helle Flecken auf Fichtenboden

Karl-Christian

ww-pappel
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Hallo,

ich wende mich an dieses Forum weil ich weiß, dass es hier nicht nur Experten sind sondern absolute Kenner gibt. Ottmar z.B ist einer!!!
Eure Beiträge zu Flecken im Holz haben mich (Laie - ehemals Grafik-Designer - jetzt Rentner) in der Vergangenheit bei der Restaurierung zweier Buchentreppen und altem Dielenboden (Fichte) in einem Haus aus den Dreißigern in die Lage versetzt alles mit Bravour zu lösen. Ich wollte mich immer dafür bedanken, fand aber nie die Zeit. Hiermit bedanke ich mich für die wertvollen Hinweise (Oxalsäure bei Buche etc.)
Wir haben dann das Haus vermietet mit 4-jährigem Individual-Mietvertrag. Jetzt nach 2 Jahren verabschieden sich die Mieter mit fadenscheinigen Argumenten (Rechtsstreit). Es fand auch keine Übergabe statt. Die Mieter haben einfach die Schlüssel bei uns eingeworfen.
Das ist aber nicht das Problem weshalb ich mich an Euch wende.
Wir haben eine erste Begehung des Hauses vorgenommen und waren erschrocken wie sich der Dielenboden darstellt.

Bild 1 bei Übergabe an den Mieter
Bild 2 jetziger Zustand
Bild 3 jetziger Zustand Detail
Bild 4 weitere Stellen in einem anderen Raum

Irgendetwas ist da passiert. Sehr helle Flecken an einigen Dielen. Sieht sehr unschön aus! Wir sind absolut ratlos!
Habt Ihre eine Vermutung?
Die Fotos haben wir schnell geschossen. Möglich, dass ich bessere machen muß.

Die Vorgeschichte:
Ich habe den alten Dielenboden (rote Farbe) mit Paste/Kalilauge-Kalk (selbst angesetzt) abgebeizt - anschließend reichlich mit Essig neutralisiert und anschließend mind. 2 x gründlich ausgewaschen (mit Wurzelbürste).
Später dann (vom Profi) schleifen lassen und von mir mit Zweihorn CLT8 Treppenlack 3-4 mal versiegelt.
Meine eigene Erfahrung: der Zweihorn Treppenlack verleiht dem Fichtenholz “Feuer“ - etwas in Richtung Honigfarben. Dagegen sehen die jetzt von uns festgestellten hellen Stellen so aus wie mit Wasserlack gestrichen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass aufgrund meiner Behandlung der Dielen
mit Kalillauge eine später eintretende chemische Reaktion aufgetreten ist die zu diesen Aufhellungen unter dem Lack führte.
Nach meinen Versiegelungen mit Zweihorn CLT8 Treppenlack waren immerhin 3 Monate bis zur Vermietung vergangen und wir haben keine Veränderung feststellen können.

Ich frage mich natürlich auch wie wir weiter verfahren:
Selbstverständlich werden wir diese Stellen mit Zeugen festhalten und als Mängel den Mietern anlasten. Da wir wie bereits geschildert mit denen im Rechtsstreit sind, fragen wir uns
wie wir das regeln können. Unter Umständen müssen wir selbst Nachfolgemieter finden und denen können wir das ja so nicht anbieten, oder?

Über Eure Einschätzungen/Ratschläge würden wir uns sehr freuen.

Karl-Christian Lege
 

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WinfriedM

ww-robinie
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Interessant ist, dass die Flecken recht scharf abgegrenzt und nur an wenigen Stellen da sind. Das spricht für mich eher gegen Reaktion mit deiner chemischen Behandlung. Es sei denn, du hast damals scharf abgegrenzt nach der Neutralisierung nochmal irgendwas verschüttet.

Sieht für mich eher nach starker Bleichwirkung aus, durch irgendwas, was später draufkam. Weißt du, was dort in der Ecke stand oder gemacht wurde? Vielleicht auch irgendwelche starken Haushaltsreiniger oder Bleichmittel.

Partielle Reparatur ist schwierig.
 

hütte

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Im Bild 3 sieht es im unteren Bereich allerdings so aus, als ob die Lackschicht auch den hellen Fleck überdeckt. Wenn das so ist, muss die Ursache für die hellen Flecken zeitlich vor der Lackierung liegen. Wer hat denn die Lackierung aufgebracht?

-------
hütte
 

M.S.69

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moin KCL,

Ich habe etliche m² mit Zweihorn-Produkten behandelt.

Die auf den Fotos erkennbaren Abhebungen, erscheinen mir nicht wie eine Beschädigung durch Dritte.
Sie Schreiben, das nach der Endbehandlung drei Monate vergangen waren, bis das Objekt Vermietet worden ist. Während dieser Monate, sei ihnen nichts aufgefallen.

Doch wie @ hütte schon richtig schreibt;

...Im Bild 3 sieht es im unteren Bereich allerdings so aus, als ob die Lackschicht auch den hellen Fleck überdeckt. Wenn das so ist, muss die Ursache für die hellen Flecken zeitlich vor der Lackierung liegen. Wer hat denn die Lackierung aufgebracht?...

Sie Schreiben, das ein Profi 3-4 mal ihren Boden mit CLT-8 lackiert habe.
Sie schreiben, das sie ihren Boden mit xyz Vorbehandelt hätten, dieses aber nicht der Ursprung sein könne, weil ....3 Monate....

