Hilfe bei der Deutung von Lackdefekten

east

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich bin ein Anfänger was Holzfinish angeht und arbeite an meinem ersten Projekt (Lautsprecher). Dabei sind mir bei der Lackierung zwei „Lackdefekte“ aufgefallen, die ich gerne verstehen würde um es in der Zukunft besser zu machen – siehe Abbildungen.

Daher die Frage an die Profis, was die Ursachen sein könnten?

Sollte ich was in meiner Beschreibung vergessen haben, bitte einfach nachfragen, ich werde dann die Infos nachreichen.

Freu mich auf eure Antworten. :emoji_slight_smile:


Lackaufbau / Arbeiten:
- Holz (Birke Multiplex) zweimal gewässert und danach jeweils bis 180er Körnung geschliffen
- Aqua Clou Holzbeize 2537 weiß mit einem Schwamm aufgetragen (mehrere Schichten ca. 6)
- Clou Schnellschleifgrundierung aufgetragen (eine Schicht) und danach verschliffen bis 400er Körnung
- Klarlack Kwasny Auto-K Felgen-Spray -> Nitrokombinationslack (Peter Kwasny GmbH - Lackspraydosen, Lackstifte und Lackiervorbereitung für Automobil und Dekoration: Auto-K Felgen-Spray) aufgetragen (4 Schichten). Zwischen den Schichten wurde dem Lack ca. 10min Zeit zum ablüften gegeben. Nach der Trocknung verschliffen bis zu 1200er Körnung.
- Jetzt steht noch die Endlackierung an, wieder mit dem Felgen-Spray von oben.

Zwischen den Arbeitsgängen hatte ich alles immer mehrere Tage trocken lassen.


Bild 1: Der Riss (ich hoffe man kann ihn erkennen), läuft entlang der Faserrichtung und ich habe ihn erst min. 3 Wochen nach dem lackieren und schleifen entdeckt. Die Temperaturen waren beim Auftrag des Klarlacks um die 18°C, die Luftfeuchtigkeit war eher gering, soweit ich mich noch daran erinnern kann.

Bild2: Innerhalb der Markierung sieht es aus, wie wenn die Beize „aufgequollen“ wäre. Die Temperaturen waren beim Lackieren eher gering, so um die 15°C, die Luftfeuchtigkeit war hoch
 

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Mitglied 42582

Gäste
Der Riss ist vielleicht durch Arbeiten des Furniers entstanden. Ausspachteln, glatt schleifen und überlackieren sollte dein Problem beheben.

Auf Bild 2 würde ich vermuten, das sich Fasern aufgestellt haben. Problemlösung wie in Fall 1, allerdings ohne ausspachteln.
 

carsten

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Hallo

das erste sieht mir weniger nach einem "Lackdefekt" als nach einem Kürschner aus.
Als ein Fehler im Furnier bzw beim Furnieren ( hier würde ich auf loses Furnier oder Leimdurchschlag tippen).
Beim zweiten kann ich nur schwer was erkennen, außer das die Fläche dreckig aussieht ( Staubeinschlüsse) . Ich meine eine leichten Umriss zu erkennen der ein wenig erhöht ist. entweder die Grundierung nicht sauber ausgeschliffen oder eben auch Leimdurchschlag bzw Leimrest der nicht ausreichend weggeschlffen wurde.

Wässern braucht man eigentlich nur einmal.
Mit Schnellschleifgrund kenne ich mich nicht aus aber Korn 400 ist recht hoch.
Wir schleifen bei " normalen " nicht hochglänzenden Lackierungen max Korn 320.
Korn 1200 ist was als Vorbereitung vor dem Polieren auf Hochglanz aber nix zu Schleifen.
 

uli2003

ww-robinie
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Bild 1 ist kein Kürschner. Dann wäre zusätzlich eine Erhebung sichtbar.

Woraus besteht der Untergrund?

Bild 2 sieht nach zu schnellem Überlackieren / fehlerhafter Mischung des Lacks aus. Dann entstehen diese 'Muster'. Die untere Lackschicht weicht auf und dehnt sich aus.

Grüße
Uli
 

M.S.69

ww-eiche
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moin east.

