Holz an Schnittkante gegen Ausfransen versiegeln

Woody13a

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Hallo,

ich spiele Tischtennis und habe ein Holz (Schläger ohne Beläge), der ein sehr großes Schlägerblatt hat. Das möchte ich gerne verkleinern. Hab das schonmal mit einer Sticksäge gemacht, hat sehr gut geklappt. Problem: Hölzer bestehen in der Regel aus 5 oder 7 Schichten. In meinem Fall innen ein Kern aus Holz und auf beiden Seiten davon je eine Carbon- und eine weitere Holzschicht als Außenfunier. Klebe ch nun Beläge auf das Holz und ziehe diese wieder ab franst das Holz an der Seite im Laufe der Jahre aus. Zuerst zieht bei jedem Abziehen der Beläge es das äußere Holzfunier nach oben, die Klebeverbindung zum Carbon löst sich. Stück für Stück geht das so weiter.

Gibt es eine Möglichkeit, diese Außenseite zu versigeln, z. B. mit einem Harz oder einen hart werdenden Kleber oder sowas?
 

WinfriedM

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Man könnte es mit Epoxydharz probieren. In jedem Baumarkt bekommst du z.B. Uhu endfest 300.
 

fritz-rs

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Winfried,

in diesem Fall würde ich nicht mit dem sehr langsamen Epoxi-Material, sondern mit einem 5-Minuten-Epoxi arbeiten, weil die Festigkeit sicher genügt.
Das Endfest 300 kann man mit hoher Temperatur auch schnell aushärten, aber nicht auf Holz.
Wenn man das schnelle Material nimmt, kann man mit mehr Härter(bzw. Zweitkomponente) die Elastizität erhöhen (so widersprüchlich sich das anhört).

Gruß Fritz
.
 

Woody13a

ww-pappel
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Das Endfest 300 kann man mit hoher Temperatur auch schnell aushärten, aber nicht auf Holz.

Das Endfest benötigt hohe Temp um hart zu werden, funktioniert aber auf Holz nicht oder wie muss ich das verstehen?

Wenn man das schnelle Material nimmt, kann man mit mehr Härter(bzw. Zweitkomponente) die Elastizität erhöhen (so widersprüchlich sich das anhört).

Was meinst du mit "mehr Härter" und "Zweitkomponente"? Hats du ein konkretes Produkt, mit dem du gute Erfahrungen gemacht hast?

Wie würde ich das denn am besten Aufbringen? Auf das Schlägerblatt selber soll ja nichts kommen, nur an den Rand.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Das Endfest benötigt hohe Temp um hart zu werden, funktioniert aber auf Holz nicht oder wie muss ich das verstehen?



Was meinst du mit "mehr Härter" und "Zweitkomponente"? Hats du ein konkretes Produkt, mit dem du gute Erfahrungen gemacht hast?

Wie würde ich das denn am besten Aufbringen? Auf das Schlägerblatt selber soll ja nichts kommen, nur an den Rand.

Mein Produkt ist:
5 Minuten-Epoxy - Werkstatt - Werkstattbedarf - Kleber / Isolierbänder - Pollin Electronic

Bei Endfest 300 kann man die höchste Festigkeit erreichen, wenn man man das geklebte Teil einige Min. auf ca. 100°c erhitzt.
Anschließend ist die Verklebung hart und fest.
Man kann aber auch ohne Hitze einfach aushärten lassen. Dann dauert es je nach Temperatur bis 2 Tage.
Hitze und Holz und Beschichtung vertragen sich oft nicht. deshalb habe ich das andere Material empfohlen.

Wenn Du nicht so lange warten willst, nimm 5Minuten- oder 30 Min. -Epoxi.
Die beiden Komponenten müssen in gleich großen Mengen zusammengemischt werden und fangen dann, z.B. nach 5 Min. an, auszuhärten.
Wenn auch nur etwas mehr Härter zugegeben wird, wird das Endprodukt weniger hart, bindet aber trotzdem perfekt ab.
Zum Auftragen zieh einen Gummihandschuh über und verschmiere den Kleber dünn auf den Stirnflächen.

