Haustüren ohne CE

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
bin ein Gelegenheits-Haustürenbauer. Mich würde interessieren ob man ab nächstem Jahr nur noch zertifizierte Haustüren verkaufen darf.
Gruß Georg
 

Fuba

ww-buche
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Das mit der CE oder RAL sache kommt glaub ich erst 2010. Die musst du auch dann nach RAL/CE bauen und einbauen
 

Mautaler

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War erst auf einem Infoabend für Haustüren mit CE zertifizierung. Vorschrift gilt schon 2009
es gibt aber eine Schonfrist bis 2010. Kleine Schreinerbetriebe die gelegentlich Haustüren machen ( wie ich auch ) wird es wohl nicht mehr möglich sein Haustüren zu machen. Kosten für die CE zertifizierung ca. 15000 Euro. Mich würde blos interesieren, ob sich ausländische Haustürenbauer auch daran halten. CE Zeichen soll nämlich Europaweit gelten.

Grüße aus dem Unterällgau
 

Obatzter

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Ist schon komisch wenn man die Ausbildung zum Schreiner macht, evtl. noch den Meister und darf dann das erlernte nicht herstellen.Ab wann wird man wohl eine Spannplatte nicht mehr zuschneiden dürfen?Ich finde es jedenfalls grotesk was man mit dieser sch... Bürokratie noch alles regeln möchte um irgenwelche Lobiisten hochzupuschen.
 

schorsch

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Hallo,
dies sieht wohl jeder anders.
Hab kürzlich einen Kollegen auf dieses Thema angesprochen und der hat mir gesagt, dass interessiere ihn überhaupt nicht. Er weisst halt den Kunden darauf hin, dass seine Haustüren die CE Kriterien nicht erfüllen, bzw er nicht bereit ist viel Geld für jedes Haustürenmodell das er fertigen will auszugeben. Deshalb ist die Haustüre von ihm nicht schlechter als eine zertifizierte Türe, dafür aber ein bischen günstiger. Wenn der Kunde dies akzepiert, kann er weiterhin seine handwerklich gefertigten Haustüren verkaufen. Ist dem wirklich so?
Gruß Georg
 

raftinthomas

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ich glaub, das ist ein feines problem.
ich glaube, wir haben da eine ähnliche meinung/vorstellung/idee.
grundsätzlich "darf" man das dann nicht mehr. aber wo kein kläger, da kein richter.
solange keiner aufmuckt, ist das imho auch kein problem. erst wenn irgendwas vor den kadi geht, guckst du ziemlich dumm aus der wäsche.
ich denke, ich würde sowas für gute bestandskunden machen, bei denen ich weiss, dass es keinen ärger gibt.
 

Th_Mende

ww-birke
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Ich empfinde dieses als eine Ungeheuerlichkeit. Mich wundert nur, dass man meint, mit (trotz) solchen Aktionen eine EU-Akzeptanz zu erreichen!! ????
Bezüglich dem Satz: "Wo kein Kläger da kein Richter..." glaube ich gelesen zu haben, das man wenn illegal CE-gekennzeichnet oder Produkt ohne Kennzeichnung in Verkehr gebracht eine Strafe von bis zu 40.000 € drohen kann. Also nicht gerade ein Kavaliersdelikt.
Langsam habe ich das Gefühl, ds Europa das dringende Bedürfnis hat es den Etruskern gleich zu tun, von der polit. und wirtschaftlichen Weltbühne zu verschwinden....*kopfschüttel*
Oder anders gesagt: "Die Amerikaner kämpfen gegen den Terrorismus - wir brauchen keine Feinde, wir haben ja uns!"
 

Georg L.

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Mir persönlich wäre es im Prinzip egal, ob eine Haustür in meinem Privathaus ein CE-Zeichen hat oder nicht. Und nach dem Grundsatz "wo kein Käger, da kein Richter" wird dem Hersteller in so einem Falle nichts passieren.
Wie sieht es aber zum Beispiel versicherungstechnisch aus, wenn die Hausratvericherung nicht zahlt, weil die Haustür kein CE-Zeichen hatte und eben durch diese eingebrochen wurde?
Es müßte doch möglich sein, daß ein kleiner Schreinerbetrieb Haustüren baut, für die er bauartzugelassene Beschläge und z.B. Dichtungen und Scheiben verwendet.
Das Ganze sieht doch so aus, daß sich hier die Lobby der großen Türenhersteller mit Unterstützung der EU ein Privileg geschaffen hat.
 