Zu Bild 1: eventuell ist unter dem Furnier eine Fehlstelle und/oder beim wässern hat sich das Furnier abgelöst und die zugeführte Feuchte war noch nicht vollständig entwichen. Nach der Grund. + Lackierung sucht sich "diese" nun ihren Weg.

Zu 2: vermutlich vertragen sich die von dir gewählten Produkte nicht...?, oder du hast hier unterschiedliche Lackstärken aufgetragen...


Auf deinen Fotos zeigt deine Oberfläche eine vollständige Abdeckung der Holzstruktur, durch die Beize. Wenn das so gewollt ist, gibt es Alternativen, die du dir Ansehen solltest.

Das beim Lautsprecherbau auf möglichst geringe Eigenschwingung der Gehäuse wert gelegt wird, ist bekannt. Ist das aber auch wirklich hörbar? (Multipl. v/s MDF).
Wenn du Wert auf Lack- Optik legst, ist Multipl. nicht unbedingt die erste Wahl.

Deine Fotos zeigen eine Oberfläche, die mit 400er behandelt wurde. Das Ergebnis ist, zumindest hier, nicht wirklich gelungen. Der Aufbau einer Lackoberfläche steht und fällt eben auch mit den Vorarbeiten.

Liebe Grüße aus Hamburg, m.s
 

east

ww-pappel
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Bild 1 ist kein Kürschner. Dann wäre zusätzlich eine Erhebung sichtbar.

Woraus besteht der Untergrund?

Bild 2 sieht nach zu schnellem Überlackieren / fehlerhafter Mischung des Lacks aus. Dann entstehen diese 'Muster'. Die untere Lackschicht weicht auf und dehnt sich aus.

Grüße
Uli

Danke für die Einschätzungen!!! :emoji_slight_smile:

@Uli:
Der Untergrund besteht aus Birkemultiplex -> Holzbeize -> Schnellschleifgrund -> Klarlack (oben noch etwas genauer beschrieben).

Mit den Lacken an sich habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Hab den Aufbau auch von bereits einigen erfolgreichen Projekten aus dem Netz übernommen. Kann es nicht ganz ausschließen, aber eine fehlerhafte Mischung halte ich für nicht wahrscheinlich.
 

east

ww-pappel
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Hallo

das erste sieht mir weniger nach einem "Lackdefekt" als nach einem Kürschner aus.
Als ein Fehler im Furnier bzw beim Furnieren ( hier würde ich auf loses Furnier oder Leimdurchschlag tippen).
Beim zweiten kann ich nur schwer was erkennen, außer das die Fläche dreckig aussieht ( Staubeinschlüsse) . Ich meine eine leichten Umriss zu erkennen der ein wenig erhöht ist. entweder die Grundierung nicht sauber ausgeschliffen oder eben auch Leimdurchschlag bzw Leimrest der nicht ausreichend weggeschlffen wurde.

Wässern braucht man eigentlich nur einmal.
Mit Schnellschleifgrund kenne ich mich nicht aus aber Korn 400 ist recht hoch.
Wir schleifen bei " normalen " nicht hochglänzenden Lackierungen max Korn 320.
Korn 1200 ist was als Vorbereitung vor dem Polieren auf Hochglanz aber nix zu Schleifen.

Danke für die Tipps. Die etwas hohen Körnungen kommen auch noch aus meiner Unerfahrenheit. Ich hab Angst durch eine zu grobe Körnung zu schnell durch die Lackschichten zu schleifen und mir damit meine Beiz-Grundierung zu ruinieren. :emoji_wink:
 

east

ww-pappel
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moin east.

Zu Bild 1: eventuell ist unter dem Furnier eine Fehlstelle und/oder beim wässern hat sich das Furnier abgelöst und die zugeführte Feuchte war noch nicht vollständig entwichen. Nach der Grund. + Lackierung sucht sich "diese" nun ihren Weg.

Zu 2: vermutlich vertragen sich die von dir gewählten Produkte nicht...?, oder du hast hier unterschiedliche Lackstärken aufgetragen...


Auf deinen Fotos zeigt deine Oberfläche eine vollständige Abdeckung der Holzstruktur, durch die Beize. Wenn das so gewollt ist, gibt es Alternativen, die du dir Ansehen solltest.

