Handhobel - erste Versuche

miezekater

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Ich hab mir einen Juuma-Hobel gegönnt. Hatte es einfach satt mich mit einem kaum einstellbaren Billighobel zu quälen. Meine Erfahrungen mit dem Hobel sind auch dürftig. Jetzt möchte ich mich intensiver damit beschäftigen. Was wäre denn am besten zum üben? Welches Holz ist für den Anfang am besten geeignet?

Vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps geben.

Gruß, Klaus
 

Dusi

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also das erste, was du machen musst, ist den Hobel ordentlich zu schärfen. Das Einstellen ist dann einfach bei einem Metallhobel. Videos zum Schärfen von Hobeln gibt es z.B. bei Heiko Rech im Blog oder bei Holzwerken.net.
 

koala

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Im "hohen Norden"
Guten Morgen,
sagt mal habt ihr alle Nachtschicht oder was? 23 Uhr, 0 Uhr irgendwas, 1 Uhr...
Suchfunktion .... wär ich echt nicht drauf gekommen
aber vielleicht gibts noch andere Vorschläge.
Was willst du denn da jetzt hören? Irgendein "Rest"-stück nehmen, vielleicht nicht gerade das super-astige Stück Fichte oder Kiefer aus dem Baumarkt, auch vielleicht zum Anfang nicht gerade das drehwüchsige Stück Wurzelholz...
Ich hab mit Resten Buche Leimholz angefangen, zum eingewöhnen erstmal die schmaleren Kanten "irgendwie" gehobelt, dann bin ich mal auf die Fläche gegangen...
Mit der Faser gehobelt, auch mal bewusst quer zur Faser, diagonal, Hobel gerade und auch mal schräggestellt....
Probier´s selbst aus, dann kannst du doch immer noch konkrete Fragen stellen!:emoji_slight_smile:
 

ChrisOL

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Hallo Klaus,

wie Dusi schon schrieb, das Hobeleisen muss wirklich scharf sein, erst dann macht es Spass. Direkt loslegen kann man mit dem neuen Hobel eigentlich nicht. Empfehlen kann ich dir folgende Schärfanleitung von Friedrich Kollenrott: Das Schärfen von Stecheisen und Hobeleisen

Zum Üben würde ich ein Stück Holz nehmen, an dem du den Faserverlauf gut erkennen kannst, Esche, Astfreie Kiefer oder auch ein Ahornbrett sind geeignet. Da erkennst du schnell die Unterschiede, ob du mit der Faser oder gegen die Faser arbeitest. Frage doch einen Schreiner ob du aus der Restekiste ein paar Stücke zum üben bekommen kannst. Bucheleimholz würde ich nicht von Hand hobeln wollen.

Der Link von Pedder enthält eine gute Anleitung wie man mit einem Hobel ein Brett abrichtet. Für den Anfang reicht auch ein Hobel, du brauchst nicht zwingend die anderen Hobel.

Und dann üben, üben, üben :emoji_grin:
Grüße
Christoph
 

dna

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Mich würde interessieren um was für einen Hobel es sich handelt. Juuma stellt ja nicht nur ein Modell her.

Mein erster Hobel war der Einhand-Simshobel von Juuma. Das Eisen habe ich auf einem 1000er/6000er (jp.) Wasserschleifstein geschliffen und anschließend Kanten an einem Leimholzbrett (Fichte) abgerichtet, die nicht winklig gesägt waren. Das ging freihand erstaunlich einfach.
 

