Hirnholzparkett ölen

Hermann.

ww-buche
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Hallo,

ich habe ein Problem. Das 30 mm starke Kiefer-Hirnholzparkett in meiner Küche wurde abgeschliffen und von mir mit Osmo Hartwachsöl mit Weißpigmenten geölt. Leider nimmt das Hirnholz das Öl sehr ungleichmäßig auf. Einige Stellen sind zu weiß, der Boden sieht deshalb fleckig aus. Die zweite Ölschicht sollte Osmo Hartwachsöl transparent matt sein.

Gibt es einen Trick, dass das Öl gleichmäßig ins Hirnholz einzieht? Ich würde es nochmals abschleifen lassen, bin aber unsicher, ob ich nochmals ein Öl mit Weißpigment verwenden soll oder lediglich das matte Hartwachsöl.
 

koala

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Guten Abend Hermann,
also ich bin da jetzt gewiss kein Experte für Hirnholzparkett, aber mal so grundsätzlich in den Raum geworfen:
Das Osmo Hartwachsöl ist denke ich für ein Parkett nicht geeignet. Es hat ja einen gewissen Wachsanteil, der auf der Oberfläche eine leichte Schicht erzeugt. Das könnte ich mir für ein ja doch recht belastetes Parkett so gar nicht vorstellen.

Ich hab damals bei meinem Küchenbau ja auch viel mit Öl und Wachs usw. experimentiert, mit Weißpigmenten war bei mir auch irgendwie immer ein weißer Schimmer sichtbar, mal mehr mal weniger...habe da mit Erle und Buche getestet, war beides nicht so schön.

Es gibt doch viele gute Parkettöle, aber mit Wachsanteil...ich weiß nicht.
 

WinfriedM

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Das Osmo Hartwachsöl hat sein Haupteinsatzgebiet bei Fußböden, ist also genau dafür entwickelt. Wachs und Öl ist hier so miteinander vernetzt, dass man keine typischen Wachseigenschaften mehr hat.

Hirnholz und weiß pigmentiertes Öl, das würde ich nicht machen, weil durch die Inhomogenität sich die Pigmente sehr unterschiedlich anlagern. Hast du mal ein Bild? Dann kann man vielleicht noch mehr zu sagen.

Wie hast du denn geschliffen? Und war der Boden vorher schonmal behandelt?
 

koala

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Hallo Winfried,
das Osmo Hartwachsöl farblos habe ich ja für meinen Küchenbau verwendet. Also ich habe das durchaus als leicht Schichtbildend empfunden, und durch den Wachsanteil ist das (zumindest auf meinen Küchenfronten) nicht soooo kratzfest...
Aber Osmo selbst gibt das als speziell für Holzfußböden geeignet aus, da muss ich dir Recht geben!
 

WinfriedM

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Ja, schichtbildend ist es, wobei diese Schicht zäh-elastisch ist und nicht wachsartig. Bei Fußböden sind leichte Kratzer ja auch nicht so kritisch, sondern eher typisch. Natürlich gibts auch Pflegeprodukte, die Kratzer etwas verbergen.
 

Sägenbremser

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Hallo Hermann

denke du wirst um das Abschleifen nicht herum kommen. Habe nur einmal
Eichenhirnholzpflaster selber gemacht, auch eine Küche, schon das Hartöl
ist sehr ungleichmässig eingezogen. Bei pigmentiertem Öl kann ich mir das
nicht vorstellen. Die Endbeschichtung habe ich mit Heisswachs gespritzt und
abgefladdert. So mache ich das auch bei Möbelstücken immer noch. Es ergibt
eine sehr gleichmässige, belastbare Oberfläche. Ob es Heisspritzwachse auch
in pigmentierter Form gibt weiss ich nicht. Ausser im Werkstattbereich finde
ich heute Hirnholzpflaster eher problematisch in der Verarbeitung, schaut
aber doch interessant aus.

