Handhobel zur Kantenbearbeitung

[schorsch]

Hallo
Suche Lösung zum Beseitigen von Bearbeitungsspuren ( Sägeschnitt / Hobelschläge ) an Plattenkanten.
Bis jetzt habe ich die Kanten entweder an der Kantenschleifmaschine oder von Hand geschliffen.
Gegen die Kantenschleifmaschine spricht allerdings, dass es alleine schwierig ist große Werkstücke z.B. Schrankseiten nicht zu verschleifen (Geradheit, Masshaltigkeit).
Das Schleifen von Hand führt meistens zu verrundeten Kanten. Außerdem leidet die Winkligkeit darunter.
Ideal wäre es meiner Ansicht nach, wenn man mit einem fein eingestellten Hobel die Bearbeitungsspuren beseitigen würde, ohne dabei mehr Schaden als Nutzen anzurichten (Einrisse, Winkligkeit, Geradheit)
Mit meinem klassichen Reformputzhobel hatte ich bis jetzt nur bedingt Erfolg. Es erfordert zu viel Übung den Hobel so über die Kante zu führen das ein durchgehender, vollflächiger dünner Span entsteht.
Bei meiner Recherche nach Alternativen bin ich auf folgende , meiner Ansicht nach vielversprechende Holbeltypen gestoßen, die ich euch gerne zur Beurteilung vorstellen will.
Beides sind Metallhobel in Flachwinkelausführung mit Achswinkel (ziehender Schnitt).
Da wäre der Kantenhobel (z.B. Kantenhobel Veritas) oder der Einhandhobel mit schräg gestelltem Messer (Skew Block Plane Veritas).
Gruß Georg

 

[Snekker]

Hallo Georg!
Du wirst dich wundern auch früher vor der Erfindung der Schleifmaschine haben wir Hobel verwendet. Allerdings gab es damals noch keine Flachwinkler. Ich benutze auch heute noch eine stinknormale Raubank für die Kanten. Allerdings geht es mit einem Flachwinkler einfacher. Wenn du einen Hobel von Veritas kaufst, dann kaufe ihm mit dem teureren Eisen. Es lohnt sich. Nicht das, das Standard Eisen schlecht ist, aber mit dem Besseren Eisen musst du weniger nachschärfen.

 

[Sägenbremser]

Hallo Georg

wenn deine Kantenschleifmaschine keine einstellbare
Furnierschleifeinrichtung an der Rückseite hat, wäre
es ja auch noch eine bewährte Alternative, an die
Handbandschleifmaschine einen stabilen Anschlag zu
bauen, so haben wir das früher gemacht, funktioniert.

Ich denke es gab schon Flachwinkelhobel vor der
Entwicklung der Bandschleifmaschine und so ganz
ohne Übung lassen sich damit auch keine hauchzarten
Spänne erzeugen.

Gruss, Harald

 

[Snekker]

Hallo Harald!
Die ältesten Flachwinkelhobel die ich kenne kommen von Stanley aus den 60er Jahren. Es kann natürlich sein das der eine oder andere Tischler eine gute Idee gehabt hat und sich einen Flachwinkelhobel aus Holz gebaut hat aber durchgesetzt hat sich das erst mit Veritas und Lie-Nielsen. Vielleicht hast du andere Informationen es würde mich sehr interessieren. Im Web habe ich nichts darüber gefunden.

 

[Sägenbremser]

Hallo Jens

bin nicht wirklich ein Experte auf dem Gebiet von Stanley
Eisenhobeln, aber die No.62 wurde schon vor dem ersten
Weltkrieg in den USA gefertigt.

Glaube nicht das mein No.18 ein echter Flachwinkler ist,
aber der ist von 1925 und leistet mir beim Hirnholzstossen
schon gute Hilfe. Es gab auch schon vor hundert Jahren in
Deutschland Hobel zum Abrichten von Hackstöcken für die
Fleischerei, das waren auch Flachwinkelhobel. Aber zu dem
Thema gibt es im anderen Forum wirkliche Kenner.

Kann mich aber nicht erinnern, im gewerblichen Bereich die
Kanten von Schrankseiten mit einem Handhobel bearbeitet
zu haben und ich mache das auch schon seit über 40 Jahren.

Liebe Grüsse, Harald

 

[Hamburger Jung]

Spann Dir doch einfach einen Igel auf die Fräse und schleife dann mit dem Vorschubapparat. So kann man auch große Formate mit alleine handhaben.
Hat den Vorteil, das du nicht für die Kantenbearbeitung in den Bankraum umziehen mußt und danach wieder zurück zur Schleifmaschine.

 

[Snekker]

Hallo Harald
Danke für die Information. Es ist schwer, im Web etwas so spezielles zu finden. Ich habe auch lange nach Informationen über den bau von Profilhobeln gesucht. Bis ich sie endlich gefunden habe. Bist du an der Quelle interessiert?

Was das schleifen der Kanten betrifft. Ich kann mir das gut vorstellen das heute keiner mehr einen Hobel dafür benutzt. Es ist ja sooo bequem mit der Schleifmaschine. Ich mache das lieber mit dem Hobel, da habe ich die volle Kontrolle. Bei den Flächen benutze ich eine Ziehklinge. Da brauche ich normalerweise nicht einmal mehr mit 240er Papier feinschleifen. Ok, ich verarbeite meistens nur Harthölzer, das muss ich dazu sagen.
Zum Hobeln gehört schon etwas Übung. Bis jemand so wie ich genau so schnell mit der Raubank fügt, wie mit der Abrichte, da vergehen schon ein paar Jahre. Bei mir ist das allerdings alles aus der Not geboren. Ich wollte privat Möbel bauen und hatte kein Geld für teure Maschinen. Also habe ich mit der Hand gefügt.

Wie ist das Wetter in Köln? Bei mir in Trondheim versinkt alles im Schnee. Ich habe vom Schnee nun langsam die Nase voll. Es ist nicht lustig jeden Morgen das Auto unter 30cm Neuschnee auszugraben. Und das 3-4 Monate im Jahr.:rolleyes:

Freitag lasse ich den Hammer fallen und mache Schluss für dieses Jahr.
Deutschland ich komme.

 

[Sägenbremser]

Hallo Jens

Muss ja zugeben, daß mir ein paar Monate Schnee immer ganz
gut gefallen haben, das war aber in der Alpenregion. Wir haben
es in Köln trocken und sogar etwas sonnig. Bin mit den Hunden
von der Sonne in die Dunkelheit marschiert, war sehr schön.

Über die Herstellung von Profilhobeln würden sich im anderen
Forumsbereich bestimmt auch andere Leser freuen. Alles was
selber hergestellt werden kann, findet dort reges Interesse und
immer einige schöne Vorstellungen von neuem Werkzeugen.

Der nette Keilzink hat mir mal eine schöne Seite über Stanley-
Hobel gesendet, war aus den USA und sehr informativ gemacht.
Bin leider eine rechte Schlampe und habe sie verbusselt.:rolleyes:

Auch nach meinem gewerblichem Tischlern, habe ich es immer
noch nicht geschafft auf die Bequemlichkeiten der Holzbearbeitungs-
maschinen zu verzichten, dachte wirklich ich hätte jetzt mehr Zeit,
aber bei vier Kindern im flüggen Alter ist der Termindruck doch
wieder etwas angewachsen

Wünsche dir eine schöne Zeit in deiner alten Heimat und
eine gute Heimreise in dein schönes Land, Harald