Hinterzange hinten, was spannen?

ranx

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moin,

für was ist ist die hintere Spannmöglichkeit der Hinterzange gedacht, bzw. für was gut geeignet.
Bei der Hinterzange meine ich so eine:
640px-Noe_hobelbank.jpg

Von Flominator - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=600609
Wenn ich mir Bilder von Hobelbänken in der Werkstatt ansehe, sehe ich nie das da was eingespannt ist ...

LG und vielen Dank, uwe
 

Friederich

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Hallo Uwe, die Hinterzange brauchst u.a. du beim Einsatz von Bankhaken. Der Holzkeil auf deinem Bild ganz rechts dürfte einer sein.
Damit spannst du z.B. ein Brett ein, wenn du die Fläche bearbeiten willst.
 

AhornBay

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Hallo Uwe,

wie Friederich schon sagte, damit spannt man längere Teile; z. B. zum Hobeln. Anbei ein Beispiel: https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2015/05/dsc_9273.jpg

Wenn Du mit Deiner Frage aber den "L - Teil" der Hinterzange meinst, also den Teil, der an der rechten Seite der Bank übersteht, so scheiden sich da die Geister. Dieser Teil ist konstruktionsbedingt nicht sonderlich stabil. Bei den Ulmia Hobelbänken steht da an der Seite z. B. auch die Halteschraube vom Querholz raus, so dass die Einspannmöglichkeiten dort auch begrenzt sind. Man könnte dort aber z. B. Schubkästen spannen, wenn die zu Verputzen sind. Ein Beispiel hierfür habe ich allerdings nicht, da ich mir bisher immer anderweitig beholfen habe.

Herzliche Grüße

Tom
 

Friederich

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Apropos Schubkästen verputzen: Für solche und ähnliche Arbeiten sollte man sich unbedingt Seitenbankhaken anschaffen. Die erleichtern die Arbeit ganz ungemein.
 

AhornBay

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Hallo Uwe,

nur, um evtl. etwaigen Missverständnissen vorzubeugen:

Die heutigen Hinterzangen an z. B. den Ulmias haben nicht die von Pedder verlinkte Konstruktion. Will heißen: dort ist kein "Rechteck".

Herzliche Grüße

Tom
 

ranx

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OK, die Zeichnung von Peter zeigt den Aufbau der Hinterzange wie sie dem von mir gezeigtem Bank-Modell sein könnte.
Könnte der L-Teil an der als Beispiel angesprochenen Ulmia eher aus "Nostalgischen" Gründen dran sein?
LG uwe
 

pedder

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Hallo Uwe,

reden wir hier ganz konkret über die Bank in Deinem Bild oder so über Bänke im allgemeinen?

Gründe für die Gestaltung können tatsächlich ganz banal sein. (Hübsch, muss so aussehen, braucht man unbedingt für. )

Da man das Lager der Trapezgewindespindel schlecht im Hirnholz befestigen kann, muss an die Stelle immer ein Stück langholz. Da es durchbohrt wird, ist es sicher sicherer, wenn man es nicht direkt hinter dem Bohrloch abschneidet.

Ich meine aber auch schon Zangen ohne L gesehen zu haben. Dictum?

Liebe Grüße
Pedder
 

ranx

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moin,
hallo pedder!

Ich hatte das Bild der Bank genommen weil meine Bankplatte gerade hochkant steht
und sich schlecht fotografieren lässt.
Ist eine Steiner und entspricht mit der Schraube/Mutter an der Stirnseite neben dem L Teil
der an gesprochenen Ulmia von Tom.

Also einerseits schon allgemein, aus Neugierde, aber als Anregung das ich die Frage
gestellt habe ist meine Bank und ob ich das beim Aufstellen berücksichtige.

Schubkästen und Zargen in Form von Bienen-Beuten sind schon regelmäßig
zu spannen. Das ich noch zusätzliche Bankhakenlöcher einbringe wie es
Friedrich vorgeschlagen hat ist gut möglich. Ein Bankknecht der nicht
von alleine umfallen kann, der mit der Bank verbunden ist, schwirrt mir
im Kopf rum... ich habe aber noch nicht die Zeit dazu.
Im Frühjahr wird die Bank gebraucht.

