Hobelbankgestell... Dimensionierung?

stefaf

ww-pappel
Registriert
7. November 2011
Beiträge
14
Hi @ all!

Ich will mir eine Hobelbank bauen, da ich nur eine kleine 10m² Werkstatt habe und mir die ganzen kleinen 30-50kg Bänke nicht zusagen. Die Größe der Bank wird 1,6m x 0,6m bei einer Arbeitshöhe von 90cm, die über Nivellierfüsse aus dem Maschinenbau eingestellt wird. Das ist notwendig da mein Kellerboden seeeehr schief ist.
Das Holz hab ich schon zuhause: Pollmeier leicht gedämpfte Buche ~48mm dick.
Zangen sind auch schon da: Die kleine Hinterzange und die große Vorderzange von Dieter Schmid.

Maschinen und Werkzeuge stehen zur Verfügung:
  • Festool TS55EBQ mit 3,6m Schienen
  • Elu OF97E
  • Elu TGS 173 mit Rollentisch
  • Elu Mff 80 (Der ganz sicher weiter vor sich hinrosten darf! :mad:)
  • Elu Mbr 100
  • Akkuschrauber(S) - plural?
  • Putzhobel
  • Ulmia Rauhbank
  • diverse Stechbeitel
  • Japan- und Feinsäge

Also an den Werkzeugen dürte es eigentlich nicht scheitern. Nur bin ich mal gar kein "Echtholzheimwerker" und hab bisher nicht unbedingt die Erfahrung damit. Deshalb fällt mir die Dimensionierung ziemlich schwierig - deshalb will ich mal eueren Senf zum Gestell hören.

Hobelbankgestell.jpg

Dabei hat alles im Gestell die Materialstärke 48mm, weil es am einfachsten für mich zum verarbeiten ist.
Zu aller erst dachte ich daran die Gestellrahmen auf 70mm zu verstärken, aber davon bin ich wieder weg, weil ich denke, dass das zu aufwendig ohne Hobelbank ist (Haha... Man braucht ne Hobelbank um ne Hobelbank zu machen...) oder Dickte.
Klar kann ich zum Schreiner gehen und der macht das fürn Appel undn Ei, aber ich möchte die Bank ganz ohne Fremdarbeitsleistung bauen. :emoji_open_mouth: Back to Topic.


Jetzt ist meine Frage an euch: Meint ihr das Ding bleibt beim Hobeln stabil oder nicht? Erfahrungswerte mit anderen Bänken würden mich da auch sehr interessieren.
Vom "Hobelbank - Benutzer - Gewichtsverhältnis" her dürfte es ganz ok sein: Ich 75kg und die Bank mit Gestell 100kg+. Von den 100kg sind 70kg die Platte mit den Zangen usw. Gewichtsangaben gehen von 750kg/m³ aus.

Achja: Falls die Frage nach Erfahrung auftaucht: Gebt mit ne Spanplatte und ich mach ohne Probleme nen Schrank, Küche, Sofa, Bett, Tisch usw draus. Aber dazu gehört nicht viel... :emoji_grin:
 

wiach

ww-pappel
Registriert
15. Dezember 2011
Beiträge
2
Ort
tirol
Servus


Ich glaube 48mm sind viel zu wenig,auser Du versteifst sie auf drei Seiten.​
Ich wollte(möchte)mir auch eine bauen.AAAAber sooooooooo einfach ist das gar nicht,gerade bei der Hinterzange wird es schon ein wenig anspruchsvoll.​
 

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.879
Ort
Nordostbayern
Hallo,

das Untergestell meiner Hobelbank ist ca. 80-90 Jahre alt und stammt ursprünglich aus einer Schreinerei. Die Beine sind Nadelholz ca. 8/10 cm, das was Du in Deiner Zeichnung als Kufe bzw. obere Stütze bezeichnest ca. 10/10cm.

Den vorderen Steg würde ich höher setzen, höhenmäßig etwa in Mitte. Aus drei Gründen: Du kannst noch eine Zwischenablage, Schübe o. ä. einbauen, es ist meiner Ansicht nach bequemer an der Hobelbank zu stehen, wenn Du unten mehr Freiheit hast, trotz Auskreuzung hinten mußt Du gerade vorne an der Bankhakenleiste die Horizontalkräfte aus dem Hobeln einleiten; mit dem Steg in der Mitte hast Du günstigere Hebelverhältnisse.

Gruß
Jochen

PS: Ach ja, bei dem vorderen Steg würde ich auf Schrauben verzichten. Klar, auch käufliche Hobelbänke haben da Schrauben. Ich würde nach alter Väter Sitte den Steg durchstemmen und ein Zapfenschloß einbauen. Ohne das rechnerisch oder objektiv nachweisen zu können, ist mein subjektives Empfinden, dass ein Zapfenschloß deutlich höhere Steifigkeit bringt als eine Schraube.