Das beim Lautsprecherbau auf möglichst geringe Eigenschwingung der Gehäuse wert gelegt wird, ist bekannt. Ist das aber auch wirklich hörbar? (Multipl. v/s MDF).
Wenn du Wert auf Lack- Optik legst, ist Multipl. nicht unbedingt die erste Wahl.

Deine Fotos zeigen eine Oberfläche, die mit 400er behandelt wurde. Das Ergebnis ist, zumindest hier, nicht wirklich gelungen. Der Aufbau einer Lackoberfläche steht und fällt eben auch mit den Vorarbeiten.

Liebe Grüße aus Hamburg, m.s

Auch dir ein Dankeschön! :emoji_slight_smile:

Wie schon beschrieben, habe ich mit den Produkten gute Erfahrungen gemacht. Einige andere Projekte aus dem Netz wohl auch, da hab ich den Aufbau her. Ja, die Lackdicken sind unterschiedlich. Nur eine Schicht Schnellschleifgrund und diesen verschliffen. Dann mehrere Schichten Klarlack. Macht das etwas aus?

Es kommt aus den Fotos nicht so gut raus, die Abdeckung der Holzstruktur ist relativ stark, die Maserung ist aber noch zu sehen. Ich fand das eigentlich ganz gut. Wobei ich mittlerweile auch eher zu einer Lackoberfläche tendiere und zu MDF als Holz. Allerdings mache ich das Projekt jetzt so fertig. Das mit den Vorarbeiten habe ich auch erfahren müssen. Ich verbuche das mal als Lerneffekt für die nächsten Projekte.
 

M.S.69

ww-eiche
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moin east,

Du schreibst im ersten Beitrag:

...Auto-K Felgen-Spray) aufgetragen (4 Schichten). Zwischen den Schichten wurde dem Lack ca. 10min Zeit zum ablüften gegeben. Nach der Trocknung verschliffen bis zu 1200er Körnung.....

und dann,

....Zwischen den Arbeitsgängen hatte ich alles immer mehrere Tage trocken lassen....


Bedeutet das, du hast etwa alle 10 min. eine Lackschicht aufgetragen, und das vier mal !!!.

Nimm hierzu bitte noch mal Stellung.

Lacke bräuchten deutlich mehr Zeit um auszuhärten.
Ich habe mir dein Produkt mal aufgerufen. Da steht: nach ca. 10-15 min. Staubtrocken, durchgetrocknet: nach 12 Stunden....


m.s
 

east

ww-pappel
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moin east,

Du schreibst im ersten Beitrag:

...Auto-K Felgen-Spray) aufgetragen (4 Schichten). Zwischen den Schichten wurde dem Lack ca. 10min Zeit zum ablüften gegeben. Nach der Trocknung verschliffen bis zu 1200er Körnung.....

und dann,

....Zwischen den Arbeitsgängen hatte ich alles immer mehrere Tage trocken lassen....


Bedeutet das, du hast etwa alle 10 min. eine Lackschicht aufgetragen, und das vier mal !!!.

Nimm hierzu bitte noch mal Stellung.

Lacke bräuchten deutlich mehr Zeit um auszuhärten.
Ich habe mir dein Produkt mal aufgerufen. Da steht: nach ca. 10-15 min. Staubtrocken, durchgetrocknet: nach 12 Stunden....


m.s

Ja, richtig.

Zitat des Herstellers "überlackierbar mit sich selbst: zu jedem Zeitpunkt". Ist ja auch ein Nitrokombinationslack, d. h. eine neue Lackschicht löst mit ihren Lösungsmitteln die untere Lackschicht wieder an. Egal ob trocken bzw. durchgehärtet oder nicht. Mir ist klar, dass es dann je nach Schichtdicken bis zu 4 Wochen dauert, bis der Lack hart wird und er dann erst geschliffen bzw. poliert werden kann.

Daher denke ich für den Schichtaufbau sollte das Vorgehen funktionieren.

Oder sehe ich das falsch? :confused:
 

M.S.69

ww-eiche
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moin east,

ZITAT: "überlackierbar mit sich selbst: zu jedem Zeitpunkt"

.....das bedeutet, das du soviel Lackschichten auftragen kannst, wie du willst..., ohne zeitliche Abstände....?!.....


...genau das habe ich auch gelesen, und nicht verstanden...., anfrage beim Hersteller, mein Tip!

m.s
 
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