Gruß Fritz
 

Woody13a

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Ein Problem ergibt sich für mich noch: Den Kleber trage ich ja aufdie Seitenkante des Schlägers auf, das "Ziehen" an den Holzfunieren passiert ja aber von oben. Dringt so ein Kleber auch etwas zwischen die Holz- und Carbonschichten ein, um diese zusammen zu halte oder ist dieser dann nur "außen" drauf?

Ich hatte auch überlegt ob es eine Art dünnes Klebeband gibt, dass man am Rand auf das Holz klebt und so die Funiere zusammen"drückt". Dünne sollte es daher sein, damit die Beläge die draufgeklebt werden am Rand nicht zu stark hochstehen, weiterhin sollten die Beläge auch noch auf dem Band haften.
 

WinfriedM

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Epoxysysteme müssen in der Regel sehr genau gemischt werden und lassen keinen Spielraum zu. Hält man sich nicht dran, kommt es nicht zu vollständiger Vernetzung und die Eigenschaften so einer Mischung sind unkalkulierbar. Auch können dauerhaft Chemikalien freigesetzt werden, die z.B. zu Allergien führen können.

Es gibt ein paar Ausnahmen, z.B. gibt es Epoxydharze mit einem Polyaminoamidhärter, wo man in weiten Grenzen variieren kann. Das wäre z.B. Epoxydkleber E von R-G, der von 1:1 - 2:1 gemischt werden darf.


Zurück zum Thema: Mach mal ein Foto, damit man sich das besser vorstellen kann. Je nach Situation könnte es auch ein sehr dünnflüssiges Harz brauchen, was gut in Spalten und Holzporen einzieht. Epoxy, was versehentlich auf den Belag kommt, kannst du sofort noch mit Spiritus abwischen. Besser wäre, ohne Belag zu kleben und zu verpressen. Ich würde dann eine PE-Plastikfolie (z.B. Gefrierbeutel) vor Verpressung oben und unten zwischenlegen, als Trennfolie. Harz+Härter L von R-G sind schön dünnflüssig, wenn man etwas erwärmt fast wie Wasser - das zieht in jede kleinste Ritze rein.
 

Woody13a

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Kurze Anmerkung: Ich bin thematisch etwas abgewichen ohne es gleich selbst zu merken. Ich habe eine beschädigte Version des Holzes da (siehe Foto) und eine unbearbeitete. Ich möchte beide Hölzer behandeln. Das beschädigte reparieren und das andere nur versiegeln, wenn es denn zugeschnitten ist.

OK, hab hier mal ein Foto angehängt, hoffe man siehts gut. Das schwarze ist die Carbon-Schicht. Was man nicht so gut sieht, ist dass sich die äußere Holzschicht an einer Stelle auch leicht "angeben" lässt, hier müsste mit Sicherheit etwas dünnflüssiges zwischen Holz und Carbon gebracht werden. Wenn z. B. ein Teil des Belages auf einer losen Holz- oder Carbonstelle liegt und ich den Belag abziehe, hab ich auch immer etwas vom Holz dran.

Kleben würde ich das sowieso ohne Beläge, wenn ich da mit Spiritus drüber gehen sind die eh hinüber. Kann man das Harz nach dem Aushärten auch leicht abschleifen, so dass eine halbwegs gerade Fläche entsteht? Zumindest zum Schlägerblatt hin wäre das wichtig, an der Kante nicht so.

Vielleicht könnte man zusätzlich trotzdem eien Art Klebeband zur Sicherung (auch gegen Kantentreffer am Tisch) anbringen? Ich frag das deshalb, weil das Holz seit langer Zeit nicht mehr produziert wird und bei ebay locker 150 euro kostet.

Hier das Bild:
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Upload als pdf hat doch funktioniert, jetzt halt doppelt. JPG ging irgendwie nicht.
 

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WinfriedM

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Ich würd erstmal mit einem dünnflüssigem Harz in der Tiefe verkleben inkl. Pressung. Dann kannst du den Rand wieder mit einem Harz modellieren, dem du Glasfaser/Carbonfaserschnipsel und evtl. noch andere Füllstoffe und Thixotropiermittel zusetzt. Zum Schluß dann alles sauber beschleifen. So ein Rand sollte dann auch einiges abkönnen und ist jederzeit wieder leicht mit Harz zu reparieren.

Ich würd auch mal in einem Tischtennis-Spezialforum nachfragen, die kennen sich mit der Materie vielleicht besser aus.
 