Liebe Grüsse, Harald
 

Hermann.

ww-buche
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Hallo Manfred,

ich habe meine neue Eiche-Küche (Bilder folgen, wenn ganz fertig) mit Osmo weiß und Osmo transparent matt geölt. Man sieht keinen Weißschimmer. Vermutlich, weil die Oberfläche sehr glatt ist und fast nicht saugt. Die Eiche sieht wie Eiche aus, und das Gleiche wollte ich beim Fußboden machen.

Winfried: Der Boden wurde vom Fachmann abgeschliffen. Vorher war er "versiegelt", also sehr dick lackiert. Das Pigmentöl sollte gegen das Anfeuern helfen. Ich möchte die Kiefer nicht so unruhig, dunkel-rötlich haben.

Harald: Eigentlich wollte ich vor vielen Jahrzehnten auch Eiche-Hirnholz verlegen lassen. Geliefert wurde das Falsche (Kiefer). Die Alternative war, 4 Wochen warten bis Eiche lieferbar war oder Kiefer.
 

magmog

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guude,

einen fußboden weiß zu pigmentieren ist
schwachfug!
frust und ein hässliches erscheinungsbild
ist spätestens nach einiger nutzung zwangsläufig.
oder filzpantoffel wie im museum ausgeben.
aber auch da zeichnen sich polierspuren ab.
 

Hermann.

ww-buche
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einen fußboden weiß zu pigmentieren ist
schwachfug!
Hallo Justus,
das sehe ich nicht so. Du siehst das Weiß ja nicht. Es wird nach dem Auftragen wieder abgewischt und bildet eine sehr dünne, nicht sichtbare Schicht, die das Vergilben verhindert. So jedenfalls bei meinen Küchenschränken. Diese Schicht wird dann nochmal mit Hartwachsöl klar/matt überstrichen. Bei Fußböden 2 mal.

Mein Problem ist, dass es bei Hirnholz so nicht funktioniert, weil das Öl ungleichmäßig ins Holz einzieht. Deshalb gibt es weiße Flecken.

Hier ein Bild zum verdeutlichen, was ich möchte. Links Eiche-Oberschranktüre mit Weißpigment, rechts ohne. Beide natürlich noch mit Hartwachsöl transparent/matt überstrichen.
https://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=17673&d=1369368355
 

magmog

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und bildet eine sehr dünne, nicht sichtbare Schicht,
Deshalb gibt es weiße Flecken

guude,

also sieht man es doch.
um uv zu reduzieren verwendet man uv-blocker
oder ein UV-Schutz-Öl.
eine nicht sichtbare pigmentierung dürfte kaum
uv-strahlung abhalten.
oberfläche abschleifen und neu aufbauen.
 

Hermann.

ww-buche
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und bildet eine sehr dünne, nicht sichtbare Schicht,
Deshalb gibt es weiße Flecken

guude,

also sieht man es doch.
Nur wenn ein Teil des Öls so tief ins (Hirn)holz eingedrungen ist, dass man es nicht mehr glattwischen kann. Justus schau doch bitte nochmals das in meinem letzten Beitrag verlinkte Bild an. Da siehst du nix weißes.:emoji_stuck_out_tongue:

Am Montag wird nochmals fein abgeschliffen und mit Hartwachsöl ohne Pigmente geölt. Hoffentlich feuert das Öl bei Kiefer nicht so stark und gelb an wie bei Eiche. (siehe auf dem o.g. Bild rechts.)
 

WinfriedM

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Problem ist auch eine Oberfläche, die unter dem Mikroskop viele Berge und Täler hat. Da lagern sich dann die Weißpigmente in den Tälern ab, die du auch nicht weggewischt bekommst. Die Poren im Hirnholz wirken da auch wie Täler oder Löcher. Und bei Hirnholz muss man mit dem Schliff auch viel sorgfältiger sein, um Riefen wegzubekommen.

Ein Bild wäre interessant.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Hermann

Bei deiner Eichentür schaut das schon gut aus. Pigmentierte Öle/Lacke
werden bei Buche/Eiche/Ahorn ja schon etwas länger angewendet. Aber
als UV-Schutz wird das auf Dauer nicht funktionieren.