thombe

ww-nussbaum
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Tach zusammen,
Hallo Georg L,Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen,spätestens wenn es einen Versicherungsschaden geben würde stehst Du an der Wand.
Sicher die Türen die wir fertigen sind bestimmt Top und einbruchshemmend und in aller Regel mit guter Beschlagtechnik ausgestattet aber wie verkaufen wir unseren guten Bestandskunden dieses Thema wenn bei einem Einbruch durch die Haustür das CE und RAL Zertifikat fehlt und dadurch der Versicherungsschutz in frage gestellt wird.
Vielleicht gibt es da noch eine "Hintertür".Wäre mal von Interesse was im Forum von den alteingesessenen so rüber kommt.
MfG thombe
 

schorsch

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Hallo,
ich persönlich finde es nur schade, dass man mit der CE-Geschichte stark in der gestalterischen und konstruktiven Freiheit eingeschränkt wird. Außerdem wird man stark abhängig von Systemlieferanten. Man könnte glauben die bis jetzt vom Schreiner gefertigten Haustüren seien so schlecht, dass hier unbedingt reglimentiert werden muss. Meiner Meinung nach will man den Schreiner der nur gelegentlich Haustüren macht einfach aus dem Markt drängen.
Meine Holzhändler hat mir empfohlen bei ihm ein Zertifikat seines Haustürrohlinglieferanten zu erwerben, dann könnte ich mit diesem Rohling und nur mit diesem eine zertifizierte Haustüre bauen. Für Rahmenkonstruktionen bräuchte ich dann wieder ein eigenes Zertifikat im so weiter. Kommt mir fast so vor wie der Sündenerlass im Mittelalter gegen Bares.
Gruß Georg
 

joh.t.

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hallo,

ich mache ketzt mal nägel mit köpfen.
hab schon nen tröt zu dem thema gemacht . nun ein ergebnis

die tischlerinnungen haben eine gmbh gegründet , tsh, die das ce zeichen als zulassung haben.

es gibt einen katalog mit kriterien und größen. TSH-System GmbH - Systemlösungen für das Schreiner- und Tischlerhandwerk

um die lizenz zu kriegen muß man in der innung sein.

sie kostet ca 150,- € . ich hab mich auf der nürnberger messe lange mit einem der herren unterhalten.

das ist meiner ansicht die einzige möglichkeit um, das ce zeichen auf meine tür kleben zu dürfen.

dem gezeter von weiter oben stimme ich voll und ganz zu.

wenn ich zwei haustüren im jahre baue hätte ich kosten von ca 500,- € die ließen sich umlegen, aber wenns nur eine wird, wirds knapp.

vg joh.
 

mnohr75

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Hallo,

mal eine ganz unbedarfte Frage: Als ich mich vor ein paar Jahren für ein Maschinenbauprojekt mit der CE-Kennzeichnung herumgeschlagen hatte, hies CE vereinfacht gesagt: Der Hersteller bestätigt die einschlägigen Vorschriften eingehalten zu haben.
Ist das inzwischen anders? Oder herrscht "nur" die allgemeine Angst nicht an alle Vorschriften gedacht zu haben?

Viele Grüße

Marcus
 

garfilius

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Das CE-Zeichen hängt auch an den Plüschtieren meiner Tochter und sagt meiner Erinnerung nach nur aus, daß dieses Produkt nach einschlägigen EU-Regelungen sicher und nicht gesundheitsschädlich ist. Was will man da bei Haustüren regeln? Das sich keiner mehr einklemmt und beim Reinbeißen keine giftigen Bestandteile aufnimmt?
RAL-Richtlinien sind gut, aber kein europäisches Recht.
Wenn ich richtig gelesen habe (google), soll das CE-zeichen die Einhaltung der DIN EN 14351-1 bestätigen. An diese DIN muss man sich jetzt schon halten, auch ohne CE draufzukleben.
Ich denke auch, da hilft nur der schriftliche Hinweis an den Kunden und die Deklarierung als Kunstobjekt oder Designerstück. Und ich frage mich, was der Denkmalschutz dazu sagt *g

Da schafft die EU die Gurken- und Bananennorm ab und führt dann solchen Plunder ein: Toll!

Gruß
Gero
 

Unregistriert

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CE für 15.000?

