60 cm
H=60 (an der höchsten stelle der Rundung)

Die dicke der Wandung würde ich an die verwendeten Materialien bzw an technik, anpassen – aber da hab ich leider noch keine Ahnung!

Biegeholzplatten mit nachträglichem furnieren geht nicht, da ich in an einigen stellen noch Einkerbungen bzw Muster herausfräsen (oder ähnliches) möchte.

Das ganze muss natürlich stabil sein und im „idealfall“ umsetzbar sein... also klein produktion.

So viele Dinge auf einmal – ich wieß! Aber ich weiß gerade nicht mehr weiter – schau mich auch viel im Internet um, und es scheint mir: ALLES geht, nur die Konstruktion ist von Produkt zu Produkt verschieden. Besten dank im voraus!

liebe grüße
sumse
 

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hutch

ww-esche
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Abend sumse
Mein lieber scholli, haste dir aber was vorgenommen.
Ich habe nicht gans so großes, auch oval, schon mal gesehen.
Der Holzler hat dazu Buchenfurniere benutzt und verleimt.
Viele Lagen übereinander.
Ich würd mir ein Oval (innen) bauen, aus Multiplexplatten schneiden, und erst mit mdf oder Biegesperrholz verkleiden, um das Runde zu bekommen. Und dann das Furnier schichtweise drüberleimen mit Hinzunahme von Bauschutzmatten und Schraubzwingen.
Alles im allen denk ich sehr aufwendig aber machbar. Man braucht halt nur das richtige Werkzeug und Material.

mfg hutch
 

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Aufwendig - jaaaa

danke für die rasche antwort!
ja ich glaube es wird seeehr aufwendig! allerdings muss ich ja zum glück nur ein 1:3 modell bauen, das denke ich könnte ich so schaffen! aber ich muss ganz genau "belegen" können wie ich mir eine produktion davon vorstelle! also was und wie wär es machbar, bzw ist es im finaziellen rahmen, usw.

deswegen - vielen dank für den tollen tip schonmal....
werkstatt haben wir ja zum glück in der fh!

muss mir halt einfach noch ganz genaue argumente FÜR diese grundform überlegen damit die mich nicht auseinander nehmen bei der präsentation :emoji_wink: es muss doch irgendwie umsetzbar sein! ich sehen soviele echt tolle gebogene, dampfgebogene oder sonst wie produzierte produkte - da muss ich sowas doch auch argumentieren können...

Ganz liebe grüße aus salzburg & danke
sumse
 

raftinthomas

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*totlach*

nix für ungut, und auch wenns "nur" ein 1:3 modell sein soll: das was du da machen willst, schaffen etwa 2/3 aller tischlergesellen nicht.
das ist entweder etwas höchstkomplexes oder cad-fertigungstechnisch zu behandeln.
als einzel/kleinserienstück unbezahlbar.
 

hutch

ww-esche
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"schaffen etwa 2/3 aller tischlergesellen nicht."
ist das ein Armutszeugniss für die Tischler oder eins für die schlechten Werkstätten?
(kleiner Spass):emoji_stuck_out_tongue:
Ich denke wenn man als Tischler oder Modellbauer in solchen Sachen firm ist geht das schon, in begrenztem Maße natürlich.
Selbstverständlich kann man keinen "Küchenmonteur" an solch eine Aufgabe setzen.
Und wer weiß vielleicht besitzt sumse ja die notwendigen Fertigkeiten oder einer ihrer Anlieger.

PS.: mußt du das selbst bauen?oder kannst du es bauen lassen?

mfg hutch
 

edelres

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Rundungen

Hallo sumse,

Ich wuerde ein solches Projekt durch Einsaegen auf Innenseite herstellen. Dazu da Holz bis auf ca 3mm Reststaerke, alle 5 cm (ausprobieren) der Biegung Einsaegen. Eine Negativform der Rundung anfertigen, in diese Form das Eingesaegte Holz spannen, die Saegefungen mit 0.8mm Flugzeugsperrholz verleimen, wenn noetig Furnieren, oder falls die Innsenseite nicht sichtbar ist, die offenen Kerben mit Polyesterspachtel (Karosseriebauer), verspachteln und dann zur Rundung biegen, oder die Kerben auf der Innenseite und Unten mit Klebeband abdecken und die Kerben mit Epoxidharz Fuellen.


Ich stelle mir das nicht so schwierig vor, ich habe schon aehnliches mit MDF-Material ausgefuehrt.

Fuer CNC-Maschinen gibt es eine Formel, durch diese lassen sich die Kerbenabstaende, im Verhaeltnis der Materialstaerke und des Biegeradius errechnen. Ohne eine solche Berechnung hilft nur Ausprobieren, bei zu wenigen Kerben laesst sich der Radius nicht glatt erreichen, bei zuvielen Kerben muss man zuviel Verspachteln, wichtig ist es dengleichen Kerbenabstand einzuhalten, sonst eckt der Kreis!

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Zum besseren Verstaendnis, haenge ich Bilder von einem Viertelkreis mit 10 cm Radius. Das ist eine Form um fuer einen juengeren Kunden ein verloren gegangenes Verstaerkergehaeuse, mit Rundungen zu bauen.

PPS: @ thomas, fuer Nichtschreiner ist so etwas anscheinend einfacher???!!!
 