Wenn du dein Kiefer - Hirnholzpflaster auch so aufhellen möchtest, wirst
du neu Schleifen müssen, dann mit einem nicht schichtbildendem Öl
satt einlassen, danach dein pigmentiertes Hartölwachs auftragen und fein
abwischen. Als Schutzschicht mindestens 2 Lagen farbloses Öl. Ob du die
abgelagerten Pigmente noch rausschleifen kannst, weiss ich nicht. Aber
im Küchenbereich wäre mir dieser Aufbau auch etwas gewagt. Kiefer ist
für einen Nutzboden ja schon sehr weich. Mach dich mal schlau über die
klassischen Oberflächenbehandlung von Nadelholzböden. Damit meine
ich laugen/seifen. Das hellt auch auf, ist aber leider im Unterhalt etwas
arbeitsintensiver. Unsere Haushaltspflegerin mochte das nicht wirklich im
Schlafzimmer und ich habe jetzt auch dort Eichendielen verlegt.

Liebe Grüsse, Harald
 

Hermann.

ww-buche
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mit einem nicht schichtbildendem Öl satt einlassen, danach dein pigmentiertes Hartölwachs auftragen und fein abwischen. Als Schutzschicht mindestens 2 Lagen farbloses Öl...........Damit meine ich laugen/seifen.
Hallo Harald,
danke für Deine Tipps!

Satt ölen und dann, wie Du geschrieben hast, weiterölen: Kann ich dazu auch das schon gekaufte Hartwachsöl farblos transparent verwenden? Dieser Vorschlag von Dir wäre sicher für einen Küchenboden recht dauerhaft und pflegeleicht.

Laugen und Seifen: Ich habe mich jetzt im Internet versucht, schlau zu machen. :emoji_open_mouth: Farblich wäre das sicher die beste Lösung. Die Kiefer sollte dann nach der Behandlung ähnlich aussehen wie frisch abgeschliffen. Aber, es wird auch geschrieben, dass so behandelte Böden eher für das Schlafzimmer geeignet sind und nicht für stark frequentierte Räume. Hast Du Erfahrung mit Laugen und Ölen? Gäbe eine gute Oberfläche, aber der Arbeitsaufwand ist, laut Internet, recht hoch.

Winfried: Bilder kommen noch. Was meinst Du, kann ich nach Abschleifen des Hirnholzpflasters Hartwachsöl farblos auftragen, als zweite Schicht Hartwachsöl mit Weißpigmenten und dann nochmal Hartwachsöl farblos als oberste Schicht?
 

WinfriedM

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In der Regel bewirkt ein pigm. HWÖ nicht mehr viel, wenn zuvor schon farblos geölt wurde. Wird auch von keinem Anbieter empfohlen. Würd ich nicht machen.
 

Besserwisser

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Ich kann nur schreiben, wie ich das machen würde.
OSMO HWÖ klar grundieren 2x- das erste mal sehr dünn, das 2. Mal normal.
Dann HWÖ weiss pigmentiert auftragen. Dann noch mal klar.
IMHO die einzige Möglichkeit bei stark ungleichmäsigem saugen die Flecken raus zu bekommen. Oder zB bei Buche den rosa-stich zu vermeiden.
 

Hermann.

ww-buche
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Hallo,

da gehen die Meinungen auseinander. Ich könnte mir denken, dass Winfried recht hat. Pigment auf ausgehärtetes Hartwachsöl wird nicht mehr viel bringen. Andererseits schadet es wohl nicht.

Wie schon geschrieben, wird am Montag nochmal abgeschliffen. Dann werde ich Hartwachsöl klar aufbringen und nach dem Trocknen entscheiden, wie es weitergeht. Laugen und Seifen wäre interessant, aber ich scheue mich etwas vor der damit verbundenen Mehrarbeit und bin unsicher, ob es vom Ergebnis überzeugt.

