DimmoMS

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ein engagierter Hobbyheimwerker braucht Hilfe. Bislang hatten wir eine recht kleine Terrasse, die über einem Kellerraum liegt. Diese möchte ich mit einem Ständerwerk vergrößern auf ca 8,45m x 4,8m. Der Ausgang von der Wohnung soll eben sein. Die Bodenplatte liegt 90 cm über Gelände. Ich versuche hier mal die Skizze von meinem „Hirngespinst“ einzufügen.

Praktisch wäre für mich ein Holzständerwerk, da mir der Werkstoff sehr gefällt und ich Holz selber bearbeiten kann. Eine tragende Konstruktion aus Metall müsste ich anfertigen lassen – das kostet mir zu viel. Alternativ fiele mir noch eine Konstruktion aus L-Steinen ein, welche ich mit Hilfe eines GaLa-Bau-Freundes setzen könnte. Wie dem auch sei, weiter mit meinem Plan: auf mehrere Holzständer möchte ich tragende Balken/Pfetten verankern, welche im Abstand von 50cm lichtem Maß parallel zur Hauswand verlaufen. Abschließend möchte ich die Konstruktion mit WPC-Brettern decken, die quer (also vom Haus weg) verlaufen sollen – natürlich mit entsprechendem Gefälle. In diesen Maßen sieht es auch der WPC-Hersteller meiner Wahl vor, jedoch erlaubt er keine frei tragende Konstruktion. Bis jetzt verstehe ich diese Hersteller Angabe überhaupt nicht, denn es ist doch egal, ob die Unterkonstruktion direkt auf dem Boden aufliegt oder aufgeständert wird, wenn ich mich an alle Vorgaben bzgl. der Abstände halte? Verstehe ich da was nicht?

Die Terrasse wird südwestlich angebaut und ist zu großen Teilen nicht überdacht. Die Holzunterkonstruktion wird am Ende nicht komplett verdeckt sein (Spalten zwischen den WPC-Brettern), sodass mit mäßiger Befeuchtung von oben und UV-Einwirkung zu rechnen ist. Die Stützen werden unterlüftet sein und die unter der Terrasse liegende Fläche wird gepflastert sein, sodass ich hier mit Spritzwasser, etwas Erdanhaftungen und relativ viel UV-Einstrahlung rechne.
An einigen Stellen komme ich jetzt nicht so richtig weiter: Welches Material würdet ihr verwenden? Wie müssen meine Pfetten dimensioniert sein [Eigenlast schätze ich auf 10kg/m², max. Verkehrslast ca. 300kg/m², Schneelast in Münster ca. 62 kg/m², Pfettenlänge im äußersten Fall 4,93m (inklusiver der Auflagepunkte auf den Ständern rechts und links), Pfettenabstände 0,5m lichtes Maß, Nutzungsklasse eher 3 als 2]? Ich habe mal an KVH gedacht welches ich mit Holzschutz streiche und von oben zusätzlich mit Dachlack…aber pfiffig erscheint mir das nicht, ohne es begründen zu können. Wäre eine Vollholz-Lärchen-Pfette 10x20x493cm sinnvoller? Laut Holzhändler hier gibt eine keine anderen Pfetten in der Dimensionierung. Aus dem Bauch heraus hat er behauptet, dass ich eine Unterkonstruktion komplett aus Bangkirai 9x9cm machen könne/solle wenn ich mittig einen zusätzlichen Ständer einfügen würde(heißt dann ca 2,45m Pfettenlänge). Vertrauen schenke ich dieser Aussage aber auch nicht. Zumal ich bis jetzt keine Festigkeitsklasse für Bangkirai mit den Maßen gefunden habe.

Vielleicht habt ihr zwei, drei Tipps für mich? Wahrscheinlich werden sich daraus neue Fragen ergeben die mich am Ende jedoch an DAS Ziel bringen werden. Vielen Dank vorab für Eure Ideen und Antworten.
 

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Chris_k

ww-kastanie
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Hi,

Wir haben ebenfalls einen Höhenunterschied von ca 80 cm überwunden. Dazu wurde der Bereich der Terrasse mit RCL aufgeschüttet und verdichtet, worauf dann noch Bimssteine gemauert wurden. Das aufschütten in deinem Fall könnte entweder nur mit L-Steinen oder einer Ausböschung umgesetzt werden... um es also leichter zu gestalten, würde ich an deiner Stelle Streifenfundamente aus Bimssteinen machen. Ist ziemlich einfach umzusetzen und auch kostengünstig sowie dauerhaft zugleich.

Schau mal hier (Seite 2): https://www.woodworker.de/forum/pur-natur-kollin-diele-t79549-2.html

Zum Wpc kann ich dir nur sagen, dass ich keine Hohlkammerdielen verwenden würde. Zum einen sollen diese sich nicht so stark aufheizen und des weiteren sind diese im Falle des Schüsseln nicht allzu sehr der Witterung und dem Frost ausgeliefert.