Pendejo

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Hallo Klaus

Ich kenne deine Situation nur zu gut. Ich habe begonnen mit günstig erworbenen (Occasions-)Holzhobeln. Die waren natürlich nciht scharf und mussten erst einmal geschärft werden. Dazu habe ich Schleifpapier auf einer ebenen Oberfläche verwendet und auch die Veritas Mk2 Schleifführung benutzt, da erste Versuche von Hand nichts brachten.
Nun gut, das Ergebnis war, dass ich Tage investiert habe, aber leider kein scharfes Messer bekam. Aufgrund von Tipps hier, habe ich mir auch einmal den Juuma Einhandhobel gekauft. Gleich geschliffen - nun ging etwas, wirklich zufrieden war ich aber auch nicht. Also hiess es, einen guten Wasserstein zu kaufen. Habe mir jetzt erstmal einen Kombi King Stein 1000/6000er Körnung gekauft und gleich noch den Schrupphobel von Juuma. Die ersten Schleifversuche sind denke ich besser, als die mit dem Schleifpapier, aber bin noch immer nicht recht zufrieden. Haare rasieren kann man sich mit diesem Eisen nach dem Schleifen sicher nicht. Späne abtragen hingegen schon, aber meiner Meinung nach doch mit etwas arg viel Kraftaufwand und die Späne sidn noch nicht sehr fein. Du siehst also, entgegen einigen Aussagen hier, dass man sich doch nur rasch einen Juuma und einen Wasserstein kaufen solle und dann passt das alles, dem ist nicht zwingend so für den Laien. Gut möglich dass ich mich nicht sehr geschickt anstelle, wenn ich aber bedenke was ich sonst bis jetzt erreicht habe in der kurzen Zeit kanns auch nicht so arg um meine Fähigkeiten stehen. Ich denke, das Schleifen und Hobeln willl gelernt sein udn braucht seine Zeit. Meine Geduld ist derzeit auch wieder etwas am Anschlag, aber ich habe noch nicht aufgegeben. Deshalb mein Tipp: Damit rechnen, dass man viel Zeit investieren muss, bis man ein zufriedenstellendes Ergebnis hat.
 

miezekater

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Ja Danke das ist jetzt echt hilfreich. Sicher hab ich hier über Hobel gelesen. Die Schleifphilosophie, wer welchen Hobel hat und warum, in den Blogs nach Filmchen geguggt - Alles sicher hilfreich. Aber jetzt steht man da mit seinem glänzenden Hobel und man weiß das man viel üben muss. Mir war es wichtig zu wissen mit welchem Holz ich anfange, welches eher schwierig ist.... etc. Fläche, Winkel... klar: eine scharfe Schneide ist wichtig - die technischen Voraussetzungen.

So wie wenn man weiß wie man einen Looping fliegen kann - doch sich nun Gedanken machen muss wie man die Kiste erst mal in die Luft bringt.

Jetzt ist schon einiges klarer und hab ich den den erwarteten Input von euch. Vielen Dank.
 

miezekater

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Hallo Klaus

Ich denke, das Schleifen und Hobeln willl gelernt sein udn braucht seine Zeit. Meine Geduld ist derzeit auch wieder etwas am Anschlag, aber ich habe noch nicht aufgegeben. Deshalb mein Tipp: Damit rechnen, dass man viel Zeit investieren muss, bis man ein zufriedenstellendes Ergebnis hat.

Ja ich werd mein Bestes geben :emoji_slight_smile:
glücklicherweise war in dem Post-Paket nicht nur der Hobel sondern auch noch eine kleine Tormek dabei... die muss dem Hobel nachgelaufen sein. :emoji_wink:
 

miezekater

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Hallo Klaus,

Zum Üben würde ich ein Stück Holz nehmen, an dem du den Faserverlauf gut erkennen kannst, Esche, Astfreie Kiefer oder auch ein Ahornbrett sind geeignet. Da erkennst du schnell die Unterschiede, ob du mit der Faser oder gegen die Faser arbeitest. Frage doch einen Schreiner ob du aus der Restekiste ein paar Stücke zum üben bekommen kannst. Bucheleimholz würde ich nicht von Hand hobeln wollen.

Grüße
Christoph

na prima, Ahorn hab ich da. Sonst siehts mit Massivholz schlecht aus weil ich überwiegend Plattenware verwende. Aber Reste vom Schreiner.... auch nicht schlecht.