Danke, uwe
 

weissbuche

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Hallo Uwe,
die Hobelbank auf dem Foto hat an der linken Seite eine deutsche Vorderzange und rechts eine französische Hinterzange. Die meisten neuen Hobelbänke haben eine französische Vorder- und Hinterzange. Die deutsche Vorderzange ist gut geeignet um Türen einzuspannen. Dazu kann ein
Bankknecht in die Hinterzange gespannt werden. Die Hinterzange dient mit den Bankhaken zum Einspannen von Brettern usw., damit die Flächen bearbeitet werden können.
Beste Grüße
Eckard
 

weissbuche

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Hallo,
muß mich da leider noch mal verbessern. Also auf dem Bild ist eine deutsche Vorderzange und eine deutsche Hinterzange zu sehen. Die neueren Bänke haben eine fransösische Vorderzange und eine deutsche Hinterzange. Eine fransösische Hinterzange sieht aus wie die Vorderzange, nur an der Stirnseite der Hobelbank montiert. Jetzt hamas aber.
Beste Grüße
Eckard
 

weissbuche

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Hallo Uwe,
genau so ist es. Wenn jetzt so eine Zange an der Stirnseite der Hobelbank montiert ist, ist es eine fransösische Hinterzange. Habe ich aber auch erst einmal in einer alten Stellmacherei gesehen.
Beste Grüße
Eckard
 

ranx

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Hallo Eckard
wo du schon eimal mit Rat und Tat dabei bist... Ich habe meine Hinterzange zerlegt um die Deckplatte mit den Bankhakenlöchern wieder zu verleimen? und zu verschrauben.
Das die Hinterzange beim herausdrehen nach unten etwas abfällt ist sicherlich dem Alter geschuldet und nicht normal. Im Idealfall läuft die gerade und in einer Flucht zur Bankplatte vermute ich mal?
LG uwe
 

weissbuche

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Hallo Uwe,
so isses. Bei neuen Bänken ist die Hinterzange schön in einer Ebene mit der Platte. Wenn es nur so 5-10 mm sind, kann man damit leben. ( Habe an so einer Bank meine ganze Lehre gemacht). Sonst hilft nur eine neue Führung, die es aber als Ersetzteil gibt.
Beste Grüße
Eckard
 

Sägenbremser

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Mal so aus eigener Erfahrung

wer wirklich eine Ulmiahobelbank in den letzten
30 Jahren erworben hat und kein leichtes Gefälle
an dieser Stelle hatte, hat wirklich Glück gehabt.

Ich rede hier von werksneuen Hobelbänken, bei
den begehrten älteren Modellen wird das niemals
vorgekommen sein. Ich habe davon zwei Bänke
deshalb wieder an den Händler zurück gegeben.
Die als kostengünstiger Ersatz gelieferten, wirklich
alten Steinerbänke, stehen auch heute noch gut.

Gruss Harald

Hallo Pedder, denke schon das er weiss von was er
da schreibt. Wenn eine franz. Vorderzange an der
rechten Querseite einer Hobelbank montiert wurde,
kann er das durchaus als franz. Hinterzange titulieren.
Das ist eine eher in Skandinavien übliche Bauform, ist
auch wirklich nicht richtig an dieser Stelle, aber es gibt
sie schon häufiger. Denke schon das da auch Kosten
eine Rolle bei spielen werden.
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen in die Runde,

die Ausgangsfrage war:
"für was ist ist die hintere Spannmöglichkeit der Hinterzange gedacht, bzw. für was gut geeignet"

Pedder möchte / macht jetzt ein neues Thema in diesem Faden auf, wie die korrekte Bezeichnung für eine "Zange" an der einen oder anderen Seite einer Hobelbank ist. Es werden von ihm die Antworten der Teilnehmenden / eines Tischlermeisters (!) mit "hast Du dir das komplett ausgedacht" bewertet, ohne jedoch eigene Fundstellen für sein Urteil anzugeben.

Auf das "Begriffs - Thema" an sich möchte ich hier gar nicht eingehen. Mir ist es nämlich (fast) egal, wie etwas (vermeintlich) korrekt heißt, wenn die Teilnehmenden wissen, worum es geht. Der verbleibende Rest ist dann eher akademischer Natur. Das mag manchmal auch seinen Charme haben - hier nicht.