Gruß chris
 

DimmoMS

ww-pappel
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Danke für den Link. Die Idee finde ich gar nicht schlecht. Einziger Nachteil: Ich gewinne keinen Stauraum für das viele Kinderspielzeug. Ich versuche gleich noch eine Skizze von meinem Vorhaben anzuhängen.
 

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poobear

ww-ahorn
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Hi,

Schau mal hier.

ich würde Fundamente für die Tragpfähle frostsicher (>80cm) gründen und darin einen verstellbaren Pfostenschuh einbetonieren Dafür einen Erdbohrer mieten. Zum Schalen gibt es entweder Kartonhülsen oder einfach NT Rohr nehmen.
Alternativ gibt es auch spezielle Betonfertigsteine (siehe Video), die man auf verdichteten Boden setzt. Ich würde die solide Fundamentvariante wählen..
Wenn man eine kreuzverlattete Unterkonstruktion vernünftig baut, kommt man mit relativ wenigen Fundamenten aus. Das führt um Detail aber zu weit. Schau dich mal auf amerkanischen Seiten um (Stichwort "Wooden Deck") - in den USA hat jeder sowas. Dort pflastert niemand seine Terasse.

Wichtig noch: UNTER dem Deck Unkraut entfernen, dickes Unkrautvlies auslegen und ordentlich Kies drauf - da kommt man nie wieder ran. Bei einem halben Meter Höhe würde ich mir auch überlegen, die Stirnseiten gut zu verschließen (Latten und/oder Maschendraht, den man noch etwas eingräbt), um Waschbären und ähnlichem Getier keinen Unterschlupf zu gewähren.

Ich würde mir mal dieses Buch anschauen..

Viel Spass beim Bauen.

Alex
 

andhey

ww-birke
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So sieht meine aus: BJ 10/2013
• Fundamente mit KG-Rohr und Pfostenhalter
• UK mit Vollkontruktionsholz und PU-Lack
•Belag mit Sibirischer Lärche und Masaranduba - Öl (wegen dem Bild zu den dunklen Holzfenster
 

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DimmoMS

ww-pappel
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Hallo!
Vielen Dank schon mal für Eure Ideen und Tipps. Nach "Wooden Deck" zu googlen - so pfiffig war ich bislang nicht. Mir kommen immer neue Ideen.
Die Umsetzung von andhey gefällt mir gut. Kartonhülsen oder HT-Rohr als UK-Aufbau finde ich prima. Die HT-Rohre müsste man ja auch mit Beton ausgießen können bis auf die eigentliche Aufbauhöhe. Wie ist denn allgemein die Meinung zu Konstruktionsvollholz (ich nehme an aus Fichte?) im ungeschützten Außenbereich? Wie ist das Ergebnis mit dem PU-Lack, muss ich da alle 1/2 Jahre wieder dran? Wie muss ich die UK dimensionieren?
 

andhey

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Hallo!
Die HT-Rohre müsste man ja auch mit Beton ausgießen können bis auf die eigentliche Aufbauhöhe.
Dann sollte zwingend ein Stahlgeflecht mit einbetoniert werden.
Ich bin zwar gelernter Maurer, aber davon würde ich ohne Hilfe von einem Betonbauer die Finger lassen.
Wie ist denn allgemein die Meinung zu Konstruktionsvollholz (ich nehme an aus Fichte?).......
Kann ich nichtmal sagen, hab mich von einem Zimmermann beraten lassen.
......im ungeschützten Außenbereich?
aus diesem Grund den PU-Lack.
Wie ist das Ergebnis mit dem PU-Lack, muss ich da alle 1/2 Jahre wieder dran?
Kann ich noch nicht sagen, meine Terrasse ist ja erst 2 Monate alt. Nach dem ersten Winter sollten die ersten Erfahrungen gemacht worden sein.
Wie muss ich die UK dimensionieren?
Ich hab 100 x 100 dimensioniert und konnte noch keine Durchbiegung erkennen.

Bis dann
Andreas
 

Holz-Fritze

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Als Hilfe bei Holzfragen und Konstruktion kann ich die Seite empfehlen:
Sachverständigenbüro für Holzschutz

Du musst auf jeden Fall auf konstruktiven Holzschutz achten, alle Farben und sonstiges bringen nichts wenn das Holz ständig nass wird und nicht abtrocknen kann. Also die Pfetten am besten oben mit Blechen abdecken, damit kein Wasser darauf stehen bleiben kann.

Außerdem prüfen ob Ihr nicht einen Bauantrag benötigt. Rein rechtlich benötigt Ihr für so etwas auf jeden Fall einen statitschen Nachweis.

Ich weiß macht keiner, aber wenn das Ding zusammenkracht wenn 30 Leute drauf stehen und euch einer Zivlirechtlich verklagt, wird so etwas relevant, dann geht es schnell Richtung Vorsatz.
 

hütte

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Odd-Ulmia
... Außerdem prüfen ob Ihr nicht einen Bauantrag benötigt. Rein rechtlich benötigt Ihr für so etwas auf jeden Fall einen statitschen Nachweis...
Kenne keine LBO, die das heute verlangt. Selbst die tumben Baiern verlangen so etwas nicht, es sei denn, das Ganze wird noch überdacht (kann aber man 3 Jahre später drüber bauen (oder falls bereits vorhanden, z.B. großer Dachüberstand, dann nicht relevant, da bereits früher nachgewiesen). Persönlich würde ich solche Dinge immer nach den Normen für Balkone auslegen. Dann liegt man immer auf der sicheren Seite, selbst wenn das Ganze mal bei einer Megapartie unter Belastung von 100 Menschen zusammenkracht.