Meines Wissens ist die CE-Kennzeichnung für alles Pflicht, was hergestellt wird. Und wenn etwas vom Ausland in die EU kommt, muß der Importeur das CE-Zeichen drauf machen.
Aber was heißt CE?
CE bedeutet Conformitäts-Erklärung. Mit anderen Worten, Der Schreiner garantiert, dass die von ihm gebaute Tür mit den Vorschriften 1,2,3 conform ist. Also den Vorschriften 1,2,3 entspricht. Welche Vorschriften das nun sind, sucht er sich selber raus. 1. Holz aus bestimmtem Anbau, 2. Einbau mit Mauerankern nach Herstellervorgabe, 3. was anderes.
Wenn er Tür mit scheißlack streicht, hält er die Klappe. Dafür hat er ja nicht die Erklärung abgegeben.
Heute hat jede Maschine so einen Wisch im Karton. Schaut doch mal, was da drauf steht: Ist schutzisoliert und entspricht den VDE-Vorschriften. Über Lärm und Weichmacher im Plastik steht nix, also scheiß Maschine, die dem entspricht was in den VDE.Vorschriften steht. Aber wenn man am Kabel ieht, ist der raus und am besten Handschuhe benutzen wenn man das Teil anfasst, weil da gesundheitsgefährdende Stoffe ausdünsten.

Es Lebe die EU mit ihen Vorschriften.
Wolfgang
 

Th_Mende

ww-birke
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Hallo,

mal eine ganz unbedarfte Frage: Als ich mich vor ein paar Jahren für ein Maschinenbauprojekt mit der CE-Kennzeichnung herumgeschlagen hatte, hies CE vereinfacht gesagt: Der Hersteller bestätigt die einschlägigen Vorschriften eingehalten zu haben.
Ist das inzwischen anders? Oder herrscht "nur" die allgemeine Angst nicht an alle Vorschriften gedacht zu haben?

Viele Grüße

Marcus

Nach einigem googeln und weiterer Lektüre des Gesetzestexts wurde mir eigentlich der gleiche Sachstand klar.
Nur bin ich bei der möglichen Eigenzertifitierung nicht sicher ob es noch irgend eine Vorschrift gibt die generell aussagt, wann man das CE- Zeichen selbst draufpappt und wann nicht.

Denn die Essenz des Gelesenen ist:
"CE- Kennzeichen: Ich bestätige, dass mein Produkt mit den gültigen EU- Normen konform ist." Nicht mehr und nicht weniger....also was soll die ganze Aufregung?

Man wird nach all der Lektüre den Eindruck nicht los, das da mal wieder eine Beratungs- / Zertifizierungsmöglichkeit (Geldquelle), oder ein Klima dafür, geschaffen wird, die so vom Gesetzgeber gar nicht gedacht war.

Nachdenkliche Grüße, Thomas
 

HaraldNieswandt

ww-ulme
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Hallo,

ganz recht: Mit dem CE-Kennzeichen bestätigt der Hersteller, dass er die entsprechenden Vorschriften und technischen Regeln (die er in der Konfirmitäterklärung aufzählt) eingehalten hat.

Mehr nicht.

Und damit wollen nun wieder einige Geld machen.

Mehr nicht.

Gruß
Harald
 

magmog

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Also,

ich lese das mit dem Konformitätsbewertungsverfahren anders.


guude Thomas,

wie liest Du das denn?

zusätzlich guude an die Anderen,

mit dem CE-zeichen erklärt der hersteller oder ein von ihm beauftragter, daß sein produkt konform der berstimmungen und normen der EU ist.

ich habe die einführung des CE bei einem computerbauer mitbekommen. die hatten ein einfaches protokoll erstellt, in dem für jeden gerätetyp eine checkliste für die einzelnen bestimmungen abgearbeitet wird, die der mitarbeiter oder chef unterschreibt. damit ist der nachweis der prüfung erstellt.

im reklamationsfall ist zumindest ein bewustsein für die bestimmungen nachweisbar, der rest ist der gleiche hick hack wie immer schon.

wir müssen ohnehin nach dem "anerkannten stand der technik" bauen, das wird durch das CE nur nochmal ausdrücklich gefordert und von uns garantiert.

gut holz. justus.

Zitat:

Der Konformitätsnachweis des Herstellers ist die Erklärung, dass ein Erzeugnis mit den Anforderungen der jeweiligen Richtlinie
übereinstimmt. Nach außen sichtbar wird dies durch
das vorgeschriebene Anbringen der CE-Kennzeichnung am
Erzeugnis.
Die CE-Kennzeichnung ist jedoch prinzipiell als Marktzulassungszeichen
und keineswegs als Qualitätszeichen zu verstehen.
Das heißt, die alleinige Anbringung der CE-Kennzeichnung
lässt keineswegs Rückschlüsse auf die Qualität des jeweiligen
Produkts zu, da sie lediglich eine Art „Reisepass“ für
dieses darstellt, d. h. den freien Warenverkehr ermöglicht.

wer mehr möchte:
http://www.auva.at/mediaDB/48705.PDF
 
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