=> Vorschlag
Pedder macht einen neuen Faden auf und diskutiert dort über die Begrifflichkeiten, deren Herkunft.

Hier geht's um was anderes.

Herzliche Grüße

Tom
 

ranx

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Moin,
Ich werde am WE versuchen die Hinterzange im zerlegten Zustand zu fotografieren.
Evtl. helfen die Bilder ja an anderer Stelle mal wem
anderst weiter oder ich habe was übersehen.
Ich wollte mich bei euch an dieser Stelle bedanken für die Hilfe und Geduld.

LG uwe

PS: Mache dazu einen neuen Beitrag auf. Sowas wie "Bilder einer Hinterzange"
 

pedder

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Hallo Pedder, denke schon das er weiss von was er
da schreibt. Wenn eine franz. Vorderzange an der
rechten Querseite einer Hobelbank montiert wurde,
kann er das durchaus als franz. Hinterzange titulieren.
Das ist eine eher in Skandinavien übliche Bauform, ist
auch wirklich nicht richtig an dieser Stelle, aber es gibt
sie schon häufiger.

Hallo Harald,

Nach meinem Eindruck werden die nationalen oder regionalen Bezeichnungen für Zangen von Land zu Land völlig unterschiedlich und zu Teil gegensätzlich verwendet.
Wenn ich von einer französischen Zange spreche sollte man doch erwarten können, dass die Bezeichnung darauf basiert, dass diese Zange in Frankreich verbreitet ist, oder? Und dafür frage ich nach einem Beleg. Ich habe mich ein bisschen damit beschäftigt und kann diese regionale Verwendung nicht nachvollziehen.

Es stimmt, in diesem Thread geht es im Ursprung überhaupt nicht um diese Zangenkonstruktion, die ich gewerblich nur bei den schwäbischen 4-Platz Bänken gesehen habe. Wobei dort die Hinterzange des einen Platzes immer die Vorderzange des anderen ist.

Hier geht es darum, wie man mit einer hängenden Hinterzange mit Kastenführung umgeht. Wenn die an der Bank montierte Führunsschiene abgesackt ist, muss man die wieder einstellen, oder neu anschrauben. Wenn der Schlitten sich verzogen hat, wüsste ich nicht weiter. Du? Zum Schlosser?

Liebe Grüße
Pedder
 

pedder

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Wem der einheitliche Gebrauch der Fachsprache nichts bedeutet, muss das folgende nicht lesen. Es enthält nichts Spannendes [!] für ihn.

Hallo Uwe,
genau so ist es. Wenn jetzt so eine Zange an der Stirnseite der Hobelbank montiert ist, ist es eine französische Hinterzange. Habe ich aber auch erst einmal in einer alten Stellmacherei gesehen.
Beste Grüße
Eckard

Hallo Eckard,

inzwischen habe ich Wolfgang Jordan gefragt, der viele alte Kataloge hat und der hat tatsächlich in einem Katalog von Steiner von ca. 1930 die Bezeichnung "französische Hinterzange" für diese Konstruktion bei einer Stellmacherbank gefunden. Ein Beleg ist das wohl. Von daher möchte ich mich für meine etwas derb formulierte Frage entschuldigen.

Wolfgang findet auch, dass die Bezeichnung franz Hinterzange unglücklich ist.
Auf Bildern von französischen Hobelbänken haben weder er noch ich diese Zangen gesehen. (google: établi de menuisier )
Auch in diesem Film ist davon nichts zu sehen: La fabrication d'un siège à l'école Boulle - Vidéo Ina.fr

Einem Bericht über die Pariser Weltausstellung in 1855, den Wolfgang mir auszugsweise geschickt hat, kann man entnehmen, dass es die Hinterzange bei französischen Bänken früher gar nicht gegeben hat.

Die Verwendung dieser regionalen Bezeichnungen erscheint mir vor allem unglücklich, weil sie fast durchgängig einen falschen Eindruck vermittelt. In Europa gibt es schon sehr viel länger einen regen Austausch von Handwerkern und ihren Werkzeugen zwischen den einzelnen Ländern. Technische Bezeichnungen wären also viel besser geeignet.

So. Ich warte jetzt auf die Bilder von Uwes mitteldeutscher Hinterzange.

Liebe Grüße
Pedder
 
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