PPS: Mit Zapfenschloß ist so etwas http://www.modellbau-quedlinburg.de/mbq/cms/upload/bilder/Holzverbindungen/02-3-3-04-gr.jpg gemeint. Der Keil sollte allerdings senkrecht stehen.
 

zündapp

Gäste
Hallo Stefaf

Ich würde Dir auch raten, dickeres Material zu nehmen.
Die Gründe sind:
1) es ist dann erheblich stabiler
2) das sieht sonst nicht gut aus

Das Gestell meiner Hobelbank habe ich aus 68 x 68 mm Kiefern-Balken gemacht. Die Eckverbindungen sind halt gleich viel belastbarer. Hier habe ich Schlitz/ Zapfen Verbindungen verkeilt und verdübelt, hält bombenfest.

48 mm Material habe ich in der Küche als Gestellrahmen für die Spüle verbaut. Da ist die Dicke auch angemessen und sieht gut aus. Wenn ich mir jetzt vorstelle, da wäre eine Hobelbankplatte drauf, widerspricht das meinem Gefühl für Proportionen.

Ansonsten würde ich noch die Konstruktion des Gestells eher noch etwas vereinfachen.
Gruß

Zündapp
 

stefaf

ww-pappel
Registriert
7. November 2011
Beiträge
14
@wiach: Da ich die Hinterzange von Dieter Schmid benutzen werde, ist die eigentlich ziemlich einfach. Da wird einfach den "Metallschlitten" verkleidet und gut ist. Mit einer normalen Spindel wäre mir das auch zu aufwendig. Wobei da CAD auch ne gute Hilfe ist.

@civil engineer: Bei deiner Bank ist ja alles doppelt bis dreimal so groß(bezogen auf die Querschnittfläche). Da würde mich auch interessieren wie die Platte dazu ausschaut. Ist das vll. ein 2,5m langes "Ungetüm" das an der Hinterzange einen halben Meter freischwebend ist?
Die vordere Schwinge weiter hoch, damit man davor stehen kann?! Verdammt das hab ich ganz vergessen... :eek: Ich habs extra weiter runter, damit ich gut davor sitzen kann und die Beine rein stellen kann, wenn eine Platte drauf liegt. Aber was wird wohl öfters vorkommen?^^
Zapfenschloß nennt man das also. Daran hab ich zuerst gedacht. Einfach, weils lösbar ist und unverschämt gut ausschauen kann. Davon bin ich aber weg, da ich nur einen B&D Workmate und eine Arbeitsplatte auf Böcken hab. Da will ich mich nicht durch 5-10cm Holz durchstemmen. Deswegen bin auf die Schrauben umgeschwenkt. So fräse ich die Nut, bohr' die Löcher ein und gut ists. Auch trau ich mir ganz ehrlich das Keilloch noch nicht zu.

@zündapp: 48mm um die Spüle rum? Das kann ich mir grad nicht vorstellen.


Aber was ich mitnehme ist, dass ich das ganze dicker mache und die vordere Schwinge höher.
 

zündapp

Gäste
Dochdoch, das Design ist an die Värde- Küche von Onkel Kamprad angelehnt, das schaut schon gut aus.

Gruß

Zündapp
 

civil engineer

ww-robinie
Registriert
31. März 2007
Beiträge
1.879
Ort
Nordostbayern
Hallo,

so groß ist meine Hobelbank nicht. Länge knapp 2m inklusive Wangen, Tiefe mit Werkzeugablage ca. 65cm, Tiefe der Arbeitsfläche ca. 45cm mit deutscher Vorder- und Hinterzange. Die Platte im Original hatte eine ca. 20cm breite "Bankhakenleiste" aus Buche, ca. 50mm stark, der Rest der Platte bis zur Werkzeugablage war nur eine Nadelholzbohle ca. 40mm stark. Vor ein paar Jahren habe ich die Platte mit Wangen und Vorder- und Hinterzange neu gemacht, Zangenführungen aus Metall sind noch original. Jetzt ist die Platte durchgehend 70mm, davon 50mm Nadelholz, oben 20mm Buche aufgeleimt. Im Bereich der Bankhakenleiste durchgehend Buche 70mm stark. Die Wangen aus Buche sind etwa 10cm breit und 12 cm hoch, damit aufgrund des asymmetrischen Plattenaufbaues dem Verzug genügend Material entgegengesetzt wird.

An Deiner Stelle würde ich dann lieber gehobelte 8/12cm oder 10/10cm Kanthölzer für die Beine in Nadelholz einsetzen als die 48/48mm in Buche. Horizontalkräfte darf man nicht unterschätzen und die verbiegen so dünne Beine; da hilft es auch nichts, wenn Buche höhere Festigkeitswerte hat als Nadelholz. Wenn schon Schrauben statt Zapfenschloß, dann mach den Steg so hoch als möglich und setze je Verbindung 2 Schrauben (oben und unten).

Gruß
Jochen
 
Oben Unten