Woody13a

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OK, dann werd ichs mal mit einem flüssigen Kleber versuchen. Würde de rhier R&G Faserverbundwerkstoffe | Epoxydkleber E | online kaufen gehen? Ist das alles was ich an sonstigen Sachen brauche dabei (außer dem Kleber versteht sich)? Dort steht kältehärtend, reicht da Kühlschrank oder ist das schon eher aus gesundheitslichen Gründen ungünstig?

Ich würd auch mal in einem Tischtennis-Spezialforum nachfragen, die kennen sich mit der Materie vielleicht besser aus.

Nee, dem ist leide rnicht so. Ich bin da auch in einigen angemeldet. Einfache Bearbeitung von Hölzern kann man dort hinterfragen, aber das hier übersteigt dort sämtliche Kenntnisse (leider).
 

WinfriedM

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Kleber E ist nicht dünnflüssig, ich würde Laminierharz vom Typ L verwenden. Dies hier:

R&G Faserverbundwerkstoffe | Epoxydharz L + Härter L | online kaufen

Kalthärtend heißt, dass du es nicht tempern musst, also bei Zimmertemperatur härten lassen kannst. Geht mit Harz/Härter L auch. Damit es noch dünnflüssiger wird, kannst du nach dem Einstreichen des Schlägers den nochmal kurz mit Fön warm machen. Dann fließt der Harz in alle Ecken rein. (Kann dir aber auch überall runtertropfen :emoji_wink:

Du musst wirklich genau dosieren und mischen. Dosierung geht mit Spritzen oder einer Feinwaage.

Zusätzlich würde ich noch Füllstoffe kaufen: Thixotropiermittel, Baumwollflocken und evtl. auch Talkum und Glasfaserschnittel 3mm. Dann hast du einen universellen "Baukasten", mit dem du sehr vielseitig Klebe- und Spachtelprobleme lösen kannst.

Bevor du dich ans Objekt machst, erstmal etwas üben. Nicht hart werdendes Epoxy kann dir den ganzen Schläger versauen. Ich würde auch dicke Mehrweg-Gummihandschuhe tragen. Einweghandschuhe sind nach wenigen Minuten durchdiffundiert.
 

Raumteil

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Einfacher - aber nicht ganz so professionell und nicht spaltfüllend - könntest Du die Kanten mit dünnflüssigem Sekundenkleber härten.

Ich würde hierzu den Schläger senkrecht im Schraubstock zwischen zwei Brettchen klemmen (Klarsichfolie dazwischen) und den Sekundenkleber von oben "drauftropfen" lassen. (Achtg. Hierbei können brennende Dämpfe entstehen.)


Grüße,
Markus
 

Woody13a

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Du musst wirklich genau dosieren und mischen. Dosierung geht mit Spritzen oder einer Feinwaage.

Zusätzlich würde ich noch Füllstoffe kaufen: Thixotropiermittel, Baumwollflocken und evtl. auch Talkum und Glasfaserschnittel 3mm. Dann hast du einen universellen "Baukasten", mit dem du sehr vielseitig Klebe- und Spachtelprobleme lösen kannst.

Geht das mit ganz normalen Spritzen? Sowas hätte ich noch unbenutzt da.

Was du mit den Füllstoffen meinst versteh ich nicht. Ich würde an beiden Seiten Holzbrettchen klemmen damit nichts auf das Schlägerblatt läuft. Oder könnte es passieren, dass die Stückchen dann auch verbunden sind?

Bevor du dich ans Objekt machst, erstmal etwas üben. Nicht hart werdendes Epoxy kann dir den ganzen Schläger versauen.

Du meinst wenn ich alles zusammengemischt habe mal an einem 0815-Objekt auftragen und gucken ob es wirklich hart wird und richtig gemischt ist?
 

WinfriedM

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Geht das mit ganz normalen Spritzen? Sowas hätte ich noch unbenutzt da.

Ganz normale Einwegspritzen, wie sie beim Arzt verwendet werden.

Was du mit den Füllstoffen meinst versteh ich nicht.

Damit lässt sich die Konsistenz einstellen und die Haltbarkeit erhöhen. Beim spachteln will man z.B., dass es so bleibt, wie modelliert wurde und nicht wieder verläuft. Eingemischte Fasern erhöhen hingegen die Festigkeit. Auch die Schleifbarkeit kann durch Füllstoffe optimiert werden.

