Herstellung einer Referenzfläche

RockinHorse

Gäste
In dem Thread 'Küche renovieren' im Forum 'Projektvorstellung' gab es heute ein für mich unklares Detail, dass mich zu einer Rückfrage veranlasst hat. Um aber Volkers ('bello') Thema nicht zu kappern, wende ich mich mit einer weiteren Frage an dieser Stelle an die Profis.

Hallo Hubert,

das ist schon richtig - mit der Dickte bringst Du die zweite Fläche eines Brettes auf die gewünschte "Dicke":emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:arallel zur ersten.

Problem ist nur, wenn die erste Seite nicht "gerade" / plan ist, überträgt sich das dann in der Dickte auf die zweite Seite. .....

Das ist einleuchtend.

Und jetzt zu meiner Frage:
Kann man die benötigte Referenzfläche überhaupt maschinell herstellen? Oder ist hier Handarbeit, sprich Hobeln mit der Hand gefragt?
 

AhornBay

ww-esche
Registriert
19. März 2015
Beiträge
596
Schönen guten Abend Hubert,

hatte ich doch geschrieben:
"wurden die Bohlen denn vor der Behandlung mit der Dickte über den Hobel gelassen (= Refenzfläche für die Dickte)? "

Ob das jetzt per Hand oder Maschine gemacht wird, ist im Grunde egal.

Herzliche Grüße

Tom
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Abend Hubert

kurz und knackig hat es unser Hamburger schon
gesagt. Eine Abrichthobelmaschine in der Tischlerei
hat zumeist 2,5-3 mtr. Tischlänge, die zumeist auch
noch leicht asymmetrisch ausgeführt sind. Selbst die
heute üblichen Vierseitenhobler haben Zuführtische
mit deutlich über 2mtr. Bei dem Maschinentyp wird
auch noch eine kleine Führungsfalz angefräst um auch
stark verworfenes Holz noch sicher durch die Spindeln
zu führen. Das ganze Getue bewegt sich im unteren
1/10 Bereich und stellt den Dicktenhobel kaum vor
ein unlösbares Problem. Da ich ahne das du aus einem
sehr exaktem Arbeitsbereich kommst, kann ich dazu
schon Entwarnung geben, das wird schon planeben.

Gruss Harald
 

RockinHorse

Gäste
Guten Abend Hubert

kurz und knackig hat es unser Hamburger schon
gesagt. Eine Abrichthobelmaschine in der Tischlerei
hat zumeist 2,5-3 mtr. Tischlänge, die zumeist auch
noch leicht asymmetrisch ausgeführt sind.....

Gruss Harald

Guten Abend Harald.

Ich danke Dir für Deine Erläuterungen. Das bringt mich zu der Ahnung, dass eine Abrichthobelmaschine und eine Dickte zwei verschiedene Maschinentypen sind. Ich nehme mal an, dass ich da richtig liege. Wenn aber beide Maschinentypen mit Messerwalzen (?) ausgerüstet sind, gibt es dann eine Maschine, die vllt. die Arbeitsgänge kombiniert ausführen kann?

BTW. Es geht mir nicht um die extreme Genauigkeit, sondern um die Vermeidung von Situationen, die Volker nachträglich mit seiner Fräslösung bewältigt hat. Fachlich gesehen spielte die räumliche Genauigkeit für mich vor dem Studium der E-Technik nur während der Lehre zum Elektromechaniker eine große Rolle, das ist aber schon länger her.
 

Helmchen

ww-ahorn
Registriert
22. Februar 2016
Beiträge
134
Ort
Attendorn
Hallo Hubert,

Mit einem Abrichthobel wird z.b. bei einer Bohle eine Seite Plan gehobelt, also abgerichtet.
Erst wenn die Seite plan ist, kommt sie in die Dickte.
Die erste gehobelte Fläche ist die Referenz für die Dickte und sorgt dafür, dass die Bohle überhaupt gerade bzw parallel gehobelt werden kann.

Von einer Maschine die Ober und Unterseite in einem Zug macht, habe ich aber noch nichts gehört. Als Kombimaschine gibt es Abricht/Dickenhobel. Da wird die Maschine Kiez umgebaut für die jeweilige Funktion.
Es gibt aber Kombimaschinen, da wird gleichzeitig auf dicke und an der Seite gehobelt.
Ein Beispiel von Logosol
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Mensch Hubert

du baust dir da die tollsten Maschinen selber und
ich Simpel sollte dir erklären wo der Unterschied
einer Hobelmaschine drin besteht.

Ganz einfach als Hinweis - die Abrichte schafft die
erste Bezugseben am rohen Holz durch eine etwas
längere Auflage. Die Dickenhobelmaschine überträgt
diese Bezugsebene auf die Gegenseite und so ist es
für unsere Verhältnisse ein planparalleles Werkstück.

Das es das auch in einer Kombinationsmaschine gibt,
ist schon eher normal. Die Arbeitwelle ist ja immer in
der gleichen Stellung dabei, einmal oben, einmal unten.

Die meisten Kombinationsmaschinen leiden aber unter
der zu kurzen Tischlänge beim Abrichten. Das ist schlicht
der Handhabung und dem Kundenwunsch geschuldet.

Die Firma Hofmann baut Hobelmaschinen in einer guten
Kombinationsausführung bei denen die Tische zum Hobeln
auf Dicke nicht gehoben werden müßen. Nur ist der Preis
für diese Maschinenausführung auch recht üppig. Bei den
konventionellen Maschinen setzt aber auch diese Firma
eher auf extrem lange Tischführungen und nebenbei auch
auf hochwertigste Bauausführung/Bearbeitung.

Für die im Endergebnis wirklich entscheidenden Kriterien
sind aber noch eine ganze Menge andere Bauteile beteiligt.
Grosse Dickenhobelmaschinen verfügen über einen Druck-
balken vor der Messerwelle, haben im besten Falle zwei so
grosse Auszugswalzen hinter der Welle, das ein Werkstück
keine Bewegungsmöglichkeit mehr hat und die Tischführung
wird sehr stabil ausgeführt sein. Schon der gusseiserne Tisch
der Hobeleinrichtung hat dabei fast einen Meter Länge und
wird mit einer mitlaufenden Abnahmeeinheit gekoppelt sein.

Es sind mit die kostspieligsten Standartmaschinen im Betrieb,
werden aber nur selten in einem Tischlerleben ersetzt werden.
So als Lebenserwartung - eine FKS ist alle 5 Jahre fällig, die
Tischfräse wird es 10-15 Jahre tun, eine Hobelmaschine wird
dich ein Tischlerleben lang begleiten.

Gruss Harald

Als kleiner Hinweis auf die Möglichkeiten diese Arbeitschritte
auch in einem Durchlauf zu erledigen würde ich einmal auf
die Seite der ehrwürdigen Firma Rex gehen. Da gibt es schon
wirkliche Erlebnisse zu beschauen. Ansonsten macht das im
etwas kleineren Format auch jeder Vierseiter recht tüchtig.
 
Oben Unten