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raftinthomas

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nur kurz nebenbei, warum das so schwierig ist:
guckt euch mal den kantenverlauf an. angenommen, man stellt das nach otttmar methode her, dh ich mache erst einmal eine plane abwicklung. dann sind die kanten an dem teil nur im mittleren bereich rechtwinkelig, der kantenwinkel im bereich der rundung ändert sich stetig von 90° auf geschätze 20°, und retour. die änderung ist nichtlinear. wie wollt ihr das herstellen (ohne cnc).
ausserdem sollte ja noch irgendein kerbschitzornament rein. wo ich dann vermute, das mdf-geschlitzt genau so wenig geht wie biegesperrholz.
natürlich bekommt sowas jeder irgendwie zusammengewichst, aber in ordentlicher möbelqualität? und dann noch von nem laien ???
 

edelres

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Formverleimen

Hallo Sumse,

Vergiss meine Ausfuehrungen, ich habe dabei nicht bedacht, dass es sich um ein so esotherisches Gebilde handelt. So etwas ist nur mit CNC Technik ausfuehrbar, meine Vermutung ist, dass allein das Programm fuer die Maschinensteuerung die Kosten fuer das Produkt illusorisch macht.

@Thomas, Mea Culpa.........da haben Auge und Hirn bei mir nicht zusammen gearbeitet, mit anderen Worten muss ich zu mir selber sagen: " Thema verfehlt Setzen!!!"

mfg

Ottmar
 

raftinthomas

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locker bleiben, ottmar !!! :emoji_grin:

es ist das übliche ding: sieht gar nicht so wild aus, und die schwierigkeit eröffnet sich im detail.
gezeichnet ist schnell....
 

hutch

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Sorry ich kann mir das nicht sooooo schwierig Vorstellen.Ich bau (wenn Zeit) Bogen, und ich mach es so, dass ich die Furniere in einer Form zwinge mit Rundungen usw.
Helft mir mal hab ich ein Denkfehler?
Nur mit cnc- TechniK? Heißt das vor 50 Jahren hätte man das nicht herstellen können?
Steh ich auf dem Schlauch?

mfg hutch
 

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Natürlich kann man das Ding bauen!
Nur leider nicht mal eben aus wie auch immer gearteten Plattenwerkstoffen.
Da die Form Rundungen in zwei Richtungen hat, welche verschieden stark ausgeführt sind, würde jedes Material sich entweder stauchen, reißen oder sich erst garnicht in Form bringen lassen.
Als normaler Schreiner würde ich die Rundung in mehrere Teilstücke zerlegen und erst nachher zusammenfügen.
Am einfachsten erscheint mir die Variante, die komplette Rundung aus einem massiven Block auf einer CNC-Fräse herauszufräsen.

Für eine Kleinserie ist das Ding aus meiner Sicht wohl eher nicht geeignet.
Eher als ein sehr teueres Einzelstück.

Als Alternative würde ich mal in einer Firma nachfragen, die dies aus Kunststoff gießen kann.


Gruß
Mattes









Gott schütze das ehrbare Handwerk!
 

edelres

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Abwicklungen

Hallo hutch,

Bogenbauen ist in soweit einfach als es sich um eine Achse handelt, vereinfacht von Nord nach Sued, der Bogen macht wie schon der Name sagt einen Bogen oder mehrere, diese koennen ihre Richtung aendern, diese liegen immernoch in der Nord Sued Richtung.

Der Koerper welchen Sumse schaffen will, ist vereinfacht ausgedrueckt, zwei Kegelstuempfe gegeneinander gesetzt, dies ist relativ einfach, in dem Fall von Sumse, sind die Kegel nicht rotationssymetrisch, sondern Oval.

Schreiner oder Drechsler versuchten, Kugeln in inem Stueck zu Furnieren. Ein Mathematiker, errechnete die Abwicklung der Kugeloberflaeche. Das sieht ungefaehr so aus wie wenn man einen Apfel schaelt ohne abzusetzen. Eine Umsetzung der Abwicklung in Furnier scheiterte daran, dass beim Furnier der Faserverlauf nicht dem Verlauf der Abwicklung folgen kann.

Ein einfacher Versuch, ein Blatt Papier glatt um eine 0.75 l Flasche zu wickeln, erklaert mehr als viele Worte.

Theoretisch ist es auch ohne CNC-Technik moeglich ueber die x-y-z Achsen, so eine Form zu berechnen doch ist es nicht moeglich mit herkoemmlichen Maschinen dies auszufuehren.

Verglichen zu solch einem Projekt liegen, fuer mich, meine in einem Jahr anfallenden Arbeiten zusammen gefasst in einem Schwierigkeitsgrad, wie Griessbrei essen!

mfg

Ottmar

PS: Wuensche dir viel Zeit und Musse, zum Bogenschiessen.
 

raftinthomas

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leute,

könnt ihr keine zeichnungen lesen? wobei sumse dämlicherweise amerikanisch geklappt hat.
man kann das teil relativ einfach als abwicklung darstellen (es gibt KEINE spärischen flächen!), und könnte es ebenso einfach aus topan oä herstellen. schwierigkeit hierbei wären
a) die stossfuge und
b) die freiform der abgewickelten fläche, die aber relativ einfach über eine schablone in den griff zu bekommen wäre und
c) die oben erwähnten kantenwinkel, da die kanten der freiformfläche zwischen 90° und etwa 70° pendeln.

hutch, wenn du meinst, es wäre so einfach, baue es doch einfach mal. ich würde für mich mal grob 80-100 stunden ansetzten. profiwerkstatt vorausgesezt.
mit cnc und nem fähigen bediener in 18-30 stunden, je nach oberfläche.
 

hutch

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Hab ich auch schon überlegt, aber was soll ich dann mit dem Teil? Einfach nur das ich es mal gemacht hab?
Wenn ich mal viel Zeit hab, bestimmt.
Was soll das werden Sumse?
Übertopf für die Blüml wohl nicht.

Ich fahr mal bei meinem Tischler des Vertrauens vorbei mal sehen was der sagt.


Mfg hutch
 
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