Gruß, Klaus
 

elgarlopin

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@Miezekater:

"...sondern auch noch eine kleine Tormek dabei."
Du Gluecklicher! Einfach so? Kaum zu glauben. Aber dann... steht dem Glueck doch nichts mehr im Wege, oder?
:emoji_slight_smile: Franz
 

Sägenbremser

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Guten Abend Miezekatze

habe den schönen Beitrag von Pendejo gelesen und kann mich dabei nur zugut an
mein erstes Lehrjahr erinnern. Der Altgeselle ging zum Schleifbock, zog seine Eisen
mal so ebend an der weissen Scheibe vorbei, kreiste damit auf dem grossen belgischen
Brocken etwas herum und fertig waren seine wirklich arbeitstauglichen Geräte. Er wusste
aber was er da erreichen wollte und er wusste vor allem wie es geht. Von Eisengusshobeln
der Qualität eines Juumas waren wir mit den üblichen Buchenholzgeräten aber noch sehr
weit entfernt. Mein erster Eisenhobel war ein ECE Primus, gepimpt mit einer Sohle aus
Edelstahl. Das Hobelmaul in stundenlanger Feilarbeit aus einem massiven Stück Kupfer
in den Hobelkörper eingearbeitet, war die Spitze eines grossen Lötkolbens. Der hat auch
bestimmt 30 Jahre lang seinen Dienst bei mir verrichtet für feine Putzarbeiten, bis er
jetzt bei nicht so ehrbaren Gesellen seinen Lebensabend verbringen muss.

Will damit sagen, daß ein Juumahobel schon eine gute Basis sein kann, die mitgelieferte
schwedische Schleifmaschine hat mit dem Schärfergebniss aber nur wenig zu tun. Es
ist eine Schleifmaschine zum Erstellen der Grundausformung, den Rest musst du mit
einem Abziehstein erzielen. Die einzige Maschine die das in einem Arbeitsgang erledigen
kann, kommt aus dem Heimatland von Pendejo, ist aber mittlerweile so kostspielig
geworden, daß sich eine Verwendung im nichtgewerblichen Bereich kaum sinnvoll
vorstellbar erscheinen lässt. Du wirst um einige gute Abziehsteine kaum herum kommen,
wenn du das wirklich schneidende Erlebnis geniessen möchtest.

Liebe Grüsse, Harald
 

Sägenbremser

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Guten Tag Franz

gemeint ist natürlich die Iselimaschine/Schweiz. Habe ich noch um 1980 rum
auf dem Messestand neben unserem in München, für ein paar hundert Mark mit
nehmen gedurft. Die waren froh das sie etwas weniger mit nach Hause nehmen
mussten. Heute kosten die Teile deutlich über 2000 Euro:eek:

War mein Einstandsgeschenk für einen ex Lehrling bei seiner Werkstatteröffnung.
Ich brauche so etwas rasantes nicht mehr, habe jetzt die Zeit meine Werkzeuge
geduldiger zu schärfen.

Liebe Grüsse, Harald
 

beppob

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grüß dich Harald,

ich habe das Prinzip nachgebaut, auf einen metabo- schleifbock. wir hatten In der Berufsschule einen iseli und war gleich begeistert. obwohl, daß man da nicht abziehen muß stimmt auch nicht ganz. auf jeden fall als lehrling unbezahlbar. also mein freund macht eine Ausbildung zur gleichen zeit als schlosser und hat mir das teil nachgebaut, nur ohne die schleifzulage. mir ging es darum, daß es kein hohlschliff ist und rechtwinklig und gerade geschliffen. daneben steht ein schleifbock, auch selbergebaut, mit filzscheiben, da wird der grat abpoliert. das funzt echt gut.

