Hausverwaltung fordert 26dB Trittschalldämmung

Silencium Pur

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Hallo Freunde des Holzfussbodens!

Demnächst ziehe ich in eine neue Wohnung in der ich gern Laminat verlegen möchte. Das hab ich bei der Hausveraltung angesprochen und bekam einen netten Merkzettel von wegen:

Trittschalldämmung mit 26 dB.

Mal davon abgesehen das ich dieses Maß für etwas hoch angesetzt halte habe ich alle Baumärkte abgegrast und nur eine Holzfaserdämmplatte gefunden, die bis zu 26 dB (bei richtigem Fussbodenaufbau) schafft und zunächst nur 19 dB garantiert.

Im INet hab ich nach längerem Googeln drei potenzielle Anwärter gefunden:
-PLUS Alu-Kombi Schaumfolie 2,2 mm von Classen
-Gutex Happy Step
-Unterboden-Platte natur 5 mm von REPAC [besonders unklar in Verlegeweise]

In einem Laminat-Geschäft schwor man dann auf die Ausführung mit integrierter Dämmung da dies insgesamt effektiver sei, nur konnte man mir die 26 dB nicht zusichern.

Hat einer von euch Erfahrung mit den drei genannten Dämmprodukten und kann mir bestenfalls auch verraten wo ich die (außer Palettenmenge) erhalte. Auch wenn euch Alternativen einfallen wäre das toll.

Danke für euere Antworten
Matthias
 

babayaga

ww-ahorn
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Hallo,

irgendwie fehlt doch da aber ein Wert, nämlich der der eigentlichen Decke.
Ich meine Masse bringt Schallschutz, ist es eine Massivdecke oder Holzbalken?
Ansonsten fände ich 26db für (Frage eben: Belag oder gesamte Decke) also für die gesamte Decke eher wenig, weil da haben ja teilsweise schon Türen von 27-37db Anspruch (kommt auf die Räume an). Desweiteren ist der Schallschutz so 'ne Sache, das eine sind die reinen Laborwerte, das andere die im verarbeiteten Vor- Ort-Zustand. Da ist die Kette so stark wie ihr schwächstes Glied, bei ungünstiger Verarbeitung nützt der hochwertigste Stoff nichts.
Warum eigentlich Laminat? Ich bin da ehrlichgesagt kein Freund von und wiegesagt, was ist dein Untergrund/Decke?:emoji_wink:

lg Nancy
 

yoghurt

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Hallo Matthias,
bei Decken geht es laut DIN 4109 nicht (wie bei Wänden und Türen) um ein SchallDÄMMmaß sondern um einen TrittschallPEGEL, der nach Norm unterschritten werden muss. (Es gibt da so ein skurriles Normtrittschallpegel-Erzeugungsgerät, ein wahres Höllenteil.... sehr laut!)
Nichtsdestotrotz muss die Trittschalldämmung zunächst einmal von der Decke als solcher her gegeben sein. Daher müssten wir zunächst erstmal wissen, was es für eine Decke ist.
Außerdem würde ich an Deiner Stelle mal beim Mieterverein abklären ob eine solche Auflage des Vermieters überhaupt rechtens ist. Ich würde davon ausgehen, dass die Decke (sofern sie einen Normgerechten Trittschallpegel einhält) nicht Deinerseits höher gedämmt werden muss als mit einer normalen Trittschalldämmung für Laminat zu erreichen ist. Die Trittschalldämmung unter dem Laminat dient nämlich - meines Wissens - im Wesentlichen dazu die negativen schalltechnischen Auswirkungen des Laminats zu kompensieren.
Zu den schalltechnischen Grundlagen und Normungen gibt es sehr sinnvolle Gratis-Publikationen unter Holzindustrie, Holzverbrauch, Holzmarkt und Wirtschaftsfaktor Holz sind Themen in www.informationsdienst-holz.de, außerdem Wald, Holzhaus, Bauen, Forstwirtschaft und Holzwirtschaft als Cluster sowie die Nachhaltigkeit