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hütte
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Kenne keine LBO, die das heute verlangt. Selbst die tumben Baiern verlangen so etwas nicht, es sei denn, das Ganze wird noch überdacht (kann aber man 3 Jahre später drüber bauen (oder falls bereits vorhanden, z.B. großer Dachüberstand, dann nicht relevant, da bereits früher nachgewiesen). Persönlich würde ich solche Dinge immer nach den Normen für Balkone auslegen. Dann liegt man immer auf der sicheren Seite, selbst wenn das Ganze mal bei einer Megapartie unter Belastung von 100 Menschen zusammenkracht.

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hütte

Nun ja die Frage ist, ist eine so hohe Terasse eine bauliche Anlage? Wenn ja dann muss sie zumindest Standsicher ausgeführt sein. Und einen Nachweis der Standsicherheit geht nur über eine Statik.
 

hütte

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Na-ja Holz-Fritze, so hoch ist das aber nicht, aber alles klar. Habe selbst nicht geglaubt, dass das alles "normenkonform" sein soll. Aber Vorsicht, die neuen Entwürfe des BauBG und der LBO drehen wohl alle "großzügigen Freiheiten" etwas zurück (EU-komform?), so ist das wohl unter den Grünen Übervätern in BW. Ich persönlich würde da einfach so schnell wie möglich losbauen, denn weder die Nachbarn, die in Deutschland ein offizielles einmonatiges (und nicht länger, auch wenn der gegnerische Anwalt Scheiße vertritt!) haben, noch die Grünen können das zum gegen wertigen Zeitpunkt verhindern!

Nun ja, etwas verwirrend, aber du kannst mich ja fragen...
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mfg, hütte
 

harry.dietz

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Hi!
Ich hab eine Hanglage und das Punktfundament/Pfosten mit 30 cm Rohren gemacht.
P1080282.jpg

Und am Ende oben dann Thermoesche drauf.
20120715_182455.jpg


Grüße
Harry
 

Mitglied 24010 keks

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@Harry: Sieht gut aus. Ich würde dir allerdings noch empfehlen die Hangseite mit Kopfbändern auszusteifen. Mag zwar so auch halten, statisch betrachtet ist es jedoch ein labiles System. Es sei denn du hast die Konstruktion an die Hauswand angehangen.

@all: Bitte deckt die UK ab. (Das macht auch Sinn wenn man so wie Harry schönstes Lärche Kernholz verwendet wo hier und da ein wenig Splint zu erkennen ist :emoji_slight_smile: Aber echt geile Balken respekt) Das verbessert die Lebensdauer der Terasse ungemein! Das kann man ganz günstig mit Schweißbahn realisieren, wer ein bissle mehr Geld ausgeben möchte nimmt Blech. Wie so eine Abdeckung aussehen könnte kann man sehen wenn man nach der Infobroschüre vom ehemaligen Informationsdienst Holz "Details für Holzbrücken" googlet.
 

DimmoMS

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Harry, ich bin begeistert von deiner Hangterrasse. Wie hast du die Ständer dimensioniert? 10x10 schätze ich. Die Pfetten 10x20 und die Querstreben 8x16?

Wie sieht das überhaupt aus, kann ich auch eine Terrasse nur mit Pfetten auf Ständern bauen die parallel zur Hauswand verlaufen, mittels Holzrahmen um die ganze Konstruktion insgesamt stabilisieren und schlussendlich die Dielen oder das WPC auf die Pfetten verschrauben? Wenn man die Pfetten richtig dimensioniert und im passenden Abstand zueinander setzt kann man dann auf die Querverstrebnung verzichten? Ich möchte bei einer Aufbauhöhe von max 90cm möglichst viel Stauraumhöhe gewinnen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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@all: Bitte deckt die UK ab. (Das macht auch Sinn wenn man so wie Harry schönstes Lärche Kernholz verwendet wo hier und da ein wenig Splint zu erkennen ist :emoji_slight_smile: Aber echt geile Balken respekt) Das verbessert die Lebensdauer der Terasse ungemein! Das kann man ganz günstig mit Schweißbahn realisieren, wer ein bissle mehr Geld ausgeben möchte nimmt Blech. Wie so eine Abdeckung aussehen könnte kann man sehen wenn man nach der Infobroschüre vom ehemaligen Informationsdienst Holz "Details für Holzbrücken" googlet.

Davon rede ich doch schon seit meinem ersten Beitrag konstruktiver Holzschutz. Das schließt auch Tropfkanten an den Balkenköpfen ein. Wenig Arbeit viel Effekt.
 
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