Ich würde an beiden Seiten Holzbrettchen klemmen damit nichts auf das Schlägerblatt läuft. Oder könnte es passieren, dass die Stückchen dann auch verbunden sind?

Keinesfalls ohne irgendeine Form von Trennmittel, sonst bekommst du das aufgespannte Holz nicht mehr zerstörungsfrei runter. Deshalb hatte ich oben geschrieben, z.B. PE-Folie zu verwenden.

Du meinst wenn ich alles zusammengemischt habe mal an einem 0815-Objekt auftragen und gucken ob es wirklich hart wird und richtig gemischt ist?

Genau, ich hab es mir angewöhnt, mit allem, was neu ist, erstmal zu üben und meine Erfahrungen zu machen. Das erspart einem viel Ärger.
 

Woody13a

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Ich hab jetzt nochmal eine Nacht drüber geschlafen. Ich würde das Epoxydharz auf jeden Fall versuchen, zumal das schon vorhandene Holz ohnehin so wie es jetzt ist kaum zu gebrauchen ist. Mir fehlt ja aber wie man vermuten kann die Erfahrung damit.

Oben hat einer von dünnflüssigem Kleben gesprochen. Ich würde vorher mal versuchen, bevor ich komplettes Neuland betrete. Hier muss man nichts mixen, mit einer Spitze auftragen geht sicher auch und das er hart ist kann man das bestimmt auch zurechtschleifen, wenn etwas übersteht? Welches Mittel wäre hier zu empfehlen?
 

Woody13a

ww-pappel
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Ich hab gerade das dünneflüssige E-Harz bestellt, mal sehen ob ich am WE dazu komme.

Bei dem Holz drückt es ja die Holz- udn Carbonschichten leicht auseinander, dazwischen hoffe ich das Harz zu bekommen und die wieder gut zusammen zu pressen. Wie lange müsste man denn warten, damit a.) genug Harz zwischen die Schichten läuft und b.) es aber noch nicht schon so hart ist, dass ich die Schichten auch noch gut zusammengepresst bekomme?

Wie ich verhindere, dass nichts auf das Schlägerblatt weiß ich auch noch nicht so recht. Ich will das Holz mit der zu reparierenden Kante noch oben fest spannen und dann das Epoxydharz auftragen. Dabei wird ja aber mit Sicherheit auch etwas rechts und links daneben gehen. Evtl. das Holz vorher in Folie packen, dann Folie und Holz von außen einspannen?
 

WinfriedM

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Das Harz braucht bei 20 Grad etwa 1 Stunde, bis es anfängt, auszuhärten. Du hast also genügend Zeit. Ich würde den Spalt mit 1-2 Messern leicht auseinanderdrücken und dann Harz reingeben. Dann kannst du durch Bewegung der Messer etwas "pumpen", damit es gut reinfließt. Auch würde ich es kurz vorher nochmal 20 Sekunden warm föhnen, damit es dünn wie Wasser wird. Aber nicht zu lange föhnen, sonst härtet es dir zu schnell aus.

Wenn du gut eingefüllt und vielleicht 10 Minuten gewartet hast, dann würde ich alles überstehende wegwischen, verpressen und das heraustretende Harz auch noch wegwischen. Dann 24 Stunden härten lassen. Später kannst du ja alles noch beschleifen, auch das Harz, was zu viel irgendwo ist.
 

Oldie

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Guten Abend

ich würde mich Raumteil/Markus anschließen. Zum Festigen von Hölzern für Schmuck etc. verwende ich den Cyankleber von Starbond in dünnflüssiger oder in zäher Form, je nach Verwendungszweck. Zum Eindringen in Holz ist der dünnflüssige Kleber geeignet, zum Füllen von Löchern und Spalten der zähflüssige. Das ist kein Kleber, der in Sekunden abbindet, man muss dazu den sogenannten Accelarator aufsprühen. Das behandelte Holz lässt dannach ganz normal weiterbearbeiten, also schleifen etc.
Aber Vorsicht: An den Fingern bindet der Kleber sofort ab!
Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest würde ich dir meinen Kleber anbieten, denn viel brauchst du ja nicht.

Werner
 
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