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

Sägenbremser

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Hallo Beppo

nach dem Prinzip mache ich das jetzt in meiner Altherrenwerkstatt auch.
Habe dazu eine Metabo Hobelmesserschleifmaschine mit Topfscheibe und
Führungsschlitten für alle geraden Schneiden. Auf der anderen Seite eine
CBN Scheibe mit neuseeländischer Einspannvorrichtung für Röhren, Schaber
und alle Schleifformen. Das mit der Filzscheibe und Schleifpaste- Fischer? habe
ich mal ausprobiert, war nicht so mein Ding. Bin eher für belgischen Brocken und
Hartakansasstein, oder Nortonformsteine.

Liebe Grüsse, Harald
 

beppob

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grüß dich Harald,

ja, den führungsschlitten hatte ich auch, weil ich auch mal die metabo Hobelmaschine hatte. der schlitten lief mir aber etwas zu schlecht, der hackte gern und Stemmeisen waren eher umständlich zum einspannen.:mad: also hobelmesser beim schärfdienst machen lassen, damals glaub 6 mark für einen satz 260er messer, da fängste doch nicht selber an.:rolleyes: und zum Hobeleisen und Stemmeisen schärfen die Vorrichtung von iseli nachgebaut. :emoji_wink: der führungsschlitten lag dann fast unbenutzt 15 jahre unter der Hobelbank, bis es ebay gab, da bekam ich fast den Neupreis :emoji_grin:
mit der filzscheibe und der paste (glaub dr. koch ?) muß man lernen, aber wenn der knoten mal geplatzt ist werden die echt Rasiermesser scharf :cool: für drechseleisen und runde schneiden (Schropphobel) habe ich noch einen uralt schleifbock mit Gleitlager und einer feinen scheibe, der tut's hierfür gern :emoji_stuck_out_tongue:

hier die Maschinen https://picasaweb.google.com/112186...&authkey=Gv1sRgCPyj8O3Y26rWLw&feat=directlink

gruß beppo
 

Sägenbremser

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Lieber Micha

es ist der Inhalt, der den Unterschied ausmacht.:emoji_grin:

Also quasi ein Seniorenheim für Männer und Maschinen. Zum Teil auch zur Pflege
liebgewonnener Schrulligkeiten. Alles Dinge die eine erwerbsorientierte Werkstatt
zum Scheitern bringen würde. Bei mir ist nichts nach dem Jahr 2000 von einem
Industriebetrieb hergestellt worden, Verbrauchsmaterialen mal aussen vor.

Liebe Grüsse, Harald
 

narrhallamarsch

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moin,

ich habe vor zwei jahren angefangen, mich mit hobeln zu beschäftigen. es wurden am anfang die juuma pendants von dictum, eine no.4 und einen blockhobel.

erst mal war schärfen angesagt, das kannte ich von meinen stecheisen schon und war nicht so sehr das problem. wassersteine von 220 bis 6000 waren vorhanden und eine schleifführung von veritas auch, aber richtig spass haben die eisen erst gemacht, als ich mir noch einen 8000-er stein gegönnt habe. der unterschied ist gewaltig...:emoji_wink:

mittlerweile sind noch ein paar dazu gekommen, alle von veritas und alle bevel-up.

was das holz angeht, hat mir mal ein schreiner gesagt: "kannst du kiefer glatt hobeln, hast du es verstanden". denn gerade bei dem holz hat man es öfter mit wüsten faserverläufen zu tun, wenn man beim einkauf nicht genau hinschaut.

das zusammenspiel von eisenzustellung und maulöffnung muss man lernen und es ist von holz zu holz, sowie vom anwendungszweck verschieden.

eines ist jedoch sicher: mit einem scharfen eisen, einem gut eingestellten hobel macht es einen höllenspass und man hobelt gerne etwas mehr:emoji_grin:

ich würde an deiner stelle einfach das holz nehmen, was ich gerade zur hand habe.

gruß

frank
 
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