Hocker aus Bauholzdiele

[Laudi]

Hallo,

ich habe vor aus Bauholz Hocker anzufertigen. Zunächst werden es 7 Hocker sein, später folgen evtl. auch noch ein paar Bänke im ähnlichen Design. Das sägerauhe Holz wird natürlich vorher geschliffen und die Kanten angefaßt. Ein rustikaler Look ist erwünscht.



Die fertigen Hocker werden auf der Terrasse stehen und können deshalb auch mal nass werden. Bei Nichtgebrauch werden sie zusammengestellt und abgedeckt. Zwecks der Stabilität der Hocker möchte ich diese sowohl verleimen und verschrauben. Welchen Leim soll ich benutzen?

Für den Außenbereich gibt es PU-Leim. Gefunden habe ich verschiedene Produkte von SOUDAL und von PONAL. Die Preisspanne reicht von ca. 8 - 15 EUR pro Flasche bzw. Kartusche. Wie ich gelesen habe, schäumen die PU-Leime ähnlich wie Bauschaum auf. Das ist für mein Vorhaben möglicherweise vorteilhaft, weil die Baudielen ja nie 100% gerade sind und da sicher der ein oder andere Spalt zwischen den Teilen bleibt.

Jetzt meine Fragen an Euch:

1. PU-Leim oder reicht auch normaler wasserfester Weißleim?
2. Falls PU-Leim, dann aus der Kartusche oder Leim aus der Flasche?
3. Wie lange ist PU-Leim nach Anbruch lagerfähig? Erfahrungen, Tipps?
4. Soll ich bei Verleimung mit PU-Leim die Kanten vorher anfeuchten?

Schon mal Danke für eure Antworten!
Tobias

 

[Neumayr Robert]

Ich würde dir hier zum PU Leim raten.

Hier eine Beschreibung von unserem PU Leim.

Hoch belastbarer, wasserfester Konstruktionskleber für universelle Anwendung.

Neben Holz-Holz-Verbindungen auch für nahezu alle porösen oder festen Werkstoffkombinationen geeignet
(Metalle, Keramik, Kunststoffe, Stein etc).

Hohe Endhärte, gelbliche Leimfuge, hohlraumfüllend, gut schleifbar, lösungsmittelfrei, chemisch beständig,
20 Min. offene Zeit.

Technische Hinweise: Polyurethankleber, enthält Isocyanat (Hautkontakt vermeiden),
härtet unter Wasseraufnahme aus, (nicht für Unterwasseranwendung), Verarbeitungs- und Lagertemperatur 10-30°C.
Presszeit ca. 45 Minuten, maximale Härte nach 4 Stunden. Lagerdauer 12 Monate.


Ob du eine Kartusche oder eine Flasche verwendest, ist eher Geschmackssache.
Ich gehe davon aus, dass du die Verbindungen auch mit Dübeln versiehst.

Daher finde ich eine Leimflasche praktischer, da diese Handlicher ist.
Bei einer Kartusche für eine Silikonspritze hast du eher den Nachteil, dass es dir den PU Leim evtl. aus der Kartusche nachdrückt.

Aber wie gesagt, das ist hier Geschmackssache.

 

[dascello]

Meiner Meinung kann bei Deiner Konstruktion der Leim (welcher auch immer) nicht die Hauptlast aller auftretenden Kräfte aufnehmen, keine Chance.
Du willst Hirnholz auf Querholz befestigen.
Das geht nur, indem Du wirklich starke Dübel, z.B. 16 mm und aus Eiche, nicht aus Buche, von oben durch die Sitzflächen in die Seitenteile leimst. Mindestens 100 mm lang müssen die sein. Der Leim hat dann eher fixierende Funktion.
Schrauben sind zweite Wahl für mich, weil die in Hirnholz auch nicht so super und dauerhaft ziehen.
Aber PU-Leim ist hier besser als Weißleim, stimmt schon!

Wasserfest? Naja, schon mal für ne Stunde, dann aber ab unters Vordach.
Das wird dann vor allem bei der Bank auch in den Rücken gehen, aber Du bist ja hoffentlich noch jung.

Aber wenn das alles hält, kann es gut aussehen, da stimme ich zu.

Gruß

Michael

 

[Komihaxu]

Dieses Design lässt sich so bauen, dass man weder Leim, noch Schrauben überhaupt benötigt.

Mit einer stramm sitzenden Schlitz- und Zapfenverbindung hält sich das Teil selbst zusammen.
Die untere Querstrebe müsste halt durchgehen und mit je einem Keil pro Seite gesichert werden.

Wenn man es schlau anstellt, kann man die Konstruktion sogar so gestalten, dass sich der Hocker schnell wieder in seine Einzelteile zerlegen und kompakt stapeln lässt.

 

[Laudi]

Vielen Dank für Eure Tipps!

Besonders der Hinweis was die Haltbarkeit der Verschraubung ins Stirnholz betrifft, ist etwas das ich vernachlässigt hatte! Jetzt überlege ich, ob ich auf der Innenseite einfach ein zusätzliches Kantholz von Innen einschraube. Zusammen mit dem PU-Leim sollte das ausreichend Stabilität geben. Alternativ käme auch ein Winkelverbinder an der Innenseite in Betracht.



Vermutlich werde ich nun SOUDAL 40P oder 45P verwenden.

Zum Einsatzzweck der Hocker: Die Hocker kommen auf die Terrasse von unserem Hort. Es ist gewollt, dass die Hocker "schwer" ausfallen, damit sie nicht so schnell durch den ganzen Garten wandern oder von Gelegenheits-Langfingern mitgenommen werden. Die Jungs haben in der Regel genügend überschüssige Kräfte um die Hocker aufzuräumen. Ansonsten genügt nur die Frage "Seid ihr wohl zu schwach?" und sie beweisen mir sofort das Gegenteil

@Komihaxu: Dein Vorschlag klingt auch sehr interessant. Die Querstrebe mit Keilen ist mir verständlich, müsste dann aber aus besserem Hartholz gefertigt sein. Wie genau würdest Du die Beine mit der Sitzfläche leimlos verzapfen?

 

[ChristophW]

Also wenn du schrauben willst würde ich da garnix leimen... lieber Edelstahl schrauben, etwas vorbohren und gut ist.

 

[Clemens J.]

Hallo,

ich würde hier wohl Flachdübel und Schrauben über pocket hole verwenden.
damit sind von aussen keine Schrauben sichtbar, man schraubt in Querholz und hat mit den Flachdübeln eine Führung. PU-Leim macht die Sache dann perfeckt.

Gruß Clemens

 

[dascello]

Jo! Wird halten!
Ist mir aber hierfür schon zu sophisticated.



Gruß

Michael