So far

Heiko
 

Frank77

ww-birnbaum
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was ist denn jetzt für ein boden drin? teppich oder parkett oder platten? wenn bereits ein solcher boden drin ist und du ein laminat und laminatunterlage drüber legst, dann verbessert das den trittschall ohnehin sodass eine zusätzliche auflage in sachen dezibel seitens des vermieters nicht gerechtfertigt wäre!

laminat mit aufkaschierter unterlage hat den vorteil, dass die schwingungen des laminats direkt aufgefangen werden. was bei einer sepparaten unterlage nicht 100% der fall ist wenn der boden nicht topfeben ist.
 

carsten

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Hallo

Laminat auf Teppich: NEIN

Zwei für mich ausschlaggebende Gründe: 1. Hygiene: Im laufe der Nutzung des Teppichs haben sich allerlei Getier usw im Floor des Teppichs angesammelt Milben und Co ( du willst gar nicht wissen was da so alles haust). Durch noch so häufiges Saugen und Bürsten usw bekommst du nie alle weg, und durch das reine Wohnen haben sich auch Düfte usw im Teppich angesammlt, die nun nicht mehr ungehindert verduften können, sprich irgendwann riecht es von unten muffig.
2. Häufig wird der alte Teppich als Trittschalldämmung weitergenutzt, das ist meines Erachtens auch Murks. durch die räumliche Aufteilung ( Gehwege, Möbelstellfläche usw, wird der Teppich sehr unterschiedlich abgenutzt, gerade bei hochfloorigem Bodenbelag fällt das besonders auf. Folge es entsteht ein nicht ebener Boden, für Laminat und Co ist aber ein ebener Untergrund oberste Voraussetzung.
 

garfilius

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Ich denke auch, dass man die erforderliche Trittschalldämmung bei der Gesamtkonstruktion nicht mit dem Belag erreichen sollte. Die Decke inkl. schwimmendem Estrich sollte das auch ohne Belag bringen. Wohnungstrenndecken müssen mindestens 50 dBA TSD bringen (meine ich mich zu erinnern, bin jetzt zu faul, die DIN rauszusuchen), da kann ich nicht 26 dBA allein dem Belag zuweisen.
Und wenn da jemand Fliesen legen möchte?
Wenn 50% der TSD vom Bodenbelag erbracht werden müssen, scheint ein erheblicher baulicher Mangel vorzuliegen, für dessen Beseitigung nicht der Mieter zuständig ist.
Ist der Mietvertrag schon unterschrieben? Dann kannst Du die große Klappe haben und verlangen dass der Besitzer die Mehrkosten der hochwertigen TSD trägt und froh darüber sein darf, dass Du überhaupt einen Belag verlegst :emoji_wink:

Gruß
Gero
 

Silencium Pur

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Hallo und erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und nachfragen.

Die wichtigste Frage ist die Beschaffenheit des Untergrunds/des Bodens auf dem das Laminat verlegt wird. Zur letzten Besichtigung war in den Räumen noch Teppich verlegt, bis zur Übergabe im August ist der aber draußen.

Die Wohnung liegt in einem Altbaukomplex (gebaut 1910) der Mitte der 1990er grundsaniert wurde. Auf jedenfall habe ich mir noch andere Wohnungen angesehen, die ohne Teppich waren --> einfacher Fließesstrich. Ich hoffe das sie ihn in meiner Wohnung ordentlich glatt schleifen, nicht das ich noch Unebenheiten [@carsten] ausgleichen muss. Da ist also noch ein großes Fragezeichen.

Nach der Deckenbeschaffenheit werde ich erstmal fragen müssen.

Ich persönlich vermute ganz stark das die Werte für die Trittschalldämmung relativ willkürlich aus der Luft gegriffen wurden. In sofern lohnt es sich wahrscheinlich wirklich das beim Mieterbund mal auszuloten. Wenn ich mehr weiß lass ich es euch wissen.

Nochmals danke

Matthias
 
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