Vielen Dank für Eure Vorschläge.
 

Sägenbremser

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Hallo Hermann

als Grundierung/Einlassgrund kein Hartwachsöl verwenden, das ist
bestimmt zu Schichtbildend, hatte ich dir aber auch geschrieben.
Einfaches Hartöl muss da schon reichen. Egal ob du noch viele
Kanister davon hast, es wird mit dem pigmentiertem Öl keine gute
Verbindung eingehen können, schrieb Winfried dir auch dazu.

Und mach bitte erst einmal eine Probe, ohne würde ich niemals
etwas neues auf Holz ausprobieren. Das machen wir alten Männer
auch nicht ohne ein Musterbrett und wir haben alle ganz viele davon
machen gemußt, um zu einer praktikableren Lösung zu gelangen.

Probier einfach auch mal Laugen und Ölen aus, bitte aber auch erst
mal mit einem Probestück. Laugen und Seifen ist für einen Küchen-
boden definitiv zu pflegeaufwendig. Das stammt noch aus Zeiten als
die Entlohnung des Hauspersonals eher eine untergeordnete Rolle
im Haushaltsbudge gespielt haben mag. Selbst bei uns im Schlafraum
war das auf Dauer keine gute Lösung gewesen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Hermann.

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Einfaches Hartöl muss da schon reichen.

Harald, danke für den Hinweis. Ich hatte es überlesen.

Laugen trau ich mich nicht. Gerade bei Hirnholz könnte es Probleme geben, da die Lauge und der Intensivreiniger zu tief ins Holz einziehen könnten.

Der Fachmann fürs Abschleifen ist gleich da. Werde ihn mal fragen, was er vorschlägt.
 

Besserwisser

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Wie oben schon geschrieben: Ich würde auf jeden Fall mit etwas schichtbildendem grundieren. Eben um das ungleichmässige=fleckige saugen zu unterbinden. Darauf dann dann ein ebenfalls schichtbildendes, pigmentiertes Produkt und zu dessem Schutz dann nochmals klar drüber.
Habe ich auch so schon gemacht, allerdings nicht auf Hirnholz.
Muster machen ist wichtig- aber die dürfen dann nicht besser geschliffen werden als der Boden.
 

Hermann.

ww-buche
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Das mit dem Muster wäre sicher richtig gewesen. Ich habe aber leider keine Kieferklötze mehr. (Das Pflaster wurde vor fast 40 Jahren verlegt.) Sonst hätte ich es mit laugen und ölen versucht.

Meine Frau hat beschlossen, dass der Boden mit Hartwachsöl transparent matt geölt wird!:emoji_open_mouth: Noch ein weiteres Experiment wurde abgelehnt.

Hier, etwas verspätet, die versprochenen Bilder.
@Winfried: Das linke Bild zeigt die Flecken. Leider durch den Blitz schlecht zu sehen. Rechts der Boden nach nochmaligem Abschleifen 2 mal (ohne Pigment) geölt. Die Farbe ist nicht korrekt wiedergegeben. Tatsächlich ist er nicht so knallig.

Nochmals danke für Eure Tipps.
 

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WinfriedM

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Meine Vermutung ist, dass die Altbeschichtung nicht vollständig entfernt war bzw. gar nicht entfernt werden konnte. Hängt halt tief in den Poren. Und die sorgt für völlig unterschiedliche Saugfähigkeit. So ein Boden erscheint mir aber auch wenig geeignet, den weiß pigmentiert zu behandeln.
 

Hermann.

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Hallo Winfried,

inzwischen sehe ich das auch so. Ein kleines Probestück verleimtes Kieferhirnholz hatte genau das gewünschte Aussehen, nach Ölung mit Pigment und Oberschicht. Leider gab es auf der großen Fläche Stellen, die das Öl mal mehr und mal weniger angenommen haben.

Sollte sich meine Frau mal wieder über ein Kratzerchen ärgern und den Boden abschleifen lassen,:mad: mache ich mich über "laugen und ölen" schlau.
 
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