Hartöl

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Hallo,

folgendes Problem: ein Kunde hat 28 mm Starke Fichte - Nut + Feder Bretter als Zwischendecke eingezogen und diese einseitig mit Hartöl bestrichen, nach Eintrocknung sind ungefähr die Hälfte der Bretter geschüsselt (bis zu 1 cm) und somit nicht mehr verarbeitungsfähig. Die Holzfeuchte ist oder war 16 (+/-2%)

Der Kunde will nun Austausch, da dies anscheinend bei anderen Lieferanten nicht passiert ist.. Wie seht ihr diese Sache?

Bin gespannt auf eure Meinungen..

Danke MFG
Andreas
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
wie hat er die denn gekauft?
Mit irgendeinem Hinweis auf die Feuchte?
18 % HF ist ja so gut wie sägefrisch.
So feuchtes Holz sollte gar nicht oberflächenbehandelt werden.
Welches Öl hat er verwendet?
Vielleicht gibt es einen Hinweis, dass dieses Öl beidseitig aufgetragen werden muss.
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

meine Erfahrung hat bisher gezeigt, dass immer beidseitig geölt oder lackiert werden sollte um genau das was da passiert ist zu verhindern.

Gruß

Heiko
 

carsten

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Hallo

das einseitige Ölen dürfte hier nur verschwindend gering an dem Problem beteiligt sein. 16 % sind ja gut das doppelte was man als Holzfeuchte für Parkett / Holzdielen normalerweise angibt. Selbst für die Vebauung im Aussenbereich gelten hierzulande 13-15 % als üblich. Also wenn du das Holz als fertig für den direkten Einbau als Dielen im Innenbereich geliefert hast liegt der Fehler recht eindeutig bei dir. Die Dielen hätten sich auch so geschüsselt wenn man sie gar nicht oder beidseitig geölt hätte. In einem Rechtsstreit hättest du damit schlechte Karten. Also würde ich mich eher kulant zeigen.
 

edelres

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Feuchtes Holz

Hallo Andreas,

ich arbeite seit 50+ Jahren mit Oelfinish und habe einige hundert m² Nut und Federbretter, sowie furnierte Sperrholzplatten 6 mm x 122 cm x 244 cm,vor dem Einbau mit Leinoelfirnis behandelt. Die meisten Bretter waren ca 12 - 19 mm stark nicht ein Brett oder Sperrholzplatte hat sich geschuesselt.

Der Film welcher sich bei einem Oelfinish bildet ist im x/1000 mm Bereich, dieser Film kann keine Kraefte entwickeln, welche das Holz veraendern.

Hartoel ist ein Name, welcher nicht aussagekraeftig ist, von der physikalischen Seite betrachtet wiederspricht sich Oel und hart. Oelen werden oft Harze zugesetzt um den Anstrich koerperreicher zu gestalten, in diesem Fall handelt es sich um einen Lack auf Oelbasis.(*)

Ich kann mir vorstellen, dass auf nassem Holz, welches oberflaechlich mit irgend einem Material beschichtet wird, diese Seite weniger Holzfeuchte entweichen laesst.
Z. B. Furnier <1mm schuesselt bei Oelanstrich weniger als bei Leim, bei 28 mm Staerke kann weder Lein- noch Tungoel eine Veraenderung herbeifuehren.

(*) In den fuenfziger Jahren waren under DIN (Nr???) Harttrockenoele erwaehnt,

Mischhaerteoele :
Holzoel unter Zusatz von Hartharz (Kalkharz), Sikkativ und Verduennungsmittel

Harttrockenglanzoele:
Holzoel-Leinoel-Gemische unter Zusatz von Hartharz, Sikkativ und Verduennungsmittel auch unter Mitverwendung oelreaktiver Phenolharze, etwas fetter eingestellt als Mischhaerteoele.


mfg

Ottmar
 

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einseitiges Auftragen kann zu Verzug durch unterschiedliches austrocknen führen.
Leg mal ein Frühstücksbrettchen auf n nasses Tuch und es biegt sich, stellst du es dann hochkant zum gleichmäßigen Trocknen bleibt die Biegung trotzdem.
 
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