Einen CLT-Lack von Zweihorn, der 3-4 mal Sachgerecht aufgetragen worden ist, zu beschädigen- und diese "nur" punktuelle Farbferänderung her vor heben, ohne die Lackschicht zu durchdringen, dieses Produkt möchte ich gerne mal ansehen dürfen.

Die Basis meiner Annahme sind ihre Fotos, und darauf erkenne ich nichts, was mich ermuntert, ihreren Deutungen zu folgen.

Bei Zweihorn werden sie dahingehend Antwort finden, in wie weit es sich um Verträglichkeiten und Reaktionen handeln könnte oder nicht.



Liebe Grüsse aus Hamburg,m.s.
 

elgarlopin

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@ hütte und M.S.69:

Der TE schreibt:
"...und von mir mit Zweihorn CLT8 Treppenlack 3-4 mal versiegelt".
Alles klar?
:confused: Franz
 

Besserwisser

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Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine solch klar abgegrenzte Farbveränderung durch eine Beeinflussung durch den Lack hindurch geschehen kann. Alles, was ich im Bereich Parkett da bisher gesehen habe sah komplett anders aus.
 

Karl-Christian

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Hallo ihr Lieben,

ich sehe ihr habt da auch Probleme mit der Ursacheneinschätzung.
Ich muß mich ein wenig korrigieren:
Das Abbeizen mit Kalilauge/Kalk mit mit entsprechender Neutralisierung liegt schon einige Jahre zurück bevor ein Profi abgeschliffen hat und ich selbst genau nach Maßgabe Datenblatt Zweihorn den CLT8 Treppenlack 3-4 mal aufgebracht habe. Vor der Lackierung habe ich nichts entdeckt.
Die Zeit nach der Lackierung bis zur Vermietung waren 3 Monate. Allerdings habe ich noch Restarbeiten im Haus vorgenommen sodaß ich den Zeitraum der Beobachtung auf 5 Monate verlängern kann.

Den Hinweis von M.S.69 mich an Zweihorn zu wenden werde ich verfolgen
Besten Dank an Euch alle

PS: was ich ich persönlich denke: siehe die “Beule“ in Bild 3
sieht nach nachträglicher Bearbeitung aus. Mein Profi hat große Bandschleifmaschine benutzt und solche Riefe damit nie verursachen können.
Die Mieter haben da wohl einen Semi-Profi mit was beauftragt und er hat in Unkenntnis von CLT 8 Wasserlack benutzt!!

Ich werde Übermorgen wieder zum Objekt fahren und schaue mir dann die Sache nochmals genauer an. Ein Foto was ich Euch nicht zur Verfügung stellte zeigt, dass die Fugen im Bereich der hellen Stellen ziemlich “bläulich” hell sind - für mich ein Indiz für Wasserlack
Einfacher wäre alles wenn mir die Mieter sagen würden was da ablief. Da wir aber einen Rechtssstreit haben werden die sogar die bei Übergabe nicht vorhandenen Flecken leugnen!
 

frankundfrei

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Kalilauge und Kalkbrühe auf Fichte

So etwas bleicht das Holz sehr tief und es entstehen je nach unterschiedlicher Materialaufbringung auch unterschiedliche Eindringtiefen.

Dann wurde der Boden geschliffen und alles war durch das frische Holz "schön hell". Anschließend wurde unmittelbar mit dem Zweihornlack beschichtet.

Nun mit den Monaten fängt der Boden durch das UV-Licht das Nachdunkeln an. Allerdings: dort wo die Kali-Lauge, bzw Kalkbrühe tiefer eingezogen ist kam die Neutralisierung mit Essig nicht hin und an diesen Stellen kann das Holz nicht mehr dunkler werden. Es wird sich immer heller abgrenzen als die Bereiche, wo die Kalilauge nicht mehr vorhanden oder neutralisiert wurde.

Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss - nur mein Versuch, sich dieses Schandsbild aus der Ferne zu erklären.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

M.S.69

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moin KCL,

Mich würden weitere Fotos sowie Informationen interessieren.

@elgarlopin, ...:emoji_open_mouth: sorry, hast ja Recht...:emoji_open_mouth:

Liebe Grüsse aus Hamburg, m.s
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Karl-Christian

nicht schön solch eine unerwartete Vertragsbeendigung.

Sind den da keine Ansätze im Umfeld der hellen Stellen im Lack sichtbar?
Du könntest in den Dellen/Druckspuren ja mal vorsichtig den Lack aus den
Vertiefungen schaben und an einer neutralen Stelle auch. Dann beides auf
einen Teller und mal Brandprobe machen. Wenn beide Proben gleich brennen
und richen, ist es der gleiche Lack, das wüßte man dann schon mal. Denke
Wasserlack wird anders Verkohlen als der CTL.

Liebe Grüsse, Harald
 

WinfriedM

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Wäre vorstellbar, dass bestimmte Bereiche partiell geschliffen wurden (vielleicht wg. dunklen Flecken) und dann neu beschichtet. So kam frisches Holz zum Vorschein, was heller wirkt. Wenn ein Wasserlack verwendet wurde, dann fehlt auch die Anfeuerung. Lackübergänge müsstest du dann dort erkennen, die sind ein klares Indiz und lassen sich nicht vermeiden. Nimm mal eine Lupe und eine Taschenlampe mit...

Wasserlack mag oft kein Aceton (wird angelöst), den PU-Lack hingegen dürfte das wenig beeindrucken. Damit kannst du testen.
 
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